Süddeutsche Zeitung - 21.03.2020

(C. Jardin) #1
Lesen im Bett
Immer, wenn ich aufwache und nicht in die
Schule muss, lese ich erst mal in meinem Lieb-
lingsbuch. Es heißt „Omas Rumpelkammer“
und ist von Bette Westra. Es ist lustig, aber
auch ein bisschen traurig. In dem Buch geht es
um Sophie, die ihre Oma in den Ferien be-
sucht. Da die Oma immer vergesslicher wird,
kümmert sich Sophie um sie und erlebt viele
lustige Dinge mit ihr.

Osterkarten basteln
Ich bastel gerade viele Osterkarten aus bun-
tem Papier und farbigem Klebeband. Wenn
ich zu Ostern schon nicht meine Verwandten
besuchen kann, sollen sie wenigstens was
Schönes von mir im Postkasten haben.

Podcasts hören
Zusammen mit meinem Bruder höre ich oft
Podcasts vom BR an. Die gibt es im Internet.
Unsere Lieblingssendungen sind Wumme und
Pumuckl.

Spielemarathon
Weil wir am Abend nicht so früh ins Bett müs-
sen, spielen wir nun immer mit unseren Eltern
„Wer bin ich?“ Dafür muss man ein Stirnband
anziehen, an dem ein Zettel befestigt ist. Dar-
auf steht der Name einer berühmten Person, ei-
ner Comicfigur oder eines Tieres. Man darf
den Namen nicht sehen und muss mit Ja/Nein-
Fragen herausfinden, wer man ist. Macht su-
per viel Spaß und wird nie langweilig.
protokoll: kathrin schwarze-reiter

Lieblingsdinge


Weil die Schulen zu sind, haben plötzlich alle mehr
Zeit. Vier Ideen, was man damit anstellen kann

In Italien wurde Weinreben Musik vorgespielt. Das Er-
gebnis: Ihre Blätter wurden größer, die Trauben hatten
einen kräftigeren Geschmack. Ohren, um der Musik zu-
zuhören, haben sie nicht. Sie spüren aber die Schallwel-
len und mögen sie; so sehr, dass sie sogar in Richtung
der Lautsprecher wachsen. Bei den Weinreben wurde
das mit klassischer Musik ausprobiert, Mozart, Vivaldi,
Mahler. Und welche Pflanze mag Heavy Metal?

Wenn eine Tabakpflanze angeknabbert wird, bleibt sie nicht ruhig und lässt
sich zu Ende fressen. Sie schreit gewissermaßen um Hilfe. Dafür sprüht sie
besondere Duftstoffe in die Luft. Damit werden erstens größere Insekten an-
gelockt, die fressen, was da an ihr knabbert. Problem gelöst. Falls das nicht
reicht, passiert noch etwas anderes. Denn die Duftstoffe signalisieren auch
den Pflanzen rundherum, dass Gefahr droht. Alle fangen an, viel mehr Niko-
tin, ihr Gift, zu produzieren. Mag das die Raupe noch?

Der verliebte Huflattich ...


... himmelt die schöne Sumpfdotterblume an.


Die Eibe ist schon ganz eifersüchtig. Und hat der Krokus


wirklich Heimweh? Ganz so ist es nicht.


Und trotzdem können manche Pflanzen viel mehr als nur


irgendwie der Sonne entgegen wachsen


text: eleonora costadura illustration: marika maijala


Gerollte Socken sind nicht nur zum Jonglieren gut, sondern auch für Wurfübungen. Die Trainer von
Alba Berlin machen es vor – mit einem Korb, den jeder daheim unter dem Schreibtisch stehen hat.

Letztes Jahr hatte Henning Harnisch einen Un-
fall mit dem Fahrrad. Danach musste er eine
Weile zu Hause bleiben. Weil er Sport liebt und
fit bleiben wollte, verwandelte er seine Woh-
nung in einen Fitnessraum. Mit etwas Kreativi-
tät geht das: Yogamatte statt Teppich, Klimm-
zugstange in den Türrahmen, Gummiband an
die Türklinke, Wasserflaschen als Hanteln.
Jetzt muss Henning Harnisch wieder zu Hause
bleiben, diesmal wegen Corona. Mit dem Sofa
will er sich auch jetzt nicht abfinden – weder
für sich noch für andere. Deshalb hat er ein
Sportprogramm für Kinder auf die Beine ge-
stellt. Ganz nach dem Motto: Wenn die Kinder
nicht zum Sport können, muss der Sport eben
zu ihnen kommen. Das ist eine große Idee und
eine große Aufgabe. Zu viel für einen allein.

Aber: Henning Harnisch ist nicht nur ehemali-
ger Profi-Basketballer, sondern auch Vizeprä-
sident des Basketball-BundesligistenAlba Ber-
lin. Er hat also einen ganzen Klub hinter sich,
in dem auf einmal viele Menschen nichts mehr
zu tun haben. Deshalb machen sie jetzt „Albas
tägliche Sportstunde“, die im Internet unter
http://www.youtube.com/albaberlin erreichbar ist.
Dort kann man unter Profianleitung zum Bei-
spiel lernen, mit gerollten Socken zu jonglie-
ren. Ab Dienstag gibt es jeden Tag drei Sport-
stunden à 45 Minuten: Um 9 Uhr eine für Kita-
Kinder, um 10 Uhr eine für Grundschüler und
um 11 Uhr eine für Oberschüler. Neben den
Trainern werden auch die Profis ab und zu da-
bei sein – und natürlich das Maskottchen des
Vereins, der Albatros. nhm

Wie eine Katze, die einen Buckel macht, so reagie-
ren auch manche Pflanzen auf Kraulen – nur viel
langsamer. Eine junge Maispflanze etwa, die jeden
Tag gestreichelt wird, ändert ihre Wuchsrichtung.
Sie wächst nicht mehr nur in die Höhe, sondern
mehr in die Breite. Das dauert, aber am Ende hat sie
mehr Platz zum Schmusen.

Viele Pflanzen mögen es,
wenn man mit ihnen spricht.
Sie werden dann größer und
tragen mehr Früchte oder
Blüten. Forscher glauben,
dass das am Kohlendioxid
liegt, das wir ausatmen. Au-
ßerdem werden beim Spre-
chen Schallwellen erzeugt,
die ähnlich wie Musik wir-
ken. Tomatenpflanzen zum
Beispiel, die von Forschern
bequatscht wurden, lieferten
500 Gramm mehr Tomaten
als solche, die schweigsam
aufgezogen wurden.

Eigentlich ist die Mimose ein Baum mit
wunderhübschen knallgelben Kugelblü-
ten. Aber sie wird auch „schamhafte
Sinnpflanze“ genannt. Denn bei Berüh-
rung verhält sie sich wie eine schüchter-
ne Schnecke. Natürlich hat sie keine Füh-
ler, die sie einziehen könnte. Sie klappt
ihre Blätter zu. Manchmal ist das wie
beim Domino. Dann falten sich nicht
nur die berührten Blätter zusammen,
sondern alle am Ast. Ist sie wirklich
schüchtern? Es ist eher eine Schutzstra-
tegie. Süß sieht es trotzdem aus.

Kindertipp


Foto: privat

Fotos: dpa, ALBA Sportstunde

Aktuell Zimmersport


Der Schulsport fällt aus,


die Schwimmbäder haben


zu und alle Sportvereine


sind dicht. Doch dank den


Basketballern von Alba Berlin


müssen Kinder trotzdem nicht


auf dem Sofa versauern


Der Kuschelfreak


Die Zuhörerin


Die Schüchterne


Der Musik-Fan


Von Lena, 10

Die Schmerztablette

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