Modell Aviator August 2017

(sharon) #1
MODELLE | http://www.modell-aviator.de
Wellblech-Depron für Flugmodelle

||||||||||||||||||||


Das ist natürlich nicht die reine Wahrheit. Es handelt
sich eher um „alternative Fakten“, die ja gerade schwer
im Kommen sind. Tatsächlich ist die „Blechente“ ein
Produkt meiner Fantasie, die von der Jupiter Duck des
Autorenkollegen Thomas Buchwald inspiriert wurde.
Der Modell-AVIATOR Downloadplan aus Ausgabe
02/2017 ist momentan geradezu unglaublich erfolg-
reich, in ganz Europa, aber auch in den USA ist die
Duck schon zigmal gebaut worden und wird dabei
auch gerne mal modifiziert. Meine Duck hat zwar
die gleichen Stützschwimmer wie das Original, die
sind aber anders befestigt, dabei habe ich mich an
dem Modell von Stephan Brehm orientiert. Auch die
Form des Rumpfrückens ist etwas geändert, da stand
wiederum die Duck von Jürgen Bestenlehner Pate.
Geblieben sind die umwerfend gutmütigen Flugeigen-
schaften, die allen Ducks gemeinsam sind.

Ein neuer Werkstoff
Ebenfalls von Jürgen Bestenlehner kam der Tipp, ein-
mal den Werkstoff „Logoclic“ auszuprobieren. Dieser
XPS-Schaum aus dem Baumarkt, und zwar Bauhaus,
lässt sich wie Depron verarbeiten, ist aber silbergrau

40 08/2017


eingefärbt, 5 Millimeter stark und hat auf einer Seite
eine geriffelte Oberfläche, die den Modellbauer sofort
an Wellblech denken lässt. Logoclic ist in 7-Quadrat-
meter-Packungen erhältlich, die mit etwa 14,– Euro
recht preiswert sind.

Beim Verformen des Schaumstoffs, beispielsweise für
die Tragflügelwölbung, muss man etwas behutsamer
rangehen als bei Depron, sonst bricht das Material
schnell mal. Also besser öfter, dafür mit schwachem
Druck über die Tischkante walken. Ansonsten ist
alles wie gehabt: Geklebt wird mit UHU-Por, zum
Lackieren darf man nur Farben verwenden, die den
Schaum nicht angreifen. Ich habe Airbrushfarbe von
Tamiya verwendet. Beim Aufspritzen der Kennungen
mit Hilfe von Papierschablonen habe ich mit wenig
Luftdruck gearbeitet und die Airbrush-Pistole absolut
senkrecht zur Oberfläche geführt, damit keine Farbe
in den „Wellentälern“ der Riffel verläuft.

Wer im Glashaus sitzt
Meine Blechente sollte natürlich ein typisches Junkers-
Cockpit ähnlich der Ju 52 bekommen. Das habe ich als

Das „Glashaus“-Cockpit entstand in Eigenregie, die
Motorhaube ist aus einer Plastikflasche gemacht

Auch ohne Wasser macht die
Blechente viel Spaß beim Fliegen

Die Blechente im Kavaliersstart: Nach
anderthalb Meter Anlauf ist sie in der Luft

Logoclic ist der Stoff,
mit dem Wellblech-
Träume wahr werden

Die Figur hinterm
Cockpit entstand in
Eigenarbeit aus zwei
Polystyrol-Halbschalen
Free download pdf