Yachtrevue – Juli 2017

(Ron) #1
19

Steiermark Magazin 5 • 2017

FOTOS: REITERHOF


ERMEDIA


EIN TRACHTENSCHUH für die alternative Leichtigkeit des Seins.

Es ist gelungen
Schlussendlich ist es doch gelungen
den Produzenten in China zu finden,
der für den europäischen Raum nach
europäischen Standards produziert.
Die Einfuhr- und Versandlogistik ist
mittlerweile entwickelt, die Homepage
online und seit Herbst 2016 trudeln
auch die Bestellungen ein. Simon,
Gerhard und Wolfgang sind überzeugt,
auf das richtige Produkt gesetzt zu ha-
ben. Die Reaktion der Leute und Ge-
schäftsinhaber pendelt zwischen sehr
gut und begeistert. Und offenbar ge-
fällt diese Art von Trachtenschuh auch
Leuten, die ansonsten mit Tracht
nichts am Hut haben. „Wir hatten nur
wenig Startkapital zur Verfügung, wer-
den dennoch 2017 bereits den Break-
even erreicht haben“, freut sich Ger-
hard Hörtnagl, der für Marketing &
Verkauf zuständig ist.

Klein, aber exklusiv
Simon Reithofer ist die „Kreativabtei-
lung“ im Mikrokosmos von Wu-
batl-Shoes. Er ist für Fotografie und
Grafik zuständig, für Homepage, Wer-
bematerial und Videoproduktionen.
Das Produktdesign ist meist Sache lan-
ger nächtlicher Beratungen. Simon
Reithofer: „Es ist ja nicht so, dass wir
von jedem Modell große Stückzahlen
fertigen lassen, daher gibt es von ei-
nem Wubatl-Modell nur einige Hun-
dert oder sogar nur einige Dutzend
Stück. Das macht den Schuh aber
umso interessanter. Wir können auf
Trends hinsichtlich Farbe und Design
sehr flexibel reagieren und exklusive
Konzepte verwirklichen.“
Mit Ausnahme des Modells „Clas-
sic“ werden alle Wubatl-Shoes in limi-
tierter Auflage hergestellt. Wenn das
Modell abverkauft ist, kommt das
nächste. So hat man eigentlich immer
einen exklusiven Schuh am Fuß. Die
Chargen umfassen 300 bis 400 Paar,
manchmal auch weniger. Der Schnitt
allerdings ist bei allen Unisex-Model-
len gleich. Es wechseln die Stoffe und
Kombinationen, die Muster und Far-

ben. Viele Modelle werden im Famili-
en- und Freundeskreis designt, natur-
gemäß sitzen da viele junge Leute zu-
sammen, die Ideen sprudeln nahezu
grenzenlos.
Der Preis pro Paar liegt derzeit bei
79,90 Euro, für exklusivere Modelle
mit exquisiten Stoffe wie Brokat oder
Samt bis zu 100 Euro.
„Wubatl – Shoes“ gibt es online bei
http://www.wubatl.com, aber ab Frühjahr
auch in ausgewählten Trachten- und
Schuhgeschäften.

Markt China
Für die drei Neo-Schuhfabrikanten
waren die letzten Monate eine beweg-
te Zeit. „Allein die Tatsache, dass
plötzlich der Versand unsere gar nicht
vorhandenen Versandkapazitäten über-
stieg, war eine Überraschung, die uns
an Erfahrung reicher machte“, lächelt
Gerhard Hörtnagl milde. Aber auch
die jüngsten Nachrichten aus China

verwirren ein wenig: So soll echtes In-
teresse am chinesischen Markt für den
Trachten-Turnschuh aus der Steier-
mark vorhanden sein. „Damit hat ja
auch niemand gerechnet“, seufzt Hört-
nagl.

Lebensgefühl
„Egal, wohin es sich entwickelt, wir sind
gespannt“, resümieren Gerhard, Simon
und Wolfgang übereinstimmend. „Wir
sind vom Konzept überzeugt und spü-
ren das Feedback der jungen Leute.
Die Tracht entwickelt sich, der Schuh
blieb lange hart, unflexibel und steif.
Jetzt kann man mit Wubatl das Hei-
matgefühl vom Scheitel bis zur Sohle
genießen. Der neu interpretierte
Trachtenschuh bringt urbane Leichtig-
keit an die Füße. Uns geht es um das
Lebensgefühl. Das war auch unser An-
trieb. Jetzt schauen wir, was kommt.“
Vielleicht doch noch die Trachten-San-
dale Marke „Wubatl-Ugly“?

stmk1705_Wubatl.indd 19 12.06.17 18:12
Free download pdf