Focus - ALE (2022-04-30)

(EriveltonMoraes) #1
NACHRICHTEN

Fotos:


Shutterstock, mauritius images


FOCUS 18/2022 73

Astronomie/Biochemie

Wer viel am Computer arbeitet,
den plagt oft der „Mausarm“ –
Schmerzen im Handgelenk, die
chronisch werden können. Der
„Orbit Wireless“ des Herstellers
Kensington soll die Belastung
verringern. Statt eine Maus
hin- und herzuschieben oder
die Finger über ein Trackpad zu
bewegen, dreht man einen Ball,
den Trackball.
Das Konzept ist nicht neu.
Kensington kombiniert es mit
einem um die Kugel gelegten
Ring, der das Scrollen verein-
facht. Am Windows-PC und am
Mac funktionierte die Eingabe-

hilfe im Test auf Anhieb. Mit
einer speziellen Software kann
der Nutzer einstellen, wie schnell
sich der Mauszeiger bewegt. Wer
lange Dokumente begutachten
muss, hat eben andere Bedürf-
nisse als jemand, der Bilder
pixelgenau bearbeiten möchte.
Der Trackball ist relativ
hoch. Es liegt deshalb eine
abnehmbare Handballenauflage
bei, auf der das Handgelenk
weniger abknickt. Sie hat aber

nicht überall Platz. Mit kleinen
Händen könnte die Bedienung
schwierig werden.
Gut: Das Gerät ist symme­
trisch, sodass es sich auch für
Linkshänder eignet. Außerdem
liegt kein Kabel im Weg. Ab und
zu muss man die AA-Batterien
tauschen. Vermutlich wird der
„Orbit Wireless“ (knapp 60 Euro)
nicht jedem Schmerzgeplagten
helfen, aber einen Versuch ist er
wert. Auch bei wenig Platz wie
im Flieger leistet er gute Dienste.
Anders als eine Maus kann man
ihn auf dem Knie ablegen.
Matthias Matting

MATTINGS WARENTEST

Kensington „Orbit Wireless“

Gelenkschonend „mausen“


Runde Sache Die Eingabehilfe
soll das Handgelenk intensiver
Computernutzer entlasten

Bote aus dem All
Meteoriten können auch
Teile von Kometen sein –
hier eine Darstellung
der NASA. Meist verglühen
sie aber bei Eintritt
in die Erdatmosphäre

Wie das Leben auf die Erde kam


D


ie Ergebnisse einer haarfeinen Analyse von Meteoriten-
gestein stützen die Theorie, wonach die Fauna und die
Flora und damit der Mensch außerirdischen Ursprungs
sind. Der Aufschlag eines Himmelskörpers auf die junge Erde
könnte alle notwendigen Nukleinbasen, die chemischen Bau-
steine für DNA und RNA, geliefert haben.
Bislang hatte man nur einen Teil dieser Nukleinbasen in
Meteoriten nachgewiesen, nämlich Adenin, Guanin und Uracil.
Nun kommen auch Cytosin und Thymin hinzu. Das berichten
Biochemiker und Planetenforscher aus Japan gemeinsam
mit einem NASA-Wissenschaftler im Fachjournal „Nature
Communications“. Sie kombinierten drei Methoden – Hoch-
leistungsflüssigkeitschromatografie, Massenspektrometrie

und Elektrosprayionisation – und konnten auf diese Weise
Bestandteile im Milliardstelbereich und darunter messen.
Die Proben entnahmen sie drei besonders kohlenstoff-
reichen kosmischen Festkörpern. Der sogenannte Murray-
Meteorit ging 1950 im US-Bundesstaat Kentucky nieder, der
Murchison-Meteorit landete 1969 im Südosten Australiens.
Der jüngste Bote zog im Januar 2000 als helle Feuerkugel
über Kanada hinweg, bevor er in den Tagish-See einschlug.
Vermutlich schufen chemische Reaktionen unter Einwir-
kung von Licht die Nukleinbasen im interstellaren Raum, also
in Bereichen zwischen den Sternen. Als sich das Sonnen-
system formierte, dürften die Elemente des Lebens Bestand-
teile von Asteroiden geworden sein. kmm

Klobiger Daseins-Spender
Bruchstück des Murchison-
Meteoriten, der über
Australien niederging
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