Frankfurter Allgemeine Zeitung - 27.03.2020

(Greg DeLong) #1

SEITE 8·NR.


FREITAG,27. MÄRZ2020 Deutschland und die Welt FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


M


an mussals Ignorant durchs
Lebengehen oder unter Dau-
erbewölkung leiden, um den
hellen„Abendstern“zu über-
sehen, der im April nachSonnenunter-
gang auffällig imWestenleucht et.Wenn
der Himmel klar und dieLuft transparent
ist, kann man ihn sogar erblicken, wenn
die Sonne nochamHimmelsteht.Fernab
jeglicher Lichtverschmutzungwirft sein
Glanz Schatten.Kenner wissen natürlich,
dassessichnicht um einenStern, sondern
um dieVenus handelt, unserenNachbar-
planeten. Daher istder Name „Abendpla-
net“ eigentlichangebrachter:Wie alle Pla-
netenleucht et die Venus nichtvonallein,
sondernreflektiertdas Licht der Sonne.
Das tut sie sehr effektiv:Satte76Pro-
zent des einfallenden Sonnenlichts wirft
die Venus zurückins All, unser Mond
bringt esgerade einmal auf zwölf Prozent.
Der Grund dafür isteine hochreflektive
Wolkendecke.Das und ihreNähe zur Erde
–die Venus kommt uns bis auf 38 Millio-
nen Kilometernah –erklärtihreBrillanz
am Firmament.Ende April erreicht die
Helligkeit ihr diesjährigesMaximum.Nur
Sonne und Mond leuchten dann heller.
Die Venus is tauf unserer Himmelskarte
im Nordwesten eingezeichnet,etwa zwi-
schen den hellenSternen Aldebaran im
Stier undKapella imFuhrmann. Das ist
aber nur eine Momentaufnahme. Von
Abend zuAbend bewegt sie sichmerklich
vordem Hintergrund derFixsterne. Dabei
kommt es Anfang des Monats zu einer se-
henswertenBegegnung mit demSternhau-
fender Plejaden, dem Siebengestirn:Vom


  1. bis zu m4.passier tdie Venus die mitblo-
    ßem Auge sichtbareSternengruppierung
    und wirdkurzzueinem weiteren Mitglied.
    Am Abendhimmel leuchten nochdie
    Winter sternbilder imWesten: Stier und
    Orionverabschiedensichaber schonvor
    Mitternacht, Fuhrmann, Zwillingeund
    Kleiner Hundfolgen ihnen. Dann istdie
    Bühne frei für denFrühlings-Sternhim-
    mel, dessen Hauptfiguren derhochimSü-
    den stehende Löwe,die Jungfrau und der
    Bärenhüter (Bootes) sind. Deren Leitster-
    ne Regulus,Spicaund Arktur bilden das
    „Frühlingsdreieck“, einenAsterismus, der


selbs tinhellenStädten zu erkennenist.
Die dreiSternemögen ähnlichaussehen,
dochsie könnten unterschiedlicherkaum
sein. Die 260 LichtjahreentfernteSpica ist
ein junger Riesenstern –zehnmal so
schwer wie dieSonne, achtmal sogroß
und mehr als 20 000 Mal so leuchtkräftig.
Ihreenorme Masse drückt ihreGasmassen
so starkzusammen, dassSpicaihren Was-
serstoffimEiltempoverbrennen muss, um
nicht infolgeihres Eigengewichts zusam-
menzusacken. Obwohl sie erst zwölf Millio-
nen Jahrealt und damitsehr jung imVer-
gleichzur fünf Milliarden Jahrealten Son-
ne ist, hat sie ihrebestenTageschon hinter
sich. Ihr zentralerFusionsofen istdabei,

vomBrennstoff Wasserstoffauf Helium
umzustellen, und sieistein sichererKandi-
dat für eineSupernova.Immerhin„stirbt“
Spica nicht allein. Sie besitzt einen mit
dem Teleskopnicht auflösbaren engen Be-
gleiter, mit demsie in nur vierTageneinen
gemeinsamen Schwerpunkt umkreist. Der
engeTanz hat Spica aus derForm geraten
lassen: Sie isteher Ellipsoid als eineKugel.
Regulus hat sogar drei Begleiter.ImVer-
gleich zu Spica isteralt,eine Milliarde Jah-
re wahrscheinlich.Nurvier Sonnenmas-
sen schwer,verbraucht er seinen Brenn-
stoffsparsamer,leuchtetaber dennoch
knapp 300 Mal heller als die Sonne. Dass
er am Himmel trotzdemfast genauso hell

erscheint wie Spica, liegt an seinerrelati-
venNähe, nur 80 Lichtjahretrennen uns
vonRegulus.Noch näh er is tArktur,sein
Abstand beträgt 37 Lichtjahre. Der schon
mit bloßemAugegelblichschimmernde
Stern istunter den dreien der Methusa-
lem: Astronomen schätzen sein Alter auf
acht Milliarden Jahre, das macht ihn älter
als unser Sonnensystem und zu einem der
ältes tenObjekte, das man mit bloßem
Auge sehenkann –schließlichist auf der
Erde nichts älter als fünf Milliarden Jahre.
Arktur bietet einenBlickindie ferneZu-
kunftunseresHeimatsterns. Er istinetwa
so schwer wie die Sonne, hat seinenWas-
serstoffimZentrum aber schon weit-
gehendverbraucht und sich in derFolge
auf dasFünfundzwanzigfache der solaren
Größe aufgebläht.InzweiMilliarden Jah-
renwirderzum Weißen Zwergkollabieren
und seine äußeren Hüllenins All blasen.
Frühaufsteher finden am Morgendes


  1. April den Marsein Grad südöstlich
    vomSaturn. Danachzieht der Planetsei-
    neHimmelsbahn ostwärtsdurch dasStern-
    bild Steinbock. Etwafünf Gradwestlich
    steht der helle Jupiter.Man findetihn bei
    Beginn der Morgendämmerung über dem
    Südsüdosthorizont (aber nicht auf unserer
    für dieAbendstundengerechnetenKarte).
    Noch einmalzurückzum Abendplaneten:
    Werein Teleskop besitzt, sollteesEnde
    April auf dieVenus richten. Weil sic hder
    Planetzwischen Sonne und Erde schiebt,
    sichuns also nähert, erscheint ergrößer
    und wendetuns immer mehr seiner unbe-
    leuchteten Seitezu. Venus erscheint als im-
    mer größere, immer schmalereSichel: Im
    Laufedes Monats schrumpftder Beleuch-
    tungsgradvon 47 Prozent auf 26 Prozent.
    Fehlt dasTeleskop, hilftein Besuchder
    Volkssternwarte! JAN HATTENBACH


Sonne:1. April, Sonnenaufgang 7.01 Uhr,
Sonnenuntergang 19.57Uhr;30. April,
Sonnenaufgang 6.02 Uhr,Sonnenuntergang
20.43 Uhr.

Mond:1. April, 12.21 Uhr:ErstesViertel; 8. April,
4.35 Uhr:Vollmond; 15. April, 0.56 Uhr:Letztes
Viertel; 23. April, 4.25 Uhr:Neumond;30. April,
22.38Uhr: ErstesViertel.

A


uf dem Tischdes Tropenmedi-
zinersPeter Kremsner liegen
keine Akten oder Fachzeit-
schrif ten. FürPapierkram hat
der Tübinger Wissenschaftler in den
nächs tendreiWochenkeine Zeit, er hat
eine große Aufgabevorsich: Kremsner
will mit einer Doppelblind-Studie an
Covid-19-Patienten mit schwacher Symp-
tomatiktesten, ob das seit 1934 bekannte
Malariamittel Chloroquin helfenkann.
Kremsner istaber niemand, derPatienten
oder der Öffentlichkeit in dieser Situation
große Hoffnungen machen will oder
kann–erwill einfachnur,dassdie Medi-
zin bei der Erforschung des Coronavirus
wenigstens in einerFragemal einStück
weiter kommt.Und die lautet:SollteChlo-
roquin bei der Behandlung vonCo-
vid-19-Patienten überhauptnocheinge-
setzt werden, oder mussman dringend da-
vonabraten?
„Chloroquin und Hydroxychloroquin
sind bei der Bekämpfung dieser neuen
Lungenerkrankung derzeit vielfachim
Gespräch. Wenn ichanCovid-19 er-
kranktwäre,würde ichesaber nicht ein-
nehmen“, sagt Kremsner.Denn falsche
Dosierungen undÜberdosierungen führ-
tenhäufig zuTodesfällen. „Für michstellt
sichdie Frage, ob wir es einsetzen sollten
oder ob es nicht besser ist, damit schnell
aufzuhören.“ Deshalb sei er nun sehr
froh, vomBundesinstitut für Arzneimittel
und Medizinprodukte(BfArM) in Bonn
die Genehmigung für dieStudie bekom-
men zu haben.
In vielenForschungsinstituten sind die
Wissenschaftler in den vergangenen
Wochen am bürokratischen Schwergang
der deutschen Behörden schierverzwei-
felt.Offenbar hat sichinvielen Ministe-
rien und Behörden nochnicht herum-
gesprochen, dassdie Corona-Krise be-
herztes und unkonventionellesVorgehen
erfordertund nichtPar agraphenreiterei.
Fast hätten auch KremsnersMitarbeiter
sichmit einem offenen Brief an die Öf-
fentlichkeitgewendet, um auf eine schnel-
leGenehmigung ihrer Chloroquin-Studie
zu drängen.
Kremsner führtdie Studie gemeinsam
mit demUniversitätsklinikum Hamburg-
Eppendorfdurch.Nochindieser Woche
sollen die ersten Patienten Chloroquinbe-
kommen, eineKontrollgruppe nimmt ein

Placebo-Medikament.Ihrebehandelnden
Ärzt ewissen nicht,werdas Medikament
bekommt undwernicht.
Über dieWirkung des nebenwirkungs-
reichen Mittels bei Covid-19-Patienten
gibt es bisher nurgrobe Vermutungen, an
ersten Studien aus China haben dieTübin-
gerForscher methodische Zweifel. Sicher
ist, dassChloroquin aufgrund dergroßen
Verzweiflung der Mediziner in China und
Italien vielfachoffenbarwahllos, zu hoch
dosiertund in Kombination mit anti-
viralen Medikamenten wie zum Beispiel
Remdesivir,das gegenEbola entwickelt
wurde, eingesetztword en is t. „Es is tdes-
halb nicht auszuschließen, dassinChina
und in Italien mit dem Mittel schon sehr
viel Schaden angerichtetworden ist“, sagt
Kremsner.
Im ReagenzglaskonnteChloroquin die
Viruslastreduzieren. Ob das auch imKör-
per vonPatientengelingenkann, is twis-
senschaftlichoffen. Möglicherweise sind
Zeitpunkt und Dosierung einer Chloro-
quin-Therapie entscheidend. „Chloro-
quin wirkt am ehesten, wenn man es früh
gibt“, sagt Kremsner.„Es wirkt wahr-
scheinlich nichtmehr, wenn eineintensiv-
medizinische Therapie begonnen hat.“
Teilnehmer derStudie seien ambulante
und stationärePatienten, die mit dem
Virusinfiziertsind. In vierWochen werde
es sicher möglichsein, eine ersteZwi-

schenbilanz derStudie vorzulegen. „Bei
Ebola sahen wir eineSterblichkeitsrate
vonbis zu 60 Prozent.Das warweit weg,
da konnteman sichgruseln“, sagt der
Tropenmediziner.Die Mortalität bei Co-
vid-19 sei zwarwesentlichgeringer,das
Coronavirus Sars-CoV-2 verbreit esich
aber spektakulär schnell. „Im Moment se-
hen wir einenraketenartigen Anstieg der
Infektionszahlen und nichtsPositives.“
Für dieforschendenParasitologen, wie
Kremsner einerist,und Tropenmediziner
isteszurzeit äußerst schwierig, dieStudie
überhauptumzusetzen, denn schon jetzt

fehlt medizinisches Verbrauchsmaterial
auf breiterFront –obwohl dieZahl der
beatmetenCovid-19-Patienten in derUni-
versitätsklinikTübingen derzeit nochim
niedrigen zweistelligen Bereich liegt.Für
die Studie benötigen die Mediziner zum
BeispielAbstrichtupfer,umfortlaufend
Virustests machen zu können. Weil
Kremsner einWissenschaftler mit vielen
internationalenKontakten ist,gelang es
ihm, durch einen Anruf bei einem viet-
namesischen Ministerdiesen Engpasszu
beheben.
VorwenigenTagen äußertesichder Me-
diziner dezidiertpolitischüber die The-
sen des britischen Premierministers Boris
Johnson und desTübinger Oberbürger-
meistersBorisPalmer (Grüne); beide hat-
tenfür die Theorie der Herdenimmunität
Sympathiengezeigt.Die bewussteErzeu-
gung der Herdenimmunität, sagteProfes-
sor Kremsner,könne nur funktionieren,
wenn man bereit sei, zehn Prozentder Per-
sonen im Altervon80Jahren und älter
sterben zu lassen. Palmer hattevorge-
schlagen, in erster Linie älterePersonen
zu schützen,weil Covid-19 bei jüngeren
Patienten unter 50 Jahren häufig milder
verlaufen soll. Auch diese These teilt
Kremsner nicht, erverweistauf den ers-
tenitalienischen Covid-19-Patienten. Der
sei 38 Jahrealt gewesen und habe mehre-
re Wochen um sein Lebengekämpft.

DERSTERNHIMMEL IM APRIL


Dinner aufgelöst
In einem Lokal in Berlin-Kreuzberg
haben sichvier Freunde trotzCorona-
Krise undKontaktverbotzueinem
Candlelight-Dinnergetrof fen. Sie lie-
ßen sichhinter abgeklebtenFenstern
und bei ausgeschaltetem Licht mit Es-
sen undTrinkenverköstigen, teilte
die Polizei am Donnerstagmit. Der
Tischsei voll gedecktgewesen. Die
Polizei habe dasverboteneTreffen
beendet. Aufdie Runde dürften nun
Konsequenzen zukommen. dpa

Pflegepersonal bekocht
Sesam-Geflügel, gefüllteFocaccia
und Apfel-Honig-Gebäck:Französi-
sche Spitzenköcheversorgeninder
Corona-Krise das Gesundheitsper-
sonal. Die Aktion zur Bewirtung der
HelferfindegroßenAnklang,berich-
tetder GastrokritikerStéphane Méja-
nès, der das Projekt zusammen mit
dem Chefkochvon Präsident Emma-
nuel Macron, Guillaume Gomez, ins
Lebengerufen hat. N achersten Aktio-
nen im GroßraumParissoll die Initia-
tivenun auf dasganze Land ausgewei-
tetwerden.Über Online-Plattformen
beteiligen sichmehr als 200 franzö-
sische Köcheander Aktion. Das
Essen wirdüber einen Lieferdienstin
die Klinikengebracht. AFP

LeereAutob ahnen
Aufden Autobahnen in Deutschland
istinder Corona-Krise nachInforma-
tionen des Allgemeinen Deutschen
Automobil-Clubskaum nochjemand
unter wegs. DasVerkehrsaufkommen
sei durchdie Ausgangsbeschränkun-
genmassiv eingebrochen. Schonvor
den offiziellenAusgangsbeschränkun-
genregistriertendie Verkehrsexper-
teneinenmassiven Rückgang. So wur-
den in dervergangenenWocheinsge-
samt rund 4900 KilometerStau ver-
zeichnet–eine Wochezuvor warenes
noch14500 Kilometer. dpa

KurzeMeldungen


reb. DÜSSELDORF.Klopapier istin
der Corona-Krise für die Deutschen
offensichtlich das wichtigste Wirt-
schaftsgut.Kaum erreicht eine neue
Lieferung die Läden, istschon alles
weg, weil wieder Hamsterkäufer so
erbarmungslos zugeschlagen haben,
als geltees, sic hbis zum jüngstenTag
einzudecken; ausgerechnetmit Klopa-
pier.Die Hersteller haben mit einer
drastischen Erhöhung der Produktion
reagiert, die Händler mit strikten
Abgaberegeln, damit alleeine Chance
haben,etwasvon der begehrtenWare
abzubekommen, und die absurdePseu-
doknappheit endlichein Endefindet.
Dochdie Abgaberegeln sind nun
wiederum Anlassfür Klopapier-Är-
ger. Im nahe Gummersbachgelege-
nen Bergneustadt setztesicheine
54 JahrealteFrau in eine mLaden
aufsKassenband–aus Pr otestdage-
gen, dassman sie lediglicheine Pa-
ckung Toilettenpapierkaufen lassen
wollte. AlleVersuche, die Dame zur
Aufgabe zu bewegenblieben erfolg-
los. Auch vonder herbeigerufenenPo-
lizei ließ die Klopapierkäuferin sich
nicht beruhigen. Als ihr die Beamten
Handschellen anlegten, wehrte sie
sichheftig. „Sie brüllte, ließ sichzu
Boden fallen, sperrtesichgegen die
Maßnahme und mussteschließlich
zum Streifen wagengetragenwerden“,
heißt es imPolizeibericht.
Noch heftiger vonder Rolle war
eine Frau in Köln. Auch sie wolltein
großem Stil Toilettenpapier erwer-
ben, worüber es zumStre it mit einem
Verkäuferkam–dem dieFrau einen
gezielten Schlagversetzte. Gegen die
69 JahrealteKölnerin wirdnun
wegenKörper verletzung ermittelt.

Forschung an Impfstoffen:Mitarbeiter des Instituts fürTropenmedizin der Universität Tübingen im Jahr 2017 Fotodpa

Konzentriert:Kremsner Foto Rüdiger Soldt

Der Abendplanethellt den Frühling auf


Welche Möglichkeiten gibt es im
Umgang mit älteren Menschen, die
eigentlich fit und mobil sind?
Sprechen Sie miteinander darüber,
warumsoziale Distanz nun trotzdem
wichtig ist.Nehmen Sie den Eltern
das Einkaufen und andereAufgaben
außerhalb des Hauses ab, dafürkön-
nen die Elternesübernehmen, für Sie
einenKuchen zu backen, bei einem
kleinen Spaziergang Briefeeinzu-
werfen oder andereAufgaben zu über-
nehmen, für diekein sozialerKontakt
nötig ist, die Sie aber trotzdem entlas-
ten. So entsteht ein Nehmen und
Geben, und niemand hat das Gefühl,
zu einer Lastzuwerden.


Ich kann meinen Eltern den Einkauf
nicht abnehmen, weil sie zu weit weg
wohnen.
Dannkommen Sie mit Ihren Eltern
ins Gespräch, wie Sie das organisie-
renkönnen.RufenSie Nachbarn, alte
Freundevonsichoder die Kirchen-
gemeinde der Elternan, und bitten
Sie diese um Unterstützung. Im
Moment herrschteine große Hilfsbe-
reitschaftinDeutschland, nurkeine
Scheu. So jemandenkönnen Sie auch
bitten, einfachabund zu bei den
Elter nvorbeizugehen–natürlichmit
dem nötigenAbstand. So erfahren Sie
auchnochvon jemand anderem, wie
es den Elternwirklic hgeht.Viele
Senioren sind heuteintechnischen
Dingen aber auchsofit, dassdas
Videotelefonieren eine guteAlterna-
tivezueinem Besuchist.


Kontakt zu anderen an Ort und Stel-
le ist schwierig.
Dann bleibt nochdie Möglichkeit,
über Lieferservice den Elternaus der
Ferneetwas zu bestellen –sei es
Essen oder etwasfür die Unter-
haltung,etwa Bücher.


Sonst habe ich nicht so intensiven
Kontakt zu meinen Eltern, was sollte
ich für den Notfall wissen?
Sie sollten erst einmal davonausge-
hen, dassalles gutgeht, aber sicher
machen sichjetzt vieleauchsolche
Gedanken.Für einen medizinischen
Notfall sollten Sie wissen,werder
Hausarzt ist, ob die ElternVorerkran-
kungen und Allergien haben oder
regelmäßig Medikamenteeinneh-
men.Außerdem sollten Sie wissen,
wo etwa die Krankenkassenkarte ist.
Werdavon keine Ahnung hat, sollte
seine Elternganz offendarauf anspre-
chen. Wenn die Elternschon etwas
gebrechlichsind, schadetauchdie
Nummer derNach barnnicht .Die kön-
nen dann zumindestmal einen Blick
rüberwerfen, ob alles okay ist.


Ist sonst noch etwas wichtig?
Sie können in Erfahrung bringen, ob
IhreElter nalle wichtigen Impfungen
haben,vorallem die Pneumokokken-
Impfung, und ob ihretäglichen Medi-
kamentezuHause ausreichendvorrä-
tig sind. Gute Ansprechpartner sind
die Apothekeder Elternund de rHaus-
arzt .Sollten Sie amTelefon das
Gefühl haben, dassesden Eltern
nicht gutgeht, dasssie Fieber oder
Hustenhaben, sichschlapp fühlen,
dann sollten Sie darauf dringen, dass
sie schnell medizinische Hilfesuchen.


Irgendwie habe ich das Gefühl, mei-
ne Eltern sind doch sehr einsam.
Sind IhreElter ngesund und Sie auch,
dann istnachAngabenvonExperten
ein Kontakt an der frischenLuft,etwa
ein Spaziergang mitetwasAbstand,
kein Problem, auchumvon Angesicht
zu Angesicht miteinander zu reden.
Einfach„mit Verstand undVorsicht“
an die Sachegehen, heißt es.


Meine Eltern sind im Altenheim, ich
darf sie nicht besuchen, und das fällt
mir schwer.
Auch hier gibt es natürlichdie Mög-
lichkeit, perVideo miteinander zu
telefonieren. Können die eigenen
Elterndasnichtmehrselbst,dann
haben einigeHeime mittlerweile
extraRäume eingerichtet,wo das mit
Hilfemöglic hist.Auchkönnen Sie
sichBriefeschreiben, Rätselhefte schi-
cken oder auchFotos. Manche Heime
erlauben auch, dassein Kontakt mit
dem nötigenAbstand überFensterim
Erdgeschossmöglic hist,umsichin
die Augensehen zukönnen.Fragen
Sie am besten im Heim nach.


Ist sonst noch etwas wichtig?
Halten Sie dieAbstandsregeln und
das regelmäßigeHändewaschen ein.
Nurwenn Siegesund bleiben,können
Sie sichumIhreElter nkümmern.
Geriater raten, dasssichvorrangig
die Familienmitglieder mit demge-
ringstenInfektionsrisikound denwe-
nigstenRisikofaktorenkümmernsoll-
tenund nichtgerade diejenigen, die
selbstSymptome einerAtemwegser-
krankung zeigen, in einem sogenann-
tenRisikogebietwaren oder die doch
nochviel unter Menschen sind–auch
wenn es dieFamilienmitglieder sind,
die sichbisher meistumdie Eltern
gekümmerthaben. LUCIA SCHMIDT


dpa. CANBERRA. Teile des Great
Barrier Reef vorAustraliensNordost-
küste sind wegenwärmerer Meeres-
temperaturen abermalsvon einermas-
siven Korallenbleiche heimgesucht
worden –der dritten binnen fünf Jah-
ren. Luftüberwachungen hättenge-
zeigt, dasseinigesüdliche und bisher
ganz oderweitgehendverschont ge-
bliebene Gebiete des größten Riffs
der Welt einegemäßigteoder sogar
schwereBleiche aufwiesen, teiltedie
zuständigeBehörde Great Barrier
Reef MarinePark Authority am Don-
nerstag mit.
Als Bleiche wirdein Verblassen der
farbenprächtigen Steinkorallenbe-
zeichnet: Bei zu hohenWassertempe-
raturenstoßen dieNesseltieredie für
die Färbung sorgenden Algen ab, mit
denen sie sonstineiner Gemein-
schaf tzugegenseitigemNutzen
zusammenleben. Ohne dieZooxant-
hellenkönnen sie auf Dauer nicht
überleben undsterben ab,wenn sich
die Algen nicht binnen einigerWo-
chen oder Monatewieder ansiedeln.

Vonder Rolle


im Ringen


ums Klopapier


Bisher nur grobe Vermutungen


Quelle undGrafikdatei: dpa-Grafik 100459
Sternhimmel am 15.April 2020, 23 UhrMEZ (QuelleKosmosHimmelsjahr)/Bearbeitung F.A.Z.-GrafikKaiser

Regulus

Löwe

Kl.Löwe

Luchs

Jagd-
hunde

Gr.Wagen
Gr.
Bär

Kl.
Wagen

DracheDrache

Schwan

Kepheus

Zwillinge

Stier

Schlangen-
träger

Schlangen-
träger

Schlange

Kassiopeia

Giraffe
Fuhrmann

Perseus

Orion

BootesBootes

Nördl.
Krone

HerkulesHerkules

Leier

Haar der
Berenike

Haar der
Berenike

Kl.
Hund

Wasser-
schlange

Jungfrau

Rabe Becher

Waage Einhorn

KrebsKrebs

Polar-
stern

Arktur

Spica

Äq
ua

tor

DenebDeneb

Wega

Betei-
geuze

Betei-
geuze

Prok yonProk yon

Kapella

PolluxPollux

AldebaranAldebaran

VenusVenus

PlejadenPlejaden

S

N

O W

NO

SO SW

NW

Sprechen Sie


miteinander!


Tipps zumUmgang mit


Elter ninCorona-Zeiten


Korallenbleiche


in Australien


Der Tropenmediziner


PeterKremsnerwill


herausfinden, ob ein


Malariamittelgegen


Covid-19 hilft.


VonRüdiger Soldt,


Tübingen

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