Die Welt - 04.04.2020

(Barry) #1

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04.04.20 Samstag, 4. April 2020DWBE-VP1


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34 STIL DIE WELT SAMSTAG, 4. APRIL 2020


D


ie Chance ihres Lebens
steckt in einer kleinen
silbernen Dose. Ent-
schlossen hält Madam
C.J. Walker die Haar-
wuchspomade in die Luft, bestimmt
blickt sie die schwarzen Frauen auf dem
Marktplatz an, denen sie ihr Produkt
verkaufen will. „Haare können Gefäng-
nis oder Freiheit bedeuten. Es liegt an
euch“, sagt sie ihnen. Die Worte wirken


  • am Ende sind alle Dosen verkauft.


VON SILVIA IHRING

Schon in der ersten Folge von „Self
Made: Das Leben von Madam C. J. Wal-
ker“, der gerade erschienenen Netflix-
Miniserie über die afroamerikanische
Kosmetikunternehmerin wird klar, dass
ihre Mission weit über Schönheits- und
Haarpflege hinausging. 1867 wurde sie
unter dem Namen Sarah Breedlove als
Tochter von befreiten Sklavenarbeitern
in Louisiana geboren, heute ist ihre Er-
folgsgeschichte Unterrichtsstoff an
amerikanischen Schulen.
Mit Haarpflegemitteln für afro-
amerikanische Frauen wurde Madam
C.J. Walker zu einer von Amerikas ers-
ten weiblichen Selfmade-Millionärin-
nen, doch neben der Kapitalanhäufung
lagen ihr noch andere Dinge am Herzen:
Karrierechancen für Frauen, Gleichbe-
rechtigung, der Wohlstand der eigenen
Gesellschaftsgruppe im segregierten
Amerika des frühen 20. Jahrhunderts.
Haare, das wusste die Gründerin, stan-
den in diesem Zusammenhang für ein
soziokulturelles Schlachtfeld, auf dem
Kämpfe gegen Diskriminierung und um
Rechte für schwarze Frauen ausgefoch-
ten wurden. Dass sich daran bis heute
wenig geändert hat, ist nur ein Grund
dafür, warum ihre Geschichte fasziniert
und erzählenswert ist.
Es hat erstaunlich lange gedauert, bis
sich jemand an einen Film über eine
Frau traute, die für viele schon immer
als das ultimative Postergirl für afro-
amerikanisches Unternehmertum galt.

Die Serie, deren englischer Titel den
eher lockeren Umgang mit den Fakten
durch den Zusatz „inspired by the Life
of Madam C. J. Walker“ sofort einge-
steht, basiert auf einer bereits 2002 er-
schienenen Biografie über die Unter-
nehmerin. „On Her Own Ground“ wur-
de von ihrer Urenkelin A’Lelia Bundles
geschrieben, und das Filmkonzept lag
über Jahre bei mehreren Studiobossen,
wie Bundles in einem Interview mit der
„Washington Post“ erzählte. Erst Jahre
nach der Bucherscheinung, nachdem
Filme von, mit und über schwarze Men-
schen, wie „12 Years A Slave“, „Der But-
ler“ oder „Hidden Figures – Unerkannte
Heldinnen“ Preise abräumten und Men-
schen weltweit in die Kinos lockten,
wurde auch Madam C. J. Walker das Po-
tenzial zugestanden, eine Filmheldin
sein zu können.
Und heldenhaft kommt ihre Ge-
schichte absolut daher, erfüllt sie doch
alle Kriterien eines typischen „Ameri-
can Dream“: Eine junge Waise arbeitet
zunächst auf einer Baumwollplantage,
heiratet mit 14 Jahren, um dem Miss-
brauch ihres Schwagers zu entkommen,
wird nach dem frühen Tod ihres Man-
nes Wäscherin und entwickelt eine
Kopfhautkrankheit, die den Ausfall ih-
rer Haare zur Folge hat. Weil ihre drei
Brüder Barbiere sind, lernt sie die
Grundlagen des Friseurberufs, experi-
mentiert zunächst mit selbst gemisch-
ten, Haarwuchs fördernden Tinkturen
und wird 1905 Verkaufsagentin für eine
andere afroamerikanische Haarunter-
nehmerin namens Annie Turnbo Malo-
ne. Die eigenen Pomaden folgen kurze
Zeit später, der zweite Ehemann, Char-

les J. Walker, arbeitet als Werber und
hilft bei der Vermarktung. Gemeinsam
reisen sie durch die Südstaaten, um die
richtige Anwendung ihrer Produkte und
Frisiertechniken vorzuführen. Mit Er-
folg: 1908 eröffnet Madam C. J. Walker
eine Fabrik in Pittsburgh mit ange-
schlossener Kosmetikschule, die Frauen
zu Verkaufsagentinnen und Haarexper-
tinnen ausbildet. Bald beschäftigt sie
nicht nur mehrere Tausend Mitarbeiter


  • viele von ihnen Frauen –, sie macht
    Umsätze im Wert von mehreren
    100.000 Dollar.
    Madam C. J. Walkers Mitarbeiterin-
    nen galten als Vorbilder und Musterbei-
    spiele für die neue afroamerikanische
    Frau, erfolgreich, unabhängig und na-
    türlich perfekt frisiert. Das Gefühl von
    Reinlichkeit und Schönheit sollte Frau-
    en das Selbstbewusstsein geben, die ei-
    gentlich wichtigen Dinge des Lebens
    anzugehen: Ausbildung, Beruf, die Stär-
    kung der eigenen Gemeinschaft.
    Madam C. J. Walker widmete sich dieser
    mit großzügigen Spenden für wohltäti-
    ge Zwecke, Kirchen und Vereinigungen,
    sprach auf Kongressen über soziale,
    ökonomische und politische Themen,
    verbündete sich mit schwarzen Politi-
    kern und engagierte sich als Aktivistin
    gegen Lynchmorde. Ein Anwesen, das
    sie 1918 außerhalb von New York City
    erbauen ließ, wurde zum Treffpunkt für
    afroamerikanische Intellektuelle und
    Künstler der im Stadtteil Harlem blü-
    henden kulturellen Bewegung der Har-
    lem Renaissance.
    Madam C. J. Walkers philanthropi-
    sches und politisches Engagement
    kommt in der vierteiligen Serie, die von


Die ersten Haarpflegemittel füllte
Madam C. J. Walker in ihrer Küche
ab. Szenen aus der Netflix-Serie (o.
und u.). Rechts: ein historisches
Porträt der Beautyunternehmerin

AMANDA MATLOVICH/NETFLIX

/AMANDA MATLOVICH/NETFLIX(2)

POMADENPOWER


Regisseurin Kasi Lemmons verfilmt
wurde, eher zu kurz. Viel mehr wirkt die
Unternehmerin, die von der Schauspie-
lerin Octavia Spencer dargestellt wird,
wie von einem verkrampften und ver-
zweifelten Ehrgeiz getrieben, der die
Ideale dahinter überschattet. Die Idee,
die Handlung mit Hip-Hop- und
R-’n’-B-Musik zu unterlegen und musi-
calähnliche Tanzsequenzen einzubau-
en, wirkt in der Ausführung leider nicht
so mitreißend und modern wie bei-
spielsweise in „Empire“, einer anderen
gefeierten Serie über einen Plattenboss
und seinen zerstrittenen Familienclan.
Spannend ist jedoch der Einblick in
den afroamerikanischen Alltag 40 Jahre
nach dem Ende des Bürgerkriegs. Schon
damals beugten sich schwarze Frauen
einem weißen Schönheitsideal, zähmten
das krause Haar mit heißen Kämmen
oder Hochsteckfrisuren. Die ästhetische
Entscheidung war politisch aufgeladen
und ist es bis heute, da schwarze Frauen
oft ihr „Natural Hair“, also ihr natürli-
ches Kraushaar, mit Glätteisen traktie-
ren oder unter Perücken verstecken.
Erst im Juli 2019 wurde in Kalifornien
ein Gesetz erlassen, das als eines der
ersten in den USA Diskriminierung auf-
grund von natürlichen Haarfrisuren im
Berufsleben oder in Schulen untersagt.
Denn der Lockenkopf in der Konferenz
oder die geflochtenen Zöpfe beim Be-
werbungsgespräch können in manchen
Arbeitsumfeldern immer noch Respekt
und berufliche Chancen kosten.
Und so wundert es nicht, dass ein
Vorbild wie Michelle Obama Jubel-
Tweets erntet, wenn sie ihren natürli-
chen Locken öffentlich freien Lauf
lässt. Oder dass ein animierter Kurzfilm
wie „Hair Love“ über ein kleines
schwarzes Mädchen, das sich von sei-
nem Vater die Locken frisieren lässt, in
diesem Jahr mit dem Kurzfilm-Oscar
ausgezeichnet wurde. Madam C. J. Wal-
ker hat dazu beigetragen, dass schwarze
Frauen Frieden mit ihren Haaren schlie-
ßen. Der Rest der Gesellschaft braucht
dabei immer noch Hilfe.

Mit Haarprodukten für afroamerikanische


Frauen wurde Madam C. J. Walker


eine der ersten Selfmade-Millionärinnen


Amerikas. Die politische Botschaft


hinter den Produkten ist


noch immer


aktuell – und nun


Thema einer TV-Serie


GETTY IMAGES

/ MICHAEL OCHS ARCHIVES

W


ie die Men-
schen ge-
hen auch
Unternehmen unter-
schiedlich mit den He-
rausforderungen um,
vor die uns alle dieses
penetrante Sars-CoV-2
gestellt hat. Die guten
und die schlechten
Seiten treten zutage.
Die Modewelt leidet,
weil sich in nachvollziehbarer Weise
das Interesse an dekorativen Produk-
ten gerade in Grenzen hält. Auch
wenn inzwischen wahrscheinlich je-
der in die Nachthemd-/Jogginghosen-
Falle der digitalen Homeoffice-Konfe-
renz geschlurft ist und auf „dress-mo-
dus“ zurückgeschaltet hat, ist die
Lust am Shoppen doch gedimmt.
Weiterhin landen Mode- und Pro-
duktinformationen in meinem Post-
fach, aber genauso regelmäßig Nach-
richten von Spenden und Hilfsaktivi-
täten der Branche. Besonders der ita-
lienischen und französischen. Man
sollte das nicht als PR-Masche abtun.
Domenico Dolce und Stefano Gabba-
na hatten bereits einen Millionenbe-
trag an die Mailänder Humanitas Uni-
versität für die Erforschung des Coro-
navirus gestiftet, als wir noch unbe-
darft bei den Schauen in der Stadt sa-
ßen. Giorgio Armani hat am 26. März
seine Produktionen auf die Herstel-
lung von medizinischen Overalls um-
gestellt und für diverse Krankenhäu-
ser und Forschungsinstitute gespen-
det. Diego Della Valle, der Präsident
der Tod’s-Gruppe, hat gleich nach Be-
kanntgabe des ersten Corona-Falles
in der Lombardei alle Mitarbeiter ins
Homeoffice bei vollem Gehalt ge-
schickt und unterstützt diverse Insti-
tutionen. Zwei Abende zuvor bei ei-
nem Essen, das er zu Ehren des neuen
Designers Walter Chiapponi gab, war
das Virus noch ein eher abstraktes
Thema: „Man weiß nicht, was man
von den chinesischen Daten halten
soll. Wenn es in Italien ausbricht,

werden wir fundierter urteilen kön-
nen.“ Seither verschickt der „Presi-
dente“ besorgte Mails an seine Freun-
de, es nicht zu unterschätzen.
Prada stellt zig Overalls und Mas-
ken für medizinisches Personal in der
Toskana her und spendete umgehend
sechs Intensivbetten für ein Mailän-
der Hospital. Donatella Versace und
ihre Tochter Allegra gaben persönlich
dem San-Raffaele-Krankenhaus in
Mailand 200.000 Euro. Und am Mitt-
woch meldeten auch der Versace Mut-

terkonzern Capri Hol-
dings und Kollege Mi-
chael Kors ihre Unter-
stützung im Kampf ge-
gen das Virus, nun in
New York.
LVMH-Eigner Ber-
nard Arnault hat unter
anderem bei chinesi-
schen Zulieferern 40
Millionen Schutzmas-
ken bestellt und kur-
zerhand angeordnet, die Parfümpro-
duktion des Konzerns auf die Herstel-
lung von Desinfektionsmitteln umzu-
stellen. Markenneutral. Aber so ver-
rückt wie die Welt war und womög-
lich wieder sein wird, bleibt abzuwar-
ten, was für Ebay-Preise eines Tages
für ein Fläschchen dieser Produktion
aufgerufen werden.
Kering hat drei Millionen Masken
in China bestellt, und zudem werden
bei Balenciaga und Saint Laurent jetzt
Masken hergestellt. Ohne Logo, ver-
steht sich. In Italien hat die Kering-
Marke Gucci längst alle Mitarbeiter
ins Homeoffice geschickt und spendet
mehr als eine Million Masken und
Schutzanzüge.
Adidas’ Versuch hingegen, drohen-
de Verluste durch geschicktes Nutzen
von staatlichen Schnellentscheidun-
gen zu kompensieren, ist bekannter-
maßen nicht ganz gelungen. Bleibt ab-
zuwarten, ob womöglich die Kosten
für eine heilende Imagekampagne die
kurzfristige Mietersparnis einkassie-
ren. Es zeigt sich jetzt eben hier und
da und dort auch ein Unterschied, ob
ein Manager an Investoren berichtet
oder an Familien.
Hermès gab bekannt, dass alle
15.500 Mitarbeiter weltweit weiterhin
ihr Gehalt bekommen und die Divi-
dende so ausfallen werde wie 2019.
Und 20 Millionen Euro gehen an fran-
zösische Krankenhäuser.
Frag nicht, was der Staat für dich
tut, sondern tu was – nach dieser De-
vise geht man auch bei Chanel vor.
Statt staatliche Unterstützung einzu-
fordern, spendet das Haus im Besitz
der Wertheimer Brüder ebenfalls ei-
nen Millionenbetrag für Krankenhäu-
ser. Bis vorerst 8. Mai bleiben alle Ge-
hälter unangetastet, auch wenn nicht
nur die Geschäfte, sondern auch alle
zuarbeitenden Ateliers in Frankreich
geschlossen wurden. Beziehungsweise
umgestellt. 150 hochqualifizierte Nä-
herinnen fertigen jetzt Schutzmasken
und -hemden für Klinikpersonal. In
der Konsequenz wurden die Haute-
Couture-Schauen bereits abgesagt.
Denn selbst wenn das normale Leben
im Juli zurückgekehrt ist, ist der Zeit-
verlust in der Fertigung nicht aufzu-
holen. Ist ja alles Handarbeit. Und das
nicht nur bei Chanel.
CEO Bruno Pavlovsky formuliert,
was als Ehrensache der Luxushäuser
gilt: „Es geht darum, eine weitere Be-
lastung der öffentlichen Finanzen zu
vermeiden, damit die Regierung vor-
rangig den verletzlichsten Unterneh-
men helfen kann. Und natürlich un-
terstützen wir das Gesundheitssys-
tem, die Mitarbeiter dort und Notfall-
hilfen.“ Ja. Sie alle können es sich
leisten. Aber sie leisten es eben auch.

GLOBAL DIARY

MMMasken statt Coutureasken statt Couture


INGA
GRIESE

Auch bei Chanel werden jetzt statt
Couture Masken genäht

LUCILE PERRON

Wer sagt eigentlich, dass man Eier
immer im Körbchen sammeln sollte?
Diese Taschen-Kombi eignet sich auf
jeden Fall ganz hervorragend dafür,
die Beute der Ostereiersuche zu ver-
stauen. Das gelbe Leder-Ei bietet da-
bei einen sicheren Platz für das Tele-
fon, wenn die Live-Übertragung aus
dem Wohnzimmer für Eltern, Groß-
eltern oder Freunde zu
Ende ist oder unter-
brochen wird, weil
man zwischendurch
ein Ei verspeisen will.
Dieses Jahr wird die
Schokoladeneierjagd
wohl vornehmlich eine
Indoor-Aktivität wer-
den – woran aus-
nahmsweise mal nicht
das Aprilwetter schuld
sein wird. Einen Tipp
für ein gutes Versteck
hätten wir deswegen
auch: im Schirm der
Stehlampe.
Die hasige Beuteltasche aus ge-
streifter Baumwolle hat Schlappohren
mit offenen Kanten, die sich auf eine
beliebige Henkellänge verknoten las-

sen, und ist mit einem vom Münchner
Künstler Martin Fengel gezeichneten
Hasen bedruckt. Die gelbe Tasche in
Ei-Form, die einzeln getragen oder an
die Ohren geknotet werden kann, be-
steht aus festem Leder. Ihre Farbe
heißt zwar offiziell „citron piano“,
doch die Assoziation mit einem (Bio-
Ei-)Dotter lassen wir uns nicht neh-
men. Entworfen hat das
österliche Duo die De-
signerin Ayzit Bostan
für Philipp Brees Label
pb0110. Gefertigt wer-
den die Langohr-Ta-
schen in einer Behin-
dertenwerkstatt ganz in
der Nähe des Studios
von Philipp Bree in
Hannover, und das Ei
ebenfalls in einem
Handwerksbetrieb na-
hebei.
Die Hasen-Beutelta-
sche kostet 14 Euro, die
Ei-Tasche 105 Euro (über
pb0110.com). Und wenn man Hase
und Ei als Kombi ordert, gehen 19 Eu-
ro als Spende an die Covid-19-For-
schung. ANNEMARIE BALLSCHMITER

FINDLING

Langohr und das Gelbe vom Ei


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