Der Standard - 20.03.2020

(Ann) #1

DERSTANDARD Thema FREITAG, 20 .MÄRZ2 02 0| 5


... fürihrenunermüdlichen und herausragendenEinsatz!

DurchIhretäglichen Anstrengungenindieser schwierigenZeit gelingt es, den Auftrag der
österreichischen Bundesregierungumzusetzen: dieServiceleistungender ÖsterreichischenPost
alsTeil der kritischen Infrastruktur für die Menschen in unserem Land aufrecht zu erhalten.

–UnserePostfilialen undunserePost Partnerbleiben–wobehördlich
genehmigt–für die Österreicherinnenund Österreichergeöffnet.

–Als Zustellerinnen undZustellerbesuchenSie weiterhin täglich
vier MillionenHaushalteundUnternehmen.

–InunserenVerteilzentren sind Sie weiterhin beiTag undbei Nacht
für die SortierungvonBriefen und Paketen imEinsatz.

–Durch die neuenVorgaben imKontakt mit unserenKundenschützen wir
nicht nur deren Gesundheit,sondern auchdie unsererKolleginnen undKollegen.

Sie nehmen mit großerFlexibilität laufend die täglich neuen Herausforderungen an
unddafür dankenwir Ihnen.

Beachten wirbitte auch künftigdie notwendigenHygienemaßnahmenund dieVerhaltensregeln
zum Umgangmiteinander und mit unserenKunden.

Wirsind unendlich stolz auf Sie!Bleiben Siegesund!

AktuelleInformationen finden Sie laufendunterpost.at/coronavirus

DI Dr.GeorgPölzl DIWalter Oblin

DerVorstand der ÖsterreichischenPost AG

Wir danken allen


PostlerinnenundPostlern ...


DIPeterUmundum

THEMA:Coronavirus-Krise


im Schnitt der 13 Wochen vor Ein-
führung der Kurzarbeit. Niedrige-
renEinkommensgruppenbis
Euro brutto pro Monat ist ein Min-
desteinkommen mit 90 Prozent
des bisherigen Nettoentgelts ga-
rantiert. Bis zu 2685 Euro (brutto)
beträgtdasEntgelt85Prozent,und
ab 2686 Euro sind es 80 Prozent.
Für Einkommensteile über 5370
Euro gebührt keine Beihilfe, höhe-
re Einkommen werden also stär-
ker beschnitten, während Lehrlin-
ge hundert Prozent bekommen.
Sonderzahlungen wie Urlaubs-
geld und Weihnachtsremunera-
tion werden wie in Vor-Corona-
Zeiten berechnet.
QKündigungenKündigungen sind
während der Kurzarbeit nicht vor-
gesehen, gelten also als verpönt.
Wären sie in Ausnahmefällen
dennoch notwendig, müssen die
Sozialpartner konsultiert und Be-
gründungen geliefert werden,
außerdem müsste die Stelle neu
besetzt werden. Allerdings kann
dies bei guter Begründung in wirt-
schaftlich schwierigen Zeiten ent-
fallen. Einen Kündigungsschutz
nach der Kurzarbeit gibt es ledig-
lich für vier Wochen.

S


ichern Sie Jobs, melden Sie
Kurzarbeit an!“ Arbeiter-
kammer-Präsidentin Renate
Anderl pries die für die Coronavi-
rus-Zeit eilig zusammengezim-
merte Flexi-Kurzarbeit am Don-
nerstag wie ein Sonderangebot an.
Damit stehe allen, auch liquidi-
tätsschwachen Unternehmen, ein
Instrument zur Verfügung, um
Arbeitsplätze zu retten. „Es ist für
praktisch alle Betriebe geeignet,
vom kleinen Friseur bis zum gro-
ßen Industriebetrieb“, so Anderl.
Die AK-Präsidentin war mit
ihrer Botschaft am Donnerstag
nicht allein.Vor allem ÖGB und
Teilgewerkschaften lobt en das
neue Modell mit vergleichsweise
komfortablen Konditionen für
Arbeitgeber- und Arbeitnehmer.
„Bitte kündigen Sie niemanden,
sondern melden Sie stattdessen
Kurzarbeit an, um Arbeitsplätze in
Österreich zu sichern“, appellier-
ten auch Arbeitsministerin Chris-
tine Aschbacher (ÖVP) und die
Arbeitsmarkt-Landesräte der Bun-
desländer.Durchdie Übernahme
der Dienstgeberbeiträge ab dem
erstenMonat durch das AMS (statt
ab dem vierten Monat) biete das
neue Corona-Kurzarbeitsmodell
für Unternehmen äußerst attrakti-
ve Bedingungen, ihre Belegschaft
trotz der schwierigen Lage weiter
in Beschäftigungzuhalten.


Kündigungen verhindern


Das Ziel der vom Staat finan-
ziell großzügig angelegten Aktion
ist klar: die Verhinderung von
Massenarbeitslosigkeit. Allein an
den ersten zwei Tagen nach
Schließung diverser Geschäfte
und Betriebe schnellte die Zahl
der Arbeitslosen um 49.000 in die
Höhe, Tendenz steigend. Denn
nach Gastronomie und Handel
wird sukzessive auch das übrige
Arbeitsleben heruntergefahren,
Nach Fabriken und Autowerken
werden auch die Baustellen nach
und nach geschlossen,
Die Antragsformulare für die
neue Kurzarbeit (KUA) waren auf
der Website des Arbeitsmarktser-
vice (AMS) am Donnerstagnach-
mittag zwar noch nicht abrufbar,
den Sanktus des AMS-Verwal-
tungsrats und von Arbeits- und
Wirtschaftsministerium haben
die Änderungen jedoch bereits be-
kommen. Die wichtigsten Neue-
rungen im Überblick:
QAbbau von Zeitguthaben und Alt-
urlaubenDer Konsum von Zeitgut-
haben und Alturlauben wird zwar
noch immer angeraten (und vom
Finanzministerium gewünscht),
ist aber nicht mehr zwingend. Da-
mit kommt die Regierung jenen
Unternehmen entgegen, deren Li-
quidität mit der Verhängung des
behördlichen Betretungsverbots
am Montag massiv eingebrochen
ist. Müssten ihre Mitarbeiter ste-
hende Alturlaubsansprüche zu
bisherigen Entgelten abbauen,
würde dies den Liquiditätsabfluss
weiter beschleunigen.


QArbeitszeit IDie Arbeitszeit ist in
der Flexi-Kurzarbeit maximal fle-
xibel, das Entgelt relativ stabil:
Egal, wie wenig die Beschäftigten
arbeiten (das Minimum ist zehn
Prozent, das Maximum 90 Pro-
zent), die Entgelte werden–je
nach Einkommenshöhe–nur auf
90, 85 oder 80 Prozent reduziert.
QArbeitszeit IIDie KUA-Arbeits-
zeit wird nicht pro Woche oder
Monat abgerechnet, sondern ku-
muliert über die beantragte Zeit-
spanne. Wird für sechs Wochen
eine Reduktion auf zehn Prozent
beantragt, kann der Arbeitnehmer
in den ersten fünf Monaten theo-
retisch gar nichts arbeiten und in
der letzten Woche sechzig Pro-
zent. Corona-Kurzarbeit kann in
einemerstenSchrittfürbiszudrei
Monate beantragt werden, eine
Verlängerung um weitere drei Mo-
nate ist möglich–sofern die Coro-
na-Krise länger andauert.
QLöhne, Gehälter, Entgelte Die
Kurzarbeitsbeihilfe bemisst sich
am Nettoentgelt des Arbeitneh-
mers /der Arbeitnehmerin vor
Kurzarbeit, also Lohn oder Gehalt
plus anteiliger Sonderzahlungen
wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld

UmMassenarbeitslosigkeit zuverhindern, haben sich
Arbeitsmarktservice, Ministerium und Sozialpartner
bei der neuen Corona-Kurzarbeit zusammengerauft.
Den Großteil derKosten übernimmt der Staat.

Appell fürKurzarbeit


Luise Ungerboeck

Österreich
Bestätigt: 2013 (+22 %)
Genesen:9(unverändert)
Todesfälle:6(+50%)

Weltweit
Bestätigt: 207.855 (+7%)
Todesfälle: 8648 (+10 %)
Betroffene Länder:166(+2)

CORONA-FÄLLE


Stand: 19. 3. 2020/16Uhr

Coronavirus-bedingt brauchen Eltern Freizeit, um mangels
Kinderbetreuungseinrichtungen über die Runden zu kommen.

Foto: Imago
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