Modell Aviator August 2017

(sharon) #1

36 08/2017


MODELLE | Downloadpläne (www.modell-aviator.de)
Die Jupiter Duck-Story

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Los ging es bereits beim 1. Wuppertaler Wasserflug-
treffen im Winter dieses Jahres. Obwohl erst wenige
Tage online, nahmen schon etliche Jupiter Duck-
Nachbauten am Treffen teil. In zahlreichen Varianten
und Modifikationen. Auch international, zum Beispiel
auf RC-Groups zu sehen, finden sich erste Nach-
bauten. Eine farblich sehr ansprechende Version in
Gelb-Schwarz baute Jürgen Bestenlehner. Wie gut sich
„Wellblech“ als Grundmaterial eignet, beschreibt und
zeigt Lutz Näkel auf den nächsten Seiten. Doch bei all
dem war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Ide-
en zur Vergrößerung der Jupiter Duck geboren waren.

Den Anfang machte wohl der Konstrukteur selbst mit
einer 200-Prozent-Ausführung. Ihm folgte direkt Stephan
Brehm mit einer beeindruckenden 300-Prozent-Duck.
Während die „kleinere“ bereits den Luftraum er-
obert hat – das zeigt dieses Video: https://youtu.be/
u6tV8cMAGF0 – sieht Stephans „größere“ dem Erstflug
entgegen. Doch lassen wir die beiden selbst zu Wort
kommen.

Double Duck
„Die Double Duck ist aus einem Schulprojekt heraus
entstanden. Ich habe sie nicht alleine gebaut, sondern
Schüler regten das Projekt an und waren daran be-
teiligt“, schreibt Thomas Buchwald. „Alle Dimensionen
des Downloadplans wurden, ebenso wie die Materi-
alstärke, verdoppelt. Der baulich größte Unterschied
liegt im abnehmbaren Flügel und den Streben. An-
getrieben wird die dicke Ente von einem 80-Gramm-
Motor mit 1.300 kv, einem 10 × 5-Zoll-APC-Propeller

Thomas Buchwald, Konstrukteur der Jupiter Duck, hätte nicht im Traum daran gedacht, welche
Dynamik sein Downloadplanmodell entfalten könnte. Veröffentlicht in Modell AVIATOR 02/2017
eroberte das kleine, handliche Wasserflugmodell die Herzen der Modellflieger im Sturm.

Mehr Infos in der
Digital-Ausgabe +

Jupiter Duck wächst und gedeiht


Duck Tales

und einem 3s-LiPo mit 2.600 Miliamperestunden Kapazität. Das Fluggewicht liegt
knapp über einem Kilo. Die Flugeigenschaften sind überragend, das Ding fliegt wie
eine Duck in Zeitlupe. Auf dem Wasser verhält sie sich mustergültig – schon mit
Drittelgas geht sie auf die Stufe und hebt nach wenigen Metern ab. Sie ist ein idealer
Trainer, langsam, gutmütig und vorhersagbar, und aufgrund der Größe immer gut
zu sehen.“

Triple Duck
Stephan Brehm schildert seinen Weg zur Ente, den er auch in einem einzigarten
Film dokumentierte – hier: https://youtu.be/GGLxPBI8G5s – so: „Ende Februar fand
in Wuppertal das erste Wuppertaler Indoor-Wasserflugtreffen statt. Dort wurde
zum ersten Mal das ganze Ausmaß einer Infektion sichtbar, die in den letzten
Monaten in der Wasserflugszene grassiert. Ich rede vom Jupiter-Duck-Virus. In
Wuppertal war bereits jeder dritte Pilot infiziert und inzwischen dürfte das eher
schlimmer geworden sein. Um meine eigene Infektion in den Griff zu bekommen,
wollte ich mir nach dem Wuppertaler Schwimmbadfliegen in einer Mail-Konver-
sation mit Thomas Buchwald, der allgemein als Patient Null angesehen wird, gute
Ratschläge holen. Stattdessen schrieb Thomas mir von einer 200-Prozent-Variante


  • wahrlich kontraproduktiv! Und was soll ich sagen, geschwächt wie ich bereits
    war, hatte ich nichts besseres zu tun, als großmäulig eine 300-Prozent-Variante ins
    Spiel zu bringen. Hätte ich nur geahnt, was das bedeutet!


Zuerst mal flugs den Plan skaliert und in den Druckerdialog geschaut. Häh? 72 Blatt
DIN-A3? Egal, nutzt nichts, ich brauche den Plan. Nach dem Zusammenkleben der
Bauteilezeichnungen gab es dann eh kein Zurück mehr. Ein Paket 6 Millimeter Depron
und eine Platte 60 Millimeter Styrodur wurden in den nächsten Wochen in eine
Triple Duck transformiert. Einige Meter Kiefernleisten, GFK-Rohre und eine Flasche
PU-Kleber waren ebenfalls beteiligt. Bei den Flügeln betrat ich für mich Neuland und
baute diese nach der sogenannten Armin-Wing-Methode auf. Dabei werden viele
Holme, aber keine Rippen verwendet. Das Ergebnis funktioniert und sieht gut aus, ist
aber sicher nichts für diejenigen Modellflugfreunde, die ihre Modelle berechnen und
aerodynamisch optimieren.
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