Yachtrevue – Juli 2017

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SPEZIAL • P O W E R K AT-T Ö R N

Das zweifelhafte Vergnügen ist zum Glück

nicht von langer Dauer. Bald verziehen

sich die dunklen Wolken, der Wind lässt

merklich nach und die Sonne kommt her-

vor. Wir rauschen mit 18 Knoten übers

Wasser, die Fähre nach Hvar hat keine

Chance mit uns mitzuhalten. Nun wird der

Salon in ein Spielzimmer verwandelt und

der barrierefreie Salonboden mit Brett-

spielen zugepflastert.

Nach etwas mehr als einer Stunde und

30 Seemeilen haben wir unser Tagesziel,

die ACI-Marina Palmižana auf der Insel

Sveti Klement, erreicht. In der Nebensai-

son ist es kein Problem, für den fast sie-

ben Meter breiten Kat einen Liegeplatz zu

finden. Er hat allerdings seinen Preis: Ka-

tamarane zahlen die 1,5-fache Gebühr und

somit werden 122 Euro fällig. Während die

Erwachsenen das Mittagessen zubereiten,

S

chwarze Wolken hängen bedroh-

lich tief bis zum Horizont. Dicke

Regentropfen klatschen aufs

Hardtop und der böige Wind

schickt uns eine unangenehme,

kurze und steile Welle entgegen. An die-

sem ungemütlichen Oktobertag haben

sich nicht viele Boote auf das Wasser

verirrt. Unermüdlich kämpft sich die

Marieta, ein Moorings 433 PC, mit zehn

Knoten die Nordküste von Šolta entlang.

Ob meine jüngsten Passagiere, die acht-

jährige Elena und ihr sechsjähriger Bruder

Mateo, wohl seefest sind? Für ihre aller-

erste Ausfahrt hätte ich mir besseres

Wetter gewünscht. Während der Autopilot

problemlos Kurs hält, klettere ich von der

Flybridge in den Salon, um nach dem Rech-

ten zu sehen. Dort angekommen traue ich

Augen und Ohren kaum. Die Kids sitzen

quietschvergnügt auf der Salonbank und

springen bei jeder Welle juchzend in die

Höhe: „Juhu! Und noch eine Welle! Und

noch eine! Kannst du nicht schneller fah-

ren? Schneller!“ Mit einem Seitenblick auf

ihre Mutter, die schon etwas grün um die

Nase ist, lasse ich das lieber bleiben ...

VORTEILE:

Raumangebot

geringer Treibstoffverbrauch

keine Krängung

Steuerverhalten – guter Geradeauslauf

Manövrierbarkeit im Hafen

NACHTEILE:

höhere Anschaffungs- bzw. Charter-

kosten

Liegeplatz

Stadtbummel. Ein Besuch von Hvar

darf bei einem Törn durch Süd-

dalmatien nicht fehlen. Mit dem

Taxiboot aus der Palmižana erreicht

man die idyllische Altstadt in zehn

Minuten. Von einem der zahlreichen

Terrassenlokale lässt sich dann der

Sonnenuntergang genießen

Abstecher. Mit dem Motorkat kommt man schnell von A

nach B, ein spontaner Ausflug zum bekanntesten Strand

Kroatiens am Goldenen Horn von Brač ist kein Problem

Doppeltes Vergnügen

Dalmatien. Ob Kurztrip oder Urlaubstörn – ein Motorkatamaran ist das ideale

Gefährt, wenn man mit der Familie unterwegs ist. Von Verena Diethelm