Frankfurter Allgemeine Zeitung - 06.04.2020

(WallPaper) #1
SEITE 8·NR.
MONTAG,6.APRIL 2020 Deutschland und die Welt FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

HerrKräusslich, die Universitätsklinik
in Heidelberg hat sich wie alle anderen
Krankenhäuser im Land wochenlang auf
das Schlimmste vorbereitet.Was erwartet
Sie in den nächsten Tagen?
Im Moment sehen wir eine seit gut einer
Wochestabile Zahl vonNeuinfektionen,
seit ein oder zweiTagenmöglicherweise
einen leichtenAbfall, aber das istnoch
nicht sicher.Inder Klinik hatten wir zu-
letzt mehr schwereVerlä ufe, da nachini-
tialer InfektionvonjüngerenUrlaubern
jetzt mehr älterePersonen betroffensind.
Aber im Moment erwarten wir,dassdie
Kapazitäten am Universitätsklinikum
Heidelberg hinreichend sein müssten,
sofernsichnichtsWesentliches ändert.
Sorgenbereiten uns in dieserHinsichtvor
allem Infektionen in Alten- und Pflege-
heimen, und hier haben wir deswegen
eine detaillierte Strategie zur Eindäm-
mung mit den Behörden entwickelt.

Es fälltauf, dassDeutschland nicht nur
insgesamteine niedrige Sterberate hat,
sondern dass auch die Belastung des Sys-
temseher langsamerals in anderen Län-
dernverläuft.Gibtesdaein deutsches
Rezept?
Man hat einiges aus anderen Ländernge-
lernt.Eszeigt sich, dassdie schweren Er-
krankungen nicht selten zweiphasischver-
laufen. DenPatientengeht es anfangs
recht gut,aber nacheinerWochegehtes
ihnen dannraschviel schlechter.Das ist
schwervorhersagbarund auchnicht wirk-
lichverstanden.Aber wir nehmen an,
dasswir diePatienten möglichstzuBe-
ginn oder bereitsvorder Verschlechte-
rung erkennen undstationär aufnehmen
sollten. Deswegen beobachten unsereKol-
legen in der Klinik denVerlauf genau.Ne-
ben dertägl ichen Meldung an das Ge-
sundheitsamt mit Angabe derTempera-
tur haben wir deswegen zusätzliche Maß-
nahmen wie zum Beispieltägliche An-
rufe aus der Klinikvorgesehen, um auch
aus derFernefrühzeitig zu erkennen,wer
gefährdetist.

Das klingteher wieein Nachteil für die
Kontrolle des Geschehens.
Es istimmer besser,wenn wir diese Men-
schen in der Klinik haben, bevorsie sich
verschlechternoder wenn sie sichgerade
verschlechtern. In China hat sichgezeigt:
Wenn diePatienten erst mal im späten
Stadium und in der Beatmung sind, istes
schwer,sie da wiederrauszuholen. Das ist
wie bei vielen anderen Krankheiten.

Ist das durch tägliche Anrufe erreich-
bar?
Zusätzlichhaben wir zusammen mit dem
Gesundheitsamteinen Hausbesuch der
zu Hause isoliertenPatienten auf den
Weggebracht, den wir inzwischen Coro-
na-Taxi nennen.Zurzeit fahren vier Coro-
na-Taxen. Das medizinischePersonal und
auchStudierende besuchen die Infizier-
tenetwaanTag sieben und schauen nach,
wie es ihnengeht.Außerdem nehmen sie
Blut ab, um bestimmteWerte zu ermit-
teln, die ofteine Verschlechterung anzei-
gen. Der Gedankedahinter ist, dassman-
chePatienten sichnicht sorechttrauen,
die Klinik anzurufen, oder Anzeichen ei-
ner Verschlechterung nichtwahrnehmen.
Wenn aber medizinischesFachpersonal
vorbeikommt und fragt, wie es ihnen
geht, zusätzlichBlutwerte bestimmt, sind
die Chancen besser.Sohaben unsereKol-
legen schon einigePatienten erwischt,
die auf dieseWeisemöglicherweise vorei-
ner drastischen Verschlechterung be-
wahrtwerdenkonnten.Natürlichweiß
man nie, wie es sonstverlaufenwäre,
aber wirglaubenschon, dassman so die
Schwereder Erkrankung abmildern
kann.

Ist das der wichtigste Grund für die mil-
deren Verläufe?
Es kommt hinzu, dasswir in derRegion
anfangsvorallem jüngere Patientenun-
ter60Jahren hatten. Daswarendie
Rückkehrer aus den Skiferien in Ischgl
oder Südtirol, viele davonMittedreißig.
Jetzt sehenwir deutlich mehr älterePa-
tientenund entsprechendmehrschwere
Verläufe.

Ist das Alter der Patientenauch der
Hauptgrund, warumdieSterberate bei
uns so vielniedriger ist als in den meis-
tenanderen Ländern?
Ichbin vorsichtig mit denZahlen in die-
sem Stadium.Aber ic hsehe mehrereFak-
torenals wesentlichan. Zumeinen sind
wir immer noch frühinder Epidemie.
Ausden Kurven können wir leicht errech-
nen, dassdie Todesrateund dieZahl der
schwerenFälle nochdeutlich ansteigen
wird,und das bestätigt sich ja in jüngster
Zeit.Faktor zwei istvielleicht der wich-
tigs te: dieTestrateimLand.Wie kalku-
lier tman dieTodesfallrate? Es istdie
Zahl derander KrankheitVerstorbenen
geteiltdurch die Zahl der Infizierten.
Wenn ichwie in denVereinigtenStaaten
anfangs fastnicht teste, habe ich eineex-

trem hoheTodesfallrate. Die nurleicht
Erkranktenfindeich danngarnicht,weil
nur die schwer Erkranktengetestetwur-
den.Erstwenn später alle erfasstwer-
den,die infiziertwaren und Antikörper
entwickelt haben, auchdie Asymptomati-
schen,werden wir diegenaueSterblich-
keitsratekennen. Ichbin sicher, dass die-
se niedrigersein wird als momentan an-
genommen, aberder Unterschied wird in
verschiedenen Ländernnicht gleichsein.

Erfassen wirwenigstens annäherndalle,
die an Covid-19 sterben?
Das werden wiroft vomAuslandgefragt.
In Deutschland bezeichnen wirnicht alle
an respiratorischen Krankheiten gestor-
benen Patienten als Covid-19-Opfer,
aberwir testen auch nichtalleauf Co-
vid-19. In Italien dagegenwirdaktuell je-
der,der anAtemwegsversagenstirbt, in
der Statistik als Covid-Totergezählt.Ich
glaube abernicht, dassdieserUnter-
schied viel ausmacht.Sonsthätten wir zu-
sätzlichzuden positiv Getesteten noch
vieleweiter ebeatmungspflichtigePatien-
tensehenmüssen;das hättenwir ganz si-
cher bemerkt.Und nochetwaskommt
dazu:Wirhaben bisAnfang Märznoch
deutlichmehr Influenzakranke in den
Klinikengesehen alsCoronavirus-Kran-
ke.Wenn ichjedenvon ihnen alsCo-
vid-19-Opfer zählen würde,weil es eine
Corona-Pandemie gibt, bekäme ichnatür-
lichmehr Todesfälle.

Welches sinddie anderenFaktoren?
Die sind schnell behandelt:Das eine sind
die Intensivbetten-Kapazitäten und die
intensivmedizinischeKompetenz, die in
Deutschland sehr gut sind. Undwie
schongesagt: dieFrage, welchePersonen-
gruppevorallem infiziertist.Wenn jünge-
re,gesündereMenschen hauptsächlichin-
fiziertsind, bekommen SiewenigerTote.

Sie halten es also für vordringlich, mög-
lichst früh einzugreifen, mit Testsnatür-
lich und vor allemdan nmit der Behand-
lung?
Genau.Wirmüssen die Infektionen früh
erkennen und beiVerschlechterungrasch
behandeln, möglichstdeutlichbevor die
Patienten eine Beatmung brauchen.Und
das machen unsereKolleginnen undKol-
legen aus der Klinikganz ausgezeichnet.
Das Corona-Taxi warihreIdee, und das
Engagement sowohl der Ärzteals auch
der Pflegekräfte istenorm.

Steigert dieser enge,regelmäßige Kon-
takt nicht bei manchen auch die Angst,
ja möglicherweise Panik?
Nein, einNebeneffekt ist, dassdie Leute
im Nachhinein glücklichdarüber sind,
wenn sie so frühkontaktiertund dann zur
Behandlunggebrachtwerden. Die Mit-
arbeiterimCorona-Taxihabenschonvie-
le Dankesschreiben erhalten. Das hat ei-
nen positiven psychologischen Effekt. Bis
hin zuPersonen, die sagen, dasssie zu
Hausegeblieben sind,weil sie wussten,
da kommt jemand undkümmertsichum
sie,sonstwären sie längstindie Klinikge-
fahren.Auchdas wirkt derÜberlastung
der Kliniken entgegen. Andererseitswol-
len wir aber auchnicht, dassPersonen
weit abseits derZentren beiVerschlechte-
rung zu spät bemerktwerden. Deshalb
glaube ich, dassdie Telemedizin durch
diesePandemiegestärkt wird.

Zahlen sich digitale Lösungen schon
währenddieser akuten Phaseder Pande-
mie aus?
Wirkönnen einiges schnell erreichen.
Mit strukturiertenApps, in die auch
Fragebogenintegriertsind,können wir
nicht nur die Ausbreitungbesserkontrol-
lie ren, sondernauchdie medizinische
Überwachung der Infizierten. Daran ar-
beiten viele Gruppen. Wirkönnten
scho nheute mitSensoren, die überdas
Handy die Daten an die Ärzteübermit-

teln, den Gesundheitszustandder Leute
beurteilen.Wir können dabei nicht nur
die Pulsratemessen, es gibt auchSenso-
ren, die die Sauerstoffsättigung erfassen,
vielleichtder wichtigsteFaktor.Auchdie
Atemfrequenz kann man mit Smart-
phonesbestimmen,die man sichauf die
Brustlegt, und mit Sensoren dieTempe-
ratur.Sokönnten wir nochbesser ent-
scheiden,wo Vor-Ort-Besuche und Blut-
entnahmen oder direkteAufnahme in
die Klinik sinnvoll sind.Wenn wir noch
vielmehr Infiziertehaben,können wir
das mit den Corona-Taxis sonstauch gar
nicht mehr schaffen.

Sindsolche Apps bald verfügbar?
Verschiedene Gruppen arbeiten daran,
wir sind in Gesprächen mit Entwicklern.
Insofernkönnten solche Apps in einigen
Wochen wenigstens als Pilotprojekteund
in der Betaversion anwendbar sein.

Die Katastrophe ist in vielen Ländern
schon eingetreten.Wir stehennoch gut
da. Trotzdem lassen sich die Menschen
dadurch kaum beruhigen.
Ja. Es istjaauch verständlich, da wir bis-
her nochzuwenig über das Virus, die
Krankheit und denweiterenVerlauf wis-
sen.DiesesWissen evolviert, aber wir
müssenverstehen,dassman bei einem
neuen Erregerzunächstmit Unwissen
und Teilwissen leben muss. Dasfälltuns
schwer.Mit der Epidemie und mit der
Ungewissheit kann der Menschsehr
schlecht umgehen. Viele nehmenesals
die schlimmste undtödlichste Krankheit
allerZeitenwahr,was so nichtstimmt.
An Virusgrippe sind in den letzten Jah-
rendeutlichmehr Menschenverstorben.
FolgendeAspektemüssen unsvorallem
beschäftigen:Wirhaben es mit einem
sichsehr rasch ausbreitenden neuen Erre-
gerzutun, der offenbar in nicht seltenen
Fällenschwere undtödlicheVerläufever-
ursacht.Wenn wir die ungehinderteAus-
breitung erlauben,werden sehr viel mehr
Tote die Folgesein.Und zum anderen
würde dann unser Gesundheitssystem in
kurzer Zeit kollabieren. Andererseits
können wir die aktuellenEinschränkun-
gennicht sehr langeunverändertbeibe-
halten. Eine klugeStrategie zurgraduel-
len Lockerung der Einschränkungen,
ohne dassdie Epidemie wiederschnell
aufflammt, istaktuell die entscheidende
Aufgabe.Wissenschaftler könnenhierbe-
raten,entscheiden mussdie Politik.

Die Fragen stellte Joachim Müller-Jung.

E


rhabe einen dringenden Appell,
sagt derNotfallmedizinerMicha-
el Dommasch:„Kommen Siewei-
terhin in dieNotaufnahme!Wir
können Sieversorgen! Siewerden sich
nicht infizieren!“ Dassman nun die Men-
schen dazu auffordernmuss, in die sonst
chronisc hüberlaufenen Ambulanzen zu
kommen, istneu und aucheine Folgeder
Corona-Krise. Dochdie Fallzahlen der
Notaufnahmen jenseits der Covid- 19-Pa-
tientengeheninvielenKrankenhäusern
zurück–offenbar meiden viele den Gang
in die Ambulanz aus Angst, sichdortmit
Sars-CoV-2 zu infizieren. Oberarzt Dom-
masch,der in München die internistische
Leitung der zentraleninterdisziplinären
Notaufnahme des Krankenhausesrechts
der Isar derTechnischenUniversität inne-
hat,warnt dahervormöglichen „Kollate-
ralschäden“ derPandemie: „Jemandver-
spürt Symptome eines Herzinfarkts und
denkt sich: ‚Dashalteich jetzt mal aus,ich
will nicht in dieAmbulanz, um mich nicht
zu infizieren.‘“Diese Haltungkönne le-
bensgefährlichsein,wenn eine Erkran-
kung nicht entdeckt und nichtversorgt
werde. „Dochwir haben dieKapazitäten
nachwie vor, wir wollen undkönnen die
Patienten behandeln“, sagt Dommasch.
ÄhnlichsiehtesauchDaniel Kiefl,
Chefarztder Klinik für interdisziplinäre
Notfallmedizin im SanaKlinikum Offen-
bachund Mitglied desVorstands der Deut-
schen GesellschaftInterdisziplinäreNot-
fall- und Akutmedizin.„Wir müssen den
Menschen die Angstnehmen,sie müssen
wissen,dasssie in denNotaufnahmen gut
und richtig versorgt werden.“ DanielKiefl
rätebenso dringend davonab, Beschwer-
den vorsichher zu schieben–nicht nur,
weil sic heine mögliche Erkrankung dann
verschlimmernkönnte: „Wenn sichdie
Menschen erst in ein,zweiWochen end-

lich in der Ambulanz melden,ist die Co-
vid-Welle womöglichganz oben.“
Die Notaufnahmen tun demzufolgeal-
les, um das Infektionsrisikosogering wie
möglichzuhalten. DieWartezonen wur-
den entzerrt,oft werden Stühle markiert,
auf die man sichnicht setzen soll, um die
Abstandsregelungenzuwahren. „Überwie-
gend halten sichdie Leuteauchdaran“,
sagt Kiefl.Undsowie das medizinische
Personalvor einer Ansteckung geschützt
wird, sowerden auchdie Patientenge-
schützt, wie Dommasch erläutert:„Jeder
erhält einen Mund-Nasen-Schutz, jedem
wirdFieber gemessen.“ Personen mit
leicht erhöhterTemperaturwerden sofort
in einengesondertenBereichinnerhalb
der Notaufnahme untergebracht.Esgibt
getrennte „Covid“- und „Non-Covid“-Be-
reiche, in Offenbacheinengesonderten
„Infekt-Notaufnahme-Trakt“ mit eigenem

Eingang und eigenem Ärzteteam.Und bei
einem begründeten Verdacht auf Co-
vid-19 wirdzum Beispiel im Krankenhaus
rech ts der Isarfrühzeitig eineComputer-
tomographie derLungeangefertigt, die je
nachErkrankungsgrad ein Ergebnisviel
schneller liefertals einTest. DieRadiolo-
genhätten sichsehr intensivmit den Bil-
dernaus Wuhan beschäftigt, sagt Dom-
masch. Dennmit den Aufnahmenkönne
man „Lungengerüstveränderungen“ sehr
gut erkennen, die für eine Covid-Pneumo-
nie typischseien.
DenRückgang der Patienten in der Am-
bulanzmacht Oberarzt Dommaschfür
sein Krankenhaus in Zahlen deutlich.
Etwavon MitteMärzan, mit Beginnder
Ausgangsbeschränkungen, hat die Zahl
der Patienten merklich abgenommen:Wa-
renesbis zum 17. Märztäglich130 bis 180
Patienten, deutlich mehr nochals im März

2019, so sind es seither nuretwa 60 bis
100.Sosehen dieNotaufnahmen zurzeit
kaum nochdie klassischen Bagatellfälle,
die sonstoft Personal undKapazitätenbin-
den: Leute, diewegeneines entzündeten
Mückenstichs odermit demWunschfür
eineKrankschreibung in derNotaufnah-
me sitzen. „Die Menschen, die jetztkom-
men,haben auchwirklichernsthafte Be-
schwerden“,sagt Dommasch.
Diese Entwicklung bestätigt auchDa-
nielKiefl: „DieFallzahlengehen zurück,
überalle Krankheitsbilder.“ AlleininOf-
fenbachhaben demnachdie Fälle um
rund 15 Prozent abgenommen, andere
Ambulanzen in Hessen berichtenvonähn-
lichen Tendenzen. Auchdie Rettungs-
dienste melden laut KieflspürbareRück-
gängebei den Einsätzen. Eine Entlastung
des Personals in denNotaufnahmen be-
deutet diesjedochnicht, da auf anderen

Stationen krisenbedingt nun Ärzteund
Pflegerkonzentriertwerden.
Dassdie leichtenFälle nun zu Hause
bleibenoder sichanden Hausarztwen-
den, istaus Sicht der Ambulanzen der ein-
zig positive Effekt der Krise. Docheswer-
den auchwenigerVerletzungen regis-
triert, die man sichbeim Kontaktsport
oder beiUnfällen zuz ieht.„Die Leute spie-
len nicht mehrFußball, heimwerken weni-
gerund fahren nicht mehrsoviel Auto“,
zählt Dommasch als mögliche Erklärun-
genauf. Allerdings sähe man in derNot-
aufnahme auchweniger Herzinfarkteoder
Schlaganfälle.Über die Gründekann man
seinerEinschätzung nachnur spekulie-
ren: Vielleicht trägt das Arbeiten im
Homeoffice zurStre ssreduzierung bei, da
man sichnicht mehr mit unangenehmen
Kollegen oder Chefsdirekt auseinander-
setzenmuss.

„Corona-Taxis helfenden Patienten“


Der VirologeHans-GeorgKräusslichüber die Bekämpfung derPandemie und die Erfassung der Infizierten


Kennedy-Enkelin isttot
Zwei Mitglieder derKennedy-Fami-
lie in denVereinigtenStaatenwerden
nacheinem Kanu-Unfal lvermisst.
Die amerikanischeKüstenwacheteil-
te am Freitagabend mit, die Suche
nachzweiKanufahrernvor Maryland
sei nach26Stunden eingestellt wor-
den.Zuvorhatteder Gouverneur des
amerikanischenBundesstaatesMary-
land, Larry Hogan, bei einer Presse-
konferenz mitgeteilt, bei denVermiss-
tenhandle es sichumdie 40 Jahre
alteMaeve Kennedy McKean, eine
Enkelin des amerikanischen Sena-
tors RobertF.Kennedy und Groß-
nichtedes ermordetenPräsidenten
JohnF. Kennedy,und ihren acht Jah-
re alten Sohn Gideon. dpa

Vaterzieht Handbremse
AusVerär gerung überden Fahrstil
seines Sohnshat ein 48 Jahre alterVa-
terinder Nähe vonBambergeinen
schwerenAutounfallverursacht .Der
Mannhabebei voller Fahrtund einer
Geschwindigkeitvonrund 100Stun-
denkilometernvom Beifahrersitz aus
die Handbremsegezogen,weil er mit
derflotten Fahrweise seinesacht-
zehnjährigen Sohns nicht einverstan-
den war, teiltedie Polizei am Sonntag
mit.Der Fahranfängerverlor darauf-
hin dieKontrolle über denAudi, der
sichmehrfachüberschlug. Vaterund
Sohnkonnten sichselbstaus dem
Wrackbefreien. DerVater wurde mit
schwererenVerletzungeninein Kran-
kenhausgebracht–vermutlichwar er
nicht angeschnallt.Gegen ihn wur-
den Ermittlungen eingeleitet. Sein
Sohnwurde nur leichtverletzt. AFP

Nachdem in Ecuador DutzendeCoro-
na-Tote nicht abgeholt wurden,hat
sichVizepräsidentOttoSonnenholz-
ner für dasVersagen der Behörden
entschuldigt.„Wirhaben Bildergese-
hen,die es niemals hättegebendür-
fen, undals IhrStaatsdiener entschul-
digeich mich“, erklärteSonnenholz-
ner in einer am Samstagveröf fentlich-
tenStellungnahme.Die Bewohner
der am schwersten vonder Pandemie
betroffenen Hafenstadt Guayaquil
hatten imNetz Videosveröffentlicht,
auf denen zahlreiche Leichen auf den
Straßen zu sehenwaren. Einigerich-
tete nverzweifelteAppelle an die Be-
hörden,die zu Hausegestorbenen Co-
rona-Opferabzuholen. Armee und
Polizeibargenschließlichmindestens
150 Leichen aus Häusernund Stra-
ßen. Ein Sprecher derRegierung er-
klärte,die Bestatter seienwegender
verhängtenAusgangssperre nicht in
der Lage gewesen, alle Leichen zeit-
nah abzuholen. AFP


Die australischePolizei ermitteltge-
gendie Betreiberfirmaeines Kreuz-
fahrtschiffs,die tr otzmehrerer Coro-
na-VerdachtsfälleTausendePassagie-
re im HafenvonSydneyvon Bord ge-
hen ließ. Die Ermittlergingen dem
Verdacht nach,dassdie Reederei Car-
nivalAustralia Informationen über
die Gesundheitssituation an Bord der
„RubyPrincess“vorden Behördenzu-
rückgehalten habe,hieß es am Sonn-
tag. Zehn Passagieresind inzwischen
an denFolgen einer Corona-Infekti-
on gestorben.Trotzeines bereitsgel-
tendenAnlegeverbotsfür Kreuzfahrt-
schiffe wegender Corona-Krise hatte
die australischeRegierung der „Ruby
Princess“ imMärz eine Genehmi-
gungfür das Anlegenerteilt und den
2700Passagieren dasVerlassen des
Schiffs erlaubt. AFP


Die schweizerischeStadt Kreuzlin-
genund die deutscheUniversitäts-
stadt Konstanz trennennun zwei
handfesteBauzäune. 2007 hatteKon-
stanz einen alten Maschendrahtzaun
abreißen lassen und durch eineKunst-
grenze mit 22Tarot-Skulpturen des
KünstlersJohannes Dörflinger er-
setzt .Man wolltedie Nähe zum
Nicht-EU-Staat Schweiz zeigen.
Dochdie Corona-Krise ändertalles:
Nachdem dieKunstg renze zunächst
aufdeutscher Seitevon derBundespo-
lizeimit einemZaun abgeriegeltwor-
den war, ließen die Schweizer Behör-
den nuneinen zweitenZaun aufstel-
len,umeinen Grenzstreifen zu mar-
kieren. Getrennt lebende deutsch-
schweizerische Liebespaare, die sich
an der Grenze am Seeufergetrof fen
hatten,war es schwergefallen,Ab-
standzuhalten. Die SchweizerBehör-
den ließenden zweitenZaun bauen,
weil sie ,wie de rKreuzlingerStadtprä-
sident Thomas Niederbergersagte,
an Ostern eineAusgangssperre unbe-
dingtverhindern wollten. ImKanton
Thurgau sindTreffenvon mehrals
fünfPersonenverboten, in Baden-
Württemberg dürfensichnur zwei
Personen treffen, die nicht aus einem
Haushaltstammen. rso.

Seit Corona öfterleer: Ein Untersuchungsraum imNotfallzentrum des Sana KlinikumsinOffenbach FotoRainerWohlfahrt

KurzeMeldungen


Hofftauf Apps: Hans-GeorgKräusslich,
Leiter der Abteilung Infektiologie undViro-
logie am Universitätsklinikum Heidelberg,
istauch einer der Leiter derTaskforce Co-
ronavirus. FotoHendrik Schröder/Uniklinik Heidelberg

„Die Bagatellfälles iehtman nichtmehr“


Armee birgt


Corona-Tote


In den Notaufnahmen in Ecuador


geht di eAnzahl der


Patienten zurück–


Medizinerwarnen


jedochdavor,


Beschwerden zu


verschleppen.


VonKarinTr uscheit

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