Flugmodell Juli 2017

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A-10 ordentlich durch die Luft, machen das
kleine Warzenschwein aber nicht unbedingt
zum Rennschwein. Allerdings ist das Origi-
nal mit seinen maximal 706 km/h auch kein
Anwärter auf den Geschwindigkeitsrekord,
schließlich wäre ihr die bereits 1945 gebaute
pro pellerbetriebene Dornier DO-335 mit
über 60 km/h davongeflogen. Dafür ist sie
aber umso agiler und lässt sich prima durch
alle möglichen Figuren jagen. Lediglich der
Messerflug ist wegen des etwas zu kleinen
Seitenruderausschlags nur wenige Meter
möglich, bevor die A-10 „herausfällt“. Natür-
lich macht es aber am meisten Spaß, diese
Wendigkeit in erdkampfähnlichen Manö-
vern auszuprobieren. Wo das Original unter
Hochspannungsleitungen und Brücken
durchfliegt, darf es für die UMX-Variante
dann schon einmal der Gartenzaun oder die
Beine meines Photographen sein. Die zwei
35-mm-Impeller sind dabei bei Weitem nicht
so laut, wie ich es befürchtet habe. Bei Halb-
gas, was für einen gemütlichen Rundflug ab-
solut reicht, hört man die Triebwerke sogar

praktisch nicht. Damit eignet sich das Modell
natürlich prima für den Feierabendflug hin-
term Haus, ohne dass die Nachbarn einen
Aufstand gegen den fliegenden Föhn proben
müssen.

Erflogener Schwerpunkt
Der Schwerpunkt wird von E-flite mit 34–36
Millimetern angegeben. Ich habe ihn mitt-
lerweile auf 33 Millimeter eingestellt, was aus
meiner Sicht der besten Balance aus sta -
bilem Flugverhalten und Wendigkeit ent-
spricht. Die Ausschläge habe ich laut Hand-
buch übernommen, allerdings zeigt der
Alltagsbetrieb, dass die „Low Rates“, also die
kleineren Ausschläge, so gut wie nie zum
Einsatz kommen. Das AS3X macht seinen
Job ausgezeichnet und so wird auch der
Landeanflug vorhersehbar und stressfrei.
Gelandet wird mit leicht angestellter Nase
und etwa Viertelgas, um ein Einhaken des
Rumpfs zu vermeiden. Hierbei ist vor allem
die kleine Gatling in der Nase anfällig.
Philipp Amann

PARKFLYER E-flite UMX A -10

Die kleinen Räder verhaken
sich sehr gerne und das Bug-
fahrwerk leidet sehr unter
dem dünnen Fahrwerksbein

Auf dem Rücken fliegt die A-10 erstaunlich
stabil – das AS3X tut das Seinige dazu

Fazit


Die UMX A-10 BL ist ein fliegerisch sensa -
tionell gelungenes Modell mit zwei kleinen
Schwachstellen, welche beide am Boden
zur Geltung kommen. Zum einen muss der
nach vorne sehr lange und etwas labile
Rumpf an der Trennstelle verstärkt werden,
zum anderen ist das Fahrwerk nicht wirklich
rolltauglich und man fliegt am besten ohne.
Nimmt man dies in Kauf, dann bekommt
man einen Mini-Jet mit Maxi-Spaßfaktor und
sollte sich nicht wundern, wenn man bei
jedem Flug im Zentrum des Interesses am
Flugplatz steht. Schließlich fliegt man ge-
rade einen bürstenlos angetrieben Jet, den
so mancher in derselben Größe als 1:32-
Plastikmodell in der Vitrine stehen hat.

Die NATO-Tarnung kommt vor allem in der
Winterlandschaft sensationell zu Geltung

Messerflug gelingt nur wenige Meter. Größere
Seitenruderausschläge würden da helfen

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