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(coco) #1

Spektrum der Wissenschaft 5.17 93


ZEITREISE


Aus Zeitschriften der Forschungsbibliothek für Wissenschafts-
und Technikgeschichte des Deutschen Museums

ZIGARREN GEGEN DEN HUNGER


»Lange Zeit hat man angenommen, Hunger- und Durst-
gefühle hätten im Magen ihren Ursprung. Jetzt sieht man
den oberen Teil der Speiseröhre als den eigentlichen Sitz
an. Um sich von der Richtigkeit dieser Annahme zu über-

DER KRIEG UND
DER KREISLAUF DER NATUR
»Viele Kriegssagen erzählen davon, daß auf den Gräbern
Gefallener besonders schöne, seltene oder besonders viele
Blumen wuchsen. So wird von der Schlacht bei Ronce-
valles berichtet, daß man unter der Menge der Gefallenen
Franken und Sarazenen nicht unterscheiden konnte; aber
am nächsten Morgen wuchs bei jeder Sarazenenleiche ein
Dornbusch und neben jedem Franken eine weiße Blume.
Prof. v. Wettstein aus Wien hat 1916 in Westgalizien beob-
achtet, daß Soldatengräber nicht nur an dem üppigen
Pflanzenwuchs kenntlich sind, sondern auch dadurch, daß
dort Pflanzen in großer Menge vorkommen [, die] eine
stickstoffreiche Nahrung verlangen.« Die Umschau 21, S. 416

DIE ERFINDUNG DER ZEITLUPE


»Die Höchstgeschwindigkeit einer kinematographischen
Aufnahme beläuft sich für gewöhnlich auf etwa 16 bis 20
Bilder in der Sekunde. Eine neue Erfindung von Dr. M. Leh-
mann gestattet eine Steigerung der Aufnahmen auf etwa
2–300. Das wichtige ist die Fähigkeit des neuen Appara-
tes, die Aufeinanderfolge der Bilder bei ihrer Wiedergabe
nach Belieben zu verlangsamen. Es ist also die Möglich-
keit gegeben, daß Bewegungen 15 bis 20 mal langsamer
gezeigt werden können, als sie aufgenommen wurden. Vor
allem für wissenschaftliche Zwecke ergaben sich hieraus
viele Vorteile.« Central-Zeitung für Optik und Mechanik 16, S. 151

1917


ÜBERFÄLLIGE EISZEIT
»›Sie kommt irgendwann zwischen morgen und in 50 000
Jahren‹, so Wilson in der 1964 aufgestellten Theorie zur
Eiszeitentstehung. Danach wächst die Eisschicht so lange,
bis sich die untersten Lagen unter dem steigenden Druck
verflüssigen. Das Eis fließt dann in die Breite. Die resultie-
rende Wasserverdrängung führt zu einem Anstieg des Mee-
resspiegels. Die Eiskappe nimmt augenblicklich jedes Jahr
um 3 g/cm² zu und nähert sich dem Punkt, an dem sie in
Bewegung kommen muß. Hieraus kann auf eine bevorste-
hende Vereisung geschlossen werden.« Kosmos 5, S. *148

AUSSERIRDISCHE DOWN UNDER
»Der Vermessungsange-
stellte Bruce Wilson ent-
deckte bei der Ölsuche in
der Nähe von Forrest in
Westaustralien mehrere
Nickel/Eisen-Massen. Die
beiden größten werden auf
12 t und 5 t geschätzt. Die
12 t schwere Masse ist
kugelförmig und über 2 m groß. Schon einmal waren in
Australien in größerer Zahl Eisenmeteorite entdeckt wor-
den, nämlich 1930 in dem Kraterfeld von Henbury.«
Naturwissenschaftliche Rundschau 5, S. 209

EFFIZIENTERE HAUSFRAUEN


»Die Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK)
[beauftragte] Lehrkräfte der Höheren Frauenfachschule in
Hamburg mit der Durchführung einer vergleichenden
Studie in einer Küche mit Möbeln und Geräten, wie noch
häufig anzutreffen, und in einer modernen Anbauküche.
Als Arbeitsprogramm war ein einfaches Mittagessen
vorgesehen: Frikadellen, Salzkartoffeln, grüner Salat und
Grießflammeri mit Kompott. Die Wege der Hausfrau
wurden auf einer maßstabsgerechten Grundrißtafel mit
einem Faden nachgezogen, jede Arbeitsposition wurde
protokolliert und die Zeit mit einer Stoppuhr gemessen.
Während die Hausfrau in der ›alten‹ Küche 174 m laufen
mußte, legte sie in der modernen nur 70,3 m zurück. Der
Arbeitszeit von 69 Minuten standen nur 51 Minuten ge-
genüber, weil durch die übersichtliche Ordnung viele dop-
pelten Handgriffe und Wege eingespart werden konnten.
Angesichts der starken Überlastung eines Großteils der
Hausfrauen bedeuten die Einsparung der Wege, die Ver-
ringerung der Arbeitszeit und die Beruhigung des Arbeits-
bildes einen beachtlichen Gewinn.« Die Umschau 10, S. 332

Meteor aus dem australischen
Henbury-Kraterfeld.

1967


zeugen, hat man Rachen und Speiseröhre eines hungrigen
Menschen durch Einspritzung einer Kokainlösung betäubt;
sogleich verschwanden Hunger- und Durstgefühl vollkom-
men, und er konnte fünf Tage lang durch nichts dazu
gebracht werden, irgendwelche Nahrung oder Flüssigkeit
zu sich zu nehmen. Ebenso wie das Kokain wirkt auch das
Nikotin. Ein Mensch, der an Hunger oder Durst leidet,
kann sich mit einigen Zigarren dieses lästige Gefühl für ein
paar Stunden vertreiben.« Prometheus 1437, S. 512

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