Die Welt - 06.04.2020

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06.04.2006.04.2006.04.20/1/1/1/1/Spo1/Spo1 AFREYE 5% 25% 50% 75% 95%

16 SPORT DIE WELT MONTAG,6.APRIL


FUSSBALL

Serbischer Spieler


unter Hausarrest


Aleksandar Prijovic ist wegen Ver-
stoßes gegen das Ausgehverbot wäh-
rend der Corona-Krise in Belgrad zu
drei Monaten Hausarrest verurteilt
worden. Das berichten lokale Me-
dien. Der 29 Jahre alte National-
spieler war am Freitag von der Poli-
zei in Gewahrsam genommen wor-
den, nachdem er sich mit 19 anderen
Menschen entgegen der Bestimmun-
gen in einem Hotel getroffen hatte.
Prijovic steht bei Al Ittihad in Saudi-
Arabien unter Vertrag.

Kein Gehaltsverzicht
bei englischen Profis

Die Profis der englischen Premier
League haben einen Gehaltsverzicht
wegen der Corona-Krise in Höhe
von 30 Prozent abgelehnt. Die Spie-
lergewerkschaft PFA begründete die
Haltung damit, dass der englischen
Regierung mit einem solchen
Schritt rund 200 Millionen Pfund
(227 Millionen Euro) über einen
Zeitraum von zwölf Monaten an
Steuergeldern verloren gingen.

Geisterspiele ab Mai
„virologisch möglich“

Virologe Alexander Kekulé hält
Geisterspiele in der Bundesliga ab
Mai für „rein virologisch möglich“.
„Man könnte theoretisch die Spiele
absichern, das ist möglich“, sagte
Kekulé im ZDF. „Machbar ist natür-
lich alles, aber man muss immer
überlegen, wie man den Menschen
erklärt, dass der Fußball so eine
Spezialbehandlung bekommt.“ Die
Bundesliga pausiert derzeit bis min-
destens Ende April.

BOXEN

Großzügige Spende


von Pulew


Der frühere Europameister Kubrat
Pulew will die Hälfte seiner Drei-
Millionen-Euro-Börse von seinem
bevorstehenden WM-Kampf gegen
Schwergewichts-Champion Anthony
Joshua spenden. Dies kündigte der
38 Jahre alte Bulgare in der „Bild am
Sonntag“ an. Er wolle Pfleger, Kran-
kenschwestern, Ärzte und Kranken-
häuser im Kampf gegen Corona
unterstützen. Der Kampf gegen den
britischen Champion der Verbände
IBF, WBO und WBA (Superchampi-
on) sollte ursprünglich am 20. Juni
in London ausgetragen werden,
musste aber wegen der Corona-
Pandemie verschoben werden. Nun-
mehr wird der 25. Juli angepeilt.

KOMPAKT


E


s gibt ein Leben nach dem
Virus. Wer das bisher nur
ahnte, weiß es jetzt sicher –
denn der FC Bayern hat ei-
nen ersten Schritt in die Zu-
kunft getan und gezeigt, wie man in der
häuslichen Quarantäne Nägel mit Köp-
fen macht, statt die Tage sinnlos totzu-
schlagen mit Flickschusterei.
Hansi Flick bleibt Cheftrainer.
Kein sparsamer Mensch hätte darauf
im vergangenen Herbst Geld verwettet.
Als der Hilfstrainer Flick Anfang No-
vember nach dem Abgang von Niko Ko-
vac als Übungsleiter einsprang, gaben
ihm die Realisten zwei bis drei Wochen
und die Optimisten hielten ihn besten-
falls für den Pausenfüller bis Weihnach-
ten. Jetzt haben wir Ostern und Flick ist
immer noch da – und plötzlich sogar im
Besitz eines Vertrags bis 2023.
Die Zustimmung fällt überwältigend
aus. Auch das weltweite Netz ist sich ei-
nig in seinem spontanen Ja zu Flick.
Nur einer von vier Befragten machte am
Wochenende beispielsweise beim
Schweizer Nachrichtenportal „Nau.ch“
sein Häkchen hinter den Vorschlag:
„Nein, er hätte nur eine Übergangslö-
sung bleiben sollen.“
Nur notorische Stimmungstöter me-
ckern noch. Für den Rest ist der Auf-
stieg des ehemaligen Übergangstrainers
zum kommenden Übertrainer spätes-
tens unvermeidlich, seit Flick jetzt bei
„Sport Bild“ von Karl-Heinz Rumme-
nigge sogar in einem Atemzug mit Jupp
Heynckes genannt wurde. „Hansi hat
den Stil wieder eingeführt“, freut sich
der Bayern-Boss mit hörbar wässrigem
Mund, „mit dem wir unter anderem
2013 das Triple gewonnen haben“.
Diesen Dreier in Meisterschaft, DFB-
Pokal und Champions League hat bisher
nur Heynckes geschafft und es ist der
Ritterschlag, wenn der jetzt sagt, dass
Flick perfekt zu den Bayern passt. Lo-
thar Matthäus geht noch weiter. Brüh-
warm hat der Rekord-Nationalspieler in
Aussicht gestellt, dass die Bayern mit
Flick an ihre größten Erfolge anknüpfen
werden – „ich traue ihm zu, eine Ära zu
prägen“.
Hansi Flick hat seine Chance genutzt.
Dabei hatte er gar keine. Er galt in der
Branche als perfekter Stellvertreter und
Schattenmann. Der Ruf des stillen Brü-
ters eilte ihm voraus, denn über die Jah-
re ist er nur einmal auffällig geworden,
als DFB-Co-Trainer von Joachim Löw
bei der EM 2012 in Polen. Vor dem Spiel
gegen Portugal verkündete Flick in der
Pressekonferenz als Strategie gegen Ro-
naldos Freistöße: „Stahlhelm auf und
groß machen.“ Für die erschrockenen
Polen klang das nach Helmen aus alten
Wehrmachtsbeständen, und Flick er-
schrak vor sich selbst und nahm sich
fortan derart zurück, dass sich der Fuß-
ball irgendwann fragte: Schmidt oder
Schmidtchen?
Inzwischen hat Flick die Antwort ge-
geben: Er gehört nicht zu denen, die als
Löwe springen und als Bettvorleger lan-
den. Er macht es umgekehrt, er landet
als Löwe.
Und schon sind wir bei Joachim Löw.
Vermutlich hat der Bundestrainer sei-
nem einstigen Co-Trainer Flick beige-
bracht, wie man aufsteigt, jedenfalls

wiederholt sich die Geschichte. Löw
war junge 36, ein unauffälliger Bürger
aus Lörrach und als Trainer ein unbe-
schriebenes Blatt, als ihn sein Mentor
Rolf Fringer 1996 aus der Schweiz als
Co-Trainer zum VfB Stuttgart mit-
brachte. Über Nacht, ganz jäh, stieg
Fringer dann aus und Löw musste über-
nehmen. „Übergangsweise“, stellte Prä-

sident Gerhard Mayer-Vorfelder klar.
Er traute Löw den Job nicht zu. „Es
muss einer her“, sagte Mayer-Vorfelder,
„der den Laden aufräumt.“ Kein Setz-
ling, ein Gärtner. Einer wie Nevio Scala,
der damalige Maestro aus Parma. Doch
was geschah? Löw gewann. Und ge-
wann. Löw ließ den VfB Woche für Wo-
che zaubern, und bald waren die Schwa-

ben Tabellenführer. Gezwungenerma-
ßen knickte Mayer-Vorfelder schließlich
ein, machte Löw zum Chef und sagte:
„Wir trauen Jogi das zu.“ Am Ende holte
der VfB den DFB-Pokal und zog ins Eu-
ropacup-Finale ein.
Das sind die Momente, die Giovanni
Trapattoni meinte, als er einmal sagte:
„Fußball ist ding, dang, dong.“ Wie gaga
der Fußball ist, hat der italienische
Weltmann vollends begriffen, als ihn
problemlos ein provinzieller Über-
gangstrainer ersetzte, den keiner für
voll nahm.
Auch das ist in Stuttgart passiert.
Kläglich gescheitert ist Trapattoni da-
mals, anno 2006. Der VfB stocherte an-
schließend mit der Stange im Nebel,
und der Berg kreißte und gebar ein
Mäuslein: Armin Veh. Der kam aus
Augsburg, aus den Abgründen der drit-
ten Liga, und war, verglichen mit Don
Giovanni, Augsburger Puppenkiste.
Warum Veh? „Ballgefühl“, lacht Er-
win Staudt heute noch. Und Bauchge-
fühl. Und anschließend beten. Wenn der
damalige VfB-Chef Staudt an Veh zu-
rückdenkt, wirft er dem Fußballgott
nachträglich eine Spende in den Opfer-
stock: „Der Armin galt ja als in den un-
teren Ligen verschollen und war als Na-
tionaltrainer in irgendeinem baltischen
Staat im Gespräch.“ Aus unerfindlichen
Gründen hat er ihn trotzdem geholt
und aus noch unerfindlicheren Grün-
den machte Veh den VfB prompt zum
Deutschen Meister und sich selbst zum
„Trainer des Jahres 2007“ – wobei sein
Aufstieg exakt in dem Moment begann,
als VfB-Aufsichtsratschef Dieter Hundt
öffentlich betonte: „Veh ist nur unser
Übergangstrainer.“ Er hätte getrost
auch Untergangstrainer sagen können.
In Wahrheit war Veh die beste Lö-
sung. Und die günstigste. Für sein Ge-
halt hätte der VfB zuvor nur den halben
Trapattoni gekriegt, und vermutlich ist
es jetzt bei den Bayern ganz ähnlich.
Hansi Flick ist zweifellos doppelt so
preiswert, wie es Pep Guardiola gewe-
sen wäre, und das ist gut so – denn der
Fußball, hat Uli Hoeneß unlängst ge-
sagt, muss den Gürtel künftig enger
schnallen.
Flick passt also perfekt, zur Krise der
Welt und zur Lage des FC Bayern. Lo-
thar Matthäus denkt jedenfalls groß,
hören wir in seine aktuelle Expertise
kurz rein: „Ich glaube, dass Hansi Flick
in die Fußstapfen von Udo Lattek, Ott-
mar Hitzfeld und Jupp Heynckes treten
kann.“
Oder in die von Dettmar Cramer. Der
war der große Europacup-Guru der Bay-
ern in den glorreichen 70ern, die Intel-
lektuellen hingen an seinen Lippen, fas-
ziniert von seinen Bonmots, Bibelsprü-
chen und Goethe-Zitaten. Bis dann Ka-
pitän Beckenbauer über Cramers Mann-
schaftssitzungen irgendwann petzte:
„Es dauerte keine zehn Minuten, dann
war der Sauerstoff verbraucht. Als Ers-
ter schlief Sepp Maier ein, weitere folg-
ten.“
Aber was erzählen wir da. Am Ende
ist jeder Trainer am Ende, auch bei den
Bayern. Haben die nicht sogar Heynckes
einmal gefeuert? Hansi Flick sollte den
Moment genießen.
Alles ist gut.

Ein gut gelaunter
Hansi Flick. Am Frei-
tag einigte sich der FC
Bayern mit ihm auf
eine Vertragsver-
längerung bis 2023

BONGARTS/GETTY IMAGES

/ALEXANDER HASSENSTEIN

VVVom Übergangstrainerom Übergangstrainer


zum Übertrainer


om Übergangstrainer


um Übertrainer


om Übergangstrainer


Flick macht es beim steilen Aufstieg wie früher Löw.


Sie galten als perfekte Stellvertreter und Schattenmänner


EEEin Querpass von Oskar Beckin Querpass von Oskar Beck


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das fällt derzeit aus. Aber das betrifft uns
ja alle. Irgendwie spüre ich auch eine ge-
wwwisse Leere. Mir fehlt es, auf etwas hinzu-isse Leere. Mir fehlt es, auf etwas hinzu-
arbeiten, wie ein Spiel am Wochenende.
Ich kenne es einfach nicht, zwischen-
durch freizuhaben und so oft zu Hause zu
sein. Man hat das mal im Sommerurlaub
oder an freien Tagen.

WWWas machen Sie denn in der freienas machen Sie denn in der freien
Zeit?
Unser Sohn ist acht Monate alt. Er be-
stimmt quasi, was hier gemacht wird.
(lacht) Wenn ich ehrlich bin, machen mei-
ne Frau und ich jeden Tag das Gleiche.
Das einzige Highlight, was wir derzeit ha-
ben, ist ein Einkauf im Supermarkt. Aber
aaauch das ist ja eher selten. Ich muss beto-uch das ist ja eher selten. Ich muss beto-
nen, dass wir in der glücklichen Lage sind
und eine große Wohnung haben, in der
wwwir uns auch mal aus dem Weg gehen kön-ir uns auch mal aus dem Weg gehen kön-
nen. Ich ziehe meinen Hut vor allen Fami-
lien oder auch Alleinerziehenden, die der-
zeit mit zwei oder mehr Kindern in klei-
nen Wohnungen zurechtkommen müs-
sen.

Ist Ihr Tag strukturiert?
Unser Sohn verhält sich so, wie es sich
vvviele Eltern wünschen – er schläft mor-iele Eltern wünschen – er schläft mor-
gens wirklich lange. (lacht) Der Tag be-
ginnt entspannt um 7.30 Uhr. Wir holen
ihn dann zu uns und kuscheln noch ein

D


er Wecker klingelte ungewohnt
früh. Aber das störte Maximili-
an Arnold nicht. Für den Profi
des VfL Wolfsburg galt es, etwas Gutes
zu tun. Mit einigen Mitspielern räumte
er am Freitag ab 7 Uhr Regale in einem
Supermarkt ein. Im Gespräch mit
WELT berichtet der 25-Jährige über die
Aktion, seinen Alltag in Zeiten von Co-
rona, über Training mit Handschuhen,
Gesellschaftsspiele mit der Ehefrau –
und ein wöchentliches Highlight.

VON LARS GARTENSCHLÄGER

WELT:Herr Arnold, wie geht es Ihnen?
MAXIMILIAN ARNOLD:Ich bin wohlauf,
meine Familie auch. Das ist das, was in
diesen Tagen erst einmal wichtig ist.
Trotzdem ist das eine komische Situation.
Das muss ich ehrlich sagen.

Beschreiben Sie es doch mal.
Ich fange mal mit dem Positiven an, was
ich der Corona-Krise abgewinnen kann –
ich habe unglaublich viel Zeit für meine
Familie. Das genieße ich sehr. Aber es
fffühlt sich alles so ungewohnt an. Wennühlt sich alles so ungewohnt an. Wenn
ich jetzt Training habe, bin ich zwei Stun-
den weg, normalerweise sind es sechs. Be-
vor es die Kontaktsperre gab, bin ich mit
meiner Frau oder mit Teamkollegen mal
in ein Café oder ein Restaurant gegangen,

wenig. Dann machen wir ihn fertig, essen
was und spielen anschließend. Kurz vor
dem Mittagessen gehen wir spazieren.
WWWenn der Kleine mittags schläft, habenenn der Kleine mittags schläft, haben
meine Frau und ich mal Zeit, uns unge-
stört zu unterhalten, oder wir liegen ein-
fffach nur auf der Couch. Wir haben auchach nur auf der Couch. Wir haben auch
Gesellschaftsspiele für uns entdeckt. Man
kann ja nicht ständig nur den Fernseher
anmachen. Es wird ohnehin überall nur
üüüber Corona berichtet. Je nachdem, wannber Corona berichtet. Je nachdem, wann
ich meine Trainingszeit habe, bin ich zwei
Stunden unterwegs. Abends wird geges-
sen und dann auch bald geschlafen, denn
die Tage schlauchen auf ihre Art auch.
Doch nochmal: Ich möchte nicht klagen,

nur ich merke eben auch, wie sehr ich
mich nach etwas mehr Normalität sehne.

WWWas spielen Sie denn mit Ihrer Frau?as spielen Sie denn mit Ihrer Frau?
Wir haben Rommé und Skip-Bo für uns
entdeckt.

Ihr Klub hat kürzlich den Trainingsbe-
trieb wieder aufgenommen. Sie arbei-
ten in Kleingruppen und mit strikten
Hygiene-Maßnahmen.
Ich bin quasi jetzt, wo wir miteinander te-
lefonieren, schon auf dem Sprung und
fffahre gleich zur Arena. Wir sind in Grup-ahre gleich zur Arena. Wir sind in Grup-
pen aufgeteilt, mit jeweils fünf Spielern.
Jeder Gruppe hat eine separate Kabine.
Wir haben separate Duschen und einen
fffesten Physiotherapeuten. Im Kraftraumesten Physiotherapeuten. Im Kraftraum
trainiert jeder auf seiner eigenen Matte
und muss zudem Handschuhe tragen. Je-
der hat sein eigenes Handtuch und seine
eigene Blackroll. Nach jeder Übung müs-
sen wir alles, was wir angefasst haben,
desinfizieren. Es ist schon besser, als al-
lein daheim zu trainieren. Doch es hat mit
Normalität nichts zu tun.

WWWas vermissen Sie derzeit am meisten?as vermissen Sie derzeit am meisten?
Ich würde gern mal wieder ganz normal
zum Training fahren, die Fußballschuhe
anziehen und raus auf den Platz gehen.
AAAber das größte Highlight, was fehlt, istber das größte Highlight, was fehlt, ist
Samstag um 15.30 das Spiel. Ich vermisse

diesen Gang ins Stadion, wenn du rein-
läufst und es laut wird. Ich kriege schon
Gänsehaut, wenn ich das erzähle. Wir ha-
ben ja das Privileg, vor Zuschauern spie-
len und etwas zeigen zu können. Doch
nun können wir das nicht. Ich verstehe
das alles und es muss auch so gehandelt
werden, wie jetzt gehandelt wird. Das ist
vollkommen richtig. Dennoch fehlt es mir.

So wie es ausschaut, werden Sie wohl
noch Monate auf volle Zuschauerränge
verzichten müssen.
AAAber ich wäre schon froh, wenn wenigs-ber ich wäre schon froh, wenn wenigs-
tens der Ball irgendwann wieder rollt. Ich
weiß, dass es in Bezug auf den Fußball
und die Fortsetzung der Saison unter-
schiedliche Meinungen gibt. Doch der
Fußball ist ein wichtiger Teil der Gesell-
schaft. Ich finde, das spürt man gerade in
diesen Tagen, wo der Fußball aussetzen
muss. Selbst wenn erst einmal keine Zu-
schauer in den Stadien zugelassen wer-
den, können wir vielleicht dennoch mit
unseren Spielen für etwas Abwechslung
und etwas Freude sorgen.

Sie haben gesagt, sie hätten derzeit un-
heimlich viel Zeit. An was denken Sie
da?
Ich bin ja noch nicht so lange auf der
WWWelt. Aber was wir alle derzeit erleben, istelt. Aber was wir alle derzeit erleben, ist
neu für uns. Es gibt so viele Dinge, über

die ich nachdenke und über die man spre-
chen kann. Ich empfinde unheimlich gro-
ßen Respekt für alle Frauen und Männer,
die im Gesundheitswesen tätig sind oder
aaauch die, die beispielsweise in den Super-uch die, die beispielsweise in den Super-
märkten arbeiten und dafür sorgen, dass
der Alltag einigermaßen funktioniert. Die
leisten wirklich etwas. Im Vergleich dazu
ist das, was ich mache, eigentlich Pillepal-
le. Wenn ich es dann aber doch mal auf
den Fußball runterbreche, wären Spiele
ohne Zuschauer auch eine Möglichkeit,
von unserer Seite etwas zurückzugeben.
Ich denke, der Fußball verbindet uns
Menschen.

Sie haben davon gesprochen, etwas zu-
rrrückzugeben. Gibt es das auch ausückzugeben. Gibt es das auch aus
WWWolfsburg zu vermelden?olfsburg zu vermelden?
Ja, auch beim VfL Wolfsburg verzichten
wir auf einen Teil unserer Gehälter. Für
uns als Mannschaft war klar, dass wir
diesbezüglich auch etwas machen wollen.
Es ist eine Selbstverständlichkeit, vor al-
lem auch gegenüber den Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeitern beim VfL, die zum
großen Teil in Kurzarbeit gegangen sind,
hier unseren Beitrag zu leisten. Darüber
hinaus gab und gibt es Aktionen, mit de-
nen wir die Menschen in der Stadt und in
der Region unterstützen und vor allem
Danke an die vielen Helferinnen und Hel-
fffer sagen.er sagen.

„„„Wir trainieren mit Handschuhen und desinfizieren nach jeder Einheit“Wir trainieren mit Handschuhen und desinfizieren nach jeder Einheit“


Wolfsburgs Profi Maximilian Arnold über das Training in Zeiten von Corona, Gesellschaftsspiele daheim und seine Sehnsucht nach etwas mehr Normalität


Maximilian Arnold (r.) im Duell mit dem
Leipziger Lukas Klostermann

DPA

/SWEN PFÖRTNER

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