Steiermark Magazin 5 • 201778MärkteVersichert ist sicherENTGELTLICHE EINSCHALTUING.FOTO: SHUTTERSTOCKWIE GUT
VERSICHERT SIND SIE?
Betreiben Sie eine Risiko- oder Extremsportart? Vielleicht ohne es zu wissen?
Dann sollten Sie sich gerade jetzt zur Urlaubszeit gut versichern, um kein
böses Erwachen zu erleben. Wir haben bei versicherungsunabhängigen
Experten – bei den steirischen Versicherungsmaklern – nachgefragt.
E
in falscher Schritt oder ein
kleiner Fehler können einen
bei der Ausübung risikobe-
hafteter Sportarten völlig
aus der Bahn werfen. Wochenlange
oder monatelange Spitalsaufenthalte,
mögliche dauerhafte gesundheitliche
Schäden oder eine Behinderung, die
die Ausübung des Berufes unmöglich
macht – ein Freizeitunfall kann verhee-
rende gesundheitliche, finanzielle und
soziale Folgen haben.Gesetzliche Krankenversicherung
Zwar trägt die gesetzliche Krankenkas-
se die Kosten für Heilbehandlung und
Rehabilitation nach einem Sport- oder
Freizeitunfall, den Verdienstausfall bei
Dauerinvalidität ersetzt die gesetzliche
Krankenversicherung aber nicht. Auch
nicht die Kosten für einen eventuell
notwendigen Wohnungsumbau, Ber-
gekosten und einen eventuellen Heim-
transport.Unfall- & Haftpflichtschutz
Eine private Unfallversicherung ist da-
her ebenso zu empfehlen wie eine pri-vate Haftpflichtversicherung, wenn
man selbst sportlich ist und das Risiko
sucht. Sie zahlt, wenn man andere Per-
sonen unabsichtlich verletzt oder frem-
de Sachen beschädigt und wird in un-
seren Breiten meist gemeinsam mit der
Haushaltsversicherung abgeschlossen.Schau genau
Wer nun eine private Versicherung ab-
schließt, ist gut beraten, genau zu prü-
fen und zu vergleichen. Je nach Versi-
cherung sind die Leistungen sehr un-
terschiedlich. „Risikosportarten wie
Tauchen oder Mountainbiken können
im Rahmen einer normalen Unfallver-
sicherung mitversichert sein, müssen
aber nicht“, weiß der Obmann-Stell-
vertreter der Versicherungsmakler und
Berater in Versicherungsangelegenhei-
ten der WKO Steiermark, Herbert
Schrefl.
Radfahren ist üblicherweise in der
Unfallversicherung eingeschlossen.
Doch Vorsicht: Wer sich abseits übli-
chen Radwege auf Downhillstrecken
oder Moutainbikepisten begibt, könn-
te je nach Versicherer bereits ein Risi-kosportler sein. Dieses Risiko ist in der
privaten Unfallversicherung nicht au-
tomatisch gedeckt und der Sachverhalt
muss akribisch abgeklärt werden, denn
ein „Das habe ich nicht gewusst“ fühlt
sich in solchen Situationen besonders
schmerzlich an.Urlaubsklausel
„Es gibt bei manchen privaten Versiche-
rungen eine Urlaubsklausel, die man
vereinbaren kann oder auch nicht. Die-
se Urlaubsklausel besagt, dass die be-
nannte Risikosportart in den Urlaubs-
tagen in der privaten Unfallversiche-
rung inkludiert ist“, so Herbert Schrefl.
Bei der Unfallversicherung gibt es aber
zunehmend Versicherungsunterneh-
men, die immer mehr Risikosportar-
ten ausschließen. Es kommt sogar
schon zu Extremfällen, wo Versicherer
Schifahren aus dem Versicherungs-
schutz ausnehmen.
Besonderes Kopfzerbrechen machen
Sportbegeisterten die vielen unter-
schiedlichen Regelungen innerhalb der
Versicherungswirtschaft. „Die eine Ver-
sicherung sagt, Bergsteigen bis Schwie-stmk1705_Versicherung Sport.indd 78 12.06.17 17:52