Der Standard - 20.03.2020

(Ann) #1

12 |FREITAG,20.MÄRZ 2020 Der Standard für Kinder DERSTANDARD


Anoyara kämpftgegenAusbeutung


Anoyara Kathun wuchs in einer sehr armenFamilie im indischen
BundesstaatWestbengalen auf. Als sie zwölfJahrealt war, musste
sie bei einer fremdenFamilie im Haushalt arbeiten, um einwenig
Geld für ihreMutter und ihreGeschwister zuverdienen. Sie wurde
vonihren Arbeitgebern sehr schlecht behandelt undgeschlagen.
Nach sechsMonaten floh sie aus der Stadt zurück in ihr Dorf.
IhreMutterwarsehr enttäuscht und Anoyara verzweifelt und
ratlos.Das Mädchen fragte sich, wie es sein kann, dass die
Erwachsen so mit Kindern umgehen dürfen. Anoyara begann sich
über Kinderrechte zu informieren und andere,vorallem kleinere
Kinder im Dorf, über ihreRechte aufzuklären. Inzwischen ist
Anoyara eine jungeFrau und kämpft mit der Organisation
Save the ChildrenweitergegenKinderarbeit.

Illustration: Fatih Aydogdu

Keine Schule,keine Freunde treffen, nicht rausgehen–das nervt!


Aber oft machenMenschen das Beste aus einer schlechten Situation.


NACHRICHTEN FÜR KINDER:Philip Pramer, Olivera Stajić

Gutes in der Not


GuteNeuigkeiten


KleineHeldinnen


Schick uns deineIdeen


undWünsche!


Erzähleuns, wer deine Heldin-
nen sind und was sie Tolles
geschafft haben. Schreib uns
auch,was du auf dieser Seite in
Zukunft gerne lesen würdest.
Schreibe uns an:
[email protected]

Yusra MardiniwarvierzehnJahrealt und
bereits eine erfolgreiche Schwimmerin, als in
ihremHeimatland Syrien der Kriegausbrach.
Yusras Haus und die Schwimmhalle wurden
durch Bombenangriffe zerstört.
Im Jahr 2015 entschloss sichYusra, zusammen
mit ihrer älteren Schwester Sara aus Syrien zu
fliehen. Mit 18 anderenMenschenstiegendie
Mädchen in ein Schlauchboot, das sie nach
Griechenland bringen sollte. Doch das kleine
Bootdrohte zu sinken. Die beiden Mädchen
zogenschwimmend das Bootzuder Insel
Lesbos undretten denMenschen das Leben.
Über den Balkan,Ungarn undWien gelangten
Yusra und Sara schließlich nach Deutschland.
HierkonnteYusra weiter trainieren und nahm
2016 an den Olympischen Spielen teil.

Yusra rettet eLeben


Malala kämpft für Mädchenbildung


Die GeschichtevonMalalaYousafzai hastduvielleicht schon
gehört. Das mutigeMädchen ausPakistan wurdeweltberühmt,
als sie auf demNachhausewegimSchulbus durch einen Schuss
schwerverletzt wurde. Das Bemerkenswerte war, dass dieser Angriff
sie nicht eingeschüchtert hat. Malala setzte sichweiter für das Recht
aller Mädchen ein, in die Schulegehen zu dürfen.
Im Jahr 2008,als Malala elfJahrealt war, besetzten die islamis-
tischenTaliban-Milizen ihrenHeimatort. Sieverboten den
Mädchen, in die Schule zugehen, doch Malala widersetzte sich.
Sie sprach imFernsehen ihresHeimatlandesPakistan über
Kinderrechte und das Recht der Mädchen auf Bildung,
und sie schrieb ein Online-Tagebuch über ihrenKampf.
Im Jahr 2014 bekam sie denFriedensnobelpreisverliehen.

Hastduschon einmalvon3D-Druckern
gehört? Mit ihnen bedrucktman nicht
Papier,sondern drucktganze
Gegenstände aus.StattPapier legt man
eine lange, dünne Plastikwurstinso
einen Drucker hinein. Die Maschine
schmilzt das Plastik und eine kleine
Spritze baut dannTröpfchen für
Tröpfchen einen Gegenstand auf.
PerComputer kann man den Drucker
steuern und fastjedes Ding ausdrucken,
das es gibt. In einem Krankenhaus in
Italien haben solche 3D-Drucker jetzt
Menschen das Lebengerettet .Weildort
vieleMenschen am Coronavirus leiden,
fehlten spezielleTeile für Beatmungs-
maschinen. Mit einem 3D-Drucker
konnte das Krankenhaus die wichtigen
Teile innerhalbvonwenigen Stunden
„ausdrucken“.

Ein 3D-Druckerrettet


Menschen das Leben


Menschen


klatschen und


musizieren auf


ihren Balkonen


Weil wir jetzt alle zu
Hause bleiben sollen,
wurden letzteWoche
nichtnur Schulenund
Geschäftegeschlossen, sondern auch alle
Konzerte abgesagt. AlleKonzerte?Nein!
Denn dieMenschen zu Hause machen jetzt
füreinander Musik.JedenAbend um sechsUhr
gehen Leute auf ihreBalkone oder an ihre
Fenster und spielen mit ihren Instrumenten.
Werwill, kann auch singen. Danach oder
währenddessen klatschen dieMenschen –
aber nichtfür dieMusiker! Mit dem Applaus
bedanken sie sich bei den vielen Ärztinnen,
Krankenpflegern, aber auch Supermarkt-
Mitarbeitern, die jetzt arbeiten und dafür
sorgen, dass wirgesund undsattwerden.

Wirsollten uns jetzt alle möglichstnicht
treffen–deshalb sind die Schulen erst
einmalgeschlossen. Das muss aber nicht
heißen, dass Kinder jetzt nichts mehr
lernen dürfen! Denn inzwischen gibtes
viele Computerprogramme und Handy-
Apps,mit denen Lehrer ihreSchülervon
zu Hause aus unterrichtenkönnen.
Eines der Programmestammtvom18-
jährigen Nils Reichert aus Deutschland.
Zusammen mit zweiFreunden
entwickelte er eine App,mit der Lehrer
und Schüler denUnterricht organisieren
können. Sie istHausaufgabenheft,
Stundenplan undKalender in einem und
soll so einfach zu bedienen sein wie
Whatsapp.Während die Schulen
geschlossen sind, will Nils sein Programm
weiterentwickeln–und danach für die
Matura lernen.

Ein 18-Jähriger


entwickelt digitales


Klassenzimmer

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