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BP vorersthalten
DiePrivatbankBerenberghat das Kurs-
ziel für BPvon560 auf 300Pence ge-
senkt, die Einstufung aber auf „Halten“
belassen.DieBankpassteineinerBran-
chenstudiedieSchätzungenzurÖlpreis-
entwicklung an die aktuelle Situation
an.NachdemPreiskollapsdurchdieCo-
rona-Pandemiestehe der–ohnehin
schonvorder Krisestrauchelnde Sek-
tor–nun vorunglaublichschwierigen
Bedingungen. dpa-AFX
Nordex verfehltPrognose
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux
hat die Einstufung fürNord ex nachvor-
läufigen Quartalszahlen auf „Halten“
mit einemKursziel von13Eurobelas-
D
er deutscheStaat musszur Ab-
federungvonwirtschaftlichen
Folgeschäden der Corona-Kri-
se in diesem Jahr einRekord-
volumen an neuen Schuldtiteln begeben.
Wiedie für die Schuldenverwaltung des
BundeszuständigeFinanzagentur nun
mitteilte, erhöht sich das Emissionsvolu-
men vonursprünglichgeplanten 216 bis
218 Milliarden Eurojetzt auf 335,5 Milli-
arden Euro. Das istein Rekordvolumen.
Bislang galt 2009 mit 334 Milliarden
Euroals das Jahrmit derhöchstenMittel-
aufnahme.Damals mussteder Bund auf
demHöhepunktderFinanzkrise denBan-
kensektor absichernund dieKonjunktur
anschieben.
„Nac hder aktuellen Planung betragen
die Nettoemissionen nachTilgungen –
auchunterjährigen–rund 104 Milliarden
Euro“,teilteeine Sprecherin derFinanz-
agentur mit.Zuvor hatteder Bund mit ei-
ner Netto-Tilgung geplant. Als Grund für
denhöherenFinanzier ungsbedarfnannte
Tammo Diemer,Geschäftsführer derFi-
nanzagentur,das Maßnahmenpaket der
BundesregierungzurBewältigungder Co-
rona-Pandemie.AmMontaghattedas Ka-
binett einenNach tragshaushaltvon156
Milliarden Eurobeschlossen.
Am Dienstaglag dieRenditeder zehn-
jährigen Bundesanleihewenig verändert
bei minus 0,36 Prozent.AmMontagwar
siesogaretwa sgefallen,wasbei Anleihen
mit Kursgewinnenverbunden ist. Doch
der Abstand zu dem Rekordtief Mitte
März, als die zehnjährigeRenditeunter
minus 0,9 Prozentgefallen war, hat sich
vergrößert. Das lag auchdaran, dassder
Markt sichauf ein höheres Angebotan
Bundesanleihen eingestellt hatte. Das er-
klärtauch, warumamDienstaginder
Auktion zurAufstockung einer zweijähri-
genAnleihe–offiziell Bundesschatzan-
weisung –die Nach frag egeringer ausfiel
als das Angebot. Fürdie geplanteErhö-
hung um4Milliarden Eurowurden 3,358
Milliarden Eurogeboten.
BundesfinanzministerOlaf Scholz
kann sic hdamit trösten, das serdie Re-
kordemissionen zu einemZeitpunkt an-
kündigt,andemdieRenditendermeisten
Bundesanleihen nochnegativ sind. Das
bedeutet,dassdie In vestoren bereit sind,
dem deutschenStaat mehr zu leihen, als
sie am Ende zurückbekommen.
Dassdie Renditenweiterhin niedrig
bleiben, dafür sprechen die Anleihekäufe
der Europäischen Zentralbank (EZB).
Ähnlichwie in derReaktion auf dieFi-
nanzkrise setzt der Bund auchdiesmal
aufkurzlaufendeTitel,alsoGeldmarktpa-
piere(Bubills) mit einer Laufzeit bis
höchs tens zwölf Monate. Hier zeichnet
sichnachAnsichtderCommerzbank-Ana-
lysten ein neuerRekord ab. Sierechnen
mit einem „Bubill-Tsunami“. DieNetto-
emission der Geldmarktpapierekann
sichihrer Ansicht nachohne weiteres auf
70 bis 100 Milliarden Eurosummieren –
unddamitdasEmissionsvolumen desJah-
res2009deutlichübersteigen .Damals hat-
teder Bund 63 Milliarden EuroanBubills
emittiert, diese aber im darauffolgenden
Jahr fast vollständig zurückgefahren.
Die Commerzbank-Analysten schlie-
ßen weiter eErhöhungen der Emissions-
planungen in diesem Jahr nicht aus,was
sie mit denUnsicherheiten bezüglichder
Corona-Belastungen für die deutsche
Wirtschaf tund damit für dieSteuerein-
nahmensowieden fürdenWirtschaftssta-
bilisierungsfonds erforderlichen Mitteln
begründen. „ImFall der Fälle dürften die-
se jedocherstgegen Augustindas Budget
einfließen,wenn der neue mittelfristige
Haushaltsplanverabschiedetwird.“
Bislang hat dieFinanzagentur die neue
Emissionsplanung für das zweiteQuartal
vorgestellt.Zwischen April und Ende
Juniwirdsie BundeswertpapiereimVolu-
men von32,5 Milliarden Eurobegeben.
Im zweiten Halbjahrkämen weiter e87
MilliardenEurohinzu,darunterauchMit-
telfürdie staatlicheFörderbankKfW.Un-
gewöhnlichist die Aufstockungvon21
schon begebenen Anleihen über jeweils 2
Milliarden Euro, also insgesamt 42 Milli-
arde nEuro.HierhandeltessichumAnlei-
hen,die sichimEigenbestand des Bundes
befinden.DieFinanzagenturwilldieseTi-
telimRahmenvonWertpapierpensions-
geschäf tenzur kurzfristigenFinanzie-
rung einsetzen. Bankengewähren dem
deutschenStaat in diesemFall einen Kre-
dit,fü rdensiealsSicherheitBundesanlei-
hen erhalten. Das soll eineflexiblereFi-
nanzierung ermöglichen.
jawa.FRANKFURT. In einer Bewer-
tungder CorporateSocial Responsibili-
ty (CSR) der deutschenVersich erer für
das Jahr 2018 belegt dieAllianzden
Spitzenplatz,gefolgt vonder Debeka
und der Helvetia. Auchbei den Bemü-
hungen, denCO 2 -Ausstoß zu messen
und zu reduzieren, sieht die Zielke Re-
search GmbH,die die Auswertung am
Montag präsentierte,die Allianz und
dieDebekavorne.Hierbeiseiauchdie
Kapitalanlagepolitik berücksichtigt
worden, sagte der Geschäftsführende
GesellschafterCarsten Zielke. Als Sie-
gerfür Sozialesnannte er ebenfalls die
Allianz sowie Swiss Life. Die niedrigs-
te Gesamtpunktzahlerhieltdie VHV,
auf dem 40.von41Plätzen liegt die
Volkswohl Bund, die drittschlechteste
Bewertung hat dieStuttgarter Lebens-
versicherung.
Zielkesagte, es sei eine positiveEnt-
wicklung zu erkennen. 18Versicherer
erhielten eine Positivpunktzahl, im
Vorjahr warenesnochsieben. Gleich-
zeitig bilde sichaber für die CSR-Be-
richte der Unternehmen,die seit 2018
Pflicht sind, nochnicht wirklich ein
Standardheraus.DieBerichteseien au-
ßerdem oftnicht leicht zufinden. „Das
istsehrfrustrierend.Die jüngereKund-
schaftorientiertsich an Themen wie
Nachhaltigkeit.Soschrecktman junge
Leuteab.“ AuchinBewerbungsgesprä-
chen werdevon Berufseinsteigern oft
der CSR-Wertdes Unternehmens als
ein Grund für die Bewerbunggenannt.
Seit Dezember müsse zudem jederVer-
sicherungskunde gefragt werden, ob er
auf NachhaltigkeitWert lege. „Aller-
dings istnicht vorgeschrieben, wie das
gefragt werden muss, ob in einemNe-
bensatz oder deutlicher“, so Zielke.
Projektmanager Christian Plönnes
bemängelte, vieleVersicherer berech-
netenihren CO 2 -Ausstoß falschoder
gäben keineHinweise darauf, wieer be-
rechnetwerde. Laut Zielke wurde die
Auswertungfinanziell unterstützt von
der Allianz,der Debeka, der Rhein-
landVersicherung, derSparkassen Ver-
sicherung und der acarda GmbH. An-
dersals die übrigenVersicherer hätten
dieFinanzierer dieMöglichkeit,zusätz-
liche Informationen für dieAuswer-
tung zur Verfügung zu stellen, die
nicht im eigentlichen CSR-Berichtauf-
geführ tsind.
Die Corona-Krise wirdteuer:BundesfinanzministerOlaf Scholz muss jetzt Mittel heranschaffen. FotoAP
sen. Die Eckdaten des Herstellersvon
Windkraftanlagen hätten die Kepler-
Prognosen und dieKonsensschätzun-
genverfehlt. dpa-AFX
Daimler besserverkaufen
Die amerikanische Bank Citigroup hat
das Kurszielfür Daimlervon33auf 20
Eurogesenkt und die Einstufung auf
„Verkaufen“belassen. Dieangeschlage-
nen europäischen Automobilhersteller
könntenwegender Corona-Krisevon
einerArtstaatlicher Intervention profi-
tieren–etwaig eFinanzierungshilfen
der EuropäischenZentralbankein ge-
schlossen. Dieskönntebereits in der
zweiten Jahreshälfte 2020 und imkom-
mendenJahr zu einemAbsatzschub
führen. dpa-AFX
Bund versch uldetsich wie noch nie
Tendenzen undTipps
In der Corona-Krise
muss Finanzminister
Scholz zusätzlich
120 MilliardenEuro
an Anleihen begeben.
VonMarkusFrühauf,
Frankfurt
Versicherer legen mehrWert auf
sozialeVerantwortung
Studie sieht Allianz und Debekaauf Spitzenplatz
Emissionsvolumen
der Bundesanleihen
Quelle: Finanzagentur F.A.Z.-Grafik fbr./nbl.
2006200920122015 20 18 2020
0
50
100
150
200
250
300
350 Neugeplant
in Milliarden Euro
334
234234
Ursprünglich
geplant
21 6– 218
335,5
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Finanzen MITTWOCH, 25.MÄRZ 2020·NR.72·SEITE 25