Die Welt - 27.03.2020

(Jeff_L) #1
Seite eines linken „Portals für Inspirati-
on und Information“, das „Frieden
rockt die Bewegung“ heißt und im
deutschsprachigen Raum 201.585 Men-
schen gefällt.
Es bleibt nicht bei WuXi. Auf der glei-
chen Facebookseite findet man auch
folgende „Informationen“: „Corona
lenkt womöglich davon ab, dass die
Menschen in Wuhan an der Strahlung
von 5G erkrankt und gestorben sind,
nicht aber am Virus. Denn in Wuhan ist
5G seit Herbst 2019 vollständig ausge-
rollt und in Betrieb! Wurde Corona er-
funden, um von der Belastung durch 5G
abzulenken?“ Und: „Stellt euch vor,
man würde wegen einer Lungenentzün-
dung eine Pandemie ausrufen, um Ge-
setze zu verabschieden, die gegen die
Bevölkerung gerichtet sind. Genau das
passiert gerade!“
Hier mischt sich grundlose Paranoia
mit ernstzunehmender Sorge. 5G
schafft keine Viren; aber die Demokra-
tie ist gefährdet, wenn sich der Staat
dauerhaft zu viele Befugnisse anmaßt.
Überhaupt verwischt nicht nur auf ob-
skuren Internetplattformen die Grenze
zwischen Realität und Satire, legitimer
Kritik und böswilliger Verschwörungs-
theorie. Hat die deutsche Regierung so
lange gewartet, eine Kontaktsperre zu
verhängen, weil es ihr ganz recht ist,
dass so viele unproduktive alte Men-
schen am Virus sterben?
Man konnte die Unterstellung in
einem seriösen Medium lesen. Dumm
nur, dass sich bisher das Massensterben
der Alten gerade in Deutschland nicht
einstellen will. Wollten die Finanzkapi-
talisten vom Crash ablenken, der sowie-
so fällig war, und den sie jetzt auf das
Virus schieben? Ich weiß nicht mehr, wo
ich das gelesen habe, aber da ich mich

K


ennen Sie das WuXi App-
Tec-Labor? Nein? Es sitzt in
Wuhan. Aha, jetzt spitzen
Sie die Ohren. Die Adresse:
666 Gaoxin Road East Lake.
Richtig: 666. Der Name des „Tiers“ in
der Offenbarung, das gegen den Erlöser
kämpft. Da muss Teuflisches im Gange
sein, zumal – passen Sie auf – das Labor
selbst auf seiner Website zugibt, sich
mit „molekülaren Drogen“ und „Gen-
therapie“ zu beschäftigen. Noch irrer:
2015 lief in China die Webserie „Wu Xin


  • Der Monsterkiller“.


VON ALAN POSENER

WuXi, Wu Xin: Monsterkiller,
Schmonsterkiller! Hallo! Und wenn Sie
immer noch nicht begriffen haben, dass
dort das Virus ausgebrütet wurde, das
nun als Monsterkiller die Welt heim-
sucht, passen Sie auf: Wer finanziert die
Forschung bei WuXi? George Soros. Der
Jude, der das Welt-Finanzsystem schon
einmal ruiniert hat, der – und das haben
wir uns nicht ausgedacht, das sagt der
demokratisch gewählte Ministerpräsi-
dent von Ungarn – Europa zwingen will,
Millionen Muslime aufzunehmen, um
den Kontinent zu entchristlichen.
Das ist nur eine von Tausenden Ver-
schwörungstheorien zum Corona-Vi-
rus, die zurzeit im Web zirkulieren. Vie-
le von ihnen – wie auch diese – werden
von Wladimir Putins Desinformations-
fabriken in die Welt gesetzt. Aber ent-
scheidend ist ja nicht, dass sie in die
Welt gesetzt werden; entscheidend ist,
dass sie sich noch schneller verbreiten
als das Virus selbst, weil ganz normale
Leute solchen Unsinn glauben. Die Wu-
Xi-Theorie fand man zum Beispiel
schon am 28. Januar auf der Facebook-

normalerweise nicht auf verschwö-
rungstheoretischen Webseiten herum-
treibe, war es vermutlich in einem halb-
wegs seriösen Medium.
Jenseits solcher Theorien streitet
man sich auf der Rechten, ob man – wie
die AfD – die Pandemie eigentlich be-
grüßt, weil sie von der „Klimahysterie“
ablenkt und die von den Grünen bevor-
zugten öffentlichen Verkehrsmittel
lahmlegt, oder ob man – wie etwa beim
„Europäischen Institut for Klima und
Energie“ (EIKE) die „Panikmacher“
und die „Diktatur der Virologen“ an-
greift, eben weil sie an die „Klimapa-
nik“ und die „Diktatur der Meteorolo-
gen“ erinnert.
„Was für das Thema Klima, Energie
oder Einwanderung gilt, gilt erst recht
bei einer Pandemie wie Covid-19“, heißt
es in einem Beitrag auf der EIKE-Websi-
te: „Nicht Panik und Moralismus wird
eine Herausforderung meistern, son-
dern Sachverstand und Vernunft auf der
Basis belastbarer Daten, die am zuver-
lässigsten eine freie und nicht gegängel-
te Wissenschaft liefern kann.“ Freilich
wissen die industrienahen EIKE-Auto-
ren schon jetzt, worauf es ankommt:
„Es ist kein Zynismus, sondern Verant-
wortungsethik, wenn man feststellt,
dass Covid-19 nicht die Potenz hat, das
Erwerbsleben selbst lahmzulegen, weil
es vor allem eine Gefahr für Ältere und
Kranke darstellt.“
Woraus ja folgt, dass es ein verant-
wortungsloses Kuschen vor den Alten
und Kranken darstelle, wenn man ihnen
zuliebe die Wirtschaft in den Crash
steuert, statt sie „so human wie möglich
noch in Quarantäne“ zu lassen, wäh-
rend sich die Anderen im Interesse der
Wirtschaft so human wie möglich an-
stecken lassen.

Man mag über all das den Kopf schüt-
teln, und darüber, dass in Großbritan-
nien Menschen chinesischer Herkunft
zusammengeschlagen wurden oder in
den USA der Absatz von „Corona“-Bier
einbrach; und doch sind nur wenige völ-
lig frei von dem Wunsch, auf irgendje-
manden mit dem Finger zu zeigen, der
fast so übermächtig ist wie der Drang,
sich ins eigene Gesicht zu fassen, auch
wenn man gerade die Haltestange im
Bus angefasst hat.
Da sind die Chinesen, die „alles es-
sen“, womit ja in Wuhan – mit dem Ver-

speisen einer Fledermaus – alles ange-
fangen haben soll. Dann sind da die
25.000 Chinesen, die in der norditalie-
nischen Stadt Prato dafür sorgen, dass
„Pronta Moda“-Konfektion aus Italien
zu erschwinglichen Preisen hergestellt
wird – aber auch angeblich dafür, dass
Italien zum europäischen Zentrum der
Infektion wurde. Auch wenn das Epi-
zentrum der Infektion ganz woanders
liegt und die meisten chinesischen Tex-
tilunternehmer und Arbeiter in Nord-
italien nicht aus Wuhan stammen (und
es mysteriöserweise unter den Chine-
sen in Prato keinen einzigen Infektions-
fall gibt).

Da sind die „undisziplinierten“ Ita-
liener, die, als die Schulen in den Infek-
tionsgebieten schlossen, „Corona-Fe-
rien“ in Südtirol machten und da lauter
deutsche Urlauber und Schüler an-
steckten. Da ist Österreichs starker
junger Mann Sebastian Kurz, der es
versäumte, das Après-Ski-Treiben in
Ischgl abzustellen, so dass sich das Ti-
roler Ski-Mekka zur „heimlichen Coro-
na-Brutstätte Europas“ entwickelte,
wie ein ansonsten eher Kurz-freundli-
ches Nachrichtenmagazin schrieb. Da
sind die deutschen Katholiken, die aus

dem Karneval eine feucht-fröhliche Vi-
renschleuder machten. Und natürlich
dürfen die Prügelknaben der Nation
nicht fehlen: die Berliner, die bis zum
Auftauchen der Polizei Party machten,
wie das bekanntlich ihre Art ist, wes-
halb in der Hauptstadt seit jeher nichts
funktioniert.
Anderswo ist es nicht anders. In New
York City zeigt man auf die orthodoxen
Juden, die nicht nur fröhlich Purim fei-
erten, als wäre nichts gewesen, sondern
die angeblich mit ihren Familien dicht
gedrängt in unsanitären Verhältnissen
wohnen und lieber beten als Social Di-
stancing betreiben. Dass sich orthodoxe

Juden statistisch gesehen sogar öfter
waschen als der durchschnittliche Ame-
rikaner und in ihren Gemeinden ein ex-
zellentes Gesundheitssystem aufgebaut
haben, interessiert ebenso wenig wie
die Überlegung, dass es eher nicht Or-
thodoxe waren, die das Virus per Jet aus
China und Europa nach Kalifornien und
New York einschleppten. Der Antisemi-
tismus braucht ein Nichts an Anlass, um
sich breitzumachen.
Genug. Mit dem Finger auf andere
zeigen ist so verbreitet wie dumm. Für
Christen ist es sogar eine Todsünde, ja
die wichtigste der sieben, weil es ja Aus-
druck der „Superbia“ ist, des Hoch-
muts, der sich von der gemeinsamen
Humanität herausnimmt: „Denn Gott
sei Dank, ich bin nicht so!“ wie es bei
Wilhelm Busch in der „Frommen Hele-
ne“ heißt. Die Suche nach Schuldigen
oder doch Verantwortlichen – und Un-
verantwortlichen, die sich schuldig ma-
chen – mag menschlich-allzumensch-
lich sein, aber der Niedergang der Reli-
gion und der Aufstieg der Demokratie
befördern und befeuern sie.
Wo früher ein Unglück als Gottes
Zorn und Anlass zu Selbstbefragung,
Buße und Umkehr galt, gilt sie heute als
menschliches Versagen und löst die Su-
che nach dem Versager aus. Dem Ande-
ren, versteht sich. In der Demokratie
sind wir gewöhnt, Leute „zur Verant-
wortung zu ziehen“, also suchen wir,
wenn etwas schiefgeht nach Leuten, die
wir verantwortlich machen können. Je
schwieriger das in einer komplexen
Welt wird, desto zorniger wird der
Selbstgerechte. Aber der Zorn ist auch
eine Todsünde. Und wer diesen Sünden
verfällt, verfällt auch dem Antichristen.
Sein Name lautet 666. Womit wir wie-
der in Wuhan wären.

E+/GETTY IMAGES

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27.03.20 Freitag,27.März2020DWBE-HP


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DIE WELT FREITAG,27.MÄRZ2020 FEUILLETON 11


D


en dritten Tag in Folge weckt
mich der Lärm der Umbauar-
beiten in der Wohnung neben-
an nach weniger als einer Stunde Schlaf.
Das Lärmmessgerät meines Handys
zeigt Spitzen von 105 dB an. Das ent-
spricht der Lautstärke eines 30m ent-
fernten Formel-1-Rennwagens und
übersteigt die eines Presslufthammers.

VON THOMAS GLAVINIC

So etwas kann auch nur mir passie-
ren: Nebenan wütet trotz eines aufrech-
ten Versammlungsverbots sowie der
klaren Regelung, dass nur die unauf-
schiebbare Behebung akuter infrastruk-
tureller Bauschäden behördlich gestat-
tet ist, ein vielköpfiger Bautrupp, und
ich darf nicht einmal die Wohnung ver-
lassen, weil aufgrund des Covid-19-Dra-

mas Ausgangsbeschränkungen gelten.
Wenigstens ist sie groß genug, um mich
verkriechen zu können.
Im Gegensatz zu der Zweizimmer-
wohnung, in der ich aufgewachsen bin
und in der meine Großeltern mit ihren
vier Töchtern, meinen Tanten, das un-
wesentlich größere Zimmer teilten und
meiner Urgroßmutter und mir das
zweite überließen, das tagsüber das
Wohnzimmer war.
Meine Uroma liebte Geschichten, und
dass sie die meisten recht oft zum er-
sten Mal erzählte, hat mich nie gestört.
Oft erzählte sie von Ludwig, ihrem Ver-
lobten. Er war 19, sie war 17, als der Erste
Weltkrieg ausbrach. Monatelang hatten
sie Angst, er könnte eingezogen werden
und müsste kämpfen. Er war niemand,
der gern kämpfte, er war von ruhigem
Wesen, wollte Lehrer werden. Das Mut-

termal an seiner Stirn hat sie mir wohl
Tausende Male beschrieben. Zum letz-
ten Mal gesehen haben sich die beiden
am Tag vor ihrem 18. Geburtstag, am 13.
Juli 1915, am Grazer Hauptbahnhof. Er
fiel nach drei Monaten.
Jahre später wurde meine Uroma die
Mutter meiner Oma und später die
Oma meiner Mutter. Über ihren Ehe-
mann, meinen leiblichen Urgroßvater,
weiß ich nur, dass er sie bald sitzen ließ
und sich 1942 in einem Hotel in Brünn
erschossen hat. Den Vater ihrer Kinder
hat meine Uroma um 50 Jahre überlebt,
und den Mann, der ursprünglich für die-
se Aufgabe vorgesehen war, um beinahe
80 Jahre. Über ihren Ehemann hat sie
nie geredet, aber um ihren Ludwig hat
sie noch mit 90 Jahren ab und zu ge-
weint, wenn sie glaubte, allein zu sein.
Mit 90. Mit 92.

Ich bin froh, dass ich sie aus dem
Heim, in dem sie zuletzt gelandet war,
noch rechtzeitig nach Hause gebracht
habe. Sie war 95, als sie in ihrem Bett
starb. Ich war 20 und saß neben ihr. So
gegenwärtig, wie sie für mich noch im-
mer ist, jeden Tag, so gegenwärtig muss
für sie ihr Ludwig geblieben sein. Ich ha-
be sie tatsächlich immer als jemanden
wahrgenommen, der allein war, auch
mitten unter uns. Deswegen mag ich es
auch nicht, wenn jemand einsam ist.
In Madrid musste vor zwei Tagen
eine Eishalle zum Leichenhaus umfunk-
tioniert werden, weil die Zahl der Toten
dramatisch gestiegen war. In mehreren
Altenheimen stießen Soldaten auf ver-
wirrte Bewohner, die schon vor einigen
Tagen sich selbst überlassen worden
waren, und in vielen Betten lagen be-
reits Leichen.

Man muss sich vor Augen führen, was
das heißt. Menschen, die zu uns gehö-
ren, die bloß ein wenig früher zu leben
begonnen haben als wir, werden von
den Jungen schon in diesen ersten Ta-
gen einer Weltkrise aussortiert bzw.
zum Verhungern und Verdursten zu-
rückgelassen. Die Tatsache, dass man-
che von uns schon nach einer Woche
Ausnahmezustand begonnen haben, die
Humanität zu begraben, könnte ein Zei-
chen dafür sein, dass neben unserer Ge-
sundheit auch unsere Würde auf dem
Spiel steht. Die wir möglicherweise so-
gar schon längst verloren haben. In die-
sem Fall sollten wir ab heute damit be-
ginnen, sie uns zurückzuholen.
Thomas Glavinic ist Schriftsteller und
Hypochonder. Er lebt in Wien. Zuletzt er-
schien von ihm bei Piper die „Gebrauchs-
anweisung zur Selbstverteidigung“.

NNNach einer Woche verlieren manche schon ihre Menschlichkeitach einer Woche verlieren manche schon ihre Menschlichkeit


Die Welt steht still, wir sitzen verängstigt in unserer Wohnung. Thomas Glavinic verarbeitet die Corona-Krise in einem täglichen Fortsetzungsroman. Exklusiv in der WELT


DER CORONA-ROMAN


TEIL 8


Die


Suche


nach


dem


SCHULDIGEN


Seit dem Ausbruch der


Pandemie grassieren die


Verschwörungstheorien über ihren


Ursprung. Auch in seriösen Medien


stößt man auf seltsame


Erklärungsmodelle – bis hin zu


Antisemitismus. Eine Spurensuche


ES VERMISCHT SICH DIE GRENZE


ZWISCHEN REALITÄT UND SATIRE,


LEGITIMER KRITIK UND BÖSWILLIGER


VERSCHWÖRUNGSTHEORIE


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