Stolz istBernardBigotdarauf,dassbeiIter
so viele NationenaneinemStrangziehen,
daruntersolche,diepolitischzerstritten
sind, ChinaunddieUSAoderRusslandund
dieEU-Staaten.„DieTagespolitikhatseit
BeginnmeinerArbeitpraktischkeinenEin-
flussaufunsereBemühungengehabt“,sagt
er.„JedemPartnerscheintbewusstzusein,
dasseinFallenlassendesBallsleichtden
UntergangdesgesamtenProjektsbedeuten
könnte.“FürallebeteiligtenNationenist
ItereinegroßeChance:DieTechnologie,die
in Südfrankreichentwickelt wird,könnten
siezuHausefürkünftigeFusionskraftwer-
ke einsetzen.„Wennwirerfolgreichsind, ist
dasfüralle Beteiligteneinebemerkenswer-
teLeistung“,sagtBigot.
IteristeinexperimentellerReaktorund
wirdselbstnochkeinenStromerzeugen.
Er musslediglichbeweisen,dassdieEner-
giegewinnungper Kunstsonnemöglich
ist.VerläuftallesnachPlan,solldaserste
PlasmainderProvenceimJahr 2025erzeugt
werden.Mindestens einJahrzehnt lang
musssodannexperimentiertwerden,um
dieidealenBetriebsbedingungenfüreinen
Tokamak-Reaktor zu ermitteln. Dann
könntederBauvonFusionskraftwerken
miteinerLeistungvoneinembisandert-
halbGigawattundspätervierGigawattbe-
ginnen–dasistsoviel, wieeingroßes
Braunkohlekraftwerkerzeugt.Entwürfe
fürsolche Fusionskraftwerke gibt eslängst.
DochbisdurchFusionerzeugterStrom
durchdieLeitungenfließt,wirdesvermut-
lichnochJahrzehntedauern.
SelbstihreVerfechterseheninderKern-
fusionkeineAlternativezueinemAusbau
vonWindkraft,Solar-undWasserenergie
in den kommendenJahren,für einen
direktenWegausderKlimakrise.Deshalb
stören sich Kritiker daran, wie viele
MilliardenindieEntwicklungderTechno-
logie gesteckt werden.Allerdings wird
laut Prognosen der globale Stromver-
brauchauchinderzweitenHälftedieses
Jahrhundertsansteigen.Hatersichvon
1980 bisheuteverdreifacht,könnteersich
bis 2100 vervielfachen.Befürwortervon
Itersagen,dasssichdieserEnergiehunger
mitderKernfusionamgünstigstendecken
ließe.Iter,sokönntemansagen,isteinBei-
spielfürlangfristigesDenken,wieesnur
derMenschkann.EsistWissenschaftin
reinsterForm.
DieBevölkerungvorOrtnahmdieNach-
richt vomBaudernuklearenVersuchsan-
lageg zunächstmitVorbehaltauf.Umstrit-
DIE KERNFUSION IST KEINE
ALTERNATIVE ZUM AUSBAU VON
WIND- UND SONNENENERGIE
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