Modell Aviator August 2017

(sharon) #1

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Mangels glatter Piste wurde die Mini-Wildcat mit
etwa 2/3-Gasstellung aus der Hand gestartet. Dazu
genügte ein leichter Schubser, um sie sicher zum
Fliegen zu bewegen. Und sie flog auf Anhieb wie auf
Schienen. Nur zwei, drei Zacken Korrektur der Hö-
hentrimmung, das war alles, was der Schäumling zum
horizontalen Fliegen benötigte. Alle anderen Ruder
standen auch nach der Landung in Neutralposition.
Erstaunlich, wie der AS3X-Stabi den Wind geradezu
wegbügelt. Allerdings gilt das nicht für Turbulenzen,
wie sie auf der Leeseite von Gebäuden, Hecken oder
Bäumen auftreten. Hier hatte auch der Kreisel keine
Chance, so heftig ging es auf und ab. Na ja, man
muss ja nicht gerade bei diesen Wetterverhältnissen
fliegen. Aber es zeigt, dass auch ein kleines Modell
erstaunlich gut mit dem Wind klar kommt, wenn es
ein technisches Hilfsmittel á la AS3X an Bord hat.


Geflogen wurde während der Testeinsätze alles, was
man mit einem größeren Warbird-Modell auch fliegen
kann. Kein 3D und auch kein Hovern oder Torquen,
versteht sich. Sonst aber das volle Programm. Für
einen langestreckten Messerflug von mehr als 20 bis
30 Meter reicht aber der Seitenruderausschlag und/
oder die maximal erreichbare Geschwindigkeit nicht
aus. Saubere Vier-Punkt-Rollen gelingen dafür sehr
gut. In Rückenlage verhält sich das Modell trotz der
relativ großen, vom Original übernommenen V-Form
erstaunlich neutral. Dabei wirkt der Kreisel in jeder
Lage sehr dezent und für den Piloten fast unmerklich.
Der kontrollierte Eingriff der Elektronik lässt alle
beschriebenen Figuren zu, ohne dem Modellflieger


quasi das Ruder aus der Hand zu nehmen. Gerissene
und gestoßene Figuren kommen zwar nicht abrupt,
aber sie kommen. Loopings, Aufschwünge und Turns
können ebenfalls sehr sauber geflogen werden. Die
dabei erreichbare Höhe wird von der Steigleistung
der Wildcat begrenzt. Einfach nur Gas geben und
endlos steil nach oben ziehen geht nicht, dafür reicht
die Motorkraft nicht aus. Aber mit etwas Anlauf kann
jede Figur zufriedenstellend und annähernd vorbild-
getreu geflogen werden.

Im Test wurde der Timer auf 5 Minuten Motorlauf-
zeit eingestellt, um den 250-mAh-Akku nicht zu tief
zu entladen. Zwar hat der Regler serienmäßig eine
automatische Abschaltung des Motors implemen-
tiert (LVC), der vor Tiefentladungen schützen soll,
doch geschah das beim Testmodell erst bei unter
5 Prozent Restladung. Als Warnung fängt der Motor
vor der Abschaltung an zu pulsen. Wir haben diese
Funktion mit einem ausgedehnten Flug bewusst
herbeigeführt. Allerdings war das Pulsen bei den
Windverhältnissen schon auf eine Entfernung von
etwa 50 Metern nicht mehr zu hören. Das Ergebnis
war, dass plötzlich der Motor stehen blieb und eine
Außenlandung im benachbarten Feld anstand. Aber
das Landen ist mit der Wildcat absolut kein Kunst-
stück, vorausgesetzt man macht das Modell nicht zu
langsam – dann sackt sie einfach durch. Doch bei
dem geringen Gewicht des Modells dürften Hüpfer,
Dreher oder gar Überschläge unter normalen Um-
ständen folgenlos bleiben. Und wenn nicht, geklebt
ist schnell! ‹‹‹‹‹

Klasse: Parkflyer, Ultra-Micro-Warbird, Kunstflug
Preis BNF basic (flugfertig): 149,99 Euro
Bezug: Direkt
Technische Daten:
Flächeninhalt: 4,7 dm²
Motor: E-flite BL 180, 3.000 kv
Akku: 2s-LiPo, 250 mAh
Empfänger: DSM2 6-Kanal
Kreiselsystem: AS3X
Propeller: 3-Blatt Scale-Prop, bruchresistent
Sender: DSM2/DSMX-kompatibel mit mindestens 4 Kanälen

Grumman F4F Wildcat Horizon Hobby


Flight Check


394 mm

98 g

515 mm

G

Mein Fazit


Die UMX F4F Wildcat ist eine
gelungene Ergänzung des
Ultra-Micro-Modellsortiments
von Horizon Hobby. Der
fein detaillierte Mini-
Nachbau bietet trotz seiner
Miniaturisierung erstaunlich
gute Flugleistungen. Dabei
unterstützt die serienmäßig
vorhandene AS3X-Stabili-
sierung das Maschinchen in
allen Fluglagen sehr dezent.
So bleibt die kleine Wildcat
selbst bei stärkerem Wind
beherrschbar. Fortgeschrit-
tene Piloten können mit dem
Winzling das volle Programm
eines herkömmlichen
Warbird-Modells an den
Himmel zaubern.
Alexander Obolonsky

PST-Stecker für
Akku anschluss auf Horizon-
Produkte abgestimmt,
eventuell Adapter erforderlich

Ab Werk sofort flugbereit
Vorbildnah gestaltetes,
abnehmbares Fahrwerk
Stabilisierungssystem AS3X
integriert
Sehr gute Flugeigenschaften
auch bei Wind

Die Wildcat
zeigt sehr gute
Flugeigenschaften
und kommt auch
mit stärkerem Wind
gut zurecht

Mehr Infos in der
Digital-Ausgabe +

Die Optik überrascht: Von einem Einzieh fahrwerk
kaum zu unterscheiden

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