Handelsblatt - 06.03.2020 - 08.03.2020

(Greg DeLong) #1














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Dax
11 906,
-1,82 %

E-Stoxx 50
3 354,
-1,93 %

Dow Jones
26 424,
-2,46 %

S&P 500
3 053,
-2,46 %
Gold
1 660,20 $
+1,42 %

Euro/Dollar
1,1188 $
+0,47 %
Stand: 17:00 Uhr

Kurz notiert


·
Regierung plant Konjunktur-
maßnahmen: Die Bundesregie-
rung ist in der Lage, im Falle ei-
nes deutlichen Konjunkturab-
schwungs gegenzusteuern, sagt
SPD-Fraktionschef Rolf Mütze-
nich. Beim Koalitionsausschuss
am Wochenende werde es ein
Zeichen geben. Helfen könne
etwa eine Ausweitung des
Kurzarbeitergelds. Seite 8

·
Merck überholt BASF an der
Börse: Der Darmstädter Kon-
zern richtet sich auf Pharma,
Biotech und Hightech-Materia-
lien aus. Damit sieht sich Merck
für den Konjunkturabschwung
besser gerüstet als Wettbewer-
ber. Die Folgen des Coronavirus
seien noch nicht abschätzbar.
Seite 20

·
Henkel räumt auf: Konzern-
chef Carsten Knobel will Marken
und Produktkategorien aus der
Beauty- und der Waschmittel-
sparte verkaufen. An der Börse
kamen die Ankündigungen des
Konsumgüterkonzerns schlecht
an: Die Aktie notierte am Don-
nerstag zeitweise um fünf Pro-
zent im Minus. Seite 24

·
Vonovia profitiert vom Im-
mobilienboom: Der größte
deutsche Wohnungsvermieter
steigert die Mieterträge und
den Gewinn. Auch der Wert des
Immobilienportfolios legt zu.
Künftig will der Dax-Konzern
mehr Wohnungen selbst bauen.
Seite 30

virus noch gar nicht enthalten. Die Börse reagierte
entsetzt auf die Zahlen und vor allem auf den Aus-
blick. Die Aktie sackte um bis zu 14 Prozent ab.
Der schwächelnde chinesische Automarkt hatte
Conti im Juli bereits eine Gewinnwarnung einge-
brockt. Der Wandel der Autobranche hin zu mehr
Software und Elektromobilität zwang den Konzern
zum Sparen. Hohe Abschreibungen drückten Conti-
nental tief in die Verlustzone. Auch beim operativen
Ergebnis stand ein Verlust von mehr als 268 Millio-
nen Euro.
Das Coronavirus belastet den Zulieferer noch auf
einem anderen Feld: Hinter Degenharts großem Pro-
jekt, der geplanten Abspaltung der Antriebssparte
Vitesco und deren Platzierung an der Börse, steht
ein dickes Fragezeichen. Sie dürfte beim gegenwärti-
gen Umfeld an den Finanzmärkten schwierig wer-
den. R. Tyborski

Der Autozulieferer ist weit von der Erfolgsspur abgekommen und muss sein


Sparprogramm verschärfen. Milliardenverlust für 2019, der Aktienkurs bricht ein.


Conti rutscht tiefer in die Krise


Elmar Degenhart:
Der Continental-Chef
rechnet mit einem
Schrumpfen des
weltweiten Pkw-Marktes.

dpa

> Schwerpunkt Seiten 6 - 7

S


chon das Jahr 2019 war für Continental äu-
ßerst schwierig. Unter dem Strich wies der
Autozulieferer einen Nettoverlust von 1,2 Mil-
liarden Euro aus. Jetzt verschärft das Corona-
virus die Lage noch. Im ersten Quartal rech-
net der Dax-Konzern mit einem Einbruch des chinesi-
schen Pkw-Markts um mehr als 30 Prozent. Drei Viertel
davon sind Konzernchef Elmar Degenhart zufolge auf
das Coronavirus zurückzuführen.
Degenhart kündigte an, das im September vergan-
genen Jahres vorgestellte Sparprogramm auszuwei-
ten: „Wir werden Standort für Standort bewerten,
was die neue Situation jeweils für sie bedeutet. Wei-
tere Portfolioanpassungen schließen wir nicht aus.“
Continental sieht für dieses Jahr keine Erholung
und rechnet mit einem Rückgang des weltweiten
Pkw-Absatzes zwischen zwei und fünf Prozent. Die
Einbußen könnten noch größer ausfallen. Denn in
der Prognose sind die Auswirkungen des Corona -

Finanzbranche im Alarmmodus


Corona wird zur doppelten Belastung für die Banken.


Europas Banken schalten in den Notfallmo-
dus. Die ersten deutschen Geldhäuser ha-
ben Pläne aktiviert, um auch bei einer Aus-
weitung der Epidemie zentrale Funktionen
wie den Zahlungsverkehr und den Wertpa-
pierhandel aufrechterhalten zu können.
Die Commerzbank hat seit dieser Woche
wichtige Teams in Deutschland in Gruppen
aufgeteilt. Ein Teil arbeitet wie üblich im
Büro, der andere an einem Ausweichstand-
ort im Frankfurter Umland. Falls sich ein

Mitarbeiter infiziert, ist zumindest ein Teil
weiter arbeitsfähig. Die Deutsche Bank hat
ähnliche Pläne in der Schublade, diese
aber noch nicht flächendeckend umge-
setzt. In London wurde nach einem Coro-
na-Fall ein Teil des Hauptquartiers der
Großbank HSBC evakuiert.
Aufseher und Politik fürchten, dass die
Ausbreitung des Virus im Extremfall die
Stabilität des Finanzsystems gefährden
könnte. Investoren warnen vor den lang-

fristigen Folgen der Epidemie. Eine Rezes-
sion könne zu einer ernsten Belastung für
die Geldhäuser werden, erklärte die Ra-
tingagentur Scope. Diese Angst ließ die Ak-
tie der Commerzbank am Donnerstag auf
ein Allzeittief stürzen. Seit Mitte Februar ist
der Kurs der zweitgrößten deutschen Pri-
vatbank um rund ein Drittel eingebrochen.
Bei der Deutschen Bank summiert sich das
Minus auf 30 Prozent. mm/akö
> Bericht Seite 28

1,


MILLIARDEN
Euro betrug der Netto-
verlust von Continental
im abgelaufenen Jahr.
Quelle:
Unternehmen

Grafik des Tages


Frauen und Männer auf dem
Arbeitsmarkt. S. 32

G 02531 NR. 47 PREIS 3,80 €

DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG


Inside Facebook


Ein Journalist enthüllt massive
Fehler des Konzerns. S. 52

Unruhe in Karlsruhe


Der designierte Präsident des Bundes -
verfassungsgerichts in der Kritik. S. 14

WOCHENENDE 6./7./8. MÄRZ 2020

·
Die deutsche Wirtschaft be-
findet sich im Abschwung:
Das Coronavirus lässt die Hoff-
nungen auf eine rasche Erho-
lung schwinden. Seite 12

·
Webasto und die Corona -
krise: Mittelständler sind auf
massive Störfälle oft nicht
vorbereitet. Der Autozuliefe-
rer reagierte vorbildhaft.
Seite 18

·
Die Corona-Epidemie lässt
die Aktienmärkte zittern: Wa-
rum es bis zu einer Erholung
dauern kann. Seite 28

Die Coronakrise
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