Frankfurter Allgemeine Zeitung - 14.03.2020

(Nancy Kaufman) #1

SEITE 26·SAMSTAG, 14.MÄRZ2020·NR. 63 Finanzen FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG


I


nNotzeiten erhoffensichMenschen
vonihren AnführernLösungen.
Nicht immerkönnen diese dem An-
spruchgerechtwerden. Das istbesonders
verheerend,wenn die Menschen ohnehin
schon nah derPanik stehen. Die Aktien-
märktesind dakeine Ausnahme. Das
konnte man in dieserWoche deutlichse-
hen.Wachsende Sorgenwegen der wirt-
schaftlichenFolgen der Corona-Pande-
mie und der Schockeines abstürzenden
Ölpreises hatten schon am Montag dem
Dax herbeVerluste vonfast8Prozent,
den fünftgrößtenKurssturzeines Börsen-
tages, beschert. Die Folgetagevergingen
zwischen Bangen und Hoffenauf die Eu-
ropäischeZentralbank.Der Donnerstag
kam, und die EZBtatzuwenig in denAu-
gender Märkte. DerenReaktion: Ein Han-
delsstopp am italienischen Anleihemarkt
nochwährend der Pressekonferenz und
12,2 Prozent Minus im Dax–der zweit-
höchste Tagesverlustseiner Geschichte.
Man sehekeine wesentlichen Anzei-
chen für Spannungen an den Geldmärk-
tenoder Liquiditätsengpässe, hieß es in
dergeldpolitischen Erklärung. Fürdie
Märktesei diesvorallem, dassdie EZB
die Zinsennicht senkte, schwerverständ-

lichgewesen, sagteFranckDixmier,Lei-
terder RentenabteilungvonAllianz Glo-
bal Investors.
Indes istden Märkten schwer zu helfen,
vorallem für eineNotenbank.Die ameri-
kanischeFedstellteamDonnerstag dem
Geldmarktfünf Billionen DollarinAus-
sicht–zunächstohne große Auswirkung.
Unddie meistenExper tensind der Mei-
nung, dassdie Geldpolitiknicht helfen
kann. „Als ob man mit einem SchwertWas-
ser schneidenwollte“,formulier te es Ipek
Ozkardeskaya, leitende Analystin der

Swissquote Bank.Für die Heftigkeit der
Reaktionauf dieEZB-Entscheidungwar
aber auchAmerikas Präsident Donald
Trumpverantwortlich. Dessen Ankündi-
gungeines 30Tage geltendenEinreisever-
bots für die 26 Länder des Schengen-
Raums habe die Anlegerkalt erwischt,
sagt AnalystVincent Boyvon IGFrance.
Die aus diesemSchritt hervorgehende
Angstlähme dieBörse, sagt Analyst Timo
Emden.
Mit Kursverlustenvon mehr als 20 Pro-
zent sind die Aktienmärktesoschnell wie

nie aus einem Bullen- in einen Bären-
markt abgestürzt.Dabei galt die Stim-
mungvorher nicht wie sonst als eupho-
risch. Allerdingsgabesinden vergange-
nen Monaten Indizien, die das Gegenteil
suggerierten. Einhöheres Börseninteres-
se in Boulevardmedien,vor allem aber das
Schlagwort „FOMO“ –Fear of missing
out, die AngstKursg ewinne zuverpassen.
Offenbar hieltman steigendeKursefür
selbstverständlich. Man habegeglaubt, die
Zentralbankenkönnten alles lösen, sagt
Peter Tchir,Leiter der Makrostrategievon
AcademySecurities.
Fürdie bisherigen Bärenmärktemit
Kursverlust en biszu73Prozent lässt sich
kein simples Musterausmachen. In dieser
Geschwindigkeitkann es nicht langewei-
tergehen. Dann stünde der Dax Anfang
Juli nur nochbei 1000 Punkten,wastrotz
allem unwahrscheinlicherscheint. Ein
schwacherTrost. Wobei dievorübergehen-
den KursgewinnevomFreitag zeigen, dass
die Hoffnung der Anleger nochnicht ganz
verloren ist. „Es wirdimmer klarer,dass
der Markt nur nochauf eineswartet:Positi-
ve News in Sachen Coronavirus“, bringt es
RobertGreil auf den Punkt.Erist Chefstra-
tege vonMerck Finck. MARTINHOCK

Aktie 6.3. 13.3.in%
Osram LichtNA 46,75 44,63 -4,53
Knor r-Bremse83,5076,20-8,74
Scout24NA58,10 52,90 -8,95
SymriseInh. 88 ,90 80 ,06 -9,9 4
DeliveryHero67,46 60,14 -10,85
CompugroupMedical 57,5 55 1,30-10,86
Software 27,94 24,86 -11,02
Evotec 21,81 19,26 -11,69
DeutschePostNA24,79 21,70 -12,45

Gewinner
Kurse1)am Veränd.
Aktie 6.3.13.3. in %
TUI NA 6,14 4,02-34,44
thyssenkrupp 6,94 4,67-32,70
Sixt St.67,80 46,44 -31,50
Salzgitter 12,9 5 8,94-31,0 0
Bilfinger 25,52 17,69 -30,68
GrenkeNA81,90 57,25 -30,10
ProSiebenSat. 11 0,42 7,36-29,35
Nordex 10,50 7,47-28,86
AdidasNA 241,05 171,94 -28,67

BÖRSENWOCHE


N


achder amerikanischenFede-
ralReserve (Fed) habenam
Freitag auchasiatischeZentral-
banken monetäre Liquidität in
die Märktegegeben, um dieUnruhe zu
dämpfen. Aktienkurse schwanktenstark,
nachdem amVortag dieWall Str eetmit ei-
nem Minus des DowJones um 10 Prozent
den dunkelsten Tagnachdem schwarzen
Montag 1987 erlebt hatte.Dochdie Geld-
gaben der Zentralbanken zeigten Wir-
kung, und derKursrutschschwächte sich
ab. InTokio ging der Nikkei-225-Index
mit minus6Prozentaus dem Handel,
nachdem er zeitweise 10 Prozentverloren
hatte. Die BankvonJapan hattezuvor in
zwei außerordentlichen Marktoperatio-
nen angekündigt, japanischeStaatsanlei-
hen zukaufen und so den Banken1,7 Bil-
lionenYen(14,4 Milliarden Euro) Liquidi-
tät zuzuführen.
In Australien schlossder ASX-200-In-
dex4,4 Prozent höher,nachdem er zuvor
um 8Prozentgesunkenwar.Vom Tief-
punkt desTagesbis zum Handelsschluss
legteerumerstaunliche 13,7 Prozent zu.
Auch hier trug dieZentralbank zumUm-
schwung bei, indem sie 8,8 Milliarden aus-
tralischeDollar (4,9 Milliarden Euro) in
das Finanzsystem pumpte, vorallem um
Geschäftsbankenkurzfristig mit Liquidi-
tät zuversorgen. Aufgrund derrelativge-
ringen Summe–sie entsprichtinetwa
dem Doppelten der normalenVersorgung
–zweifelten Analysten indes,dasssie der
wirklicheGrund für denAufschwungge-
wesen sei.Dennzugleicherholte sicham
Freitagnachmittagetwa auchder thailän-

discheSET Indexnach einem Minusvon
13 Prozent imTagesverlauf, ohne soforter-
sichtlichen Grund. Anfang des Monats
hattendie Notenbanker den Leitzins um
25 Basispunkteauf denRekord-Niedrig-
wert von0,5 Prozentgesenkt.AmMitt-
woch sagteGuy Debelle, derStellvertre-
tende Gouverneur der RBA, der Kauf von
Anleihen (quantitativeLockerung) sei „ab-
solut eine Möglichkeit“. Mitte der Woche
erachtete er diesaber nochnicht als not-
wendig.
In Südkoreaverlor derKospi-Indexam
Freitag zeitweise8Prozent und löste so
einekurze Handelspauseaus. Letztlich
schlossder Aktienmarkt mit 3,4 Prozent
im Minus. In Seoul trafensichVertr eter
des Finanzministeriums mit derZentral-
bank und signalisierten eine engeZusam-
menarbeit. KonkreteBeschlüsse wurden
aber nicht bekanntgege ben.Eine angedeu-
teteNotsitzungdes geldpolitischenAus-

schusses der BankvonKorea fand nicht
statt.Die Finanzdienstleistungsaufsicht
verkündete am Nachmittag, dassvon Mon-
tag an fürvorerstsechs Monatespekulati-
ve Leerverkäufe(shortselling)für allege-
handeltenAktienverbotenwürden.
Die wirtschafts- undfinanzpolitischen
AkteureinJapan dasFinanzministerium,
die BankvonJapan und dieFinanzdienst-
leistungsaufsicht,kamen zu einer Dring-
lichkeitssitzung zusammen.DerVize-Fi-
nanzministerfür internationale Angele-
genheiten,YoshikiTakeuchi, erklärte da-
nach, dieRegierung und dieZentralbank
beobachteten die Märkteund die wirt-
schaftlichenTrends sehrgenau.Wenn not-
wendig,werdeman gemeinsam Maßnah-
men ergreifen.
Der japanischeYenwurdewenig verän-
dertum105 YenjeDollargehandelt.Fi-
nanzminister Taro Asoerklärte vorJourna-
listen, tr otzder starkenSchwankungen am

Aktienmarktgebe eskeine Notwendigkeit,
sichüber denWechselkurs zu sorgen. Die
Lagesei völlig anders alswährend derglo-
balenFinanzkrise nachdem Zusammen-
bruc hvon Lehman Brothersvor einem
Jahrzehnt. Die Märktebrauchten einwe-
nig Zeit, um nachLockerungsschritten der
Zentralbanken ihreRuhe wiederzufinden.
Die BankvonJapankündigtemit regu-
lären und außerordentlichenMarktopera-
tionenan, insgesamt2,2 BillionenYen
(18,6 Milliarden Euro) an monetäre Liqui-
dität in dasFinanzsystem zugeben. Dazu
gehören AnkäufejapanischerStaatsanlei-
hen für 700 MilliardenYen. Zudemwill
die Zentralbank den Geschäftsbanken für
zweiWochen 1,5 BillionenYen(12,7 Milli-
arden Euro) Geld leihen. DieZentralbank
sicherte in einer Erklärung zu,reichli ch
monetäre Liquidität bereitstellenzu wol-
len. Die Bankvon Japan entscheidetbe-
reits in derkommendenWocheregulär

überdie Geldpolitik.Erwartetwird, dass
sie dieVerkäufe vonhandelbarenFondsan-
teilen (ETF) ausweiten wird. Auchfinanz-
politischwirdJapangegenden wirtschaft-
lichen Einbruchverstärktvorgehen.Die
Regierung arbeitet für April nach Medien-
berichten an einem neuenKonjunkturpa-
ketvon bis zu 20 BillionenYen(170 Milli-
arden Euro). Dabei soll es unter anderem
um direkteGeldzahlungen an private
Haushalte und um Subventionenfür Tou-
rismusunternehmengehen.
Die SoftbankGroup, der japanische
Technologie-Investor,nutzte denKursver-
fall in Tokio undkündigtekurz nachAuf-
nahme des Börsenhandels ein Aktienrück-
kaufprogramm imWert von500 Milliar-
den Yen(4,2 Milliarden Euro) oder7Pro-
zentder ausstehendenAnteile an. Das
stütztedie Aktie zeitweise einwenig, doch
schlossdie Aktie den Handelmit einem
Minusvon5Prozent.Der Aktienkurs von
Softbank Group istseit Februar umrund
35 Prozentgesunken. DasUnternehmen
des japanischen MilliardärsMasayoshi
Son kommt mit dem Aktienrückkauf For-
derungen des amerikanischen Hedge-
fonds Elliott Management entgegen. Das
Unternehmen beharrte aber darauf, dass
es aus eigenem Antrieb handele. Elliott,
der sichmit fast 3Milliarden Dollarin
Softbank eingekaufthat, forderteinen Ak-
tienrückkauf imWert von20Milliarden
Dollar.Der Hedgefondsverlangt,dass
SoftwareGroup zurFinanzierung Anteile
am chinesischen Internetkaufhaus Aliba-
baabstößt.
Zu den Kursstürze namDonnerstaghat-
te die Entscheidung des amerikanischen
Präsidenten DonaldTrumpbeigetragen,
die Einreise ausKontinentaleuropa für 30
Tage zu unterbinden.Trumpwill so die
Verbreitung des Coronavirus in denVerei-
nigtenStaatenverlangsamen.Analysten
in Asien nannten als Grund für denKurs-
rutschamFreitag aberauch eine unzurei-
chende Antwort der EuropäischenZen-
tralbank auf dieVirus-Pandemie. „DieEu-
ropäischeZentralbank ließ eineKrisen-
stimmungvermissen,wasdie Aktienindi-
zes fallen lässt“, kommentierte ShojiHira-
kawa vonTokaiTokyoResearch. Die EZB
hatte weiter eAnleihekäufeangekündigt,
Präsidentin Christine Lagarde mit ihren
Bemerkungenwährend der Pressekonfe-
renz aberdie Händler an denFinanzmärk-
tenverwirrt.

maf.FRANKFURT. Die Banken haben
im vergangenen Jahr ihrenKunden sehr
viel Ärgerbereit et.Diesen Schlusslassen
die derF.A.Z. vorliegendenZahlen derFi-
nanzaufsicht Bafin zu denKundenbe-
schwerden 2019 zu. Demnachregistrierte
die Finanzaufsicht im zurückliegenden
Jahr 8525 BeschwerdenvonBankkunden
–soviele wie nochnie. ImVergleichzu
den 5791 Eingaben imVorjahr sei das ein
Plusvonrund 50 Prozent.
Als wichtigstenGrund für die sprung-
hafte Zunahme nennt dieAufsicht Proble-
me, die sichfür Verbraucher imZusam-
menhang mit dervollständigenUmset-
zung der ZweitenZahlungsdiensterichtli-
nie (Payment Services Directive2;PSD2)
seit MitteSeptember ergeben haben. Mit
diesenRegelungen seienstrengereVorga-
ben im Online-Banking eingeführtwor-
den,wie zum Beispiel dasstarkeAuthenti-
fizierungsverfahren (Zwei-Faktor-Au-
thentifizierung). Die bis dahingenutzten
Verfahrengenügten den neuen Anforde-
rungen nicht mehr.Die Bafin berichtet
vonProblemen beim Einrichten neuer
Verfahren.Kunden hätten die mangelnde
Hilfeder Institutebeanstandet. Die Ser-
viceeinheiten und Callcenter mehrerer

Banken sollen darüber hinaus überlastet
gewesen sein.
Die Zahlen der Bafinstehen zumTeil
im Widerspruchzuden Mitteilungen aus
denBankenverbänden. SohabenderBun-
desverband deutscher Banken, dem priva-
te Institute wie Deutsche Bank oder Com-
merzbank angehören, und der Bundesver-
band derVolks- undRaiffeisenbanken
vonrückläufigen Beschwerden berichtet.
Allerdings verzeichnete die Schlich-
tungsstelle des Sparkassenverbands einen
Anstiegvon60Prozent.Der Grund sind
hier die zahlreichenKündigungen noch
attraktivverzinsterPrämiensparverträge.
Die Sparkassen wollen dieseVerträgeim
Niedrigzinsumfeld loswerden, da sie ih-
nen nun zuteuer sind. Dazu hat dieVer-
brau cherzentrale drei Musterfeststellungs-
klagen eingereicht.Die ersteVerhand-
lung in einer Klagegegen die Sparkasse
Leipzig,ander sich850 Kunden beteiligt
haben,steht am 22. April an.
Bei der Bafin gingen 2019 insgesamt
17 200 Kundenbeschwerden ein. Die
Zahl der Eingaben zu Versicherungen
sankgegenüber 2018von8097 auf 7851.
Im Wertpapiergeschäftgingen die Be-
schwerdenvon1072 auf 911Fälle zurück.

Rastlose Zeiten:Radfahrerin mit Schutzmaskevor einer Anzeigetafel mit dem japanischen Aktienindex FotoBloombeg

kann. FRANKFURT. Der Einsatz derNo-
tenbanken und der Bundesregierung hat
zumindestander Börse amFreitag bis
zum Mittag zu einer kräftigen Erholung
geführt. Zwar sind dieKursverluste der
vergangenenWochen nochlangenicht
ausgestanden.Aber immerhin schwangen
die großen Börsenindizes und einigeder
zuletzt besondersstark gebeutelten Ein-
zelwerte nachdem „Schwarzen Donners-
tag“ mitteils deutlichenZuwächsen wie-
der nachoben.
Offenbar sahen viele Anleger zunächst
äußerst günstigePreise für denWiederein-
stieg erreicht.Der Dax legtevorüberge-
hend um 8,5 Prozent zu auf 9939 Punkte.
Der Nebenwerte-IndexM-Dax gewann
7,3 Prozent auf 21 643 Punkte. Die Erho-
lung belebteauchinanderen europäi-
schen Länderndie Märkte. Sostieg auch
der Auswahlindexder Eurozone, der
EuroStoxx 50, um 9,2 Prozent auf 2780
Punktean.
Bei vielen Einzelwertenfielen dieKurs-
bewegungen nochdeutlichkräftiger aus.
So legtezum Beispiel die Aktie der Deut-
schenLufthansa zwischenzeitlichumstol-
ze 20 Prozent zu.Wegender ausbleiben-
den Passagiere,gestrichenen Flügen und
zuletzt dem Einreiseverbotfür Europäer

in dieVereinigtenStaatenwarihr Aktien-
kurs in denvergangenenWochen dahinge-
schmolzen.Noch MitteFebruar notierte
sie bei mehr als 15 Euro. Am Donnerstag
sackte sie bis auf 8,76 Euroabund warda-
mit eine der schlimmstenVerlierer in der
Corona-Krise.
Dochdie Anleger hegen offenbar die
Hoffnung, dassesfür die Fluglinie schon
wieder aufwärtsgeht, wenn erst einmal
die größtePanikrund um Coronaverflo-
genist.Kurzzeitig schaffteesder Kurs
auf 10,73 Euro, um zum Börsenschluss
dann bei 9,46 Eurozulanden.
Auch für die Deutsche Bank schlug das
Pendel wieder nachoben aus. EinKurs-
plusvonknapp6Prozentstand am Ende
auf demZettel.Auch hier is tdamit der
Kurssturzder vergangenenWochen noch
langenicht auskuriert. Bei 5,23 Euro
stand derKurs noch immerfast 50 Pro-
zent unter dem Niveau, das die Bank Mit-
te Februar nachlangem mühevollen Auf-
stieg wieder erreicht hatte.
Besonderskräftig legtezudem die Ak-
tie desZahlungsdienstleisters Wirecard
zu. Er legtedie Ergebnisse einer Sonder-
prüfung durch den Wirtschaftsprüfer
KPMGvor, wonacherkeine seiner Jahres-
abschlüssekorrigieren müsse. Entspre-

chende Meldungen hatten in derVergan-
genheit immer wieder zu hohenKursver-
lustengeführt. Nunging es im frühen
Handel um bis zu 30 Prozent nachoben.
Am Ende des Börsentages verringerte
sichder Zuwachsbis auf 7,8 Prozent.
Am Nachmittag dämmten allegroßen
Börsenbarometerihrekräftigen Gewinne
zumTeil wieder ein,wohl auchweil die
amerikanischen Börsen zwar ihrenKurs-
verfall stoppten, aber mit eherverhalte-
nen Zuwächsen in denTagstarteten. Am
Schlussstand der Dax noch0,8 Prozent
im Plus auf 9232 Punkten, der M-Dax no-
tierte 0,4 Prozent höher auf 20 256 Punk-
ten.
Marktteilnehmerrechnen damit, dass
diese Liquidität noch eineganzeWeile
lang erhalten bleibt.Mit derZunahme
schlechterNachrichten aus denUnterneh-
men dürften auchdie Aktienkurseweiter
unter der Druckgeraten.WelcheFolgen
Maßnahmenwie die SchließungvonSchu-
len und Kindergärten auf die Arbeitsfähig-
keit der Unternehmen hat, traut sich
nochniemand abzuschätzen. Gleichzeitig
dürften die Anleger immer wiederver-
lockt sein, die heftigenKursstürze als Ein-
stiegspreise zu deuten–zumal die Alter-
nativen für das Geld nachwie vorbe-
grenzt sind.

Verlierer
Kurse1)am Veränd.

Asiens Notenbanken stützen Aktienmärkte



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Erholungsversuche an der Börse


Lufthansa-Aktiesteigt vorübergehend um 20 Prozent


Banken regenKunden auf


Bafinregistriertsoviele Beschwerden wie nochnie


wvp.WASHINGTON. DieFederal
Reserve hat sichmit einer außerge-
wöhnlichenFinanzspritze für den sys-
temischwichtigen Markt fürWertpa-
pierpensionsgeschäfte und einer au-
ßerordentlichen Leitzinssenkung in
der Woche zuvor mit aller Machtge-
geneine immerwahrscheinlicher wer-
dende Pandemie-Rezession ge-
stemmt.Dochder Kongress und das
Weiße Hauskonnten sichimLaufe
der Woche nochnicht auf einfiskali-
sches Notprogramm verständigen.
Erst einmalkündigte der amerikani-
sche Präsident DonaldTrumpineiner
Rede bürokratische Erleichterungen
für die Krankenhäuser des Landes im
Kampfgegen das neuartigeVirus an
undrief den landesweitenNotstand
aus.Nach Trumps Aussagen bauten
die Aktienkurse an derWall Streetdie
Gewinneweiter aus.
Aber dieKrisenangstwächs t, nach-
dem die angekündigteLiquiditätshil-
fe der FedinHöhe von1,5 Billionen
Dollar nurkurz Entlastung brachte.
Weiter eLeitzinssenkungenwerden
erwartet.Zugleichsteigt dieUnge-
duld mit derPolitik.Die „New York
Times“ meldete,dassder Kongress
und dieRegierung sichweitgehend
auf ein Programm verständigt haben,
das nochimLaufedes Freitags zur
AbstimmungimRepräsentantenhaus
gebrachtworden sein sollte. Der Se-
nat könnte am Montag nachfolgen.
Der Plan sieht demzufolgeeinenAus-
bau der Arbeitslosenhilfe, unentgelt-
lichVirus- Tests, mehr Geld für Le-
bensmittel-Hilfsprogramme, Lohn-
fortzahlung bei Krankheit für 14
Tage und Steuermäßigungen für klei-
ne und mittlereUnternehmenvor.
MarkZandi, Chefökonomvon
Moody’sAnalytics, sagtedem Nach-
richtendienstleisterAxios, dassdie
Fedbald nur nocheine Nebenrolle
spielenwerde. DieAufgabe, die ame-
rikanischeWirtschaftvor derRezessi-
on zu bewahren, liegebei Trumpund
demKongress.Sie müssten schnell
ein großes und gutdurchdachtesKon-
junkturprogrammverabschieden. Er
sei aber nicht sehr zuversichtlich,
dassdas gelingenwerde, sagteZandi.

DieZentralbankenin


Japa nund Australien


pumpen Liquiditätindie


Märkte. Dashilft den


Kursen.


VonPatric kWelter ,Tokio


und Christoph Hein,


Singapur


Amerikas


Anlegerhoffen


auf Hilfspaket


Absturzinden Bärenmarkt


1) Nicht bereinigte Originalkurseohne Kurszusätze; erfasstwerde ndie imF.A.Z.-Index enthaltenenTitel. Aktien mitKursen vonweniger als
1Euro sind nicht berücksichtigt. Quelle:F.A.Z.
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