Frankfurter Allgemeine Zeitung - 25.03.2020

(Joyce) #1

Das Ergebnis der bayerischen


Kommunalwahl istfür die CSU


so schlecht ausgefallen wie seit


fast siebzig Jahren nicht.


Politik,Seite


RiesigeNachfrage: Das Museum


Thyssen-Bornemisza in Madrid


zeigt virtuell diePorträtkunst


der EpocheRembrandts.


Feuilleton, Seite


Preise fürUnternehmen sind


schwierig zu ermitteln. Die


Rücktrittsklauseln rücken in


der Krise in denVordergrund.


Finanzmarkt, Seite


Die DeutscheFußball Liga


empfiehlt den Klubs, den


Spielbetrieb bis mindestens



  1. April auszusetzen.


Sport, Seite


Der Schädel einesUrvogels aus


der Kreidezeit gibtRätsel auf.


Das Tier warnur so groß wie


ein Kolibri, aber sehrgefräßig.


Natur undWissenschaft, SeiteN


Erst dachten viele in Asien,


Corona sei einVirus der


Reichen.Nunwirdesauchfür


die Ärmeren zur Gefahr.


Wirtschaft, Seite 17


Bangemachen gilt nicht


A


ndiesem Mittwochöffnet
der Bundestag die Schleu-
sen, um einen nie dagewese-
nen Großbrand mit ebenfalls unge-
kanntenWassermassen zu bekämp-
fen. Auch die Milliarden, die nun
über Deutschland ausgeschüttet wer-
den, sind gegendas Coronavirus
machtlos. Sie sollen den Schaden
begrenzen helfen, den es den Men-
schen, derWirtschaf tund der Gesell-
schaf tzufügt.BeidemZerstörungspo-
tential, das dieser Seuche innewohnt,
fragt man erst einmal nicht, ob auch
etwaswenigerWasser zum Löschen
reichte. Welche rPolitiker,welche Par-
teioder welche Zentralbankwollte
und dürftesichbei einer solchenglo-
balenFeuersbrunstschon denVor-
wurfmachen lassen, er/sie habevor
allem an die Wasserrechnung ge-
dacht?
Vorausschauende Politik aber
musssichGedanken darüber ma-
chen, wie vielWasser noc himLösch-
teichist und auswelchen Quellen er
wann wieder aufgefüllt wird. Nie-
mandweiß,wielangedie Corona-Kri-
se dauertund dasWirtschaftsleben
auf derganzen Welt lähmt–und ob

nicht schon im nächstenWinter mit
einer weiteren Seuchenwelle zu rech-
nen ist,vondiesem oder einem an-
derenVirusverursacht.Deutschland
kann dank seiner Sparsamkeit länger
vonseinenReservenleben. Aber je-
der Monat deskünstlichenKomas, in
das dieVolkswirtschaftversetzt wur-
de, trifft nicht nurUnt ernehmer und
Arbeitnehmer hart, sondernauch
den Fiskus.
Nicht allein die deutsche Politik
baut darauf,dassdie Maßnahmenzur
Einhegung desVirusbald Wirkung
zeigen, um danachden „Shutdown“
wenigstens schrittweise zurückneh-
men zukönnen. Die Entscheidungen
dafür werden Bund und Ländern
schwerer fallen als das Öffnen derfi-
nanziellenSchleusen.Werdendi eBe-
schränkungen für dasWirtschaftsle-
ben zu frühgelockert,kann das Men-
schenlebenkosten. Hält man zu lan-
ge an ihnenfest,stürzen dieWirt-
schaf tund alle, die an ihr teilhaben,
immer tiefer in die Krise.Zu den Alb-
träumen dieserTage gehörtauchdie-
ser:Das Landsteht bis zum Knie im
Löschwasser,aber der Dachstuhl
brennt nochimmer.

AlbertUderzo gestorben –
Seine Gallier hattenvor
nichts Angst, außer davor,
dassihnen der Himmel
auf denKopf fiele. Das ist
eines der zahllosen
berühmten Zitateaus
„Asterix“, der erfolgreichs-
tenComicserie. Albert
Uderzowarihr Zeichner.
Gemeinsam mit seinem
genialenFreund undAutor
René Goscinnyhatteer
„Asterix“ 1959 für das
Comicmagazin „Pilote“
entwickelt.NachGoscin-
nysTod 1977 führte Uder-
zo die Serie alleinweiter,
in andere Händegege ben
hat er sie erst 2012.
Asterixeroberte ganze
Generationen für den
Comic, besonders erfolg-
reichwaren seineAben-
teuer in Deutschland; die
weltweit eGesamtauflage
liegt bei mehr als 300 Mil-
lionen Exemplaren.Nun
istAlbertUderzo im Alter
von92Jahren gestorben.
Seite
Foto Les Éditions AlbertRené /
Goscinny–Uderzo

bub. BERLIN.Laut derPolizeilichen Kri-
minalstatistik istdie VerbreitungvonKin-
derpornographie im vergangenen Jahr
deutlichgestiegen. Demnach stieg die
ZahlderpolizeilichregistriertenTaten we-
genVerbreitung kinderpornographischer
Schrif tenum65 Prozent.Bundesinnenmi-
nisterHorst Seehofer (CSU) spracham
Dienstagvon einer „dramatischen Ent-
wicklung“,die eraberauchdarauf zurück-
führte,dassmehr Vorgängevom Dunkel-
ins Hellfeldgerückt worden seien. Insge-
samt sank dieZahl der erfasstenStraf ta-
tenum2,3 Prozent aufrund 5,3 Millio-
nen.(Siehe Seite6;Kommentar Seite8.)

lock. DRESDEN.Das Oberlandesgericht
Dresdenhat am DienstagachtMänner im
Alter zwischen 22 und 32 Jahrenwegen
Mitgliedschaftineiner rechtsterroristi-
schen Vereinigungverur teilt.Der Rädels-
führer Christian K., der die Gruppe initi-
ierthatte, erhielt fünfeinhalb JahreHaft.
Die anderen sieben Männer erhielten,
zum Teil auc hwegen schweren Landfrie-
densbruchsund Körperverletzung,Stra-
fenzwischen zwei Jahren und drei Mona-
tensowiedrei Jahrenundneun Monaten.
Damit wichdas Gericht zumTeil von
den höherenForderungen der Anklage
ab,dieHaftstrafenzwischendreiundfünf-
einhalbJahrengeforderthatte. DieVertei-
digunghatteauf Freispruchvom Vorwurf
derMitgliedschaftineinerterroristischen
Vereinigung sowie auf deutlichgeringere

Haftstrafen plädiert. Der Vorsitzende
Richter des Staatschutz-Senats, Hans
Schlüter-Staats, wies den Vorwurfzu-
rück, dassdie Angeklagtenwegenihrer
nationalsozialistischen Gesinnungverur-
teilt worden seien. Soetwa ssei im deut-
schenRechtssystemnichtvorgesehen.
Die gegenüber denForderungen der
Staatsanwaltschaftteils milderenStrafen
begründeteerdamit,dassdie Gruppe nur
fünf Tage existiert, nochkeine Waffen be-
schaf ft sowiekeine realistischen Pläne
für einen gewaltsamenUmst urzentwi-
ckelt habe. „DasterroristischePotential
warvon vornherein sehrgering“, sagteer
inRichtungder Angeklagten.„Offensicht-
lichwaren Sie alle nicht ansatzweise in
der Lage, irgendetwasRevolutionäres ins
Werk zu setzen.“ Dennochseien auchdie

Angeklagten als „Möchtegern-Revolutio-
näre“ zu Gewalttaten bereitgewesen, die
Menschenlebengeko stet hätten.Wiege-
fährlic hselbst„Wirrköpfe“ seien, hätten
nicht zuletzt die Anschlägeder „Gruppe
Freital“ und der MordanWalter Lübcke
gezeigt, sagteder Richter.Zwarseien
Chatgruppen als solche nichtstrafbar,
aber sie bekämen in einer aufgeheizten
Lagewie im Spätsommer 2018 in Chem-
nitz schnell eine hohe Eigendynamik.
„Solche Gruppenwerden bestraft,weil
sichihreMitglieder schnellgegenseitig
hochschaukeln.“ Die im Chatverlauf of-
fenzutag egetretene Hetze der Angeklag-
tenhabe sichzuHassentwickelt.Essei
nicht um irgendwelche Hirngespinste ge-
gangen, sondernumkonkret umzusetzen-
de Vorstellungen.(SieheSeite 5.)

chwb. FRANKFURT. Die Olympi-
schen Spielewerden er stmals seit der
Wiederbelebung in ihrer neuzeitli-
chen Form im Jahr 1896verschoben.
Der japanische Ministerpräsident
ShinzoAbeund Thomas Bach, der
PräsidentdesInternationalenOlympi-
schenKomitees (IOC), einigten sich
angesichts der Coronavirus-Pande-
mie in einemTelefonat am Dienstag
darauf, die zwischen dem 24. Juli und
dem 9. Augustgeplanten Spieleinder
japanischen HauptstadtTokio auf ei-
nennochnichtnäherbenanntenZeit-
punkt imkommenden Jahr zuver-
schieben. Spätestens im Sommer
2021 sollen dieWettkämpfenachge-
holt werden. Abeund Bachvereinbar-
ten, die Spiele der XXXII. Olympiade
weiterhinals„Tokio2020“zubezeich-
nen. Mit derVerschiebungwolle man
die „Gesundheit der Athleten, jedes
in die Olympischen Spiele Involvier-
tenund der internationalen Gemein-
schaft“schützen.Zuvorhatteesmassi-
ve KritikvonSportlernund Sportver-
bändenin allerWelt am Festhalten an
derAustragungin diesemSommerge-
geben. DieVerschiebung erfolgt zwei
Tage nachder Ankündigung des IOC,
binnen vierWochen über dieAustra-
gung zu entscheiden. Anschließend
hatteAbe die Möglichkeit einerVer-
schiebung imParlament angekündigt.
(Siehe Seite8und Sport.)


A

ls politischeReifeprüfung für
seine Generation und jünge-
re Jahrgängehatder 1970ge-
borene italienische Schriftsteller An-
tonio Scurati im Gesprächmit dieser
Zeitung den Umgang mit der Co-
vid-19-Pandemie bezeichnet. Denn
seine Generation habe es in der
Hand, mit solidarischem Verhalten
die Krise zu bewältigen und als Ge-
meinschaftvon Individuengestärkt
daraus hervorzugehen. Ganz prak-
tischheißt das aber auch, das Leben
Tausender meistälterer Mitbürger,
vonEltern, Großeltern,Tanten und
Onkeln zu schützen. In Scuratis be-
sondersgrausam vomVirus getrof fe-
nen Landkostetedie Lungenkrank-
heit bisher mehr als 6000 Menschen
dasLeben, sovielewie sonstnirgend-
wo auf derWelt.
Mehr als zwei Drittel derTodesfäl-
le und schwerenVerläufedorttreffen
hochbetagtePatientenmitVorerkra n-
kungen. Viel zu viele haben sichof-
fenbar bei ihren Kindern, Enkeln
oder auchjüngerenNachbarnund
Passantenangesteck t. Undvielzulan-
ge hat es offenbar imkontakt- und
ausgehfreudigen Italiengedauert, bis
allen klar wurde, dassnur dasvonVi-
rologen dringend geratene Prinzip
der sozialen Isolation hilft, um die
Ausbreitung der Krankheit zu ver-
langsamen.
In der Lombardeikamen Tausende
schon an Atemnotund hohemFieber
leidende alteMenschen auf einmal in
die Krankenhäuser,die dem Ansturm
nicht gewachsen waren. In Deutsch-
land, das durch frühes Erkennen der
Epidemie einenVorsprung hat und
vergleichsweise wenig Todesfälle,
könnten gerade die Jüngeren noch
das Schlimmsteverhin dern.
Nunsind jene Generationen ge-
fragt, die andersals ihr eElter nund
Großelternniedas kollektiveTrauma
einesWeltkriegsmitallseinenapoka-
lyptischenFolgenwieHolocaust,Aus-
bombung,Vertreibung und Hunger
erlitten haben. Generationen, nicht
nur jene der Marke Golf, die inWohl-
standundFreiheiteinernahezu unbe-
grenzten Mobilität aufgewachsen
sind.Währenddieheu te55bi s65Jah-
re alten Deutschen nochdie Angst
vorder durchausrealen Gefahr eines
Atomkriegs bewegte, schien für die
Nachgeborenen die ganz große
Menschheitskatastrophe nachdem
EndederSowjetunionunddesatoma-
renWettrüstens gebannt.
Das Thema Klimawandel, das seit
zwei Jahren Millionen jungeMen-
schen auf die Straßen treibt, war
nochinweiter Ferne. DieNuklearka-
tastrophenvonTschernobyl und Fu-
kushima, der ersteGolfkrieg 1991,
die Terrorattacke vom11. Sep tember
2001, die militärische Intervention
des Westens in Afghanistanund im
Irak, die Finanzkrise 2008 sowie die
Anschlägedes IS wurden zwar als be-
drohlichempfunden, aber letztlich
dochals weit entfernteMedienereig-
nisse wahrgenommen. Ereignisse,

die kaum das eigene Leben betrafen
und schongarnicht einschränkten,
wie es jetzt derFall ist.
Brutal und unvorbereitettrifftdie
Coronavirus-Pandemie zwar alle in
diesenTagen. Aber viele Jungezwi-
schen 16und 35nichtnur in Deutsch-
landschiendieseSeuche langekaltzu-
lassen. Etwajene jungenFrauen und
Männer,die an denStränden Flori-
das wie jedesFrühjahr zuZehntau-
senden dem hedonistischen Ritual
des „Spring Break“ frönten,während
sichdas VirusungebremstinAmeri-
ka ausbreitete. Bescheidenerfielen
hier zwar nachder Schulschließung
am Montag „Coronapartys“ instädti-
schenParksaus. Die Bildervonjun-
genMenschen, die bei herrlichem
FrühlingswetterinMünchen oder

Stuttgar tdichtgedrängt mit Bier und
Grillgut das unbeschwerte Lebenfei-
erten,warenjedochkeine Ausnah-
me. In vielenFamilienwarfen junge
Erwachsene ihren ElternPanikma-
chevor,weil sievorClubbesuchen
oder Reisen ans Mittelmeerwarnten.
Es is tdas Gefühl der Jugend, sichin
diesem Alter unsterblichzufühlen,
Todund Krankheit als möglichen
Schic ksalsschlag auszublenden.
Dochjüngere, mit demVirusinfizier-
te Patienten liegen inzwischen auch
in Deutschland in Krankenhäusern
und müssen beatmetwerden.Und
wernacheinem schwerenUnfalleine
maximale,rasche medizinischeVer-
sorgung braucht, istauf Kliniken und
Personal angewiesen, das dafür noch
die Krafthat.
Eine verantwortungsvolle Rolle,
um Jungezuerreichen, ihnen die Ge-
fahr zu erklären und sie zurVernunft
zu bringen, spielen in diesenTagen
die sozialen Medien. Dortwären po-
puläreMultiplikatoren und Influen-
cer gefragt, diestatt Fake News Fak-
tenverbreiten. Schlimm wäre es,
wenn sic hinden nächstenWochen
bei Jüngeren, die um ihren Lebensstil
und Arbeitsplatz bangen, das Gefühl
breitmachen sollte, dassder Todvon
Zehn- bis Hunderttausenden Älteren
undchro nischKrankenalsKollateral-
schaden hinzunehmen sei.
Vieles spricht jedochdafür,dass
das Gegenteil eintritt.Inganz
Deutschland organisieren Jüngere
etwa über FacebookNachbarschafts-
hilfen für Ältere, die ihreWohnungen
nicht mehr zum Einkaufenverlassen
können.UndEnkel telefonierenfast
täglichmit ihren Großeltern, schrei-
ben sogar ganz altmodischwieder
Briefe.WenndieseSolidaritätundGe-
meinschaftüber die Krise hinaus be-
stehen, hat diese Gesellschaftmehr
als ihr eReifeprüfung bestanden.

cmei. FRANKFURT. Die Bundeswehr
leitet den Abzug ihreretwa 1300Soldaten
aus Afghanistanein. „Rund 18 Prozent“
der Dienstpostenwürden bis MitteJuli
nicht wiederbesetzt, sagteein Sprecher
desVerteidigungsministeriums amDiens-
tag.DerAbba uderTruppenderNato-Mis-
sion „ResoluteSupport“ entspricht einem
vondenVereinigtenStaaten unddenTali-
ban getrof fenen Abkommen.Unterdes-
sen strich die Regierung inWashington
nacheinem ergebnislosenVersuchvon
AußenministerMikePompeo, in derRe-
gierungskrise in Kabul zu vermitteln,
eine Milliarde Dollar für Afghanistan.

F.A.Z. FRANKFURT. In Europa breitet
sichdas Coronavirus immer schneller in
Altenheimen aus. In Spanien entdeckten
Soldaten in mehreren Einrichtungen Be-
wohner in ihren Betten, die an denFol-
geneiner Infektiongestorbenwaren. In
dervergangenenWochewarenschonDut-
zendeTodesfälle aus anderen Einrichtun-
gengemeldetworden, in denen sichviele
Pfleger infizierthaben, weil es an Schutz-
ausrüstung fehlt.AuchinItalien und
Frankreichsterben laut Presseberichten
immer mehr Heimbewohner an denFol-
geneiner Infektion. In Deutschlandgab
es in einemWürz burgerSeniorenheim
neun Tote.Der französischeVerband der
Altenheim-Betreiberwarnte vor„mehr
als 100 000Todesfällen“, solltenicht ein-
gegriffenwerden.
Angesichts des Corona-bedingten Exo-
dus Zehntausender Osteuropäerinnen
aus der deutschen Altenbetreuungver-

langt derVorsitzende des Gesundheits-
ausschusses des Bundestags, ErwinRüd-
del (CDU), Hilfen für Angehörige, die die
Betreuung jetzt selbstsicher stellen müs-
sen. „FürFamilien, bei denenkur zfristig
die Pflegekrafteines Angehörigen das
Land aufgrund des Coronavirusverlassen
hat, würde ichmir einevergleichbareRe-
gelung wie bei der Kinderbetreuung wün-
schen“, sagteRüddel dieser Zeitung.
Nach Schätzungen der Pflegebranche ar-
beiten an die 300 000 meistosteuropäi-
sche Frauen in der privaten Altenbetreu-
ung in Deutschland.Zehntausende seien
wegendes Coronavirusvorzeitig in die
Heimat abgereist.
Deutschlandunterstütztseine EU-Part-
ner Italien undFrankreichbei der Be-
handlung schwerkranker Corona-Patien-
ten. MehrereBundesländer haben schon
ausländischeNotfallpatienten aufgenom-
men, die beatmetwerden müssen.

Die Corona-Krise lässt die Deutschen
jedochso pessimistischwerden wiekein
anderes Ereignis seit Gründung der Bun-
desrepublik Deutschland. Das ergibt eine
Umfragedes Instituts für Demoskopie Al-
lensbachimAuftrag dieserZeitung. Da-
nachblickennur noch24Prozent der
Deutschen mit Hoffnung auf die nächsten
zwölf Monate. In 70 Jahrenwardieser
Wert nochnie so niedrig. Der Anteil der
Bürger,dieeineweltweit eKatastrophebe-
fürchten,hatsichim Märzbinnenweniger
Tage von16auf 34 Prozentverdoppelt.
Indienverhängt unterdessen eine drei-
wöchige„vollständigeAusgangssperre“
für seine 1,3 Milliarden Bürger. Das Land
werdevollständig abgeriegelt, sagteder
PremierministerNarendraModi am
Dienstag.(Siehe Seiten2bis 5, 8, Deutsch-
land und dieWelt, Feuilleton, Seite9,so-
wie Wirtschaft, Seiten 15 bis 25 und
Rhein-Main-Zeitung.)

Asterixund Obelix, Die Große

Überfahrt, Asterix Band 22, Ehapa

Verlag 1968

oll. BERLIN.Als er stes Bundesland will
Schleswig-Holstein dieAbiturprüfungen in
Folgeder Corona-Pandemie in diesem Jahr
absagen. Daskündigtedie Kultusministerin
vonSchleswig-Holstein, KarinPrien
(CDU),amDienstagan.AuchandereSchul-
abschlussprüfungen sollen nichtstattfin-
den. „In der derzeitigen Situation und der
besonderen Herausforderung nicht nur für
unserSchulsystem,sondernauchjedenein-
zelnenvon uns, halteich diese Entschei-
dung fürgeboten“, sagtePrien. Die Schüler
sollen zum Ende des Schuljahresstattdes-
sen Abschlusszeugnisse auf Basis bisheri-
gerNotenerhalten.(Siehe Seite4.)

Wo Abstand

ein Luxus ist

Bundeswehr beginnt mit

Abzug aus Afghanistan

DasCoronavirus breitet sich

immer schneller in Altenheimen aus

GroßerMangelan PflegekräfteninFamilien/Deutschesopessimistischwienoc hnie

Polizeierfasst deutlich

mehr Missbrauchstaten

Schleswig-Holstein sagt

Abiturprüfungen ab

mwe. BERLIN.Die Grünen-Politikerin
RenateKünasthatineinemVerfahren we-
genBeleidigungen im Interneteinen Er-
folg erzielt.Das KammergerichtBerlin
entsc hied ,dassKommentare wie„Schlam-
pe“,„Drecksschwein“unddrastischesexis-
tischeAusdrückeBeleidigungen seienund
nicht durch die Meinungsfreiheitgedeckt,
wie das Landgericht Berlin im September
geurteilt hatte. Das neueUrteil betrifft
sechs von16Kommentaren.DieÄußerun-
gen„weisen einen so massiven diffamie-
renden Gehalt auf, dasssie sic hals
Schmähkritik einordnen lassen“, befand
das Gericht. DasUrteil is trechtskräftig.


Brief eandie Herausgeber,Seite


Bis zum Knie im Löschwasser


VonBertholdKohler

Haftstrafen imFall „R evolutionChemnitz“


Gericht:Terroristisches Potentialgering,abergefährliche„Möchtegern-Revolutionäre“


Künasterringt Erfolg


gegenHass imNetz


Reifeprüfung


VonThomas Holl

Olympische


Spielefinden


2021 statt


Jung gege nAlt in der
Corona-Krise?Viel
spricht dafür,dassdas
nicht das letzteWortist.

Schwachinden Städten


Konkurrenz mit Klasse


Schlecht fürFusionen


Sparen, spenden,warten


KonserviertimBerns tein


ZEITUNGFÜR DEUTSCHLAND


Mittwoch,25. März2 020 ·Nr.72/ 13 R0 HERAUSGEGEBENVONGERALD BRAUNBERGER,WERNER D’INKA, JÜRGENKAUBE,BERTHOLDKOHLER 3,00 €D295 5AF. A.Z. im In ternet:faz.net


FrankfurterAllgemeine Zeitung GmbH;Kundenservice: (069) 75 91-1000, Telefax: (069) 75 91-21 80 oder http://www.faz.net/meinabo. Briefeandie Herausgeber:[email protected]

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