Die Zeit - 02.04.2020

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Zur Ausgabe N


o
13

»Wenn wir nach Corona nicht alle mit Fußfesseln zu Hause festgesetzt sind
und statt des Fernsehers den Kopf wieder eingeschaltet haben, gibt es einiges
aufzuarbeiten.« Von Rainer Carsten Gerdes

DAS LESERZITAT ZUM THEMA CORONA-KRISE:

»Hölderlin hatte schon einen an der Waffel,
oder?« Ein Interview mit einer derartigen
Frage zu beginnen – das muss man sich erst
mal trauen. Ich fand den Einstieg köstlich
und habe lange geschmunzelt. Abgesehen da-
von war das Gespräch mit Karl-Heinz Ott,
dem profunden Kenner der Hölderlinschen
Biografie, ausgesprochen gut.
Hagen Treutmann, Wüstenrot

Wie einfältig von dem Poeten, sich eine ideali-
sierte Welt zu erschaffen, die es ja so gar nicht
gibt. Und auch das Frauenbild, das sich Höl-
derlin mit seiner vergötterten Diotima gemalt
hat, entspricht nicht der Diotima aus Platons
Gastmahl! Da hat sich aber einer nicht an die
Vorgaben gehalten!
Franz Bergmann, Köln

Es scheint mir zu kurz gegriffen, Hölderlin
allein aus seiner Rezeptionsgeschichte oder
seinem Griechenlandideal verstehen zu wol-
len. Hölderlin wurde gebrochen – das zeigen
seine späten Gedichte aus dem Turm in Tü-
bingen, die als ein Rückgriff auf konventio-
nelle, manchmal fast kindliche Formen ver-
standen werden können. Die Sehnsucht nach
einer idealen, besseren Welt begleitet uns al-
lerdings bis heute.
Dr. Friedrich Koch, Stadtbergen

Gespräch mit dem Hölderlin-
Experten Karl-Heinz Ott ZEIT NR. 13

Wie einf ä ltig


von dem Poeten


Ich bin fassungslos, dass ihr die Kolumne von
Harald Martenstein Ȇber das Periodenpro-
dukte-Gesetz in Schottland und ein paar Ideen
für andere staatliche Subventionen« abge-
druckt habt. Was war das Ziel? Klicks und
Kommentare in den sozialen Medien? Oder
fandet ihr sie originell? Letztes Jahr sind hier
in der Schweiz eine halbe Million Menschen
auf die Straße gegangen, um sich gegen sol-
ches Altherrengedöns zu wehren, und ganz
offensichtlich ist das einfach immer noch
dringend notwendig. Menstruierende Frauen
und inkontinente Haustiere in einem Atem-
zug zu nennen ist dann doch etwas dicke.
Nina Hüppi, Zürich

Wussten Sie, dass Hygieneprodukte für Frauen
in Deutschland bis vor Kurzem in die
Be steuerungskategorie »Luxusartikel« fielen?
Das heißt, dass ich als Frau für Menstrua-
tions ar tikel 19 Prozent Mehrwertsteuer be-
zahlen musste. Seit Januar werden sie als
»Artikel des täglichen Bedarfs« (mit sieben
Prozent Mehrwertsteuer) eingestuft.
Ich erwarte keine Gratisangebote vom Staat,
aber ich betrachte meine Periode auch nur
bedingt als »Luxus« ...
Carlotta Schlosser, per E-Mail

Martenstein: Ȇber das Perioden-
produktegesetz ...« ZEITMAGAZIN NR. 13

Altherrengedöns


Wieso ist Corona plötzlich »Die Mensch-
heitsaufgabe«? Bisher war es doch »Größer,
schneller, mehr, und noch mehr«.
Wolfgang Burkhardt, Norderstedt

Eine »Menschheitsaufgabe« ist der Kampf gegen
den Klimawandel. Corona legt nur die Schwä-
chen eines Wirtschaftssystems bloß, das von
permanentem Wachstum abhängig ist. Nutzen
wir Einschränkungen durch Corona dafür,
darüber nachzudenken, wie wir den klimapoli-
tisch sowieso notwendigen Umbau unseres
Wirtschaftssystems energischer als bisher voran-
treiben können. Nach Corona sind wir (wieder)
mitten in der Klimakrise.
Gisela von Mutius, Bonn

Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll,
wenn ich höre, dass Wirtschaftsverbände, die
bisher den Staat als Störenfried beim Gewinne-
machen beschimpften, nun plötzlich nach
ebendiesem Staat rufen, auf dass er die durch
die Corona-Krise verursachten Verluste gefälligst
möglichst zügig ausgleichen möge. So sind sie
es ja auch seit Jahrzehnten gewohnt: Gewinne
privatisieren, Verluste sozialisieren. Und wirt-
schaftsliberale Politiker, die stets lauthals Steuer-
senkungen und den Abbau der im Haushalt
gebildeten Rücklagen zugunsten der »Leistungs-
träger« (sprich Unternehmer) gefordert haben,
stoßen nun ins selbe Horn, ohne sich zu fragen,
wie ein Staat ohne Steuereinahmen und in guten
Zeiten gebildete Rücklagen die geforderten
Wohltaten überhaupt finanzieren könnte. Der
Staat sollte sicherlich versuchen, unverschuldet
in Schwierigkeiten Gekommenen zu helfen,
aber auch darauf bestehen, dass es zur guten
Unternehmensführung gehört, selbst für Krisen-
zeiten vorzusorgen.
Dr. Wolfgang E. Fischer, Prem

Wo sind die liberalen Stimmen, die die Ein-
schränkung unserer Grundrechte infrage
stellen? Warum lese ich nichts über die unter
Juristen kontrovers diskutierte Frage der Legi-
timität dieser Maßnahmen? Wenn wir nach
Corona nicht alle mit Fußfesseln zu Hause
festgesetzt sind und statt des Fernsehers den
Kopf wieder eingeschaltet haben, gibt es eini-
ges aufzuarbeiten.
Rainer Carsten Gerdes, per E-Mail

Es ist so schade: Wieder ist für diese »Mensch-
heitsaufgabe« nur ein Mann zuständig ... Ich
weiß, dass Sisyphos ein Mann war, aber
kann man denn nicht ein bisschen Fantasie
walten lassen bei einem Titelbild im Jahr
2020, wo die Aufgabe nicht unerheblich
Krankenschwestern, Verkäuferinnen, alleiner-
ziehende Mütter betrifft?
Ulrike Spies, Marburg

Zur Titelgeschichte: »Die Mensch-
heitsaufgabe« ZEIT NR. 13

Die Menschheit hat


noch mehr zu tun


Die heutige Ausgabe enthält folgende Publikationen
in einer Teilauf lage: Baden-Württemberg Stiftung
GmbH, 70174 Stuttgart; Gemeinschaftswerk der
Evang. Publizistik (GEP) gGmbH, 60439 Frank-
furt am Main; Gladigau Immobilien GmbH,
20457 Hamburg; In pact media GmbH, 10178
Berlin; Walbusch Walter Busch GmbH, 42655 So-
lingen.

BEILAGENHINWEIS

Enttäuscht von Gauck


Verführt von Kohl


Alice Bota/Khuê Pham/Özlem Topçu: »Der Präsident und wir« ZEIT NR. 13


Matthias Geis: »Wir waren so frei« ZEIT NR. 12


I


ch war von Joachim Gauck in seiner
Funktion als Bundespräsident angetan.
Nun lese ich den Artikel »Der Präsident
und wir«, geschrieben von drei Frauen,
deren Eltern ihre Heimat Polen, Türkei
und Vietnam verlassen und ihr Glück in
Deutschland gesucht haben. Die drei
Töchter, allesamt in Deutschland überdurch-
schnittlich ausgebildet, schildern in einem Buch
die Problematik von Migrationskindern. Das kam
bei Joachim Gauck so gut an, dass er 2014 die drei
Damen ins Schloss Bellevue einlud. Die Jahre da-
nach: Rechtsextremisten und Neonazis begehen
Morde, die AfD mit ihrem rechtsextremistischen
Flügel gewinnt im Osten an Stimmen. Alle ver-
suchen, Ursachen zu ergründen.
Nun, im Februar 2020, sieht sich der während
seiner Präsidentschaft so Demokratie stärkend
redende Gauck bemüßigt, auf eine Partei zuzu-
gehen, die völkische Gedanken frei äußert. Das
lässt ihn in einem fragwürdigen Licht erscheinen.
Ulrich Schuberth, Fürth

Man hat den Eindruck, dass die drei ZEIT-Jour-
nalistinnen mit Migrationshintergrund auf dem
Sofa sitzen und übel nehmen. Man sollte aber
Menschen, denen Multikulti und Globalisierung
etwas zu schnell und etwas zu weit gehen, nicht
gleich in die Ecke der Rassisten stellen. Man er-
zeugt da eher einen Trotzeffekt. Genau so sind die
Äußerungen von Joachim Gauck zu verstehen.
Brigitte Schellnhuber, Ingolstadt

Ich frage mich, welche Erfahrungen Deutsche,
deren Eltern in ein anderes Land wie etwa Polen,

Vietnam oder die Türkei ausgewandert sind, ge-
macht haben. Werden sie dort als Türken, Polen
oder Vietnamesen wahrgenommen?
Ich kann verstehen, dass all das frustrierend ist,
mich ärgert aber, dass es so geschildert wird, als
sei dies ein deutsches Problem.
Tobias Böhm, per E-Mail

Wenn es allen Bürgern gleich gut geht und sie


  • auch mit den politischen Verhältnissen – zufrieden
    sind, kann man darauf bauen, dass Andersartigkeit
    toleriert wird. Andersartigkeit heißt etwa Betonung
    der eigenen Identität durch äußerlich erkennbare
    Merkmale wie das Kopftuch der islamischen Frau-
    en oder die Kippa der jüdischen Männer.
    Wenn aber die Menschen unzufrieden sind, können
    Populisten den Unmut aufnehmen und ihn gegen
    einen vermeintlichen Feind in Stellung bringen. Sie
    lenken damit von den eigentlichen Problemen ab.
    Damit beschreibe ich die in Thüringen und anderen
    Teilen Deutschlands eingetretene Situation.Joachim
    Gauck war zur Wendezeit Pfarrer in Rostock. Wer,
    wenn nicht er, kann sich einfühlen in die Mentalität
    der sich vernachlässigt fühlenden Ostdeutschen?
    Wenn er bei seinem Gesprächsversuch nicht mit
    unerfüllbaren Forderungen an das Deutschsein der
    ZEIT-Autorinnen für die Politik der Bundesregie-
    rung wirbt, sollten wir seine Initiative begrüßen.
    Jürgen Kirschning, Berlin


Es gibt Migranten wie die Autorinnen, deren Eltern
sich wohl bewusst für ein Leben in einem liberalen
Land entschieden haben und dafür auch kulturelle
Anpassungen in Kauf zu nehmen bereit sind. Solche
sehe ich uneingeschränkt als Bereicherung an. Es

gibt auch andere. Es passiert dann, dass man sich
solcher Migranten annimmt und ihnen Ratschläge
zur kulturellen Anpassung gibt (Sprache, Stellung
der Frau ...) und dann erlebt, dass davon nichts an-
kommt. Dann darf die Tochter, ausgebildet in un-
serem Schulsystem, nicht hier studieren, sondern
wird in die Verwandtschaft nach Anatolien verhei-
ratet, um Kinder zu kriegen. Meine Toleranz solcher
Einwanderung gegenüber ist begrenzt.
Prof. Werner Koetz, per E-Mail

Schon mir (ohne Einwanderungshintergrund) ge-
hen die Sprüche und Ansprüche, die neuerdings an
Menschen mit Wurzeln in anderen Kulturen ge-
richtet werden, gewaltig auf die Nerven. Ich habe
den Eindruck, dass die Forderung nach Deutsch-
kenntnissen vor allem von Menschen kommt, die
nie selbst in einem Land gelebt haben, dessen Spra-
che sie nicht schon auf der Schule gelernt haben.
Und ich weiß von ausländischen Kolleginnen, dass
ihnen Deutsch auch deshalb nach Jahren noch
schwerfällt, weil hilfsbereite Mitbürger gleich ins
Englische wechseln. Ein spanischer Softwareent-
wickler gibt mittlerweile einfach vor, kein Englisch
zu können.
Sabine Moehler, per E-Mail

Schade, Joachim Gauck wird wortreich zu Unrecht
in eine Position gebracht, die seinem Anliegen nicht
gerecht wird. Er hat sich keinesfalls »von der Panik
anstecken lassen«. Er versucht in seinem Buch
lediglich, einen Teil unserer Gesellschaft aus der
Sprachlosigkeit zu holen und konservativ eingestellte
Menschen wieder in den Dialog einzubeziehen.
Ulrich Wasner, per E-Mail

Z


um 30. Jubiläum der ersten freien
Volkskammerwahlen versucht der Au-
tor, uns glauben zu machen, die Ost-
deutschen seien selbst schuld an der
Art, wie die Wiedervereinigung er-
folgte. Sie hätten wählen können, ob sie dem An-
schluss an den Westen oder einer Föderation mit
ihm den Vorzug geben.
Seltsam. Auf den Wahlzetteln stand davon nichts.
Bundeskanzler Helmut Kohl versprach dem Osten
»blühende Landschaften«, was auch immer er dafür
hielt. Dass er insgeheim einer Kon fö de ra tion den
Vorzug gegeben hätte, war nicht wahrnehmbar. Und
es ist auch nicht glaubwürdig, denn die CDU als
Sieger dieser Wahlen hat ja wählen können zwischen
den beiden Optionen – und hat sich für den schnel-
len Anschluss entschieden.
Weshalb wurden die beiden Varianten nicht aus-
führlich diskutiert? Schon gar nicht mit Blick auf
den wirtschaftlichen Aspekt? Weil für die Ost-
deutschen »das neue Leben im Westen schon so
lange zu besichtigen gewesen war«, wie Matthias
Geis glauben machen will? Das ist angesichts der
vierzigjährigen Reise- und Informationsbeschrän-
kungen im Osten grotesk!
Wie hätten sie ahnen sollen, was da auf sie zu-
kommt: der Ausverkauf oder die Schließung der
Betriebe und eine bis dahin unbekannte Massen-
arbeitslosigkeit. All dies kam einer Vertreibung
gleich: Wer konnte, suchte sich im Westen Arbeit.
Die Masse der Daheimgebliebenen jedoch hatte
außer Häme keine Unterstützung. Jammer-Ossis!
Das hat mitunter für Verbitterung gesorgt. Man-
chem ist bis heute nicht klar, wie das Vertrauen der
Ostdeutschen in staatliches Handeln vollmundig
agierender Politiker enttäuscht wurde. Die Politik-

verdrossenheit im Osten kann man bedauern, nicht
jedoch verurteilen.
Heidrun Wehnert, per E-Mail

Ich habe in den Jahren der Wende Supervision in
den Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen der
katholischen Kirche in Meiningen und Erfurt geben
dürfen. So konnte ich miterleben, wie tief die poli-
tischen Veränderungen in das Leben eingriffen: Von
einem Tag auf den anderen wurde Frauen und
Männern, die wichtige Aufgaben übernommen
hatten, zum Teil auch überzeugt waren vom poli-
tischen System der DDR, der Boden unter den
Füßen weggezogen. Das Ausmaß all dessen hatte
man im Westen nur wenig im Blick.
Erhard Scholl, Gernach

Als Ostdeutschen, der Ende 1990 in den Norden
der Republik zog, beeindruckt mich vor allem
die Formulierung: »Als die Dominanz des Wes-
tens in allen Kapillaren der eigenen Lebenswelt
spürbar und für viele ehemalige DDR-Bürger zu
einer permanenten Zumutung wurde, geriet die
Tatsache, dass man diese Entwicklung selbst er-
zwungen hatte, in Vergessenheit. Je verstörender
der Einbruch der neuen Realität erlebt wurde,
desto grotesker erschien einem Teil der DDR-
Bürger von einst die Vorstellung, sie hätten es
selbst so gewollt haben können.« Chapeau!
Kai Seyffarth, Bremen

Der Zusammenbruch der ostdeutschen Wirtschaft
war nicht (nur) eine Folge von 40 Jahren Misswirt-
schaft, sondern resultierte auch aus den (Fehl-)Ent-
scheidungen auf dem Weg zur Einheit. Da wäre der
Währungsumtausch im Verhältnis 1 : 1 zu nennen,

die Übernahme aller Westgesetze, die im Vergleich
zu anderen Transformationsländern radikalere Pri-
vatisierung sowie der Grundsatz »Rückgabe vor Ent-
schädigung«, der Investitionen behinderte.
Trotz seiner weitgehend richtigen Erfassung der Aus-
gangslage stellt der Autor einige sehr steile – und
historisch nicht haltbare – Thesen auf. Das geht
schon damit los, 75 Prozent der Ostdeutschen hät-
ten diesen Weg gewählt. Das unterschlägt, dass die
SPD – welche in den Umfragen vorn lag – einen
deutlich vorsichtigeren Weg vorgeschlagen hatte.
Das Versprechen eines schnellen Beitritts zur BRD
war allein der Wahlkampfschlager der CDU. Mit
diesem Versprechen gelang es Helmut Kohl, den
Wahlkampf im Osten kurz vor Ende zu drehen.
Kohl, der zu diesem Zeitpunkt innenpolitisch
eigentlich schon abgeschrieben war, setzte dabei
alles auf eine Karte. Es ist davon auszugehen, dass
ihm die ökonomischen – und in der Folge auch poli-
tischen – Risiken dieser Strategie durchaus bekannt
waren. Unter anderen der damalige Bundesbank-
präsident Karl Otto Pöhl sowie der Rat der Wirt-
schaftsweisen warnten eindringlich vor den verhee-
renden Folgen der schnellen Währungsunion. Auch
Oskar Lafontaine hatte früh gewarnt und wurde von
der CDU als vaterlandsloser Geselle verunglimpft.
Zu schreiben, die drängenden Ostdeutschen hätten
Kohl keine Wahl gelassen, ist nicht plausibel. Wel-
ches Druckmittel hätten die Ostdeutschen denn
haben sollen, um den 1 : 1-Umtausch und die
schnelle Einheit zu erzwingen? Die Abstimmung
mit den Füßen? Die fand als Folge des Zusammen-
bruchs sowieso statt. Vielmehr sind die Ostdeut-
schen – und diesen Vorwurf müssen sie sich gefallen
lassen – einem Verführer aufgesessen.
Stephan Rudolph, Chemnitz/Düsseldorf

16 2. APRIL 2020 DIE ZEIT No 15


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