Stern (2022-02-17)

(EriveltonMoraes) #1
Staub. DannwirddieDüsternisnahezu
vollkommen,weilderSturmriesige,pech-
schwarzeGewitterwolkenherantreibt.
EsistRegenzeitimGrandSud,demgro-
ßenSüdenMadagaskars,dochesfälltkein
einzigerTropfen.„Beiunshatesseitdrei
Jahrensogutwienichtgeregnet“,sagtJean
deDieuxTanandava,derDorfchefvonAm-
batomainty. „FrüherkamderWindvonden
BergenundbrachteRegen.Jetztkommt
derTropensturmausdemSüdenundbläst
dieWolkenweg,bevorsiesichentladen.“
Tanandavasteht aufseinemFeldam
Randedes1000-Einwohner-Dorfs,inetwa
sogroßwieeinFußballplatz.Derrötliche
SandhatsichineinerfeinenSchicht über
seinschwarzesHemdgelegt. Dort,wofrü-
herManiok,SüßkartoffelnundWasser-
melonengediehen,haternurnochstein-
harten,windgepresstenSandunterseinen

Vormittags htdieDun-
kelheitüber yherein,bei
42 GradHitze.Aus dem Nichts heben
Sturmwindean.SietreibenSandinmäch-
tigenWindrosenvorsichher.DerHimmel,
voreinemWimpernschlagnochhellblau,
färbtsich dunkelrot durch den wirbelnden


Schlappen.DiefruchtbareKrumehatder
Windlängstabgetragen„Schonseitdrei
JahrenhabichkeineSaatmehrausge-
bracht“,sagtderBauer.
DerGrandSud, etwasgrößerals Bayern,
istdasArmenhausderTropeninselMada-
gaskar.Fast 90 ProzentderBevölkerung
müssenvonwenigeralszweiDollaramTag
überleben.HierimtrockenenSüdenistdie
Lagebesonders dramatisch: Knappdie
HälftederfastdreiMillionenMenschen
imGrandSudsindaktuellvomHungertod
bedroht, 500000 Kinderleidenanakuter
Unterernährung, 110000 davonextrem.
DerGrandSudisteinKrisengebietander
SchwellezurKatastrophe,dieungleich
größereAusmaßeanzunehmendroht als
derTropensturm„Batsirai“,deramvorver-
gangenenWochenendeanderOstküste
Dutzende Todesopfer forderte,ungezähl-

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