Die Welt - 04.04.2020

(Barry) #1
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und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
WICK Pharma, Zweigniederlassung der Procter & Gamble GmbH, D-65823 Schwalbach

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VVViele Unternehmen haben vollständig geschlossen. Die Eigentümer warten händeringend auf eine Veränderung der Situationiele Unternehmen haben vollständig geschlossen. Die Eigentümer warten händeringend auf eine Veränderung der Situation

DPA

/SINA SCHULDT

D


ie Olympischen Spiele
sind verschoben, die Eu-
ropameisterschaft 2020
ebenfalls abgesagt. Sogar
das Familienfest Ostern
wird nicht im gewohnten Rahmen statt-
finden können. Jeder dieser Beschlüsse
wäre in normalen Zeiten für sich ge-
nommen schon als historisch zu be-
zeichnen. Doch die wahre Entscheidung
steht noch aus: Wann endet der Shut-
down, und wann beendet Deutschland
damit seine pandemische Pause? Die
Frage ist heikel, denn über sie wird
nicht allein aus rationalen Gründen ent-
schieden werden.

VON ANJA ETTEL UND HOLGER ZSCHÄPITZ

Das Ende des Stillstands ist auch ein
moralischer Beschluss. Wer Deutsch-
land zu früh wieder öffnet, läuft Gefahr,
dass die Pandemie wieder an Fahrt ge-
winnt, und alle bisher erbrachten Opfer
vergebens waren. Wer Deutschland zu
spät öffnet, riskiert, dass vieles, das
runtergefahren wurde, ökonomisch
nicht mehr wiederbelebt werden kann.
Jetzt gibt es eine Art Wegweiser für die
schwerste aller Entscheidungen. Erst-
mals haben Wissenschaftler Kosten
und Nutzen zur Eindämmung der Pan-
demie gegenübergestellt und einen
Plan erarbeitet, wie eine Ökonomie
schrittweise wieder aus dem Shutdown
herausfinden kann.
Und demnach muss eine Volkswirt-
schaft mindestens sieben Wochen ins
künstliche Koma gelegt werden, um die
Seuche optimal zu bekämpfen. Im
schlechtesten Falle, so haben es For-
scher der Brandeis Universität heraus-
gefunden, sei ein Shutdown von 30 bis
34 Wochen nötig. Unabhängig davon,

wie lange der Shutdownandauert – an-
schließend sollte das öffentliche Leben
nur schrittweise wieder hochgefahren
werden, darin sind sich viele Forscher
einig. Wie genau das aussehen könnte,
hat nun das Münchner Ifo-Institut in ei-
ner aktuellen Studie erarbeitet.
Der Aktionsplan sieht vor, dass zu-
nächst jene Branchen und Einrichtun-
gen, deren Ausfall hohe wirtschaftliche
oder soziale Kosten verursacht, mit
Priorität wieder geöffnet werden soll-
ten. Dazu zählen die Autoren im öffent-
lichen Bereich vor allem Universitäten
und Schulen und in der Privatwirtschaft
vor allem Branchen mit hoher Wert-
schöpfung, also Industrie und indus-
trienahe Dienstleistungen, soweit sich
bei ihnen Mindestabstände zwischen
Personen gut einhalten lassen.
Auch Regionen, in den die Zahl der
Covid-Fällegering oder die medizini-

sche Versorgung besonders gut ist, soll-
ten bevorzugt lockern dürfen. Die inter-
disziplinäre Studie, an der neben den
Ifo-Experten auch Soziologen und Me-
diziner mitgewirkt haben, beziffert die
Kosten des Stillstands auf 25 bis 57 Mil-
liarden pro Woche. Allerdings schweigt
sich das Papier darüber aus, wie lange
der Ausnahmezustand anhalten sollte.
Antworten darauf könnte die Bran-
deis-Studie der US-Wissenschaftlerin
Anna Scherbina liefern. Sie hat ver-
sucht, die optimale Dauer eines Shut-
downs zu bestimmen und damit der
Politik eine Indikation zu geben. Die
AAAutorin spricht in ihrer Studie von derutorin spricht in ihrer Studie von der
„Unterdrückung“ wirtschaftlicher Ak-
tivitäten, um die Ausbreitung des Vi-
rus zu verlangsamen. Die Maßnahmen,
die von ihr allerdings nicht genauer
spezifiziert werden, sollten so dras-
tisch wie möglich ausfallen. „Wenn es
der Politik allein darum geht, die Zahl
der Infektionen so klein wie möglich
zu halten, müsste der Shutdown unge-
fffähr 78 Wochen gehen. Dann dürfte esähr 78 Wochen gehen. Dann dürfte es
einen Impfstoff geben“, schreibt die
AAAutorin. Allerdings dürfte schon vielutorin. Allerdings dürfte schon viel
fffrüher der wirtschaftliche Schaden denrüher der wirtschaftliche Schaden den
Nutzen übersteigen.
„Die restriktive Politik sollte nur so
lange beibehalten werden, bis der zu-
sätzliche Nutzen einer zusätzlichen
Woche der Unterdrückung immer noch
die Kosten übersteigt, die sie der Wirt-
schaft auferlegt“, so Scherbina. „Die
Länge des Shutdowns hängt stark davon
ab, wie wirksam er ist.“ Als Indikator
verwendet sie die Ansteckungsrate, die
angibt, wie viele Menschen ein Infizier-
ter ansteckt. Das neuartige Coronavirus
breitet sich relativ aggressiv aus. Im
Schnitt liegt die Ansteckungsrate laut
Robert-Koch-Institut schätzungsweise
zwischen 2,4 und 3,3.
Zum Vergleich: Bei der saisonalen
Grippe wird dieser Wert auf 1,5 ge-
schätzt und liegt damit deutlich niedri-
ger. Bei der Spanischen Grippe wieder-
um steckte ein Erkrankter im Schnitt
schätzungsweise zwei bis drei Personen
an. Und beim hochansteckenden Ma-
sernvirus steigt die Ansteckungsrate so-
gar auf 15. Die Forscherin skizziert in ih-
rer Studie drei Szenarien für die USA
mit unterschiedlich wirksamen Ein-
dämmungsmaßnahmen. Sind diese we-
niger erfolgreich, würde ein Kranker
immer noch eine andere Person anste-
cken. In diesem Fall müsste der Shut-
down für 30 bis 34 Wochen andauern,
bis die Kosten den Nutzen übersteigen.
Beim mittleren Szenario sinkt die
Ansteckungsrate auf 0,7. Der Shutdown
müsste dann elf bis zwölf Wochen lang
sein. Im besten Szenario fällt die Anste-
ckungsrate auf 0,5, der Shutdown
müsste dann nur sieben bis acht Wo-
chen lang sein. Die Forscherin hat diese
Szenarien für die USA erarbeitet. Über-
trägt man sie auf Deutschland, müsste
der vor drei Wochen begonnene Shut-
down noch bis mindestens 8. Mai an-
dauern und damit noch über den 19.
April hinausgehen, der bisher als vor-
läufiges Datum für ein mögliches Ende
des Stillstands im Gespräch ist.
Zieht man das Beispiel der Region
Hubei heran, in der die Covid-19-Pande-
mie ihren Ausgang nahm, dann müsste
laut Berechnungen der Deutschen Bank
der Stillstand sogar noch bis zum 22.
Mai fortgesetzt werden. Noch langwie-

riger würde der Stillstand werden, wür-
de man auf die Erfahrungen der Sars-
Epidemie aus dem Jahr 2002 zurück-
greifen. Dann könnte Deutschland laut
Deutscher Bank bis zum 19. Juni ge-
schlossen bleiben.
Der aktuelle Ifo-Aktionsplan lässt die
wichtige Frage nach dem Datum offen.
Allerdings machen die Autoren recht
deutlich, dass die Kosten, mit denen
Deutschland zu rechnen hat, überpro-
portional steigen werden, je länger der
Ausnahmezustand wegen der Pande-
mie anhält. Das liegt daran, dass der
Stillstand des öffentlichen Lebens viele
Branchen, allen voran die Gastronomie,
den Tourismus und weite Teile des

Dienstleistungssektors in Existenznöte
bringt „Bei einem dreimonatigen Shut-
down würden die Kosten zwischen
zehn und 20,6 Prozent des Brutto-
inlandsprodukts (BIP) liegen“, rechnen
die Autoren vor. Das wären zwischen
354 und 729 Milliarden Euro. „Es dro-
hen Arbeitsplatzverluste und ein star-
ker Anstieg von Kurzarbeit“, warnen
die Experten.
Im besten Szenario gingen demnach
160.000 sozialversicherungspflichtige
Arbeitsplätze und 180.000 Minijobs ver-
loren, zusätzlich wären 2,1 Millionen
Beschäftigte von Kurzarbeit betroffen.
Im schlechtesten Szenario müsste sich
Deutschland auf 1,81 Millionen Arbeits-

lose zusätzlich einstellen. Außerdem
würden der Studie zufolge 780.000 Mi-
nijobs gestrichen werden und 6,6 Mil-
lionen Bundesbürger in Kurzarbeit ge-
hen müssen.
Konsens unter Ökonomen ist, dass
ab Mai schrittweise das öffentliche Le-
ben wieder beginnen sollte. „Im Mai
sollten wir nach und nach wieder losle-
gen können, wenn der Infektionsver-
lauf dieses wie erwartet zulässt“, sagte
Ingo Kramer, Präsident der Bundesver-
einigung der Deutschen Arbeitgeber-
verbände, „Tagesspiegel“. Im nächsten
Jahr sollte es dann wieder „kräftig auf-
wärtsgehen, sofern der Lockdown jetzt
nicht zu lange dauert“.

Deutschland kann auf den Mai HOFFEN


Wie lange muss der


Shutdown des


Landes noch


andauern?


Wissenschaftler


haben mehrere


Ausstiegsszenarien


entwickelt, um den


optimalen Zeitpunkt


zu finden


Optimistisches Szenario für Ende des Shutdowns**

Quelle: American Enterprise Institute

Angaben in Milliarden Dollar pro Woche

* Prognose für die US-Volkswirtschaft, ** starker Rückgang der Ansteckungsrate

     Wochen











Kosten durch den Shutdown*

Optimaler Zeitpunkt für Ende des Shutdowns

Nutzen des Shutdowns*

So lange kann der Lockdown noch dauern

Quelle: Deutsche Bank

USA
Italien
Großbritannien
Spanien
Frankreich
Deutschland

��. April
��. April
��. April
��. April
��. April
��. April

��. Mai
�. Mai
��. Mai
��. Mai
��. Mai
��. Mai

��. Juni
�. Juni
��. Juni
��. Juni
��. Juni
��. Juni
* Ende anhand der Hubei-Erfahrungen, ** Ende anhand der Sars-Erfahrungen von ����

Angekündigtes
Land Ende
Szenario �* Szenario �**

9


04.04.20 Samstag, 4. April 2020DWBE-HP


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DIE WELT SAMSTAG,4.APRIL2020 SEITE 9

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