Focus - ALE (2022-04-30)

(EriveltonMoraes) #1
REISE

Fotos:

Marketing Greece (2), Georgios Tsichlis/Alamy, Christos Drazos

FOCUS 18/2022 97

Zimmer
auf Santorin erhält
man noch in allen
Preisklassen – so-
gar im Hochsommer

Frühstück
in frischer Bergluft
im Hotel Papaevan-
gelou, Vikos-Aoos-
Nationalpark,
Epirus-Region


Unesco-Erbe
ist die Altstadt
von Rhodos
mit Spuren der
Römer, Türken
und Italiener

Rosa Sand
und nur wenige
Gäste treffen
in der Balos-
Lagune (Kreta)
aufeinander

Wohnen in
der Mühle
auf Santorin
ab 440 € pro
Nacht (bis
sechs Gäste)

Reiseprofi hofft sehr, dass die Branche
in Griechenland trotz aller Euphorie die
Lehren aus der Pandemie nicht vernach-
lässigt. „Dann reden wir wieder über das
böse Wort Overtourism“, sagt er, also über
die Gefahr, dass hohe Besucherzahlen in
bestimmten Regionen zu einer Belastung
für die lokale Bevölkerung werden.

Auf den Spuren des Zeus
Die Lösung liegt für ihn in jenen Regionen,
die weniger touristisch sind – und trotz-
dem alles bieten, was den deutschen Gast
nach Griechenland lockt: gutes Essen,
Kultur, Strand und Meer. Und von diesen
Regionen gibt es viele zu entdecken, den
Göttern sei Dank. Womit wieder Zeus mit

seiner Liebe zum bergigen Hinterland ins
Spiel kommt: „Wir sehen, dass mehr und
mehr Kunden Wert legen auf authenti-
sche und naturnahe Erlebnisse“, berichtet
Böhm-Duchez.
Kulturbesuche vor allem antiker Stätte
spielen natürlich auch noch eine Rolle,
aber Wanderungen vor allem auf Kre-
ta sind gerade ebenso gefragt. Als neue
Destination empfiehlt er etwa Epirus, die
grün-hügelige Region des westlichen
Festlands, südlich von Albanien und mit
kaum entdeckten Küstenstrichen für Fans
langer Sonnenuntergänge.
In ihrer Reiseagentur Somewherewe -
know in Athen sitzt Zeta Kourafa, und
auch sie freut sich, dass sie nun wieder

Reisen planen kann: „Endlich können
wir hinter uns lassen, was wir in den ver-
gangenen zwei Jahren erlebt haben.“ Vor
acht Jahren hatten sie und ihre Zwillings-
schwester Julia die Agentur mit dem Ziel
gegründet, Urlaubern vor allem das unbe-
kanntere Gesicht ihres Landes zu zei-
gen. Das ist jetzt gefragter denn je, aller-
dings leidet auch ihre Agentur unter dem
Fachkräftemangel der gesamten Bran-
che, nicht nur in Griechenland: Während
der Pandemie haben sich viele Hotel-
angestellte, Fahrer, Tauch- und Surfleh-
rer andere Jobs gesucht. Griechenland
steht jetzt vor der Herausforderung, die
gestiegene Nachfrage zu bedienen, ohne
die Qualität der Unterkünfte, Trans-
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