Der Spiegel - ALE (2022-04-30)

(EriveltonMoraes) #1

SPIEGEL GELD Leseprobe


Serie über Freizeitoasen
Die Wartelisten für einen Schrebergarten sind lang, eine
Alternative ist die Datsche. Welche Modelle es gibt und was zu
beachten ist.

Holger Wald ist Vorsitzender des Erholungs- und Freizeitvereins
Plötzky, der etwa 430 der rund 2500 Bungalowbesitzer in der
Region vertritt, wie er sagt. »Im Schrebergarten gibt es straffere
Regeln, weil er dem Kleingartengesetz unterliegt«, sagt Wald, wenn
man ihn nach dem Unterschied zwischen Parzelle und Bungalow
fragt. Im Schrebergarten sei genau festgelegt, wie groß der
Rasenanteil sein dürfe, der Anteil der Gemüsebeete, Obstgehölze
und Zierpflanzen. Auf alles werde akkurat geachtet.
Natürlich gebe es auch hier im Naherholungsgebiet Nachbarn
und Regeln, Mittagsruhe von 13 bis 15 Uhr, »und Rasenmähen
am Sonntag ist überhaupt nicht drin«, sagt Wald. »Aber ob Sie jetzt
Ihren Garten voller Beete machen und dem Unkraut hinterher-
rennen oder nur Rasen anpflanzen, sich in den Liegestuhl setzen
und dem Gras die Arbeit überlassen, ist Ihre Sache.« Er liebt es,

aus der Stadt rauszukommen, die Füße hochzulegen und die
Ruhe zu genießen. »Am Ende ist es eine Typfrage, und ich bin eher
der Bungalowtyp.«
Wer sich für ein Wochenendhäuschen entscheidet, hat im
Wesentlichen die Wahl zwischen zwei Modellen: Entweder
es steht auf einem Eigentumsgrundstück oder auf einem gepach-
teten beziehungsweise gemieteten Grundstück. Beide Modelle
haben Vor- und Nachteile.
Mit einem Ferienhäuschen auf einem eigenen Grundstück
haben Eigentümer die meisten Freiheiten. Steigt das zugehörige
Grundstück mit den Jahren an Wert, kann es sogar eine Wert-
anlage sein. Allerdings ist das auch die teuerste Variante für einen
Erholungsort im Grünen. »Zum Preis für das Häuschen und even-
tuelle weitere Baulichkeiten, Anlagen der Strom- und Wasserzufuhr
sowie für die Entsorgung des Abwassers kommt der Preis für
das Grundstück hinzu«, gibt Holger Becker vom Verband deutscher
Grundstücksnutzer (VDGN) zu bedenken. Dabei ist Bauland
vielerorts in Deutschland rar, und die Preise sind in den vergange-
nen Jahren stark gestiegen.

Nächste Woche im SPIEGEL: Hohe Inflation nagt an den Ersparnissen, Anleger sind nervös.
Wie Sie Ihr Vermögen dennoch sichern können, lesen Sie in der Beilage SPIEGEL GELD.

Weitere Themen im Heft:


  • So schützen Sie sich vor teuren
    Urlaubsüberraschungen

  • Was taugt Finanzberatung für Frauen?

  • Warum Inklusionsaktivist Raúl Krauthausen
    kein Vermögen ansparen kann


SPIEGEL GELD ist die viermal im Jahr
erscheinende Finanzbeilage des
SPIEGEL. Sie informiert praktisch und
verbrauchernah über Geldanlagen,
Immobilien, Steuerfragen und
Versicherungen.
Free download pdf