Stern (2022-02-17)

Wemsogefeierte

panerinnenwie

MiekoKawakami

„BrüsteundEier“)

letztfremdblieben,

annsiefürdiesehier

etrostbeiseitelegen:

AsakoYuzukischreibt

in„Butter“sofrischundsobildlich,

dassmanihrerProtagonistinRika ab

Seiteeinsgespanntüberallhinfolgt.

Zumaldie jungeJournalistinsichim

KnastmiteinerberühmtenMänner-

Serienmörderintrifft,dieihreOpfer

mitKochkunstlockte– undnunRika

miteinerganzeigenenSichtauf

die(Männer-)Welt indenBannzieht.

(Blumenbar, 23 Euro) 22222

ROMAN

Währendunsdie

andemieimmer noch

nunsereGrenzen

erweist,zeigtder

erlinerSchriftsteller

ndPsychiaterJacob

ein,wiewirdertristen

Wirklichkeitentkommen:

durchReisenimKopf. Michaellässtsich

nacheinemabgebrochenenPsycho-

logiestudiumaufdemHofderOmaim

UnterenOdertalniederundbietet

fernwehkrankenDDR-Bürgernwie

Anika,dievonParisträumt,Westreisen

an.„DerHypnotiseur“ist literarisches

CouchsurfingimallerbestenSinne–und

eineAnregung,nochmalSchopenhauers

Schriften zu lesen. (Galiani,

20 Euro) 22222

ROMAN

Februar.

Kann man

grau finden

Odersich

schonüber

die wachsendennndene KKrokusserokkussee

freuen– und Pläne für

den Balkon,die Pflanz-

kisteoder denGarten

schmieden.Zum Beispiel

mit Angela Gerlachs

„Permakultur“:DieGrafi-

kerinund Gartenplanerin

hateinen fröhlichen

Bandvoller Ideen für

kleineundgroßePflanz-

projektegeschaffen,der

vielLustdaraufmacht,

schonganzbaldjeden

QuadratzentimeterErde

auf gute,nachhaltige,

ertragreiche Art zu

nutzen. (Dumont, 25 Euro)

FOTO: AHMET BOLAT

/ANADOLU AGENCY

/ABACAPRESS

/DDP; ILLUSTRATION: ANGELA GERLACH

/DUMONT

Pamukhattezuvorangekündigt, insei-

nenBücherndenweiblichenBlickstärker

zuberücksichtigen.Nun lässterseine

Erzählerinvorsichtshalbergleichinder

Einleitungeinschränken,dassdiebriefe-

schreibendePrinzessinselbstnatürlich

kaumZugangzumechtenAlltaghatte.

Undnurdeshalbsounterhaltsamvondem

erzählenkönne,wasihrdieMännervon

draußenberichten,weil„siesicherfolg-

reichinsiehineinversetzte“.

WomitPamukseineProtagonistindurch

dieErzählerinfürgenaudasbewundern

lässt,wasihmselbst–dernunebendoch

wiedereinemännergemachteGeschichte

erzählt –offenbarschwererfällt. Daskann

fraudurchauslustigfinden.Derversuchte

Perspektivwechselist,voneinemsoklugen

Kopfgedacht,dennochvorallemliebens-

wert. Katharina Kluin

O

rhan Pamuk ist der weltweit

meistverkauftetürkischeSchrift-

steller,TrägerdesLiteraturnobel-

preises– undscharferKritikerdes

Erdoğan-Regimes.In„DieNächte

derPest“verwebternunFiktion

undHistorisches,GegenwartundPande-

mie-Reflektion,allgemeineNationalis-

muskritikundkonkrete Parallelenzur

EntwicklungderTürkei.Soambitioniert,

dasseinemdurchausschwindligwerden

kann.Undsoklug,dasseineAnklageinsei-

nerHeimatwegen„BeleidigungAtatürks

unddertürkischenFahne“vorGericht

danndochinsLeerelief.

„DieNächtederPest“istdabeikeinan-

strengendesBuch. Mankannesalsan-

spruchsvollenhistorischenRomanlesen:

Erhandelt voneinerMittelmeerinsel,die

1901 vonderPestheimgesuchtundvonder

Welt abgeschottetwird. Berichtetwirddie

GeschichtevoneinerErzählerin,diesich

aufdiefiktivenBriefeeinerSultanstochter

bezieht.Dieseschreibt anihreSchwester,

wassichaufderisoliertenInselabspielt.

OrhanPamukfügt dengroßen

Pest-Erzählungeneineganzeigenehinzu

Schwindelerregend

Für „Die

Nächte der

Pest“ in der

Türkei gleich

vor Gericht:

Orhan Pamuk

DieNächtederPest“vonOrhan

amuk,Ü.: GerhardMeier,Hanser,

95 Seiten, 30 Euro 22222

1 7. 2. 2 022 97

BUCH

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