Antike Welt - Nr5 2017

(Elliott) #1
ρ

AKTUELL

FRANKREICH

DAS «KLEINE POMPEII»
IM RÖMISCHEN VIERTEL
VON VIENNE
IŶ SaiŶte Coloŵďe faŶd aŵ ϯ. April ϮϬϭϳ
ǀor eiŶeŵ großeŶ BauǀorhaďeŶ eiŶe
geǁalige arĐhäologisĐhe AusgraďuŶg
auf ρρϬϬ ŵ^2 stat ;Aďď. ϭͿ. )u Tage kaŵ

eiŶ koŵpleter Ortsteil der röŵisĐheŶ
Stadt VieŶŶe iŶ FraŶkreiĐh, ǀerseheŶ
ŵit reiĐheŶ WohŶuŶgeŶ uŶd Geǁer-
ďegeďieteŶ. )eŶtruŵ des öfeŶtliĐheŶ
Rauŵs ďildet der Đa. ρϬϬϬ ŵ^2 große
Marktplatz aus deŵ ϭ. Jh., gerahŵt
ǀoŶ GesĐhäteŶ, ǁelĐhe soǁohl die
regioŶale haŶdǁerkliĐhe ProdukioŶ
ǀerkauteŶ als auĐh jeŶe ǀoŶ reiseŶdeŶ
KauleuteŶ.
EiŶ großes Feuer zerstörte später das
EŶseŵďle. Diese HLJpothese erkläreŶ
die ArĐhäologeŶ durĐh BraŶdspureŶ,
die die oďereŶ EtageŶ eiŶstürzeŶ ließeŶ
uŶd die reiĐheŶ Mosaike des Erdge-
sĐhosses koŶserǀierteŶ ;Aďď. ϮͿ. Teile
des Moďiliars ǁurdeŶ eŶtdeĐkt, sodass
die aďrupte FluĐht der BeǁohŶer aŶ-
geŶoŵŵeŶ ǁird. Diese katastrophaleŶ
)usaŵŵeŶhäŶge lasseŶ die WisseŶ-
sĐhatler ǀoŶ eiŶeŵ «kleiŶeŶ Poŵpeii»
spreĐheŶ.
Die zǁeite Bauphase erleďte die
Stadt iŵ Ϯ. Jh. durĐh eiŶeŶ großeŶ Platz
ŵit ŵoŶuŵeŶtaleŵ BruŶŶeŶ, gerahŵt
durĐh eiŶeŶ ďreiteŶ SäuleŶgaŶg. Der
Baukoŵpledž ǁird der rhetorisĐheŶ
SĐhule zugeordŶet, ǁelĐhe ďereits aus
IŶsĐhriteŶ ďekaŶŶt ist, doĐh zuǀor
Ŷie ǀerortet ǁerdeŶ koŶŶte. Der ŵit
AďstaŶd sĐhöŶste FuŶd der AusgraďuŶg
stellt eiŶ Đa. ϭς ŵ^2 großes Mosaik dar,
das die VerfolguŶg ǀoŶ Thalia durĐh PaŶ
zeigt.
Clément Benjamin, Archéologue Responsable
d’Opération Archeodunum

ITALIEN

DAS MITHRAS-RELIEF
DES CERVARA-TORS
BEI ROM IST WIEDER
VOLLSTÄNDIG
Iŵ )ǁeiteŶ Weltkrieg ǁurde das
Relief durĐh eiŶe Fliegerďoŵďe
zerstört. DadurĐh koŶŶteŶ eiŶzelŶe
Teile gerauďt uŶd ǀerkaut ǁerdeŶ.
EiŶige StüĐke ǁurdeŶ iŵ Depot
des TherŵeŶŵuseuŵs iŶ Roŵ ǀer-
ǁahrt. Vor drei JahreŶ koŶŶteŶ
der Kopf des Mithras soǁie ǁeitere
TeilstüĐke ergäŶzt ǁerdeŶ. Bis
dato fehlte jedoĐh das TeilstüĐk
ŵit deŵ Kopf des Siers uŶd
der HaŶd des Mithras, ǁelĐhes ŶuŶ
iŵ KuŶsthaŶdel eŶtdeĐkt ǁurde
;Aďď. ϭͿ. Die CaraďiŶieri der Aďtei-
luŶg «KulturgutsĐhutz ǀor Verlust
des italieŶisĐheŶ Kulturerďes»
;TPCͿ ďesĐhlagŶahŵte zǁei große
MarŵorstüĐke ďei eiŶeŵ KuŶst-
häŶdler auf SardiŶieŶ. NaĐh kurzeŶ
ReĐherĐheŶ der DateŶďaŶkeŶ ǀoŶ
uŶreĐhtŵäßig eŶtǁeŶdeteŶ Kultur­
güterŶ sießeŶ die CaraďiŶieri auf
das ǀor kurzeŵ zusaŵŵeŶgefügte
Relief des Mithraskults. Die FahŶ-
duŶg ŶaĐh deŶ aŵ Rauď der StüĐke
ďeteiligteŶ PersoŶeŶ läut. Das
zusaŵŵeŶgesetzte Relief ǀoŵ Tor
Cerǀara ǁird auf zǁei MillioŶeŶ
Euro gesĐhätzt.
Nach Pressemeldung

Abb. 1 Das vor kurzem wieder eingesetzte
Teilstück mit Stierkopf und Hand des Mithras.

Abb. ͷ  Überblick über einen Teil der Grabungsfläche in Vienne.

© BadisĐhes LaŶdesŵuseuŵ, Foto: AŶzaloŶe.

Abb. 2 Fußbodenmosaik aus einem Gebäude. Die
mythologische Szene im Zentrum zeigt Pan, der Thalia
entführt.

Fotos: © ArĐheoduŶuŵ, Foto Flore Giraud.

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