Flugmodell Juli 2017

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FlugModell 07/2017


„Da ist sie wieder, die Gänsehaut“


ZWEITE MEINUNG

Klaus Bartholomä mit seiner A-10

Ich stehe neben ihr, sie überragt mich, ist
einfach riesig. Wenige Momente später
rollt sie auf die Startbahn, der Pilot gibt Gas,
die Turbinen pfeifen leise und nach ein
paar hundert Metern ist sie in der Luft, um
gleich eine steile Rechtskurve einzuleiten.
Sie kommt auf mich zu, mir ist, als schaute
ich direkt in die Mündung der 2,5-cm-
Schnellfeuerkanone. Gänsehaut! Sie dreht
wieder ab und fliegt eine Platzrunde, ohne
dabei die Grenzen des Flugplatzes zu ver -
lassen.
So fühlte es sich an, meine erste Be-
gegnung mit der Fairchild A-10, einem Erd -
kampfflugzeug, das unvergleichlich ist.
30 Jahre später stehe ich auf dem Modell-
flugplatz und schiebe selbst das Gas rein,
die Impeller der UMX A-10 beginnen zu
pfeifen. Da ist sie wieder, die Gänsehaut.
Ich kann nicht anders und gebe Vollgas.
Nach etwa zehn Metern wird am Höhen-
ruder gezupft und die A-10 ist in ihrem
Element. Im 30-Grad-Winkel zieht sie nach
oben. Ich trimme ein wenig Tiefe, denn
trotz der Kopflastigkeit aufgrund des zu
weit vorne installierten Akkus will das
Modell wegsteigen.

Satt an den Rudern, satt in der Luft
Dann folgt der erste tiefe Überflug mit Voll -
gas. Die Impeller pfeifen unüberhörbar,
aber trotzdem unaufdringlich. Ein leichtes
Schweben liegt in der Luft. Sie zieht vor-
bei, wieder Gänsehaut. Für so ein kleines
Modell ist die UMX A-10 ganz schön flott
unterwegs. Dank AS3X macht auch Wind

dem Modell nichts aus. Satt liegt die kleine
Maschine in der Luft. Die Dualrate-Einstel-
lungen, die die Anleitung für den Erstflug
empfehlen, brauche ich nicht. Ich habe
stattdessen 30 Prozent Expo auf alle Ruder
gelegt. So hängt sie auch satt an den Ru -
dern und trotzdem kommen die Rollen
knackig.
Nach drei Minuten kommt die erste
Landung. Dank des böigen Windes geht sie
völlig in die Hose. Das Modell hüpft, das
Bugfahrwerk muss einiges einstecken und
auch das Hauptfahrwerk hat gut damit zu
tun, meinen Landepatzer auszubügeln.
Aber die Aktion bleibt ohne Schaden am
Modell. Im gemischten Betrieb sind 400 mAh
aus dem Stromspender entnommen wor-
den, fünf Minuten Flugzeit wären also mit
dem 800-mAh-Stromspender auch drin –
für ein Impeller-Modell ist das ein guter
Wert.
Auf dem im Rumpf verklebten Klettband
lässt sich der Akku ein wenig nach hinten
schieben. Mit dem etwas zurückversetzten
Schwerpunkt fliegt die UMX A-10 noch neu -
traler und etwas agiler. Landungen gelingen
so eingestellt butterweich. Weiter, als es
das Klettband erlaubt, sollte der Akku aber
nicht nach hinten wandern, denn sonst
wird das Modell instabil. Inzwischen hat
meine kleine A-10 viele Flüge bei gutem
und schlechtem Wetter absolviert, sie fliegt
ohne jeden Tadel und sieht dabei ungemein
gut aus – ohne Fahrwerk noch besser als
mit. Und was passiert beim tie fen Überflug?
Richtig: Gänsehaut, immer noch!

Auch Klaus Bartholomä hat eine UMX A-10 in seinem Hangar. Er beschreibt die
Quintessenz seiner Erfahrungen mit der A-10 so: „Gänsehaut“

REALITY

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