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(coco) #1
nen sie, wenn auch sehr selten, eine Gefahr für die Erde
darstellen. Derzeit sind fast 16 000 NEAs bekannt. Die
Kleinsten unter ihnen sind nur zu sehen, wenn sie der Erde
besonders nahe kommen, und besitzen Durchmesser von
wenigen Metern. Der größte bekannte NEA, (1036) Gany-
med, misst dagegen etwa 35 Kilometer.
Den ersten Asteroiden überhaupt, nämlich Ceres,
entdeckte der italienische Astronom Giovanni Piazzi am

AUF EINEN BLICK
KOSMISCHER SCHOTTER

1


Asteroiden sind Überreste aus der Frühzeit des
Sonnensystems. Um diese Himmelskörper und
damit auch unsere Vergangenheit zu erforschen,
schicken Forscher Raummissionen zu ihnen.

2


Die herumfliegenden Brocken können zu einer Gefahr
für die Erde werden. Zudem wecken sie aber auch
wirtschaftliche Interessen.

3


Die größeren Raumfahrtbehörden befassen sich
mit verschiedenen Möglichkeiten, das Einschlags-
risiko zu minimieren, etwa indem sie versuchen,
einen Asteroiden von seiner Bahn abzulenken.

ISAS / JAXA (SPACEINFO.JAXA.JP/HAYABUSA/PHOTO/)

Zwei sehr verschiedene erdnahe Asteroiden: Die Oberfläche des etwa 25 Kilometer großen Eros (links)
erinnert an jene des Erdmonds. Der rund 500 Meter lange Itokawa (rechts) hingegen, von dem die japanische
Hayabusa­Mission Staubproben zur Erde gebracht hat, ähnelt eher einem Geröllhaufen.


Wachstum, oder sie brachen bei besonders starken Kollisi-
onen wieder auseinander. Nahe der Sonne entstanden
felsartige Objekte – die Asteroiden. In größerer Entfernung
konnten flüchtige Stoffe wie Wasser oder leichtere Kohlen-
stoffverbindungen auskondensieren. Vermischt mit Staub,
gefroren diese zu Kometen. Indem wir diese Himmelskör-
per erforschen, können wir eine Menge über die Entste-
hungsgeschichte des Sonnensystems lernen.
Die meisten der Asteroiden befinden sich im so ge-
nannten Asteroiden- oder Hauptgürtel auf Bahnen zwi-
schen Mars und Jupiter. Ihr Abstand zur Sonne beträgt
typischerweise zwei bis vier Astronomische Einheiten (AE;
1 AE ist der mittlere Abstand zwischen Erde und Sonne:
150 Millionen Kilometer). Wir kennen dort mittlerweile
rund 700 000 Objekte mit Größen zwischen wenigen
hundert Metern und Hunderten von Kilometern. Vermut-
lich existieren zudem noch sehr viel kleinere Brocken, die
allerdings nicht genug Licht reflektieren, um sie mit unse-
ren Teleskopen beobachten zu können.
Vor allem die Riesenplaneten Jupiter und Saturn kön-
nen diese Himmelskörper mit ihrer Schwerkraft beeinflus-
sen und in Richtung Erdbahn ablenken. Nähert sich ein
Objekt der Erde bis auf mindestens 0,3 AE, klassifizieren
es die Weltraumforscher als »erdnah« oder NEA (von
englisch: near-Earth asteroid). Seit 1990 gibt es Beobach-
tungsprogramme, hauptsächlich von den USA finanziert,
die gezielt nach NEAs suchen. Denn abgesehen davon,
dass Asteroiden interessante Forschungsobjekte sind, kön-

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