Frankfurter Allgemeine Zeitung - 13.03.2020

(avery) #1

SEITE 4·FREITAG,13. MÄRZ2020·NR.62 Politik FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


Eine Million Gefangene


Der britische KriegsministerSir
JamesGrigg zieht imUnterhauseine
ersteBilanz dermilitärischen Leis-
tungen derBritenund ihrer Alliier-
tenseit der Landung in derNorman-
die am 6. Juni1944.Bis datosei eine
Million deutscher Soldaten in Kriegs-
gefangenschaftgegangen. Zwei Drit-
teldavon hätten die Amerikaner ein-
gebracht.InAnspielungauf Befürch-
tungenvorder Invasion, dassdie
Landung nicht nur überaus verlust-
reichwerden, sondernsogar schei-
tern könne,betont Grigg, dassnur
zwei Promilleder eingesetzten Am-
phibienfahrzeugeverlorengegangen
seien. AuchinlogistischerHinsicht
hätten die Alliierten Großesgeleis-
tet. So seien 300 000Tonnen Lebens-
mittel an die Menschen in Frank-
reich, Belgien und den Niederlanden
geliefertworden. Griechenlandsei
mitmehrals 150000 Tonnenunter-
stütztworden. Italien schließlich,wo
die Alliierten schon seit1943 kämpf-
ten, habe bis Ende1944eine Million
Tonnen erhalten.


Swinemünde zerstört


Die militärische Zusammenarbeit
zwischenwestlichen Alliiertenund
der RotenArmee erreichtwährend
des gesamten Krieges nur selten ein
konkretes Stadium.Der Fall der pom-
merschen Hafenstadt Swinemünde
bildetaber eineAusnahmevondie-
ser Regel. In dem Marinehafen wird
nacheinem schweren amerikani-
schen Bombenangriff vomVortagBi-
lanzgezogen. Es gibt mehr als 1000
Tote,die Innenstadt is tzumehr als
50 Prozent zerstört.Die eigentlichen
Ziele des Bombardements, der Hafen
und die dortliegenden Schiffe,kom-
men imVergleich dazurelativglimpf-
lichdavon. Die amerikanischeLuft-
waffehatteden Angriff auf Bitten
der Sowjetuniongeflogen. Mit der
Ausschaltung Swinemündes als „Fes-
tung“ sollteder Vormarsc hder Roten
Armee erleichtertwerden. pes.


T


homas Haldenwang wandtesich
am Ende mit einerWarnung an
die „Feinde der Demokratie“:
„Wir stehen zusammen und han-
deln.“ Heutewisse man, „dassDemokra-
tien scheiternkönnen,wenn sie durch
ihreGegnervoninnenheraus zerstörtwer-
den“, sagteder Verfassungsschutzpräsi-
dent .„Aber die Gegner scheitern,wenn
derRechtsstaat, seineBürger, seinePoliti-
kerund seine Sicherheitsbehörden zusam-
menstehen und handeln.“ Der Verfas-
sungsschutz habe sichals „Brandmelder
derDemokratie“nicht nur um die „Brand-
herde“ zukümmern, sondern auchum
alle relevanten „Brandstifterund Brandbe-
schleuniger“, sagteHaldenwang.
Der Verfassungsschutz hat gut zu tun.
Von32000 Rechtsextremisten in Deutsch-
landgeht die Behörde derzeit aus,etwa
13 000vonihnengelten alsgewaltbereit.
Er geht auf die dreirechtsextremenTer-
roranschlägeinweniger als einem Jahr
ein: „Kassel, Halle und Hanau sind die
blutendenWunden in einer historischen
Blutspur desRechtsextremismus, der in
den letzten 30 Jahren mehr als 200Tote
zu verantwortenhat.“ DochGefahren be-
schrieb Haldenwang auchimVorfeld von
physischer Gewalt:„Sprachliche Ge-
walt“, sowarnte er,dünge„den Boden für
Hass, Radikalismus und Extremismus“.
Er nanntedie Vertreterder sogenannten
„NeuenRechten“,zudenenetwa der Pu-
blizistGötzKubitschek mit seinem „Insti-
tut fürStaatspolitik“gehört. Sie habe eine
„Scharnierfunktion“, so Haldenwang,
und beförderedie Entgrenzung zwischen
demokratischen,radikalen undextremis-
tischenPositionen
Zu einem „vollumfänglichen und scho-
nungslosen Lagebild“gehöreaber auch,
den Blickauf rass istischeAgitation, Hass
und Hetze durch Parteien inParlamenten
zu richten. JetztwarHaldenwang bei der
seit längeremerwartete nBotscha ft:Erer-
klärte den„Flügel“, eineTeilorganisation
der AfD, der nachSchätzungenrund 7000
Mitglieder umfasst,zur „gesichertextre-
mistischen Bestrebung“, die sichgegen
die freiheitliche demokratischeGrundord-
nungrichtet. Die führendenKöpfedes

Flügels wie BjörnHöcke oder Andreas
Kalbitz bezeichnete Haldenwang daher
am Donnerstag als „Rechtsextremisten“.
Schonvoreinem guten Jahr hatteder
Verfassungsschutz den „Flügel“ zumVer-
dachtsfall erklärt. Die Behörde sprachda-
malsvonhinreichenden Anhaltspunkten
für BestrebungengegenunsereGrundord-
nung. SchonvoreinigenWochen hatte
Haldenwang in einem Interviewgesagt,
der Flügel werde„immer extremisti-
scher“. Am Donnerstag führte er aus,
dasssichdie bisherigen Anhaltspunkte
zur Gewissheitverdicht et hätten. „Es ist
Tatsache, dassVerstößegegenprägende
Merkmale der freiheitlichen demokrati-
schen Grundordnung, Menschenwürde,
Demokratie undRechts staatlichkeitkon-
statiertwerdenkönnen.“ Als Beispiele

für Verletzungen der Menschenwürde
durch Funktionäreund Anhänger des Flü-
gels nannteHaldenwang dieAgitationge-
genFlüchtlingeund Migranten, die zen-
trales Thema derVerlautbarungenvon
BjörnHöcke und AndreasKalbitz seien.
Zuwanderernmit muslimischem Hinter-
grund würden pauschal einekulturelle
Rückständigkeit und ein überproportio-
nal starkausgeprägter Hang zu Kriminali-
tätund Gewalt allein aufgrund ihrer Her-
kunftund Religion angelastet.
Haldenwang zitierteHöcke,der
Deutschland und Europa„voreinemZivili-
sationsbruchhisto rischenAusmaßes, ei-
ner kulturellenKernschmelze“ bewahren
wolle und dem Islam als „Besatzungs-
macht“ den Zutritt nachEuropa und
Deutschland verwehren wolle. Halden-

wang fügteein ZitatvonPegida-Gründer
Lutz Bachmann, der mit Höcke in regelmä-
ßigemKontaktsteht,hinzu. Imvergange-
nen Oktober in Dresdenhabe er politische
Gegner als„Schädlinge“ bezeichnet.„Sol-
chemiesen Maden, diesicheinerseits von
uns ernähren und sich durch den Speck
fressen“,müsse man in den „Graben eines
antifaschistischen Schutzwallswerfen und
zuschütten“. Haldenwang sagte daraufhin:
„Wir arbeiten hartund entschlossen,da-
mit sichZeiten, in denensogenannte
Volksfeindein Gräben zugeschüttet wur-
den,niemals wiederholenwerden.“
Auchdas verfassungsrechtliche Demo-
kratieprinzip sieht derVerfassungsschutz
durch Mitglieder des „Flügels“verletzt, ob-
wohl die AfD sichöffentlichgern als
Schützerin der „wahren Demokratie“ prä-

sentiert. Haldenwang sprachdavon, dass
seine Behörde eine„Verachtung der der-
zeitigen demokratischen Ordnung und
der legitimiertenRepräsentanten desVol-
kes“ beobachtethabe. Höcke und Kalbitz
sähen in dergegenwärtigenPolitikkeine
bloßen Gegner,sondernein „in Gänzever-
abscheuungswürdiges System“, das sie mit
dem DDR-Unrechtsstaat gleichsetzten.
Schon seit der „Flügel“ zumVerdachts-
fall erklärtwurde, durfteder Verfassungs-
schutz dieTeilorganisation mit nachrich-
tendienstlichen Mitteln beobachten.
Durch die Hochstufung wirddas Spek-
trum der Möglichkeiten noch erweiter t.
Denndader VerfassungsschutzdieBedro-
hung durch den „Flügel“ nun höher ein-
schätzt, sind tiefereEingriffeindie Frei-
heitsrechteder „Flügel“-Mitglieder mög-
lich, ohne dassder Grundsatzder Verhält-
nismäßigkeitverletztist. Zwar lässt sich
der Kreis der „Flügel“-Mitglieder nichtge-
nau definieren. Es gibtPolitiker,die sich
klar dazu bekennen. Der AfD-Vorsitzen-
de JörnMeuthen schätzt, dasszwanzig
Prozent der AfD-Mitglieder zum „Flügel“
gehören. Mitgliedsausweisegebe es nicht,
heißt es in der AfD. Das hält derVerfas-
sungsschutz auchnicht für erforderlich.
Die Organisation des „Flügels“ sei hinrei-
chend strukturiert, sogebe es in den Bun-
desländernObleute.Zudem präsentiere
sichder Flügel in den sozialen Medien.
Haldenwang schlossnicht aus, dassauch
Parlamentarier wieHöcke und Kalbitz, die
in den LandtagenvonThüringen und Bran-
denburgdie AfD-Fraktionen führen, beob-
acht et werden. Das bedeutet,dassüber die
separat einePersonenakteangelegt wird.
Das Bundesverfassungsgerichthat hierfür
in einemUrteil aus demJahr2013 sehr
strengeMaßstäbe aufgestellt.Danachist
eineBeobachtung zulässig,wenn derAbge-
ordnete das Mandat zumKampfgegen die
freiheitliche demokratische Grundord-
nung missbraucht.
Eineweiter eAuswirkung der Entschei-
dungvomDonnerstag ergibt sichfür den
öffentlichen Dienst. Ein Lagebild sei in
Arbeit, so Haldenwang. DieParteimit-
gliedschaftdarfein Vorgesetzter zwar
nicht abfragen.Aber wenn ein Mitarbei-
tereiner extremistischen Organisation an-
gehöre, sei dies dochein „starkes Indiz“,
dassersichnicht mehr an den Eid auf die
Verfassunggebunden fühle. Der bayeri-
sche InnenministerJoachim Herrmann
(CSU)kündigteamDonnerstag schon
Prüfungen an.
ZurGesamtparteiAfD äußerte sich
Haldenwang nicht–obwohl die Bedeu-
tung des „Flügels“ für die Gesamtpartei
offenbar ansteigt.Vor einem Jahr hatteer
sie öffentlichals „Prüffall“ eingestuft–
eineKategorie, die es laut Gesetzgar
nicht gibt.Das VerwaltungsgerichtKöln
verbotder Behörde daraufhin,voneinem
„Prüffall“ zu sprechen. Daran, so sagte
Haldenwang am Donnerstag, fühle er
sichgebunden. Bei der „Jungen Alternati-
ve“, die ebenfalls imvergangenen Jahr als
Verdachtsfalleingestuftwurde, gibt es bis-
langkeine Neubewertung.

AufdemKyffhäuser-Treffen des „Flügels“:Poggenburg,Höcke,Kalbitz ,Gauland ,Meuthenund ÖzkaraimSeptember2017Foto dpa

Noch amWochenende ließ sichBjörnHö-
ckevon seinenAnhängernbejubeln beim
Treffendes „Flügels“ in Schnellroda, es
wurdenFahnengeschwenkt, die Anhän-
gerskandiertenimmerwieder seinen
Nachnamen. Esgebe Positionen, „die für
uns nichtverhandelbar sind“, sagteHö-
cke. ZumnichtVerhandelbaren gehöre
die Meinungsfreiheit, diewerdedie AfD
sich„zurückholen“.Undsie werde, auch
wenn es nochJahredauere, „die Herr-
schaftder politischenKorrektheit“indie-
sem Land brechen. Er sei überzeugt, dass
der „Flügel“, seine Strömung, „die Zu-
kunftdieserPartei“sein werde.
Am Donnerstag hat das Bundesamt für
Verfassungsschutz diesem Plan Höckes
eineKampfansage entgegengestellt. Denn
der „Flügel“, dessenkultischverehrter An-
führer Höcke ist, wirdnun als „extremisti-
sche Bestrebung“ eingestuftund kann mit
demvollen Arsenal nachrichtendienstli-
cher Mittel beobachtetwerden. Auf 7000
Personen schätzt derVerfassungsschutz
den „Flügel“, eswäre ein Fünftelaller
AfD-Mitglieder. In derPartei is toft sogar
voneinem Drittel dieRede. Eine offizielle
Mitgliederliste gibtesnicht, esgehörtzu

den Charakteristikades „Flügels“,dasser
intransparenteStrukturen hat.Höcke,der
Thüringer Landes- und Fraktionsvorsit-
zende, erfährt einehimmlische Vereh-
rung samt einemFührer kult, der sichauch
im Verkauf vonHöcke-Tassen, Höcke-Ta-
schen und ähnlichen Devotionalien aus-
drückt.Während der ehemaligeGymnasi-
allehrer für Geschichteals Rednergefeiert
wird, agiert in seinem Schatten Andreas
Kalbitzals Organisator des „Flügels“.Kal-
bitz,der in BrandenburgParteiund Frak-
tion anführt, zieht dieFäden, instruiert
per Telefon und SMS und hält die Mitglie-
der des „Flügels“ auf Linie. Seit 25 Jahren
haterimmer wiederKontaktezurechtsex-
tremistischen Gruppierungen, unter ande-
rembesuchteerVeranstaltungen der neo-
nazistischen „Heimattreuen Deutschen Ju-
gend“. DieVerbindungenins rechtsextre-
mistische Lager haben seinerKarrierein
der AfDkeinenAbbruc hgetan.
Die Prinzipien, nach denender „Flügel“
funktioniert, sind Gehorsam, Loyalität
und Effizienz. Es gibt ein klares System
vonHierar chie undKontrolle,damit wird
gezieltePersonalpolitikgemacht.Kalbitz,
ein ehemaliger Berufssoldat,greift dabei

auchauf militärische Musterzurück.
Durch die straffeOrganisation istder Ein-
flussder „Flügels“ weit größer, als es die
Zahl der ihm angehörendenPersonen ah-
nen lässt.Sokann der„Flügel“ auf Partei-
tagen bestimmen,werdortzum Vorsitzen-
den gewählt wird. So wurdeetwa der Berli-
ner AfD-PolitikerGeorgPazderski, der zu
den Gegnernder radikalenStrömungge-
hört, auf demParteitag 2017 nicht zum
Vorsitzendengewählt,weil der „Flügel“
das verhinderte.„Wenn man den ,Flügel‘
gegensichhat, braucht man beiWahlen
erst g ar nicht anzutreten“, sagtetwa der
ehemaligeBrandenburgerAfD-Landtags-
abgeordnete SteffenKöniger.Das trifft zu-
mindestfür die ostdeutschen Landesver-
bände zu, die mittlerweile fastvollständig
vom„Flügel“ beherrschtwerden.
Allerdings leben nur rund 5000 der
35 000 AfD-Mitglieder in Ostdeutschland.
Dengemäßigteren Kräften in derPartei
istesj edoch nichtgelungen, dem „Flügel“
eineähnlicheinflussreicheStr ömung ent-
gegenzusetzen. Die„AlternativeMitte“,
die sichgegen den „Flügel“ gewendethat-
te und derenVertrete reine mögliche Hö-
cke-AfD als „rechtsextreme Partei“ be-

zeichnethatten, istwieder zerfallen.Be-
strebungen innerhalb derAfD,Höcke aus
der Partei auszuschließen und damit den
„Flügel“ zu schwächen, scheitertenschon
vorJahren.Für denAusschlusshatten sich
die frühereVorsitzendeFraukePetry,aber
auchdie heutige Fraktionschefin Alice
Weideloder Pazderskistarkgemacht.Alex-
anderGauland, derFraktionsvorsitzende
im Bundestagund heutigeEhrenvorsitzen-
de, hielt hingegenimmer seineschützende
Hand überHöcke,lobte ihn alsTeilder
„Seele derPartei“ und bezeichnete ihn als
Mann in der „Mitteder Partei“. Mittlerwei-
le haben zahlreiche AfD-Spitzenpolitiker
ihreDealsmit dem „Flügel“gemacht, um
auf Parteitagen entsprechendeMehrhei-
tenzubekommen.Das giltetwafür den
Ko-Par teivorsitzenden JörgMeuthen wie
für diestellvertretendeVorsitzendeWei-
del, die den „Flügel“ mittlerweile als „wich-
tigeStrömung“der AfDbezeichnet. Gau-
land,Meuthen und auchder neueVorsit-
zendeTino Chrupalla ausSachsen besuch-
tendie Kyffhäuser-Treffen des „Flügels“,
auf denenbesondersradikaleRedenge-
schwungen werden. Der Siegeszug des
„Flügels“ in der Partei setztesichdeshalb

fort.Zwarist die AfD sicheinig darin,
dassihrepolitischen Gegner in den soge-
nannten Altparteien den Verfassungs-
schutz instrumentalisieren, um einen un-
liebsamen Konkurrenten kleinzuhalten.
Dochfordernmanche nun auchvom „Flü-
gel“, aus der BeobachtungKonsequenzen
zu ziehen. Zu einemEndeder Beobach-
tungkönne „auchder FlügelseinenBei-
trag leisten, indem er seineStrukturen
und seine politische Arbeit in derPartei of-
fenlegt“, sagtePazderskiamDonnerstag
dieserZeitung. Dazugehöreauch, dass
der Flügeloffenlegt,wer zu ihmgehört.
„So schützt er die Masse der AfD-Mitglie-
der,die mit dem ,Flügel‘ nichts zu tun ha-
ben,vorder Bespitzelung durch den Ge-
heimdienstund kann für jedesseiner Mit-
glieder individuell nachvollziehbar erklä-
ren, dassesabsolutverfassungstreu ist“,
so Pazderski.Docherist einer derweni-
geninder AfD, die den „Flügel“ nochof-
fenangehen–ein „Feindzeuge“imJargon
der Höcke-Leute.DassseineForderung in
der Parteiführung eine Mehrheitfindet,
isthöchstunwahrscheinlich. Denn die
AfD hat sichvom autoritären „Flügel“ ab-
hängiggemacht.

FrankfurterZeitung
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1945


löw. WIEN. In einem präzedenz-
losen Schlaggegenein mutmaßlich
korruptesNetzwerkinder Justiz hat
die slowakischePolizei 13teils rang-
hohe Richter und vierweiter ePerso-
nen festgenommen. Eine Spezialein-
heit habe dieRazzia mit dem Codena-
men „Sturm“ durchgeführt,teiltedie
Polizei am Donnerstag mit.Sie wer-
den derKorruption, des Amtsmiss-
brauchs, derRechtsbeugung und der
Gefährdung derUnabhängigkeitvon
Gerichten beschuldigt.Die Festnah-
menstehen imZusammenhang mit
den Verfahrengegenden Geschäfts-
mann MarianKocner.Kocnersteht
vorGericht,weil er den Mordam
JournalistenJán Kuciak 2018 inAuf-
traggegeben haben soll.Außerdem
isterimFebruar–nicht rechtskräftig
–gemeinsam mit dem früherenWirt-
schaftsministerPavol Ruskozueiner
mehrjährigen HaftstrafewegenWirt-
schaftsvergehen verurteilt worden.
Nach KocnersVerhaftungwarenText-
nachrichten bekanntgeworde n, die
aus seinem Mobiltelefonstammen
sollen. Sie deuten darauf hin, dasser
seit Jahrenein dichtesNetz anKoope-
ration und Einflussnahme mit Rich-
tern und anderen Justizangehörigen,
Beamten undPolitikernunterhielt,
das teils durch Korruption, teils
durch Erpressung zusammengehal-
tenwurde. Daraufhin wurde bereits
eineReihe vonJustizpersonenvom
Amt suspendiert. Die Zeitung „Den-
nik N“ berichtete, unter den nunfest-
genommenen Personen seien die
stellvertretende Präsidentin des
OberstenGerichtshofs, JarmilaUr-
bancová und die früherestellvertre-
tende JustizministerinMonika Jan-
kovská.


Verehrung und Führerkult


Wiesichdie AfDvonder autoritärenParteiströmung „Flügel“ abhängig machte/VonMarkusWehner,Berlin


Im Kampfgegen die Brandstifter


Prüffall, Verdachtsfall, Beobachtungs-
objekt–diese in Sicherheitskreisengän-
gi ge TerminologiefindetsichimVerfas-
sungsschutzgesetz so nicht wieder.
Dort heißt es nur,dassAufgabe derVer-
fassungsschutzbehörden die Sammlung
undAuswertung vonInformationen,
Nachrichten undUnterlagen über Be-
strebungen ist, diegegendie freiheitli-
chedemokratische Grundordnungge-
richtetsind. Voraussetzung dafür istdas
„Vorliegen tatsächlicher Anhaltspunk-
te“. Gibt es hinreichende Anhaltspunk-

te für extremistische Bestrebungen, han-
delt es sichumeinenVerdachtsfall.
ZurBearbeitung dürfenpersonenbezo-
gene Daten ausgewerte tund gespei-
chertwerden. DieVerfassungsschützer
dürfenzur Aufklärung nachrichten-
dienstliche Mittel einsetzen –unter
Wahrung des Grundsatzes derVerhält-
nismäßigkeit.Verdichten sichdie Hin-
weise, wirdder Verdachtsfall zurgesi-
chertenextremistischen Bestrebung
hochgestuft. Angesichts der höheren
Bedrohungslagestehen den Verfas-

sungsschützernbei der Beobachtung
nochmehr Erkenntnisquellen zurVer-
fügung. Sowohl derVerdachtsfall als
auchdie extremistische Bestrebungwer-
denalsBeobachtungsobjektebezeich-
netund werden imVerfassungsschutz-
bericht erwähnt. DenPrüffalldagegen
gibt es–jedenfalls auf Bundesebene –
rech tlichnicht. Deswegen darfdas Bun-
desamt nichtvonder Prüfung der AfD
sprechen. DieVerfassungsschützer dür-
fensichfreilichtrotzdem alle öffentlich
zugänglichen Quellenansehen. bub.

Mitgliederdes „Flügels“


wie Höcke und Kalbitz


sindRechtsextremisten.


In derTeilor ganisation


derAfD siehtder


Verfassungsschutzeine


Bedrohung.


VonHelene Bubrowski,


Berlin


Wasder Verfassungsschutz beobachtenkann


DIE LETZTEN
KRIEGSWOCHEN


  1. MÄRZ


13 slowakische


Richter in Haft


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