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Rhodos
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Marmaris
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Bodrum
Kos
Ägäis
yachtrevue.at • 7|17 41
DODEKANES
Klima: mediterran mit heißen, trockenen
Sommern und mild-feuchten Wintern
Luft-Temperatur: 12–22 °C (Winter), 22–35 °C (Sommer)
Wassertemperatur 16–25 °C
Regentage pro Monat 10 Tage mit 40 bis 90 l/m² (Winter)
<1 Tag mit 0 bis 20 l/m² (Sommer)
Hauptwindrichtungen NW (Meltemi); Thermik nur selten!
Windstärke Meltemi: 4 bis 5 Bft., Thermik: 2 bis 3 Bft.
Beste Reisezeit April bis November
Besonderheiten: Nur wenige Segelreviere weltweit können
sowohl Wind- als auch Sonnengarantie vorweisen – der Dode-
kanes zählt dazu. Trotz der statistisch null Regentage in den
Sommermonaten sollte man das Ölzeug aber nicht zuhause
lassen. Die südlichen Sporaden, wie der Dodekanes auch ge-
nannt wird, sind bekannt für Wind zwischen 4 und 6 Beaufort;
er macht die vorherrschenden Temperaturen über 30 Grad
erst erträglich. Er wird generell Etesien (in Griechenland Mel-
temi, in der Türkei Meltem) genannt und hat seinen Ursprung
in der unterschiedlich schnellen Erwärmung von Land und
Meer. In den Sommermonaten bildet sich über dem türkischen
Festland ein Hitzetief, das an seiner Rückseite konstanten Wind
aus Nord über die Ägäis wehen lässt. Im Dodekanes kommt
der Meltemi je nach Ablenkung durch die Inseln aus Nordost
bis Nordwest, wobei sich die Windgeschwindigkeit in den na-
türlichen Düsen zwischen den Inseln verstärken kann. Übli-
cherweise setzt der Meltemi in den Vormittagsstunden ein und
wird in den späten Nachmittagsstunden immer schwächer.
Wird das System durch Tiefdruckgebiete im östlichen Mittel-
meer unterstützt, weht der Meltemi aber auch nachts sehr kräf-
tig und kann dann bis 8 Beaufort erreichen. Je weiter südlich
man kommt, desto schwächer wird der Meltemi; bei Rhodos
verläuft er sich im östlichen Mittelmeer. Achtung: In Anker-
buchten kann es in der Nacht zu starken Fallböen kommen.
Während in den trockenen Sommermonaten ein Teppich
aus goldgelbem Gras und dürrer Macchie die Inseln überzieht,
stellt sich in den Wintermonaten teils kräftiger Regen ein, der
für grüne Vegetation sorgt. Die beste Reisezeit ist grundsätz-
lich von April bis November, wem der eine oder andere Regen-
tag nichts ausmacht, kann aber auch in den Wintermonaten
den Dodekanes besuchen und sich von einem völlig anderen
Landschaftsbild verzaubern lassen.
WIND &
WETTER
MICHAEL BURGSTALLER
Der Gmundner ist begeisterter Fahrten- und Regatta-Segler, hat in
Innsbruck Meteorologie und Geophysik studiert und sich mit einem
Ingenieursbüro für Meteorologie und Energiewirtschaft selbststän-
dig gemacht. Er ist zweifacher oberösterreichischer Landesmeister
(Yardstick), RPC-Sieger, zweifacher Kornati-Cup-Sieger und hat an
Rolex Middle Sea Race und Fastnet teilgenommen. Er hält Seminare
zum Thema Segelwetter und Wetterprog nosen für Regatten.
Anfragen sind an [email protected] möglich.
Michael Burgstaller
Dodekanes
Info. Das sollten Sie wissen,
wenn Sie einen Törn in der
Inselgruppe in der östlichen
Ägäis planen
Grenzverkehr: Das Pendeln zwi-
schen griechischen und türkischen
Sehenswürdigkeiten ist wegen der
Nähe des Dodekanes zum türki-
schen Festland verlockend. Jeden-
falls in dieser Hinsicht ist es bedau-
erlich, dass die Türkei und die Euro-
päische Union kein Herz und ein
Reisegebiet sein wollen. Wer von der
Türkei nach Griechenland einreist,
muss für das Ein- und Ausklarieren
ungefähr 150 Euro berappen, im
Normalfall sind 50 Euro üblich.
Reisezeit: Wer es sich aussuchen
kann, reist nicht von Juni bis Sep-
tember. Auch in den Buchten und
Häfen des Dodekanes herrscht in
der Hochsaison Trubel und Jubel,
was Liegeplätze rar und nicht selten
Ärger macht.
Nautisches: Wenn sich die Druck-
gebilde konventionell entwickeln –
Hoch auf dem Balkan, Hitzetief über
der Türkei –, wird der Dodekanes in
der heißen Jahreszeit vom Meltemi
bestrichen (siehe auch Wetter-Info
nebenan). Dann braucht der Segler
die Maschine nur an den Enden
seiner Reiseetappen. Kein Vorteil
ohne Nachteil: Die Inseln des Dode-
kanes sind ziemlich exakt in südöst-
licher bzw. nordwestlicher Richtung
aufgefädelt. Das ist so, wie dort der
Meltemi bläst, und bedeutet
kreuzen oder vor dem Wind
schaukeln.
Chartern: Kos ist eine ideale Absprung-
basis für Fahrten im Dodekanes, aber
auch für die Erkundung der Kykladen.
Den oben beschriebenen Törn haben
wir in Zusammenarbeit mit Cosmos
Yachting unternommen. Die Firma
wurde 1987 in München gegründet und
startete als weltweit agierende Agentur.
Seit 1996 betreibt man in Griechenland
eigene Stützpunkte, mittlerweile ist die
Zahl der Basen auf sechs angewach-
sen (Athen, Lavrion, Rhodos, Kos,
Korfu und Trevesa). Cosmos Yachting
ist offizieller Griechenland-Importeur
von Bavaria, daher finden sich in den
Flotten ausschließlich Monohulls von
Bavaria beziehungsweise Katamarane
von Nautitech, die bekanntlich zu
Bavaria gehören.
Wir segelten im Frühjahr 2017 mit einer
neuen Bavaria Cruiser 41. Die Yacht
kostet je nach Saison zwischen 1.500
und 3.600 Euro; im Juli sind dafür bei-
spielsweise 3.100 Euro zu berappen.
Schnäppchen-Jäger kommen bei
Cosmos Yachting häufig auf ihre Rech-
nung: Es werden immer wieder beson-
ders günstige Rücküberstellungen von
den sechs Stützpunkten angeboten,
etwa von Rhodos nach Athen, vom
Ionischen Meer nach Athen oder
umgekehrt.
Info: Cosmos Yachting GmbH,
D-80802 München, Tel.: 0049/(0)89/
411 47 19 00, Tel. (gebührenfrei): 0800/
0850505, E-Mail: info@cosmos-yach-
ting.de, http://www.cosmos-yachting.de
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