noch erreichbar. Die dritte: Die Wolken rei-
chen ab etwa der Hälfte der Strecke zu hoch,
um sie zu überfliegen. Ob und wie viel Eis
sie erzeugen, ist unklar. Wir werden es aus-
probieren und zumindest mit den Maschi-
nen ohne Enteisung zur Not nach Marie-
hamn zurückkehren, wo es klar bleiben soll.
Am nächsten Tag kommt es wie so oft
beim IFR-Fliegen: Alles halb so wild. Die
Wolkenschicht ist ab 8000 Fuß so dünn,
dass sie keinen Eisansatz erzeugt. Und in
Ivalo liegen die Untergrenzen am Mittag
bei 3500 Fuß. Allerdings: In der Region
Rovaniemi wäre nach VFR definitiv kein
Durchkommen möglich gewesen.
Die Landung in Ivalo hat es in sich:
Stark böiger Seitenwind pfeift über die Hü-
gel links der »22« und sorgt für ordentliche
Reise & eRlebnis
Turbulenzen – davor warnt auch die An-
flugkarte. Vor der Tankstelle ist der Boden
komplett vereist: Rollen unter Motorkraft
geht gerade so, Flugzeuge von Hand schie-
ben oder ziehen ist undenkbar. Schneefall
setzt ein, die Untergrenzen sinken: Am
Nachmittag kommt die Schlechtwetter-
front, wie vorgesagt. Drei Maschinen nut-
zen die Steckdosen am Parkplatz, um ihre
Motorwärmer anzuschließen. Und alle fra-
gen sich: Wie kriegen wir wohl übermorgen
die Flugzeuge schneefrei, wenn es weiterge-
hen soll? Der Handling-Agent verlangt mal
eben 2000 Euro für eine Enteisung!
N
och ist es nicht so weit: Ein flug-
freier Tag liegt vor uns. Im ein-
zigartigen Kakslauttanen Resort
beziehen wir in tiefem Schnee
unsere Glasiglus, wo man vom Bett aus das
Polarlicht sehen kann. Dann geht’s in die ei-
gens für uns aufgeheizte Blockhaus-Sauna
mit Holzfeuer. Mit der Rezeption verein-
baren wir einen Weckruf, wenn es nachts
Nordlicht geben sollte – doch der Himmel
bleibt bedeckt.
Dick eingepackt genießen wir am
nächsten Tag den Winter mit Schneemen-
gen, wie man sie in Deutschland nur noch
hotels & aktivitäten
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ÅlanD-inseln Die vielen Schären der Inselgruppe
gehören zu Finnland, liegen aber nur 25 Nautische Meilen
vor der schwedischen Küste. In der Inselhauptstadt Marie-
hamn gibt es einige Hotels. Uns zog es in das Hotel Havs-
vidden, das etwa 35 Minuten Autofahrt entfernt einsam auf
rundgewaschenen Felsen in der Natur liegt (Hotelshuttle auf
Anfrage). Dort taucht man sofort in die Magie der Schären-
welt mit ihrer einzigartigen Landschaft ein. Das Havsvidden
bietet Zimmer und Ferienhäuser, vom Restaurant hat man
einen wunderschönen Blick (www.havsvidden.com).
ivalo Die Stadt liegt ganz im Norden Finnlands am
Inari-See, nördlich des Polarkreises. Der Besuch ist ein
fliegerischer Kompromiss: Touristische Hochsaison ist hier
im Winter, wenn es rund um die Uhr dunkel bleibt. Dann ist
die Wahrscheinlichkeit auf Nordlicht hoch, das Wetter aber
schwierig. Im Sommer bleibt es stets hell, das Wetter ist
öfter fliegbar, aber es gibt viele Mücken. Wir kamen in der
Übergangszeit: Das Hotel war bereits angenehm leer, die
Nächte noch lang genug. Das Kakslauttanen Arctic Resort
bietet eine besondere Auswahl an Unterkünften und Akti-
vitäten. Wohnen kann man in Glasiglus oder Blockhäusern.
Es gibt mehrere Saunaanlagen sowie die Möglichkeit, die
Landschaft mit Hunde- und Motorschlitten oder zu Pferd zu
erkunden (www.kakslauttanen.fi).
stockholm Die schwedische Hauptstadt bietet eine
riesige kulturelle Vielfalt. Ansehen sollte man sich zum
Beispiel die Altstadt-Insel Gamla Stan, das Vasa-Schiff, das
1627 gleich auf der ersten Fahrt sank, und das Museum für
Moderne Kunst. Unsere Bleibe, das zentral und schön am
Wasser gelegene Hotel Diplomat (www.diplomathotel.com),
gefiel gut, ebenso das Essen im historischen Restaurant
Operakällaren (www.operakallaren.se).
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