Fotos: imago (2), dpa
Ron Galella, 91 Für die Zeitschrift
„Newsweek“ war er der „Paparazzo
Extraordinaire“. „Time Magazine“
und „Vanity Fair“ nannten ihn den
„Godfather“ der amerikanischen
Presse-Fotografie. Unerbittlich jagte er
Jackie Kennedy Onassis nach, bis es
ihm ein Richter verbot, und dann noch
ein bisschen weiter ... Marlon Brando
brach ihm mal den Kiefer ... Ach, es
gibt so viele andere Geschichten. Wir
haben seine Arbeiten öfter in „The
Eye of Photography“ präsentiert, etwa
anlässlich der Ausstellung „Ron Galel-
la: 55 Years a Paparazzi“ 2015 in New
York. Damals trafen wir uns, zwei
Fotografen auf gegensätzlichen Seiten
des Spektrums. Ron machte sich über
den Aufwand lustig, den ich für mei-
ne Porträts betrieb, während ihm ein
einzelner Schnappschuss ein Vermö-
gen einbrächte. Seine Bilder wander-
ten aus den Boulevardblättern in die
Magazine, in Bücher (22 insgesamt),
in Galerien und Museen. Das MoMA
in New York hat fünf seiner Arbeiten
in der Sammlung – nicht so schlecht
für einen Jungen aus der Bronx.
GILLES DECAMPS,
Fotograf/Magazin „The Eye of Photography“
Régine, 92 Wir waren
damals jung und wild,
als wir in den 90ern in
den Pariser Nachtclub
„Chez Régine“ unweit
der Champs-Élysées
gingen. Und auch wenn
der Laden mit seinem Ambiente – rot-
schwarz, viel Samt und Leder – in die
Jahre geraten war, blieb er für uns
magisch. „Chez Régine“, das war eine
1956 gegründete Disco mit Stamm-
gästen wie Jean-Paul Belmondo, der
Bardot und Alain Delon. Damals sang
Besitzerin Régine, bürgerlich als Regi-
na Zylberberg in Belgien geboren, dort
auch Songs von Serge Gainsbourg.
Sie trat in legendären Konzerthallen
wie dem Pariser Olympia oder der
Carnegie Hall in New York auf. Spä-
ter erschuf sie unter ihrem Namen
ein internationales Nachtclub-Impe-
rium mit 22 Clubs weltweit. Ich erin-
nere mich an Promis wie Kate Moss
und Johnny Depp, die in der Pariser
Dependance nach einer Fashion-Show
vorbeischauten. Mit viel Paparazzi-
Getöse am Eingang. Régine war
indes zu jedem Gast gleich mürrisch.
Und man verzieh es ihr. Sie war eben
damals schon eine Legende.
MARIKA SCHAERTL,
FOCUS-Autorin
Mino Raiola, 54 Es war
eine Karriere buchstäb-
lich vom Tellerwäscher
zum Multimillionär. Nur
dass Raiola ein paar
andere gleich mit zu
Großverdienern machte:
Fußballprofis wie Zlatan Ibrahimovic
oder Paul Pogba, die er bei Vereins-
wechseln beriet. Aus Süditalien war
die Familie 1968 in die Niederlande
ausgewandert und eröffnete dort eine
Pizzeria. Mino half in der Küche, küm-
merte sich aber bald um die Finanzen.
Anfang der 90er wurde er Sportdirek-
tor beim HFC Haarlem und fungierte
als Vermittler beim Transfer nieder-
ländischer Stars nach Italien. Sein Ver-
handlungsgebaren ist legendär: Gern
trat er in Badeschlappen und engem
Pulli über der Plauze auf. Dass seine
Geschäfts-„Partner“ ihn unterschätz-
ten, half ihm, sie über den Tisch zu
ziehen. Nach schwerer Krankheit ist
Raiola nun in Mailand verstorben. Sei-
nen letzten Coup muss seine Agentur
ohne ihn abschließen: den Verkauf des
Dortmunders Erling Haaland mutmaß-
lich nach England. 355 Millionen Euro
soll das Paket umfassen, bestehend
aus Ablöse, Gehalt und, klar, fürstli-
cher Beraterprovision.
JOBST-ULRICH BRAND,
FOCUS-Redakteur
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