sehr diszipliniert. Die Menschen halten
sich sehr gut an die beschlossenen Maß-
nahmen. Es gibt aber noch einen zweiten
Aspekt. In Südkorea zeichnen die Bürger
über das Handy ihre Aufenthaltsorte auf.
Kommt es dann zu einer Infektion, lässt
sich sehr genau nachverfolgen, wer sich
möglicherweise noch angesteckt haben
könnte. Mit solchen Methoden tun wir uns
in Deutschland schwer, weil der Daten-
schutz hier eine ganz andere Rolle spielt.
Trotzdem werden wir jetzt überlegen, ob
so etwas auf freiwilliger Basis auch bei uns
möglich wäre.
SPIEGEL: Die Regierung verlangt derzeit
von den Bürgern viel Disziplin, macht
aber nicht einmal näherungsweise An -
gaben dazu, wie lange die Einschränkun-
gen gelten könnten. Geht es um einige Wo-
chen, um drei Monate, dauert das Ganze
bis in den Herbst?
Braun: Ich habe ja gesagt, wir wollen sehr
klar und sehr transparent informieren.
Dazu gehört auch, dass wir klar sagen: Die-
se Frage können wir noch gar nicht beur-
teilen. Erst einmal gelten die Einschrän-
kungen des öffentlichen Lebens bis zum
- April. Die Frage, wie es dann weiter-
geht, kann man frühestens in 10 bis 14 Ta-
gen beurteilen. Dann werden wir nämlich
sehen, wie sehr das, was wir jetzt tun, dazu
führt, dass die Infektionskurve abflacht.
Dann verstehen wir auch, wie die nächste
Phase aussieht.
SPIEGEL: Wie könnte sie aussehen?
Braun: Der beste Fall wäre: Es gibt so we-
nige Infektionen, dass das Gesundheits -
wesen das locker verkraften kann. Dann
könnte man die Maßnahmen langsam lo-
ckern. Oder ist es immer noch so, dass wir
so hohe Zahlen an neuen Infektionen ha-
ben, dass es zu einer Überforderung im
Gesundheitswesen kommt? In diesem Fall
muss man überlegen, ob wir die Einschrän-
kungen verschärfen oder ob wir dann noch
das Potenzial haben, das Gesundheits -
wesen besser auszustatten. Ganz klar ist,
dass wir das, was wir jetzt tun, nur für eine
überschaubare Zeit anordnen können. Bis
dahin muss das Gesundheitswesen in die
Lage versetzt werden, die Fallzahlen zu
bewältigen.
SPIEGEL: Und dann?
Braun: Irgendwann kommt dann der Zeit-
punkt, an dem man zur sogenannten Um-
kehrisolation übergeht. Die jüngere, gesun-
de Bevölkerung kann dann wieder zu
einem tendenziell normalen Leben über -
gehen. Aber die älteren und vorerkrankten
Patienten werden auch dann weiter mit Ein-
schränkungen leben müssen. Man muss da-
mit rechnen, dass diese Maßnahmen bei ih-
nen sehr viel länger notwendig sein werden.
SPIEGEL: Wie lange können derartige Be-
schränkungen überhaupt aufrechterhalten
werden? Sorgen Sie sich, dass häusliche
Gewalt ansteigen könnte?
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