Fliegergruppe Darmstadt entwickelt und
gebaut, ein Einzelstück mit 80-PS-Limbach
(VW-Basis) und mechanischem Verstellpro-
peller. Der Ventus-2cxa FES hingegen ist ein
moderner 15- oder 18-Meter-Segler, in des-
sen Nase ein 22-kW-Elektromotor (30 PS)
mit Faltpropeller arbeitet (FES – Front Elec-
tric Sustainer). 23 Punkte hinter den Tages-
siegern folgt die zweisitzige S12, angetrie-
ben von einem aufgeladenen 115-PS-Rotax,
der über eine Fernwelle den falt- und ver-
senkbaren Frontpropeller antreibt (siehe
Seite 12).
Um die Punktevergabe nachvollziehen
zu können, muss man den Grundgedanken
des Cups verstehen. Fast zehn Jahre ist es her,
dass Phillip Scheffel, ein Kommilitone Hei-
nemanns bei der Akaflieg Dresden, die Idee
zum Green Speed Cup hatte. Seine Überle-
gung war, Motorsegler nicht so zu nutzen,
wie das bei Reisemotorseglern meist der
Fall ist, nämlich als Motorflugzeug. Aber
auch nicht wie Klapptriebwerksegler, die
eigentlich nur beim Start mit Motor flie-
gen sowie dann, wenn es überhaupt nicht
mehr anders geht. Er wollte sich zweierlei
Herausforderungen stellen: Energie sparen
und Geschwindigkeit optimieren. Klar, ein
geringer Verbrauch schont Umwelt und
Geldbeutel. Ein großer Vorteil von Flugzeu-
gen gegenüber anderen Verkehrsmitteln
ist aber ihre Geschwindigkeit. Es geht al-
so um beides, um die Geschwindigkeit im
Verhältnis zum Verbrauch, mathematisch
auf die Green-Speed-Wettbewerbsformel
gebracht: »Durchschnittsgeschwindigkeit
geteilt durch Treibstoffverbrauch«. Je höher
die resultierende Punktezahl, desto besser
die Reiseeffizienz.
D
ie Organisatoren geben im Brie-
fing Tipps, wie die Wetterbedin-
gungen in die Planung einzu-
beziehen sind. Berücksichtigt
werden sowohl die lateralen Winde in ihren
Höhenbändern als auch die Thermik. Gera-
de für Motorflugzeuge ist der horizontale
Wind entscheidend. Wer mit »Segelflug-
komponente« unterwegs ist, interessiert
sich hingegen eher für Aufwinde. Anhand
von programmierten Tabellen, die der Ver-
anstalter zur Verfügung stellt, kann jeder
Hochmodern: Doppelsitzer Ventus 2cxa mit
Bugmotor und Faltpropeller. Luka Znidarsic ist
der einzige Teilnehmer in der Elektroklasse
Mehr Motor- als Segelflugzeug? Die Valentin Taifun
aus den frühen achtziger Jahren hat sogar ein Bugrad-
fahrwerk. Ihre Reiseeffizienz ist beachtlich
Hocheffizient: Einsitzer D-39 der Akaflieg Darmstadt.
Die Konstruktion aus den siebziger Jahren wird von
einem traditionellen Auto-Boxermotor angetrieben
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