FOCUS - ALE (2022-05-07)

(EriveltonMoraes) #1
NACHRICHTEN

Fotos:


imago images, action press, The NewYorkTimes/Redux/laif


Ein interessantes Konzept
hat sich der Fotospezialist
Canon mit der PowerShot PX
ausgedacht. Es soll das Problem
vieler „Familienfotografen“ lösen:
Ausgerechnet die Person, die
sich am meisten für Schnapp-
schüsse engagiert, ist meist hin-
ter der Linse statt im Bild.
Die PowerShot PX wirkt auf
den ersten Blick wie eine Über-
wachungskamera. Tatsächlich
arbeitet sie nach der – nicht
gerade simplen – Installation
auch wie eine. Sie rotiert und
schwenkt, bis sie ein interessan-
tes Motiv gefunden hat; oder

etwas, das der interne Algorith-
mus als interessant betrachtet.
Meist sind das Menschen. Dann
entstehen Fotos. Eine Auswahl
dieser Bilder erscheint auf dem
verknüpften Handy. Die Kamera
selbst ist nicht online und spei-
chert Fotos nur intern, spioniert
also nicht.
Perfekt sind die Zwölf-
Megapixel-Fotos nicht.
Schlechte Lichtverhältnisse sind
ebenso ein Problem wie schnelle

Bewegungen oder die falsche
Höhe. Die Kamera erreicht nicht
das Niveau aktueller Smart-
phones, und ein menschlicher
Fotograf ist einfach flexibler.
Wer sichergehen will, dass die
PowerShot PX ein bestimmtes
Motiv fotografiert, ruft ihr einen
Befehl zu oder nutzt die Handy-
App als Fernauslöser.
Das Gerät kann also trotz
des hohen Preises (469 Euro)
maximal Zweitkamera sein. Das
Versprechen, dass alle Personen
annähernd gleichberechtigt zum
Motiv werden, erfüllt sie aber.
Matthias Matting

MATTINGS WARENTEST

Canon Powershot PX

Automatischer Paparazzo


Die Kamera ist der Fotograf
Sie hält fest, was ihr geeignet er-
scheint – mit Einschränkungen

Raumfahrt

Ein Trümmerfeld auf dem Roten Planeten


G


eht es nach Elon Musk und seinem Ehrgeiz als Raum-
fahrtunternehmer, werden Menschen womöglich
gegen Ende des Jahrzehnts den Mars betreten. In der
Zwischenzeit nimmt die Zahl unbemannter Besuche zu –
und mit ihr die Menge irdischer Hinterlassenschaften auf
dem vierten Planeten des Sonnensystems. Ein Gerät der
vor gut einem Jahr gelandeten NASA-Mission „Mars 2020“,
die Helikopterdrohne „Ingenuity“ (Einfallsreichtum), hat
nun Trümmer des Mars-Rovers „Perseverance“ (Ausdauer)
fotografiert. Die übermittelten Aufnahmen überraschen ein
wenig. Man hatte erwartet, dass sich das Material nach dem
Eintritt in die Mars-Atmosphäre und dem Aufprall mit knapp
130 Stundenkilometern in seine Einzelteile zerlegen wird. In
jedem Fall will die NASA daraus Schlüsse ziehen, wie Landun-
gen noch sicherer werden können.
Bei den Trümmern (r. u.) handelt es sich vor allem um die
kegelförmige Außenschale, die den Rover während seines
Abstiegs in den sogenannten Jezero-Krater schützte,

und um den Fallschirm. Er ist mit Sand und Staub bedeckt.
„Perseverance“ selbst funktioniert, sammelt Gesteinsproben
und analysiert sie. „Ingenuity“ hat keine so klar umrissenen
Aufgaben, stellt laut NASA eher eine technologische Demons-
tration eines auf dem Mars stationierten Flugobjekts dar.
Raumfahrtspezialisten werden die Wrackbilder jetzt meh-
rere Wochen hindurch auswerten. Die weiteren Zeitpläne von
NASA und der Europäischen Raumfahrtagentur ESA sind deut-
lich weniger ehrgeizig als jene von Elon Musk. Bis 2030 soll
zunächst eine Plattform landen, die einen basketballgroßen
Behälter mit Mars-Material aufnimmt und mithilfe einer
Raumsonde zur Erde bringt.
Der Jezero-Krater, der einen Durchmesser von 48 Kilometern
hat, wurde zum Ziel von „Mars 2020“, weil man sich in ihm
Spuren vergangenen Lebens erhofft. Der Krater entstand durch
einen Meteoriteneinschlag. Es gibt Hinweise, dass bis vor
3,8 Milliarden Jahren dort noch offene Wasserflächen exis-
tierten. Jezero heißt in vielen slawischen Sprachen See. kmm

Relativ unversehrt
Schale und Fall-
schirm (im Hinter-
grund) von „Perse-
verance“, aktuell
aufgenommen aus
Ferner Senkrecht- acht Meter Höhe
starter
Künstlerische
Darstellung von
„Ingenuity“. Die
Drohne landete mit
dem Rover am


  1. Februar 2021

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