Die Welt - 27.03.2020

(Jeff_L) #1

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27.03.20 Freitag,27.März2020DWBE-HP


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DIE WELT FREITAG,27.MÄRZ2020 FORUM 3


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as vom amerikanischen Senat
verabschiedete Konjunktur-
paket in Höhe von 2,2 Billionen
Dollar stellt in mehrfacher Hinsicht
einen Rekord dar: Noch nie haben die
USA eine solche Summe bewilligt,
jedenfalls in absoluten Zahlen. Es han-
delt sich um die Hälfte des Bundes-
haushaltes 2020. Noch in der vorigen
Woche war das Paket auf „nur“
850Milliarden Dollar angelegt. Wäh-
rend der Verhandlungen zwischen
Weißem Haus und Kapitol stieg der
Finanzumfang rasant. So wie parallel
die Zahlen registrierter Corona-Fälle
und -Opfer steigen, so wie die Arbeits-
losigkeit nach oben schnellt. Allein in
der vorigen Woche beantragten über
drei Millionen Amerikaner Arbeits-
losenhilfe; auch das ist ein Rekord.
Die Zustimmung des Repräsentan-
tenhauses über das Zwei-Billionen-
Paket steht noch aus, gilt aber als si-
cher. In der vielleicht größten Krise der
USA seit dem Zweiten Weltkrieg rü-
cken, man mag es in der Ära Donald

Trump kaum glauben, die politischen
Akteure zusammen. Einstimmig votier-
te der Senat für das kräftige Konjunk-
turprogramm. Widerstand im Reprä-
sentantenhaus ist allenfalls von einigen
Republikaner zu erwarten, die fürch-
ten, Arbeitnehmer könnten mögliche
Sozialleistungen unberechtigt aus-
nutzen. Viel wichtiger aber ist: Demo-
kraten und Republikaner in beiden
Kammern des Kongresses können der-
zeit belastbar kooperieren. Zwischen
der Demokratin Nancy Pelosi, Spreche-
rin des Hauses, und Finanzminister
Steven Mnuchin existiert eine ver-
trauensvolle Arbeitsbeziehung. Das ist
viel wert in diesen Tagen.
Das Zwei-Billionen-Paket aber dürfte
kaum die letzte Maßnahme in der Co-
rona-Krise bleiben. Bundesstaaten wie
Städte sind in der Pandemie über-
fordert und unterfinanziert. Von einem
Tropfen auf den heißen Stein spricht
der pragmatische demokratische Gou-
verneur von New York, Andrew Cuo-
mo. Je heftiger die Krise wird, desto
dringender brauchen die USA ein so
umfassendes staatliches Konjunktur-
programm wie zuletzt unter Franklin
Delano Roosevelt in der Weltwirt-
schaftskrise vor dem Zweiten Welt-
krieg, mithin einen New Deal II.

Amerika vor dem New Deal II


KOMMENTAR


DANIEL FRIEDRICH STURM


[email protected]


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ie deutsche Bevölkerung ist tief
besorgt. Neben der Furcht, dass
die Covid-19-Pandemie auch
hierzulande das Gesundheits-
system schon bald überfordern
könnte, treibt die Angst vor den
wirtschaftlichen Folgen der
Krise die Menschen um. Denn viele ahnen, dass
trotz der gewaltigen Rettungsaktionen von Bund
und Ländern ein erheblicher Anteil der Betriebe,
Arbeitsplätze und finanziellen Lebensplanungen
bedroht ist. Nicht wenige spüren bereits Einbußen,
etwa die Taxifahrer, Imbissbudenbesitzer oder
Hoteliers, weil ihnen die Kundschaft wegbleibt,
oder Busfahrer und Verkäufer, die auf Kurzarbeit
null gesetzt sind oder sogar schon ihre Kündigung
erhalten haben. Und je länger die Volkswirtschaft
in der Quarantäne bleibt, desto größer wird der
Kreis der akut Betroffenen.
Wer in diesen Tagen nach den wirtschaftlichen
Kosten der Corona-Bekämpfungfragt, sieht sich
schnell dem Vorwurf der sozialen Kälte und Un-
menschlichkeit ausgesetzt. Zu Unrecht. Gesundheit
ist zweifelsohne ein hohes Gut. Doch auch bei den
ökonomischen Folgen geht es um soziale Fragen:
Existenzen werden durch den Shutdown vernich-
tet, was für nicht wenige der Betroffenen am Ende
Überschuldung und Hartz IV bedeuten wird. Ande-
re werden nach der Krise ohne Alterssicherung
dastehen oder im rentennahen Alter einen Neu-
anfang wagen müssen. Auch die Konsequenzen für
das hiesige Sozialsystem – und damit für die ge-
samte Gesellschaft – sind am Ende abhängig davon,
wie klug in den kommenden Wochen und Monaten
in ökonomischer Hinsicht gehandelt wird.
Denn auch wenn der Staat jetzt in nie dagewese-
ner Höhe Hilfsgelder zur Verfügung stellt, kann die
Politik nur das ausgeben und versprechen, was
zuvor oder in Zukunft von Betrieben und Bürgern
an den Fiskus über Steuern und Sozialbeiträgen
eingezahlt wird. Hält die aus medizinischen Grün-
den von der Politik verordnete Lähmung weiter
Teile der Wirtschaft noch lange an, gehen dem
Wohlfahrtsstaat sehr schnell die Gelder aus, und
auch die bisher glänzende Bonität des Bundes wäre
bald dahin. So wie ein Gesundheitssystem kolla-
biert, wenn zu viele Menschen gleichzeitig eine
intensive Behandlung im Krankenhaus benötigen,
so droht also auch einer Volkswirtschaft der Zu-
sammenbruch, wenn das Gros der Wirtschafts-
akteure über mehrere Monate vom Staat über Was-
ser gehalten werden müsste.
Für die Stabilität im Land ist es deshalb un-
abdingbar, schon jetzt Strategien zu entwickeln,
wie man nach Ostern schrittweise die Wirtschaft
wieder in Gang bringt, während gleichzeitig der
Schutz der besonders gefährdeten Bevölkerungs-
gruppen gewährleistet wird. Übrigens sehen dies

auch Deutschlands führende Virologen wie Christi-
an Drosten so.Als Reaktion auf derartige Über-
legungen kommt allerdings prompt von kapitalis-
muskritischen Stimmen der Vorwurf, Industrie und
Banken setzten die Politik unter Druck, weil sie um
ihre Gewinne fürchteten und Menschenleben für
sie nichts zählten. Im linken Lager träumt man
bereits davon, weite Teile der Wirtschaft zu ver-
staatlichen. Vor allem im Gesundheitswesen dürfe
es auch nach dem Ende dieser Pandemie kein Pro-
fitdenken mehr geben, fordern viele Bürger.
Doch der Glaube an den omnipotenten Staat
führt in die Irre. In der DDR lag systembedingt
trotz bestens ausgebildeter Mediziner die Lebens-
erwartung deutlich unter dem Niveau West-
deutschlands. Die Planwirtschaft war eben keines-
wegs sozialer, sondern nur ineffizienter. Und auch
ein Blick ins staatliche britische Gesundheitssys-
tem lehrt, dass die medizinische Versorgung nicht
besser ist, wenn die Marktkräfte außen vor bleiben.
So sinnvoll es ist, dass die Politik in der momenta-
nen Ausnahmesituation alle wichtigen Entschei-
dungen trifft, so richtig bleibt es, dass in Normal-

zeiten in dem stark regulierten Gesundheitssektor
Marktmechanismen wieder dazu beitragen, die
vorhandenen Ressourcen möglichst effizient ein-
zusetzen. Denn diese Wirtschaftlichkeit ist in Zu-
kunft dringend nötig, damit auch in einer rasch
alternden Gesellschaft alle Bürger Zugang zum
medizinischen Fortschritt haben.
Auch auf anderen Gebieten ist der konstruierte
Gegensatz zwischen „gutem Staat“ und „böser
Wirtschaft“ absurd. In Deutschland herrscht
schließlich kein Manchester-Kapitalismus, sondern
eine soziale Marktwirtschaft, die ökonomische
Freiheiten mit starken Elementen der Umvertei-
lung verbindet. Wie weit wir hierzulande vom Klas-
senkampf entfernt sind, haben zudem Gewerk-
schaften und Arbeitgeber gerade erst wieder unter
Beweis gestellt. In Schlüsselbranchen wie der Me-
tall- und Elektroindustrie und der Chemieindustrie
wurden im Eiltempo Nottarifvereinbarungen er-
zielt, um die Unternehmen und damit Millionen
Jobs zu sichern. Die Sozialpartnerschaft bewährt
sich in dieser historischen Krise erneut. Wenn die
ökonomischen Verwerfungen so groß werden, dass
im Kern gesunde Konzerne wie die Deutsche Luft-
hansa oder die Autokonzerne ins Wanken geraten,
dann kann als Ultima Ratio eine staatliche Betei-
ligung ein richtiger Schritt sein. Denn ein Ausver-
kauf der Deutschland AG wäre wahrlich kein wün-
schenswertes Ergebnis. Doch nicht zuletzt im Inte-
resse der Beschäftigten muss die Politik im Fall
einer Teilverstaatlichung von Anfang an den
schnellstmöglichen Ausstieg aus dem jeweiligen
Unternehmen verbindlich einplanen. Als der Vor-
sitzende der Jungsozialisten Kevin Kühnert im
vergangenen Jahr – also lang vor dem Corona-
Ausbruch – über eine „Vergesellschaftung“ von
BMW sinnierte, war es der Betriebsratschef des
Autobauers, der dem SPD-Politiker die Leviten las.
Schließlich zählen solche Industriearbeitsplätze,
wie sie BMW und andere deutsche Weltkonzerne
bieten, vom Gehalt und den Arbeitsbedingungen
international zur Spitze. Nur wer ideologische
Scheuklappen aufhat, vermag dies nicht zu erken-
nen und sozialistische Zustände propagieren.
Die Bundesregierung hört in dieser Krise nicht
nur auf Virologen und andere Mediziner, sondern
holt klugerweise auch den Rat der führenden Öko-
nomen ein. Schon jetzt ist klar, dass die Zahl der
Todesopfer in den nächsten Wochen steigen wird.
Und ebenso unausweichlich ist es, dass die wirt-
schaftliche Vollbremsung den Wohlstand hier-
zulande für etliche Jahre schmälern wird.
Den ökonomischen Schaden so gering wie mög-
lich zu halten, ist genauso ein soziales Anliegen,
wie es die momentan vordringliche Aufgabe des
maximalen Gesundheitsschutzes ist. Denn von der
ökonomischen Entwicklung hängen eben nicht nur
die Gewinne und Aktienkurse ab, sondern auch
Löhne, Sozialtransfers, Steueraufkommen und am
Ende sogar die medizinische Versorgung. Sollte die
deutsche Wirtschaft die Chance auf eine Aufhol-
jagd bekommen, werden die Unternehmen sie zu
nutzen wissen. Nach der Finanzkrise und der tiefen
Rezession 2009 ist dieses Comeback schon einmal
gelungen. Auch damals gab es eine tiefe Verunsi-
cherung und die Versuchung, linken Ideologen zu
folgen. Die deutschen Wähler gaben bei der Bun-
destagswahl im Herbst 2009 allerdings ein klares
Votum für die Marktwirtschaft.
Auch dieses Mal gilt: Gerade in schweren Zeiten
lohnt es sich, an bewährten ökonomischen Prinzi-
pien festzuhalten und keine Experimente zu wagen.
[email protected]

Keine


Experimente!


Taxifahrern,


Imbissbudenbesitzern


und Hoteliers bleiben die


Kunden weg. Doch wer


im Kampf gegen die


Pandemie nach den


wirtschaftlichen Kosten


fragt, gilt als eiskalter


Neoliberaler. Dabei hat


der Shutdown enorme


soziale Folgen – und darf


nicht zu lange dauern


LEITARTIKEL


ǑǑ


DOROTHEA SIEMS


Nach der Finanzkrise und der tiefen


Rezession 2009 ist ein Comeback der


Wirtschaft schon einmal gelungen


Dwarnt vor einem schwarzenEmaillekochtopf mit Glasdeckelas Bundesamt für Ver-braucherschutz undLebensmittelsicherheit
der Serie SSW Black Tiger. Dievon dem Topf abgegebene Men-ge Nickel sei geeignet, diemenschliche Gesundheit zu
Töpfe seien von August 2019 bisMärz 2020 in Bayern, Berlin,gefährden, teilte das in Braun-schweig ansässige Amt mit. Die
Brandenburg, Hessen, Nieder-sachsen, NRW, Rheinland-Pfalzund Thüringen verkauft wor-
den. Die in China hergestelltenTöpfe können zurückgegebenwerden, der Kaufpreis wirderstattet. Ein Kaufbeleg ist
nicht nötig. Die Bürger werdendringend aufgefordert, mindes-tens zwei Meter Abstand zudem Topf zu halten, ältere Men-
schen sollten den Kontakt mei-den. Ein Sprecher der Links-partei warnte davor, jetzt alle
Ministerpräsident Söder kün-digte an, die Grenzen des Frei-chinesischen Kochhilfen zudiskriminieren. Der bayerische
staats für einreisende Töpfedichtzumachen, es sei abernicht geplant, gleich alle Deckelzu schließen, systemrelevante
Pfannen und Töpfe dürftenoffen bleiben.

Zippert zappt

Ider stellvertretende Direktordes Oromia News Network,n Äthiopien befindet sichder Journalist noch immer in Haft. Dulla,Dessu Dulla
war am 7. März in der Ort-schaft Burayu in der Verwal-tungsregion Oromia verhaftetworden. Kurz vor seiner Ver-
haftung hatte Dulla die lokalePolizeiwache besucht, um dendort inhaftierten Oppositions-
politiker Abdi Regassa zu in-terviewen. Laut Berichten desOromia News Network störtensich die Beamten vor Ort da-
men mit seinem Handy ge-macht hatte.ran, dass der Journalist wäh-rend des Interviews Aufnah-
zum Schutz von Journalisten(CPJ) wollten sich Regierungs-Auf Anfrage des Komitees
vertreter zunächst nicht zuDullas Verhaftung äußern.Getachew Balcha, der Sprecherder Regionalregierung von
Oromia, bestritt am 10. März ineinem Telefonat mit CPJ-Ver-tretern, Kenntnis von dem Fallzu haben. Später gestand er in
einem Interview mit dem Sen-der Voice of America jedochein, über Dullas Verhaftung
seit dem 7. März in Haft befin-Bescheid zu wissen.Obwohl Dulla sich bereits

#tFree Free hemhem
aDessu Dullall

Inlandseinsätze der Bundeswehr? „Gefährliche Schnapsidee“

KUNDENSERVICE 0 8 0 0 / 9358537 DONNERSTAG,26.MÄRZ

So viel Einigkeit ist selten im Bundestag. Auch die räumliche Distanz der Abgeordneten untereinander ist ungewöhnlich – aber in Corona-Zeiten unumgänglich
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ES/ SEAN GALL

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er Bundestag hat ein gi-gantisches Hilfspaket derRegierung im Kampf gegendie Folgen der Coronavi-
Fast alle Fraktionen votierten am Mitt-woch dafür, nur die AfD enthielt sich. Vi-zekanzler und Finanzminister Olafrus-Pandemie gebilligt.
Scholz (SPD) sprach im Bundestag voneiner nie dagewesenen Krise. „Vor unsliegen harte Wochen.“ Insgesamt legendie Abgeordneten je nach Rechnung 1,
fiziell ist die Rede von 1,358 Billionen Eu-ro. Teil des Hilfspakets ist ein Nachtrags-bis 1,8 Billionen Euro auf den Tisch – of-
haushalt von 156 Milliarden Euro, derkomplett über neue Schulden finanziertwerden soll. Der Betrag entspricht fastder Hälfte eines normalen Bundeshaus-
halts. Das Parlament stimmte deshalbder Aussetzung der Schuldenbremse zu.Scholz sagte, die jetzige Krise sei ohne
Vorbild, eine schicksalhafte Herausfor-derung für die ganze Menschheit. Bun-deswirtschaftsminister Peter Altmaier(CDU) versprach erneut rasche und un-
bürokratische Hilfen für Unternehmen.

frei gemacht worden für ein gewaltigesKonjunkturpaket. Republikaner und De-Zuvor war auch in den USA der Weg
mokraten einigten sich nach tagelangenVerhandlungen auf die Modalitäten. DasProgramm soll nach US-Medienberich-ten einen Umfang von zwei Billionen
auf die Nachricht, der Deutsche Aktien-index (Dax) kletterte zunächst über dieDollar haben. Anleger reagierten erfreut
Marke von 10.000 Punkten. Doch die Er-holung verpuffte schnell – zu groß sinddie Sorgen vor einer schweren Rezessi-on. So brach der Ifo-Index für das Ge-
schäftsklima wegen der Coronavirus-Krise in einem beispiellosen Maß ein.„Die deutsche Wirtschaft steht unterSchock“, sagte Ifo-Präsident Clemens
Fuest. Im März sackte der Indexwert auf86,1 Punkte ab nach 96,0 Punkten imVormonat. Dies sei der stärkste Rück-
gang seit der deutschen Wiedervereini-gung. Das Ifo-Geschäftsklima gilt als ei-ner der wichtigsten Frühindikatoren fürdie konjunkturelle Entwicklung.
Entscheidend dürfte sein, wie schnellDeutschland wieder in den Normalmo-

dus zurückschalten kann. Die Regierungwolle die Lage nach Ostern neu bewer-ten, sagte ein Sprecher des Gesundheits-
ministeriums. „Wir erleben eine leichteAbflachung der Infektionskurve.“ Diessei jedoch noch kein Grund, Entwarnungzu geben. Deutschland stehe noch amAnfang der Epidemie. Aus dem Handelhieß es, viele Einzelhändler könnten un-ter den gegebenen Umständen nicht län-ger als vier Wochen aushalten. Der neueVorsitzende der Wirtschaftsweisen, LarsFeld, sprach sich dafür aus, der Wirt-
schaft den gegenwärtigen Zustand nichtlänger als drei Monate zuzumuten. Da-nach würden „die ökonomischen Kosten
zu hoch“, sagte er „Bild“. stitut (RKI) seine Richtlinien für Coro-navirus-Tests angepasst. Das bisherigeUnterdessen hat das Robert-Koch-In-
thar Wieler. Angesichts der AusbreitungKriterium, dass ein Patient in einem Ge-biet mit Covid-19-Fällen gewesen seinmuss, entfalle, sagte RKI-Präsident Lo-
des Erregers sei es nicht mehr sinnvoll.Prinzipiell sollten nur Menschen mitSymptomen getestet werden.
Charles hat sich angesteckt. Der 71-Jähri-ge habe leichte Symptome der Lungen-krankheit Covid-19, teilte sein Büro mit,Auch der britische Thronfolger Prinz
sei ansonsten jedoch gesund und arbeitein Selbstisolation auf einem königlichenAnwesen in Schottland.
DW

Historisches Milliardenpaket


gegen die Corona-Krise


Bdundestag billigt Rettungsschirm und setzt Schuldenbremse aus. Finanzminister Scholz spricht von nieagewesener Krise: „Vor uns liegen harte Wochen.“ Wie lange verkraftet das Land den Ausnahmezustand?

Die Bundesregierung hat mit Rei-severanstaltern und der Lufthansainzwischen mehr als 150.000 we-gen der Corona-Krise im Ausland
gestrandete Deutsche zurück-geholt. 17.000 seien mit den vomAuswärtigen Amt gecharterten
MscBaschinen ausgeflogen worden,agte der stellvertretende Spre-her des Ministeriums, Rainerreul. Bei der Rückholaktion geht
eRs insgesamt um rund 200.000eisende.

Gdem Ausland zurückgeholtut 150.000 Deutsche aus

Wdie Fragen, mit denen wir aufstehenin diesen Tagen und mit denen wirsoll das so gehen? Das sindie lange noch kann das sogehen? Wie lange noch
ins Bett gehen. „Jetzt schon?“, könn-te man entgegnen – der Shutdown istdoch erst wenige Tage im Gange, undes war doch von vornherein klar, dass
die wirksame Unterdrückung der rona-Epidemiechen sein würde, mindestens.Aber ja, jetzt schon, natürlich – zueine Frage von Wo-Co-
unerträglich ist der Status quo, unddas auch für jene Mehrheit, deren Ar-beit und Einkommen nicht bereits ab-
uns die Debatte weiter begleiten, un-ablässig. Schon werden Termine ge-nannt. Donald Trump hätte Amerikahandengekommen sind. Und so wird
gerne „bis Ostern“, also innerhalbvon zweieinhalb Wochen, wieder „ge-öffnet“, wie er sagt. Rüdiger Grube,Ex-Bahnchef und nun Aufsichts-
ratsvorsitzender bei Hamburgs größ-tem Hafenterminalbetreiber HHLA,bringt derweil eine Sechs-Wochen-
Frist ins Spiel – nur so stelle manPlanbarkeit für die UnternehmenRuhe für die Finanzmärkte her.So verständlich solche Ansinnenund
sind: In der Sache sind sie gefährlich.Solange epidemiologische Alternativ-strategien – wie das systematische,weitgehend flächendeckende Testen


  • offenbar nicht realisierbar sind inDeutschland, darf der Shutdown kei-nen Tag zu früh abgebrochen werden.
    Wird er es doch, wäre ein Wiederauf-flammen der Epidemie zu erwarten –mit der Folge, dass eine Normalisie-rung des sozialen und wirtschaftli-
    chen Alltags nur noch weiter auf sichwarten ließe. Nicht Meinungsumfra-gen oder Konjunkturindikatoren soll-
    ten den Ausschlag dafür geben, wannder Shutdown wieder endet.ten von Politik und Wirtschaft kön-Das Problem ist nur: Repräsentan-
    nen hier in ein Vakuum stoßen, dasdie ben entstehen lassen. Es sollte klare,transparente und nachverfolgbareVirologen und Epidemiologenha-
    werden kann, wann zumindest eineLockerung des Shutdown möglichMaßstäbe geben, an denen gemessen
    wäre. Diese Maßstäbe würden zumBeispiel an der Zahl der Neuinfektio-nen anknüpfen und könnten durch-aus auch noch im Laufe der Zeit ad-
    justiert werden, wenn das epidemio-logische Geschehen dies nahelegt.Entscheidungsträger aus der Wissen-Bisher aber verweigern sich die
    schaft vollständig. Zu den Kriterien,die man anlegen kann oder anlegenwird, ehe man Entwarnung gibt, will
    Lothar Wieler, der Präsident des bert-Koch-Instituts„keine Aussage treffen“. Da müsstewohl mal Wielers Chef nachhelfen:, ausdrücklichRo-
    Jens Spahn.


KOMMENTAR
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Leserbriefe geben die Meinung unserer Leser


wieder, nicht die der Redaktion. Wir freuen


uns über jede Zuschrift, müssen uns aber das


Recht der Kürzung vorbehalten. Aufgrund der


sehr großen Zahl von Leserbriefen, die bei


uns eingehen, sind wir leider nicht in der Lage,


jede einzelne Zuschrift zu beantworten.


derster Front im Gesundheits- und
Pflegewesen tätig sind! Danke!!!!!
JÜRGEN SCHMID, WELT-COMMUNITY

Ich finde das Agieren unserer Regierung
bis jetzt nachvollziehbar und akzepta-
bel. Da es sich um eine unbekannte
Situation hinsichtlich des Krankheits-
verlaufs dieses Virus handelt und China
mit Informationen sehr gemauert hatte,
konnte unsere Regierung sich meiner
Meinung nach nicht groß anders ver-
halten. Auch die aktuellen Beschränkun-
gen der persönlichen Freiheit sind für
mich situationsbedingt plausibel. Wich-
tig ist zu prüfen, dass sie nur so lange
gelten, wie es absolut notwendig ist,
und zeitnah, erstmalig wohl nach
Ostern, auf eine situative Anpassung hin
überprüft werden. Ich denke, dass unse-
re Demokratie das schaffen wird.
STEPHAN AHRENS, WELT-COMMUNITY

Schweizer Probleme


Zu: „Die Schweiz,
das zweite Italien“
vom 24. März

Da hat die Schweiz nun seit kurzer
Zeit ein Epidemiegesetz, aber auf das
Schließen der Grenze zu Italien konnte
man sich nicht rechtzeitig einigen. Das
Tessin ist zwar klein, ähnlich schlecht
aufgestellt wie Norditalien, aber da das
Tessin wiederum nicht vollständig
gegenüber der restlichen Schweiz iso-
liert wurde, werden nun alle Kantone
die Folgen tragen. Die angeblich mobi-
lisierte Armee hat sich letzte Woche
noch mit gemeinschaftlichen Schieß-
übungen und Brückenlegeaktivitäten
beschäftigt. Bis vor Kurzem gingen
mehr sinnvolle Schutzbemühungen
von Unternehmen und Privatpersonen

aus als von den Kantonalregierungen
und Bern.
KARL ECORCEUR, WELT-COMMUNITY

Der Artikel gibt ein verzerrtes La-
gebild. Wir wohnen in der Zentral-
schweiz, und meine Frau arbeitet auf
einer IPS an vorderster „Front“. Im
Zentrum der Schweiz ist die Lage
noch relativ ruhig und der Patienten-
anteil mit Beatmung gering. Die frei-
willige Quarantäne wird von der Be-
völkerung in unserer Region gut be-
folgt. An den Grenzen zu Italien,
Deutschland und Frankreich schnellen
die Zahlen steil nach oben. Vermutlich
ist dies auch bei uns die „Ruhe vor
dem Sturm“. Unsere Gedanken sind
bei allem Pflegepersonal – nicht nur in
der Schweiz oder Europa, sondern der
ganzen Welt.
ANDREAS WOLFRAHM, WELT-COMMUNITY

LESERBRIEFE


Das Zweifeln an der jetzigen Lage und
an Entscheidungen, die an unseren
Vorstellungen von einer erschütterungs-
freien Gesellschaft rütteln, ist längst
überfällig. Denn es sorgt für Innehalten,
um Ursache und Wirkung ergründend,
sich die Frage zu stellen, ob denn die
Versetzung der Gesellschaft in ein qua-
sikünstliches Koma nötig war. Die Ant-
wort lautet eindeutig Nein. Man wusste
um die Gefahr des Coronavirus Sars-
CoV-2 ebenso wie um Vorbilder wie
Singapur, Taiwan und auch Südkorea,
die ohne Ausnahmezustand die Gefahr
im Zaum halten: mit systematischem
Testen und regelmäßigem Desinfizieren
aller öffentlichen Einrichtungen in-
klusive Verkehrsmittel. Doch Deutsch-
land, das „Land der Ideen“, war dies-
bezüglich nicht nur einfallslos, sondern
auch leichtsinnig – wie die EU insge-
samt. ANSGAR OSWALD, WELT-COMMUNITY

Eine heilsame Krise


Zu: „Ich habe Zweifel“ vom 24. März


„Es ist die erste echte Krise für mehre-
re deutsche Nachkriegsgenerationen“


  • und deshalb wird sie bei allem Leid
    sehr heilsam für unsere Gesellschaft
    sein. Es werden Dinge wieder wichtig
    sein, die für uns alle total selbstver-
    ständlich waren. Leidtragende in der
    Wirtschaft sind natürlich auch alle
    Branchen, die durch den Event- und
    Spaßfaktor groß geworden sind. Wir
    wissen jetzt wahrscheinlich aber wie-
    der, dass im Zweifelsfall der Markt in
    der Nähe mit Klopapier, Seife oder
    Mehl doch wichtiger ist als ein Verein
    im Champions-League-Halbfinale oder
    ein Z-Promi im „Dschungelcamp“. Die
    HeldInnen in dieser Zeit sind die Ver-
    käuferInnen – und alle, die in vor-


W


ie wäre es zur Abwechslung
mit einer guten, garantiert
coronafreien Nachricht? Das
Ozonloch über der Antarktis hat sich
so weit geschlossen, dass man bald
positive Auswirkungen auf das Klima
bemerken müsste.
Moment: Was hat das Ozonloch mit
dem Klima zu tun? Einiges. Die Ab-
nahme des Ozons hat den südlichen
Jetstream – einen Starkwindband in
der oberen Troposphäre – nach Süden
gezogen. Als Folge erlebte Australien
weniger Regen und mehr Buschfeuer
und Waldbrände. An dieser Stelle rufen
Klimaaktivisten und ihre Kritiker ge-
meinsam: „Aber für die Buschfeuer ist“


  • hier fügen Skeptiker ein „angeblich“
    ein – „CO 2 verantwortlich!“ Gemach.
    Australien wird nicht nur trockener,
    sondern auch wärmer. Während sich
    das Ozonloch schließt, beobachten
    Wissenschaftler eine Aufheizung der
    oberen Atmosphäre, die den positiven
    Effekt der Schließung des Ozonlochs
    zunichte machen könnte.
    Kurzum: Mit dem Montreal-Pro-
    tokoll von 1987 und dem faktischen
    Verbot des Ozonkillers Fluorchlorkoh-
    lenwasserstoff (FCKW) hat die Staa-
    tengemeinschaft gezeigt, dass gemein-


sames Handeln zum Schutz der At-
mosphäre möglich und wirksam ist.
Wenn sie aber nicht ähnlich entschie-
den gegen andere Treibhausgase vor-
geht, könnten die Gewinne aus dieser
Sternstunde der Menschheit teilweise
verloren gehen.
Man hört in diesen Tagen oft (jetzt
kommt Corona doch ins Spiel), in der
Pandemie schlage die Stunde der Na-
tionalstaaten. Wenn ja, dann haben
viele ihre Stunde ausweislich der Sze-
nen in Italien, Spanien und den USA
nicht sehr gut genutzt. Hingegen haben
die Notenbanken, ob übernational wie
die EZB oder national wie die ame-
rikanische Fed, aus der letzten Krise
gelernt und schnell den Markt mit
Geld geflutet, dem Impfstoff gegen
Kreditklemmen.
Nationalstaaten sind ein Problem,
wenn sie sich weigern, gemeinsam
verabredete Regeln zu befolgen. In
China sind die Emissionen von CFC-11,
einem starken Treibhausgas, in weni-
gen Jahren um mehr als 100 Prozent
gestiegen. Man kennt die Provinzen,
aus denen das Gas kommt: Shandong
und Hebei, Zentren der chinesischen
Produktion. Vermutlich wird dort bil-
liger Dämmstoff für Kühlschränke und
Häuser produziert. Chinas nationalisti-
sche Politik offenbart sich auch hier.
Allein kann Deutschland wenig ma-
chen. Die EU ist da stärker. Zusammen
mit den USA könnte sie ein Machtwort
sprechen. Hier schlägt die Stunde der
internationalen Kooperation.

Ozon und der Nationalstaat


PLATZ DER REPUBLIK


ALAN POSENER


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