Die Welt - 03.03.2020

(Nancy Kaufman) #1

S


alahdin Koban ist Kurde,
Muslim – und konservativer
Christdemokrat. In seinem
Buch „Deutschlands freiwilli-
ger Untergang, Identitätskri-
se einer Nation, die keine sein will“ plä-
diert der 32-Jährige für ein neues Heimat-
gefühl in Deutschland.

VON LENNART PFAHLER


Auch Integrationsprobleme würden
sich dadurch lösen lassen, glaubt Koban.
Mit WELT spricht er über Patriotismus,
Parallelgesellschaften und deutsche
Pünktlichkeit.

WELT:Haben Sie die Pressekonferenz
gesehen, in der Friedrich Merz seine
Kandidatur für den CDU-Vorsitz be-
kannt gegeben hat?
SALAHDIN KOBAN:Ja, habe ich.

Ein Journalist wollte wissen, ob er rich-
tig verstanden habe, dass Merz Rechts-
extremismus besiegen wolle, indem er
Clankriminalität bekämpft. Merz ant-
wortete mit Ja. Hat Sie das verwun-
dert?
Ich glaube, der Aussage zum Trotz, dass
Merz das Ziel hat, beides zu bekämpfen.
Dass Merz glaubt, Clankriminalität sei in
irgendeiner Form eine Bedingung für
Rechtsextremismus, kann ich mir nicht
vorstellen. Er hat die rassistisch moti-
vierte Tat von Hanau ja auch sehr klar an-
gesprochen und verurteilt.

In Ihrem Buch „Deutschlands freiwilli-
ger Untergang“ betonen Sie beides:
Missstände in migrantischen Commu-
nitys und die Schwierigkeiten der
Deutschen, ein gesundes Heimatgefühl
zu entwickeln. Ich hatte beim Lesen
den Eindruck, Sie wollen einen Zusam-
menhang herstellen.
Ich würde es anders formulieren: Die Mul-
tikulti-Politik, wie wir sie betreiben, funk-
tioniert nicht. Wir können nichts von Ein-
wanderern und Flüchtlingen verlangen,
wenn wir selbst nicht klar definieren, was
wir sein wollen. Deshalb plädiere ich für
einen neuen Patriotismus, nach dem sich
viele Deutsche augenscheinlich sehnen.
Diesen müssen wir allerdings klar abgren-
zen von einem Nationalismus, der andere
abwertet und den ich entschieden ableh-
ne. Als Erstes müssten wir uns eingeste-
hen, dass wir ein Einwanderungsland sind.
Dann können wir definieren, wie wir uns
selbst sehen, wer zu uns gehört und wie
wir als Gesellschaft funktionieren wollen.
Das Angebot muss doch sein: Jeder kann
Deutscher sein, unabhängig von seiner
Ethnie oder Konfession. Dann aber gelten
für alle dieselben Regeln.

Das ist in Ihrem Buch ein zentraler
Punkt. Sie schildern Gerichtsurteile,
bei denen der Migrationshintergrund
von Tätern strafmildernd ausgelegt
wurde. Wieso beschäftigt Sie das so?
Wenn eine abscheuliche Straftat began-
gen wird, muss völlig egal sein, ob jemand
einen Migrationshintergrund hat oder
nicht. Wir sind in Deutschland alle dem
deutschen Recht unterworfen, in unse-
rem Pass steht nichts über unsere Famili-
engeschichte oder unsere Sozialisation.
Trotzdem werden Migranten vor Gericht
teilweise nicht gleichbehandelt. Es ist
doch furchtbar, wenn eine Schwangere
getötet wird und der Täter wegen seines
kulturellen oder religiösen Hintergrun-
des ein milderes Urteil bekommt. Da
muss man sich mal in die Eltern des Mäd-
chens hineinversetzen!

Sie argumentieren: Viele Migranten ha-
ben keinen Respekt vor Deutschen,
weil diese nicht stolz auf ihr eigenes
Land seien. Woran machen Sie das fest?
Viele Migranten können mit dem Selbst-
hass einiger Deutscher gegen ihr Land
und ihre Vergangenheit überhaupt nichts
anfangen. Natürlich betrifft das nicht alle
Migranten, aber die Polizeiberichte be-
stätigen die Respektlosigkeit. Das geht so
weit, dass auf einmal Worte wie „Kartof-
fel“ genutzt werden, mit denen man das
Deutsche herabwürdigt und sich selbst
aktiv als nicht deutsch definiert. Das fin-
de ich traurig. Im Buch erwähne ich die
Clankriminalität. Der Rechtsstaat ist für
diese Gruppen ein Witz!

Sie sind selbst Deutscher mit kurdi-
schen Wurzeln, beschreiben sich als sä-
kularen Muslim. Gleichzeitig sind Sie
Christdemokrat, verorten sich als poli-
tisch konservativ. Kommt man da nicht
zwangsläufig manchmal mit sich selbst
in Konflikt?
Nicht wirklich. Ich glaube, ich verbinde
alles, was unser Land ausmacht. Ich sehe
mich nicht als Opfer. Für viele ist ja jede
Minderheit gleich ein Opfer. Das bin ich
nicht. Ich bin ein fester Bestandteil dieses
Landes, das vielfältig ist und damit offen-
siv umgehen sollte. Die USA zum Beispiel
sind da weiter: Man kann Italiener sein
oder Hispanic – wenn diese Gruppen auf-
einandertreffen, ist das Verbindende
trotzdem immer das Amerikanische. In
Deutschland habe ich das Gefühl, gerade

ältere Zuwanderer und ihre Familien de-
finieren sich immer noch vor allem über
den Migrationshintergrund.

Wie war das bei Ihren Eltern?
Meine Eltern leben seit fünf Jahrzehnten
in Deutschland. Sind sie nun Deutsch-
Kurden oder sind sie nur Kurden?

Was würden Sie sagen?
Sie sind seit zwei Jahrzehnten Staatsbür-
ger dieses Land, ich betrachte sie als
Deutsch-Kurden. Aber ich weiß nicht, ob
das alle so sehen würden. Und da sollten
wir doch mindestens hinkommen: zu se-
hen, dass sie seit langer Zeit deutsche
Staatsbürger sind und deshalb nicht nur
„die Kurden“.

Wie haben denn Ihre Eltern die deut-
sche Kultur aufgenommen – und wie
haben sie diese an Sie weitergegeben?
Meine Eltern haben natürlich auch viel
Kurdisches mit sich nach Deutschland ge-
bracht: Die Musik, das Essen, das war wie
eine kleine orientalische Welt bei uns zu
Hause. In Sachen Pünktlichkeit, Disziplin
und des Fokus auf meine schulischen
Leistungen bin ich aber nach meinem
Empfinden sehr deutsch sozialisiert wor-
den. Ein wichtiger Punkt ist sicherlich:
Wir haben immer in einer deutschen
Nachbarschaft gelebt, mein Vater, der als
Gastarbeiter kam, hat dieses Land als
sehr dankbar wahrgenommen.

Wieso klappt es mit der Integration in
vielen Fällen schlechter?
Wir haben bis Mitte der Zweitausender
verleugnet, dass wir ein Einwanderungs-
land sind. Die Migranten fragen sich: Wo-
rin sollen wir uns integrieren, wenn uns
gar nichts angeboten wird? Wir haben
keinen klaren Kurs. Mesut Özil wurde im-
mer als Musterbeispiel der Integration
bezeichnet. Das ist er meiner Meinung
nach nicht. Er hat sportlich viel für
Deutschland geleistet, aber: Er spricht
wirklich kein gutes Deutsch. Er singt die
Nationalhymne nicht mit. Und da frage
ich mich: Warum tut er sich damit
schwer, wenn er sich doch für Deutsch-
land entschieden hat? Das hätte vielen
Menschen viel bedeutet – und wäre auch
für Migranten ein wichtiges Zeichen ge-
wesen.

Die Debatte kommt immer wieder auf
das Wort „Leitkultur“ zurück. Gegner
des Begriffs sagen: Wir haben ein
Grundgesetz und Normen im Umgang
miteinander. Wofür brauchen wir eine
Leitkultur?
Jede Gesellschaft hat eine Leitkultur. In
Deutschland aber wird allein die Debatte
darüber verboten. Das Grundgesetz als
einziger Anknüpfungspunkt? Das ist mir
etwas zu dünn. Es ist doch klar: Werte ver-
ändern sich auch mit der Zeit. Wir brau-
chen keine Leitkultur wie in den 50er-Jah-
ren. Aber wir müssen zumindest darüber
reden, was uns vereint. Wir führen statt-
dessen viel zu viele Scheindebatten. Ich
nehme immer gerne die Frage, ob der Is-
lam zu Deutschland gehört, als Beispiel.

Was stört Sie an der Frage?
In Österreich sind sie schon drei Runden

Was stört Sie an der Frage?
In Österreich sind sie schon drei Runden

Was stört Sie an der Frage?


weiter. Die haben ein Islamgesetz und
dieses zuletzt sogar noch einmal überar-
beitet. Österreich hat die Deutungsho-
heit über den Islam an sich genommen.
Das betrifft die Fragen, was gelehrt wird,
aber auch Seelsorge und Friedhöfe. Da-
mit wurde die Auslandsfinanzierung von
Moscheen beendet. Das ist lösungsorien-
tiert. Bei uns gibt es einfach nur Gerede,
das dann aber zu nichts führt.

Lassen Sie uns noch einmal über den
schrecklichen Anschlag von Hanau
sprechen. Wie sehr hat Sie die Nach-
richt erschüttert?
Ich war sehr schockiert. Ich hatte den
Mordfall Lübcke im Hinterkopf und die
Geschichte in Halle, als nur eine Tür so
viele Menschenleben gerettet hat. Ich ha-
be gedacht, dass auch ich eines der Opfer
hätte sein können. Dieser Typ sieht mich
nicht als Deutschen. Er hat sich gezielt
Migranten rausgesucht, um sie zu töten.
Furchtbar.

War die politische Mitte zu blind ge-
genüber Tätern, die vielleicht keinen
klassischen Neonazi-Lebenslauf haben
und aus der scheinbar bürgerlichen Ge-
sellschaft kommen?
Es wird vor allem durch die sozialen Me-
dien immer schwieriger. Ich glaube, dass
es vor 20 Jahren genauso viele Spinner
und Verschwörungstheoretiker gab. Aber
die weitere Radikalisierung war damals
schwieriger, weil der Kontakt mit Gleich-
gesinnten durch das Internet noch nicht
möglich war. Da müssen wir noch aktiver
werden, wir dürfen diese Verschwörungs-
theorien im Netz nicht dulden. Es gibt da
ja durchaus Parallelen zu Entwicklungen
in der Geschichte. Der Antisemitismus ist
in Europa mit Erfindung des Buchdrucks
sprunghaft gestiegen, ebenso als die Zei-
tungen in Massenproduktion gingen. Die-
se Rolle übernimmt nun Social Media.
Das ist ein ernst zu nehmendes Problem.

„Die Multikulti-Politik, wie wir sie


betreiben, funktioniert nicht“, glaubt


Salahdin Koban. Das 32-jährige


CDU-Mitglied ist Sohn kurdischer


Einwanderer. Jetzt hat er ein Buch


geschrieben: „Deutschlands freiwilliger


Untergang“


HARRY SCHNITGER

„Viele Migranten


können mit dem


SELBSTHASS


der DEUTSCHEN


nichts anfangen“


GETTY IMAGES

19


03.03.20 Dienstag,3.März2020DWBE-HP


- Zeit:----Zeit:Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Zeit:-Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: ---Zeit:---Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: :Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: Zeit:Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe: -Belichterfreigabe:


Belichter: Farbe:Belichter: Farbe:Belichter:


DWBE-HP


DW_DirDW_DirDW_Dir/DW/DW/DW/DW/DWBE-HP/DWBE-HP
03.03.2003.03.2003.03.20/1/1/1/1/Ges1/Ges1PPLATE 5% 25% 50% 75% 95%

DIE WELT DIENSTAG,3.MÄRZ2020 GESELLSCHAFT 19


N


ach erneuten Drohnensichtun-
gen ist am Montag der Verkehr
am Frankfurter Flughafen vorü-
bergehend eingestellt worden. Nach
dem ersten Bericht eines Piloten um
11.23 Uhr, er habe im südlichen Teil des
Flughafens eine Drohne entdeckt, habe
es keine Freigabe für Starts und Lan-
dungen mehr gegeben, sagte eine Spre-
cherin der Deutschen Flugsicherung
(DFS). Danach gab es weitere Berichte
über Drohnensichtungen. Ob es sich je-
weils um dasselbe Fluggerät handelte,
war zunächst unklar. Gegen 13 Uhr wur-
de der Betrieb nach Angaben des Flug-
hafenbetreibers Fraport wieder aufge-
nommen.
Ein Fraport-Sprecher berichtete zu-
nächst von 64 umgeleiteten Flügen so-
wie 13 Annullierungen. Zu Verzögerun-
gen könne es weiter kommen. Fraport
hatte Passagiere gebeten, ausreichend
Zeit für die Anreise einzuplanen und
sich möglichst früh vor Abflug am
Check-in-Schalter einzufinden. Der Be-
treiber empfahl zudem, den Flugstatus
vorab auf den Webseiten der Fluggesell-
schaften zu prüfen. Landes- und Bun-
despolizei suchten nach der Drohne,
auch ein Hubschrauber war im Einsatz.
Erst vor wenigen Wochen hatte der
Frankfurter Flughafen seinen Betrieb
wegen Drohnengefahr für eine Stunde
einstellen müssen. Mehr als 20 Flugzeu-
ge hätten auf andere Flughäfen umge-
leitet werden müssen, hatte Fraport am


  1. Februar dazu mitgeteilt. Am Montag
    war auch Nordrhein-Westfalens Minis-
    terpräsident Armin Laschet (CDU) be-
    troffen. Laschet und ein Großteil seiner
    Delegation konnten nicht wie geplant
    gegen Mittag in Frankfurt landen. Sein
    Flug wurde zunächst nach Köln umge-
    leitet, wo nachgetankt werden sollte.
    Immer wieder kommt es an deut-
    schen Flughäfen zu Zwischenfällen mit
    Drohnen, die Zahl war aber zuletzt ge-
    sunken. Die DFS registrierte vergange-
    nes Jahr 125 Behinderungen, 33 weniger
    als im Jahr zuvor. 110 Zwischenfälle und
    damit 88 Prozent wurden in der Nähe
    von Flughäfen bemerkt. Als Behinde-
    rung wird bereits die Sichtung einer
    Drohne durch einen Piloten gewertet,
    der dadurch abgelenkt sein könnte. dpa


Drohnen legen


Frankfurter


Flughafen lahm


Betrieb am Montag


vorübergehend gestoppt


C


allum Manning ist 13 Jahre alt,
lebt in South Shields im Norden
Englands und liebt Bücher. Um
seine Lieblingswerke mit Freunden zu
teilen, legte er den Instagram-Account
„cals_book_account“ an. Dort zeigte er
Fotos der Titel und beschrieb, warum
sie ihm gefielen. Den Bildern nach deckt
Callums Geschmack von „Harry Potter“
über Jane Austens „Stolz und Vorurteil“
bis zu Shakespeare-Stücken mehrere
hundert Jahre Literaturgeschichte ab.
Diese Bücherliebe allerdings kam bei
Mitschülern nicht gut an. Kinder von
seiner Schule ließen sich laut Callums
Familie in einem Gruppenchat über ihn
aus – und fügten ihn dann zu der Unter-
haltung hinzu, damit er die Angriffe ge-
gen sich ebenfalls sehen konnte.
Von der Mobbing-Attacke bekam Cal-
lums Schwester Ellis (24) Wind und po-
stete ein Foto des Accounts auf Twitter.
„Ich kann nicht glauben, wie schreck-
lich Kinder sind“, schrieb sie. Eigent-
lich, sagte später britischen Medien, ha-
be sie dabei nur gehofft, dass vielleicht
ein paar ihrer Freunde die Posts ihres
Bruders mit einem Like markieren oder
ihm gut zureden würden. Der Twitter-
Eintrag allerdings ging viral – statt ein
paar Freunden waren es nach zwei Ta-
gen bereits 231.000 Menschen, die Cal-
lums Seite folgten und versuchten, ihn
mit Kommentaren unter seinen Bildern
aufzumuntern. Darunter sind viele
User, Buchläden und Verlage, die Cal-
lum nach Buchwünschen fragen, weil
sie ihm gerne einige Exemplare schen-
ken würden. Auch die Autorin eines sei-
ner Lieblingsbücher meldete sich – das
sei „richtig cool“ gewesen, sagt der 13-
Jährige. Auf seinem Account bedankt er
sich bei den Menschen, die das Profil
mit Likes und positiven Nachrichten
fluten: „Das ist großartig, Leute.“ säd

Gemobbter


1 3-Jähriger wird


Instagram-Star


Schwester eines Bücherfans


bat im Netz um Hilfe


© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung DIE WELT -2020-03-03-ab-22 ba62acda6225b043ca0a1b3b7ab2e

Free download pdf