Neue Zürcher Zeitung - 22.02.2020

(Frankie) #1
DerSchweizer Markt
für Geschäftsflächen

Ein Ort für die allerletzteLebensphase: dasHospiz Zentralschweiz in Littau. MARGHERITA DELUSSU

Objekt im Fokus


Eine Heimat vor dem Himmel


Das neueHospiz in Luzernbietetein würdevolles Umfeld für die letzten Tage


Der amerikanischePolitiker Benjamin
Franklin sagte einst sinngemäss:«Nichts
auf dieserWelt ist sicher, ausserdemTod
und Steuern.» Dennoch tut sich unsere
Gesellschaft schwer mit demThema
Sterben. Man schiebt es weg, solange
es geht – bis es nicht mehr geht.Acht
von zehn Schweizerinnen undSchwei-
zern sterben heute im Spital, Alters-
od er Pflegeheim. Nur wenige verbrin-
gen ihre letztenTage in einem Hospiz–
medizinisch und seelsorgerisch betreut,
aber ohne lebensverlängernde Mass-
nahmen. «Es geht darum, denPatienten
einen würdevollen und belastungsarmen
Tod zu ermöglichen», erklärt Sibylle
Jean-Petit-Matile. Die Ärztin ist Mit-
glied der Geschäftsleitung der Stiftung
im vor kurzem eröffneten Hospiz Zen-
tralschweiz im Luzerner Stadtteil Littau.

Per Zufall nach Littau
Der Standort für das Hospiz ergab
sich zufällig. NachdemVerhandlungen
über ein Gebäude desRoten Kreuzes
in Luzern gescheitert waren, meldete
sich der Eigentümer eines ehemaligen
Ärztehauses mitWohn- und Praxisteil
in Littau. DieVerantwortlichen derTrä-
gerstiftung des Hospizes waren nach der
Begehung begeistert. «Mieten ka m für
uns nicht infrage, da wir etwas mitlang-
fristiger Sicherheit aufbauen wollten»,

sagt SibylleJean-Petit-Matile. Die Stif-
tung setzte alle Hebel in Bewegung und
fand in derFolge private Geldgeber, um
das Gebäude kaufen zukönnen.
Das ursprüngliche Gebäude stammt
vom Luzerner ArchitektenJoseph Gas-
ser. «SeinVorbild war Frank Lloyd
Wright», sagt SibylleJean-Petit-Matile.
«Dies schlug sich in diesem im Prärie-
hausstil erbauten Gebäude deutlich
nieder, unter anderem in denDachkon-
struktionen,die keine Dachrinnen auf-
weisen.» Die Hürden der Denkmal-
pflege waren schnell überwunden.Dass
die ursprünglichenFunktionen der alten
Gebäudeteile weitgehend erhalten blei-
ben konnten, löste bei den Behörden
viel Wohlwollen aus. So wurde aus dem
ehemaligenWohnzimmer eine grosse
Wohnstube, in den altenWohnräumen
im Obergeschoss wurde unter anderem
ein Raum der Stille eingerichtet.
Der vomTotalunternehmerRenggli
aus Sursee und dem Luzerner Archi-
tekturprofessor Christian Zimmer-
mannkonzipierte Anbau wurde so ge-
plant,dass Alt und Neu zu einer Einheit
verschmolzen. So wurde im Neubau die
Einteilung derFenster des Ärztehauses
übernommen. Der Übergang zwischen
den Gebäuden ist fliessend und beher-
bergt einen Gedenkraum für Menschen,
die im Hospizverstorben sind.

Der Neubau mit denPatientenzim-
mern wurde in Holzrealisiert. Hoch-
wertigeParkettböden sorgen für eine
gemütliche, ruhige Atmosphäre. Zwi-
schen Altbau und Neubau entstanden
bepflanzte Innenhöfe, die in warmen
Monaten alsAufenthaltsorte genutzt
werden können. «Der ursprüngliche
ArchitektJoseph Gasser sah die Pläne
noch kurz vor seinemTod 20 18 und war
begeistert», sagt dieÄrztin. Im Septem-
ber 2018 erfolgte der Spatenstich.

Umfangreiches Angebot
Das Hospiz Zentralschweiz verfügt über
zwölf Betten für stationäreAufenthalte.
WeitereachtPlätze sind für dasTa-
geshospiz vorgesehen. Dieses ambu-
lante Angebot soll pflegende Angehö-
rige entlasten, indemPatienten einen
oder mehrere ganze oder halbeTage im
Hospiz verbringenkönnen. Hinzukom-
men eine palliative Beratungspraxis und
zwei Seelsorgerinnen, welchePatienten
und Angehörige, aber bei Bedarf auch
die Beschäftigten imRahmen der Spi-
ritual Care begleiten. Im Untergeschoss
hat der Brückendienst der Spitex Stadt
Luzern Büros bezogen.In Littau hat die
Stiftung Hospiz ein vielseitiges und um-
fangreichesPalliativkonzept sorgfältig in
Holz und Stein umgesetzt.
Erik Brühlmann, Marius Leutenegger

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Aus der Branche


Schlösser, Vogelhäuser


und die reine Wahrheit


dst.· DieWahrheit ist eine gerechte
Sache, dessen war sich schon Platon si-
cher. Warum sichThomas Walterent-
schieden hat,das UnternehmenVerit
Immobiliennach elfJahren, davon vier
Jahren an der Spitze, zu verlassen, weiss
er selbst am besten. DieFirma nennt
persönliche Gründe und dankt ihm für
seinen grossen Einsatz. Interimistisch
übernimmt nun VR-PräsidentRichard
Hunziker,der davor zwanzigJahre bei
Pensimotätig war, das Zepter und über-
gibt seinerseits seinAmt an den bisheri-
genVR-VizeOthmarStöckli.Nun sind
beide ad interim tätig, bis ein Nachfolger
fürWalter gefunden ist.Die 1945 gegrün-
deteVerit-Gruppe mit Sitz in Zürich und
Standorten in der ganzen Schweiz zählt
rund170 Beschäftigte und ist mehrheit-
lich im Besitz derFamilie Jenny.


BeiAllrealübernimmt der«Trämler»
Simon Räbsamendie SparteReali-
sation und wird Mitglied der Gruppen-
leitung. Der 38Jahre alte Diplominge-
nieur mit MBA übernimmt die neu ge-
schaffene Funktion von CEORoger
Herzog.Räbsamenkommt vonden
Verkehrsbetrieben Zürich(VBZ),wo er
als Mitglied der Geschäftsleitung für die
Infrastruktur verantwortlich war. Räb-
samen leitete auch noch dieForchbahn.


BeiUzeistTobias Wagnerneuer Ge-
schäftsführer. Er folgt bei dem tradi-
tionsreichen Ostschweizer Immobilien-
unternehmen aufKarin Bühler.Wag-
ner arbeitet seit 2013 in der Firma,
seit 2014 ist er Mitglied der Geschäfts-
leitung. Er war zuletzt Chef des Immo-
bilienbereichs. Seit der Gründung im
Jahr 1892, als dieFirma Wohnraum für
die Bühler-Angestellten schuf, ist das
Unternehmen aus Uzwil in den Hän-
den derFamilie Bühler.


Zurück nach Herzogenbuchsee, wo seine
Familie herkommt, zieht es den Archi-
tektenSam uel Gerber.In derganzen
Schweiz stehen geschätzte 3000von ihm
entworfeneBauten, meist Standardsys-
temhäuser, die zu einem festen Preis
angeboten wurden. Allein das Modell
«Tell», später «Penta», wurde rund 2000-
mal realisiert. Es gilt als das am häufigs-
ten gebauteEinfamilienhausder Lan-
des. Heute bietet Gerber, der zwanzig
Jahre in Zürich wirkte, seine Expertise
Bauherrschaften an und bautVogelhäu-
ser unter der Marke Love-Nest.


Alte Gemäuer verkaufen sich nicht
mehr so gut. Diese Erfahrung machte
derKanton Bern,der vor zehnJahren
21 SchlösserundhistorischeHäuser
abstossen und dafür über 50 Mio. Fr. ein-
nehmen wollte. Erlöst wurdenschliess-
lich nun 21 Mio. Fr.,wieRadio SRF mel-
dete. Immer noch im Angebot sind die
SchlösserAarwangen undTrachselwald,
neu sind auch Schloss Münchenwiler
und Burg Schlossberg zu haben.


Samstag, 22. Februar 2020

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