Yachtrevue – Juli 2017

(Ron) #1

yachtrevue.at • 7|17 53


Yacht tatsächlich wie ein Monohull. Das Vor-
schi
erstreckt sich über die gesamte Brei-
te von mehr als sechs Meter, statt eines
Trampolins gibt es eine massive Deckein-
heit mit integrierter Lounge-Gruppe. Die
Plicht wird durch eine weitere große Sitz-
bank begrenzt, von dort geht es ebenerdig
in den 20 m^2 großen Salon oder beidseits
über drei Treppen auf die Badeplattform.

Prinzip der drei Ebenen
An Bord stehen drei Ebenen zur Verfügung.
Die unterste be†ndet sich in den Rümpfen,
wobei diese im Vergleich zu einem Segel-
kat wesentlich breiter sind. Das Backbord
gelegene Eigner-Compartment mit Queen-
size-Bett (15 m^2 ) und Nasszelle mit getrenn-
ter Dusche hat imponierende Ausmaße;
Tupfen auf dem i ist der Blick direkt vom
Bett durch die große Rump“uke nach
außen. Im Steuerbordrumpf sind zwei Dop-
pelkojen inklusive Nasszelle mit separater

Dusche untergebracht, eine Skipper kajüte
gibt es als Option.
Der Bordalltag spielt sich auf Salon-
niveau ab. Große, rundumlaufende Fenster-
“ächen mit beschatteten Frontscheiben
erlauben einen guten Rundblick vom er-
höhten Sitzbereich. Im vorderen Teil des
Salons hat man noch eine Doppelkoje
untergebracht: praktisch im Charter oder
für Wachführende bei langen Überfahrten.
Nahezu alle Annehmlichkeiten, die man
auf dieser Ebene †ndet, gibt es auch auf der
Fly (21 m^2 ), etwa Sitzgarnitur, Sonnenliege,
Freiluft-Pantry oder Steuerstand plus Hard-
top mit Schiebedach.
Die von uns getestete MY 44 war mit zwei
435 PS starken Volvo Penta IPS-Antrieben
ausgestattet. Diese bestmögliche Motorisie-
rung inklusive Joysticksteuerung fügte sich
harmonisch in das Gesamtkonzept. Die
Höchstgeschwindigkeit lag bei 25, die
ideale Reisegeschwindigkeit bei 14 Knoten.

Der Übergang von Verdränger- in Gleitfahrt
verlief kaum wahrnehmbar. Die Yacht wirk-
te in jeder Phase entspannt, schnupfte Wel-
len ebenso gelassen wie Kurven mit Voll gas.
Entspannt konnte auch der Skipper sein,
der sich im Hafen dank Joystick ohne Stress
bewegen konnte. Parallel verschieben, dre-
hen, in enge Parklücken zwängen – klappt
alles auch ohne nennenswerte Erfahrung.

Resümee
Wenn ein Motorkatamaran als eigenstän-
dige Yacht entwickelt wird, generiert das
mehrere Vorteile. So sind die Rümpfe für
hohe Geschwindigkeiten sowie Gleitfahrt
konzipiert und bieten zudem viel Platz
im Inneren. Nachteilig ist nur der Preis,
der sich im Falle der MY 44 im oberen Seg-
ment ansiedelt. Dividiert man die Summe
durch die Quadratmeter an Lebensraum,
erscheinen die Kosten aber in deutlich
günstigerem Licht ... ■

Klare Linie. Die MY 44 ist kein entmasteter Segelkat, sondern wurde als eigenständige Motoryacht konzipiert

FOTOS: VIRGINIE PELAGALLI

yare1707_MY44.indd 53 22.06.17 12:05

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