Süddeutsche Zeitung - 27.03.2020

(ff) #1

24 SZ SPEZIAL – LERNEN Freitag,27. März 2020, Nr. 73 DEFGH


Für das Studium im Ausland gehört ein Nach-
weis der eigenen Sprachkompetenz zu den
Zulassungsvoraussetzungen. Da jede Hoch-
schule selbst entscheidet, welche Zertifikate
sie akzeptiert, sollten sich Bewerber die An-
forderungen der Wunsch-Universität genau
anschauen, bevor sie sich für einen Sprach-
test entscheiden.
In englischsprachigen Ländern ist der inter-
netbasierte TOEFL iBT, der auf akademisches
Englisch ausgerichtet ist, weit verbreitet.
Nach Angaben des Testentwicklers, des US-
amerikanischen Educational Testing Service
(ETS), erkennen mehr als 11 000 Hochschulen
in 150 Ländern den Sprachtest an. Weltweit
sollen ihn bereits 35 Millionen Studierende ab-
gelegt haben. In Deutschland findet der Test
drei- bis fünfmal im Monat in etlichen Test-
zentren statt, die auf der Seite des ETS aufge-
listet sind. Ähnlich oft wird der IELTS-Test des

British Council, der internationalen Organisa-
tion für Kulturbeziehungen von Großbritanni-
en, angeboten. Hierzulande gibt es 17 Testzen-
tren für den IELTS-Test, 45 für das Cambridge-
Zertifikat CAE – der Test findet allerdings le-
diglich einmal im Monat statt – und zwei Prü-
fungszentren für die akademische Version
des Pearson Test of English. Für alle Sprach-
tests gilt: Die Teilnehmer sollten sich mindes-
tens einen Monat im Voraus anmelden.
Bewerber, die sich für eines der beiden
Französisch-Zertifikate DELF, das die Stufen
A1 bis B2 umfasst, und den Sprachtest für
Fortgeschrittene DALF entscheiden wollen,
können ihr Sprachniveau auf der Seite des
Institut Français (https://institutfrancais.de)
testen. Beim Instituto Cervantes
(https://www.cervantes-deutschland.de)
kann man sich zur spanischen DELE-Prüfung
sowie zu Vorbereitungskursen anmelden.

Neben diesen gängigen Sprachzertifikaten
listet der DAAD weitere Prüfungen auf, deren
Fokus auf diversen anderen Sprachen liegt.
Dazu zählen die standardisierten Italienisch-
Tests CELI und CILS, der chinesische Sprach-
test Hanyu Shuiping Kaoshi, der Japanisch-
Test EJU sowie der CNaVT, den Bewerber an
vielen niederländischen Hochschulen vorle-
gen müssen.
Wer unter dem Link http://www.daad.de die Ru-
brik „Im Ausland studieren, forschen & leh-
ren“ wählt und anschließend die untergeord-
nete Rubrik „Sprachen lernen & Sommerkur-
se im Ausland“ anklickt, findet Informationen
zu Sprachtests und Zertifikaten. Das Fachpor-
tal Sprachzertifikat.org bietet ebenfalls einen
guten Überblick über verschiedene Sprach-
zertifikate und präsentiert Wissenswertes
auch zu weniger bekannten Sprachdiplomen.
REGO

Welche Tests und Zertifikate es gibt


Eine neueSprache, eine fremde Kultur
und andere Zugänge zum Studienfach:
Ein Semester in Frankreich, Spanien oder
den USA ist heutzutage nichts Außer-
gewöhnliches mehr. Seltener hingegen
entscheiden sich Studierende dafür, das
gesamte Studium in einem fremden Land
zu verbringen. Laut dem Deutschen
Akademischen Austauschdienst (DAAD)
mit Sitz in Bonn steuerten im Jahr 2017
etwa 140000 Deutsche auf ihren Studien-
abschluss im Ausland zu. Das entspricht
ungefähr 5,5 Prozent aller deutschen Stu-
dierenden. Zum Vergleich: Im Jahr 2005
studierten ungefähr 77000 Bundesbür-
ger außerhalb Deutschlands.
Der eine flüchtet vor dem Numerus
clausus, der andere möchte eine fremde
Kultur kennenlernen oder sich ein interna-
tionales Profil schaffen. Die Gründe, sein
Studium komplett im Ausland zu absolvie-
ren, sind vielfältig. „Ein Auslandsstudium
ist immer ein Gewinn, weil man eigen-
ständiger und sensibler im Umgang mit
anderen Kulturen wird, mehr Sicherheit
in einer Fremdsprache gewinnt und je
nach Studienort auch einen anderen Blick
auf sein Fach bekommt“, sagt Petra Ruth-
ven-Murray von der privaten Studienbera-
tung Plan Z in Berlin. Wolfgang Gairing
vom DAAD führt einen besonderen Vor-
zug des Auslandsstudiums an: „Der Ab-
schluss an einer renommierten Universi-
tät im Ausland kann ein Türöffner sein.“
Im Wesentlichen kann man zwei Typen
von Auslandsstudierenden unterschei-
den, sagt Ruthven-Murray: die Karriere-
orientierten und die sogenannten Nume-
rus-clausus-Flüchtlinge. Wer später in
der Wirtschaft arbeiten möchte, bei einer
Non-governmental Organization (NGO)
oder einer europäischen Institution, orien-
tiert sich gen Ausland, um sich die notwen-
digen kulturellen Kompetenzen anzueig-
nen. Wer hingegen am liebsten hierzulan-
de studieren würde, sich aber für ein stark
nachgefragtes Studium, etwa Medizin
oder Psychologie interessiert, schaut sich
in anderen europäischen Ländern um.
Ruthven-Murray rät, mindestens ein Jahr
vor dem geplanten Start mit der Vorberei-
tung zu beginnen. Visiert man außer-
europäische Länder an, sollte man sogar
eineinhalb Jahre vorher anfangen. Will
jemand sein Auslandsstudium nahtlos an
das Abitur anschließen, fällt der Planungs-
Zeitraum also in die Phase der Abiturvor-
bereitung. Je nach Wunschland weichen
die Bewerbungszeiträume erheblich von
denen in Deutschland ab. „In Großbritan-
nien ist die Deadline in der Regel schon
Mitte Januar, da haben Schüler in Deutsch-
land noch nicht mal ihr Abitur geschrie-
ben“, sagt Ruthven-Murray. Bevor man
sich über Bewerbungsfristen informiert,
sollte man sich für ein Zielland und eine
Hochschule entscheiden. Eine gute Orien-
tierung dabei bietet das globale Hoch-
schulranking U-Multirank. Das Portal ge-
hört mit mehr als 1700 Hochschulen aus
96 Ländern zu den umfangreichsten Be-
wertungsprogrammen für Hochschulen.
Als nächstes kommen Sprachkenntnis-
se ins Spiel. Wer seinen Bachelor gerne in
Frankreich machen möchte, aber nur
wenig Französisch spricht, wird es schwer
haben. Denn je nach Studiengang und
Hochschule muss man in einem Test ent-
sprechende Sprachkenntnisse nachwei-
sen. Ein weiterer Schritt auf der Suche
nach einem passenden Zielland ist auch
die Frage nach der Finanzierung. Wie viel
das Auslandsstudium letztendlich kostet,
hängt in der Regel stark von den Studien-
gebühren ab. In den USA liegen die Studi-
engebühren laut DAAD zwischen 10 700
Euro und 20 600 Euro. Dazu kommen Le-
benshaltungskosten von knapp 900 Euro
pro Monat. In Polen, Dänemark, Finnland
und Norwegen wiederum sind Studieren-
de aus der Europäischen Union von Ge-
bühren an den staatlichen Hochschulen
befreit. In Polen etwa liegen die Lebenshal-
tungskosten zwischen 300 Euro und 500
Euro pro Monat – somit ist dort das Studi-
um deutlich günstiger als in den USA.
Um das Studium zu finanzieren, gibt es
verschiedene Möglichkeiten. Bafög kann
man in der Regel nur für ein grund-
ständiges Studium in der EU beziehen,
außerhalb der EU wird es schwierig bis
unmöglich. Manche Hochschulen im
Ausland bieten Stipendien an. Auf der
Plattform Fundingusstudy.org gibt es
eine Übersicht für die USA. Die Studien-
stiftung des deutschen Volkes vergibt für
ein Aufbaustudium im Ausland und ein
mindestens zweimonatiges Praktikum
jährlich sechs Stipendien (Haniel-Stipen-

dienprogramm). Wer in einem anderen
Land während des Studiums auch arbei-
ten möchte, sollte vorher klären, ob das
mit dem jeweiligen Visum möglich ist.
Vergessen darf man zudem nicht,
vorab zu klären, ob der ausländische
Abschluss in dem Land anerkannt ist, in
dem man später arbeiten möchte. „Wenn
jemand unsicher ist, wo und was er später
arbeiten möchte, kann ein komplettes
Studium im Ausland auch Wege verbau-
en“, warnt Gairing. Wer etwa sein Jura-
studium im Ausland abschließt, kann
nicht ohne Weiteres ein Referendariat in
Deutschland machen. Ähnlich sieht es im
Lehramtsstudium aus. Generell gilt Gai-
ring zufolge: „Je staatsnäher der Beruf ist,
desto schwieriger wird es mit der Anerken-
nung.“ Hat man einen Abschluss inner-
halb der EU, in Island, Liechtenstein, Nor-
wegen oder der Schweiz erlangt, dann
klappt sie aber in vielen Fällen problem-
los. Hat man den Abschluss außerhalb der
EU oder auf anderen Kontinenten erwor-
ben, wird es schwieriger. Mit vielen aus-
ländischen Hochschulabschlüssen kann
man jedoch problemlos in Deutschland ar-
beiten; die Anerkennung ist meist vom zu-
künftigen Arbeitgeber abhängig. Bei der
Zentralstelle für ausländisches Bildungs-
wesen (ZAB) kann man eine Zeugnisbewer-
tung beantragen, die zeigt, mit welcher
deutschen Ausbildung sich der Hochschul-
abschluss vergleichen lässt. Gairing rät zu
einer Mischung aus Bachelor im Heimat-
land und Master im Ausland, denn: „Ein
Personaler kann in der Regel wenig damit
anfangen, wenn jemand ausschließlich in
Laos studierte hat.“

Laut Statistischem Bundesamt ent-
schieden sich die meisten Deutschen 2017
für ein Auslandsstudium in Österreich, in
den Niederlanden, dem Vereinigten König-
reich, der Schweiz, den Vereinigten Staa-
ten, China oder Frankreich. Die sieben
Länder nahmen insgesamt zwei Drittel
der Auslandsstudierenden auf.
Eine besondere Variante des Auslands-
studiums sind binationale Studiengänge,
bei denen man in zwei Ländern studiert
und danach einen Doppelabschluss in der
Tasche hat. In Deutschland gibt es Koope-
rationen mit unterschiedlichen Hochschu-
len, besonders beliebt ist Frankreich. Die
Universität Bayreuth zum Beispiel bietet
den deutsch-französischen Bachelorstudi-
engang „Economics and Institutions“ an,
bei dem man ein Jahr am Collège Droit,
science politique, économie et gestion der
Universität Bordeaux verbringt und inter-
nationale Erfahrung sammeln kann.
theresa tröndle

Unter dem Link http://www.umultirank.org finden sich
Informationen für alle, die sich noch nicht
entschieden haben,welches Land und welche
Hochschule für sie infrage kommt. Die vorge-
stellten Hochschulen werden in fünf Bereichen
verglichen: Lehre und Lernen, Forschung, Wissens-
transfer, internationale Ausrichtung und regio-
nales Engagement. Der DAAD bietet unter
http://www.daad.de/de/laenderinformationen/ einen
Überblick, wie viel Geld man monatlich in wel-
chem Land braucht. Über Themen in Zusammen-
hang mit der Anerkennung ausländischer Studien-
abschlüsse informiert der Anerkennungsfinder
der Bundesregierung unter http://www.anerkennung-in-
deutschland.de.

Wer in Paris Jura oder auf Lehramt
studieren will,sollte sich frühzeitig
informieren, inwieweit
erbrachte Leistungen hierzulande
anerkannt werden.FOTO: MAURITIUS IMAGES

Mucha suerte!


Spanisch, Französisch oder Englisch: Vor der Immatrikulation für ein Vollzeitstudium in einem anderen Land


muss man anspruchsvolle Sprachprüfungen bestehen. Was sie kosten und wie man sich vorbereitet


von rebekka gottl

N


ach mehr als zwei Stunden Prü-
fungszeit und sechzig beantworte-
ten Fragen setzt sich Caspar Schüt-
ze ein weiteres Mal die Kopfhörer auf und
beginnt damit, in das Mikrofon zu spre-
chen. Sein Blick ist wieder auf den Bild-
schirm vor ihm gerichtet, während er an-
fängt, einen Monolog zu halten – auf Eng-
lisch. Später wird ein Komitee seine Aussa-
gen auf deren Richtigkeit hin überprüfen,
aber auch im Hinblick auf Verständlich-
keit. In vier Aufgabenbereichen kann er je
nach Leistung bis zu 30 Punkte erhalten.
120 Punkte kann er beim TOEFL, dem Test
of English as a Foreign Language, insge-
samt erreichen. Das englische Sprachzerti-
fikat komplettiert seine Bewerbungsunter-
lagen. Es ist Schützes Eintrittskarte fürs
Studium an einer Hochschule in den USA.
Die meisten Hochschulen im Ausland
verlangen von den Bewerbern einen Nach-
weis ihrer Sprachkompetenz in der jeweili-
gen Unterrichtssprache. Die Tests dienen
als Qualitätssicherung, damit internatio-
nale Studenten und Muttersprachler auf
dem gleichen Sprachniveau zusammenar-
beiten können. Universitäten in englisch-
sprachigen Destinationen wie den USA,
Großbritannien, Kanada, Neuseeland und
Australien erkennen hauptsächlich vier
standardisierte Sprachtests als Zulas-
sungsvoraussetzung an: den TOEFL, den
IELTS-Test (International English Langua-
ge Testing System), den PTE (Pearson Test
of English) und das Cambridge Certificate
in Advanced English (CAE). „Während die
britischen Hochschulen im Zweifelsfall
den IELTS des British Council bevorzu-
gen, akzeptieren so gut wie alle Universitä-
ten in den USA den TOEFL“, sagt Wolfgang
Gairing vom Deutschen Akademischen
Austauschdienst (DAAD). In französisch-
sprachigen Regionen ist das DELF- bezie-
hungsweise DALF-Zertifikat gefragt, und
Hochschulen, deren Unterrichtssprache
Spanisch ist, fordern das DELE-Diplom.
Der Aufbau der Sprachtests ist nahezu
identisch, sie alle beinhalten die vier Auf-
gabenbereiche Lesekompetenz, Hörverste-
hen, Sprechen und Schreiben. Schütze hat
in der ersten Hälfte des viereinhalbstündi-
gen TOEFL Multiple-Choice-Fragen beant-
wortet, die sich auf zuvor Gelesenes oder
Gehörtes beziehen, beispielsweise zum
Treibhauseffekt oder dem Sternensys-
tem. „Das Niveau ist anspruchsvoll, die
Themen sind aber recht realitätsnah“, sagt
der 26-Jährige. Das Sprechen auf Englisch
sei ungewohnt gewesen, doch nach zwei
oder drei Fragen habe sich Schütze auch
damit zurechtgefunden. Anders als der
IELTS-Test, bei dem die Aufgaben hand-
schriftlich auf Papier gelöst werden und
bei dem das Gespräch mit einem geschul-


ten Prüfer von Angesicht zu Angesicht
stattfindet, ist der TOEFL-Test komplett
internetbasiert.
Mit Schütze saßen lediglich zehn weite-
re Prüflinge vor den Bildschirmen in ihren
jeweiligen Kabinen, während „beim
IELTS schon mal 50 bis 100 Teilnehmer
gleichzeitig getestet werden“, erklärt
Christopher Mann. Er ist Geschäftsführer
der Sprachschule Eloquia, die in Frank-
furt am Main neben IELTS, CAE und TO-
EFL auch die französischen Sprachtests
DELF und DALF sowie die spanische
Sprachprüfung DELE anbietet. Unabhän-
gig von der Sprache gleichen sich die Zerti-
fikate in ihren inhaltlichen Anforderun-
gen und orientieren sich alle am CEFR,
dem gemeinsamen europäischen Refe-
renzrahmen für Sprachen. Dieser gibt das
persönliche Sprachniveau mittels einer
Skala an, die von A1 für Einsteiger bis C2
für Muttersprachler reicht. Hochschulen
im Ausland verlangen oftmals fortge-
schrittene Kenntnisse, was den Stufen B2
oder C1 entspricht, wobei „Eliteunis defini-
tiv einen höheren Anspruch haben als an-
dere Hochschulen“, sagt Schütze. Meist
entscheiden sogar die einzelnen Fachbe-
reiche, welche Sprachkompetenz sie ver-
langen. Viele Universitäten richten sich da-
bei allerdings nicht nach der Landes-, son-
dern vielmehr nach der Unterrichtsspra-
che. Bei Bewerbungen für englischsprachi-
ge Studiengänge in Frankreich, beispiels-
weise an der Universität Sciences Po in Pa-
ris, sei ein Nachweis guter Sprachkenntnis-
se in Englisch somit ausreichend, sagt Gai-
ring vom DAAD.
Caspar Schütze hat insgesamt 87 Punk-
te beim TOEFL-Test erreicht, die sich in
das Sprachniveau B2 übersetzen lassen.

Übertragen auf den IELTS wären das 6,5
von neun möglichen Punkten. Damit liegt
Schützes Ergebnis deutlich über der gefor-
derten Punktzahl der University of West
Alabama, bei der er sich für das Bachelor-
studium in Business Administration be-
worben hat. Und das, obwohl er „in der
Schule nie überragende Noten in Eng-
lisch“ hatte, wie er sagt. Doch um die
Grammatik geht es in den meisten Sprach-
tests auch weniger, vielmehr sollen die
Prüflinge die Zusammenhänge verstehen
und Konversationen in der Fremdsprache
folgen können. Das freie Sprechen lasse
sich am besten mit anderen trainieren, al-
so in Form von „learning by doing“, sagt
Schütze. Zudem habe er Serien auf Eng-
lisch angeschaut und damit seinen Wort-
schatz erweitert. „Das heißt aber nicht,
dass die Prüflinge automatisch ein gutes
Ergebnis erzielen, nur weil sie englisch-
sprachige Sitcoms verstehen“, sagt Mann.

Obwohl jede Prüfung inhaltlich neu ent-
wickelt wird, gleichen sich die Tests in Auf-
bau und Struktur. Wer sie bestehen möch-
te, kann sich mit umfangreichen Lehrma-
terialien vorbereiten. Entsprechende
Übungsbücher, Videos und Sprachkurse
können zwar sinnvoll sein, haben aber ih-
ren Preis. Und auch die Gebühren für die
Sprachtests sind nicht zu unterschätzen:
255 US-Dollar hat Schütze für den TOEFL
bezahlt, das sind circa 236 Euro. Beim
CAE, dem PTE und dem IELTS-Test müs-
sen die Teilnehmer mit ähnlich hohen Kos-

ten rechnen. Für das spanische DELE-Di-
plom werden je nach Sprachniveau 100 bis
200 Euro fällig, und das französische
DALF-Zertifikat, das die beiden höchsten
Niveaustufen C1 und C2 abdeckt, kostet
90 bis 110 Euro.
All jene, die ein Vollzeitstudium im Aus-
land anstreben, kommen um diese Gebüh-
ren nicht herum. Anders als Studierende,
die an einer Hochschule in Deutschland
eingeschrieben sind und ein Auslandsse-
mester planen. „Pflegt die Hochschule ei-
ne Kooperation mit der Gastuniversität im
Ausland, müssen die Studenten oftmals
keinen zusätzlichen Sprachtest vorlegen“,
sagt Wolfgang Gairing. Das gilt insbeson-
dere für fachbezogene europäische Aus-
tauschprogramme im Rahmen von Eras-
mus plus. Außerhalb Europas akzeptieren
viele Partneruniversitäten das DAAD-
Sprachzeugnis für ein Auslandssemester.
Der entsprechende Test ist nicht standar-
disiert, orientiert sich jedoch an den Kom-
petenzstufen des CEFR. Meist besteht er
aus einem Lückentext, einer Schreib-
übung und einem kurzen Gespräch zum
geplanten Aufenthalt; einige deutsche
Hochschulen bieten ihn kostenfrei an. Kei-
ne Alternative zum DAAD-Test ist hinge-
gen der OLS-Sprachtest. Diesen legen
Erasmus-plus-Studierende vor und nach
dem Auslandssemester ab, um ihre sprach-
liche Entwicklung zu dokumentieren.
Sein Bachelorstudium in Alabama hat
Caspar Schütze mittlerweile beendet.
„Wenn man wirklich im Ausland studie-
ren möchte, ist ein Sprachtest keine Hür-
de“, sagt er rückblickend. Mit Englisch ist
er inzwischen so vertraut, dass der TOEFL-
Test keine Herkules-Aufgabe, sondern ein
Kinderspiel für ihn wäre.

Studieren
im

Ausland

War der Vortrag verständlich? Waren die Formulierungen korrekt? Das sind zwei der Anforderungen anerkannter Sprachtests wie TOEFL, DALF oder DELE, die man
erfüllen muss,wenn man eine Ausbildung an einer Hochschule im Ausland machen möchte. FOTO: IVAN CHIOSEA / MAURITIUS IMAGES


Für ein Semester an einer
ausländischen Partneruni braucht
man in der Regel keinen Test

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