KonstruKtion und Bauweise
Zelle Rumpf aus Luftfahrtaluminiumrohren, mit
Knotenblechen vernietet; Tragflächen jeweils geteilt, zwei
Alurohr-Holme, Rippen in Stäbchenbauweise aus Holz,
Hilfsrippen aus Divinycell-Hartschaum, innenliegende Dia-
gonalverspannung (Stahlseile), Baldachin und Flügelstiele
aus profilierten Alurohren, Stahlseil-verspanntes Tragwerk;
Flügelmittelteil (oben) aus Stahlrohrverbund; Leitwerk in
Gemischtbauweise aus Alu und formgebenden Hartschaum-
elementen; Zelle komplett mit Oratex UL 600 MK2 bespannt
(kein Spannlack, keine Lackierung notwenig, da eingefärbtes
Gewebe), am Rumpfrücken partiell bespanntes Sperrholz
(zwischen Brandspant und vorderem Cockit sowie hinter
dem Pilotensitz überm Gepäckfach).
FahrwerK Rohrverbund, Hauptfahrwerksbeine aus
profilierten Alurohren mit vernieteten Stahlrohr-Anschlüs-
sen, Teleskop-Federstreben von den Radachsen zum zent-
ralen Knotenpunkt unterm Rumpf, Federung/Dämpfung aus
elf innenliegenden Elastomersegmenten (mittels Zuganker
auf Druck belastet), Federweg am Rad zirka 16 Zentimeter,
Quad-Reifen auf Anhängerfelgen, axial gefedertes Spornrad
mit Seitenruderkoppelung.
Bremsen Mountainbike-Scheibenbremsen, mecha-
nisch synchron betätigt per Handgriff am Steuerknüppel
(Feststellknopf) des hinteren Cockpits.
steuerung, ruder Doppelsteuerung per Knüppel,
Höhenruder mit mechanisch betätigter Flettnertrimmung
(einseitig), vier Querruder mit Frise-Nase, Querruder-Koppe-
lung durch Seile, Ansteuerung aller Ruder über Seile.
rettungssystem BRS-6-1050 im Flügelmittelteil
der oberen Tragfläche (separates Fach rechts neben dem
Tank), Auslösegriffe für beide Insassen.
motor, KraFtstoFFversorgung
Rotax 912 UL oder 912 ULS (80 oder 100 PS), auch 912 UL
mit 2,43:1-Getriebe des 912 S wegen großem Propeller,
D-Motor LF26 (92 PS) oder Walter Mikron IIIC (82 PS);
82-Liter-Tank im Flügelmittelteil der oberen Fläche.
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eines Journalisten gegenüber dem Typen-
kenner in solchen Situationen: »Ich wollte
nur wissen, was das Fahrwerk aushält.« Als
ob mich das interessiert hätte. Aber falls es
Euch interessiert: viel.
Wir rollen zur Abstellfläche und par-
ken neben der Original-Stampe von Det-
lef Oberbach, der hier am Platz auch eine
selbstgebaute Klemm 25 unterm Hangar-
dach hängen hat (siehe fliegermagazin
#12.2013). Wie Detlefs SV-4B wohl auf so ei-
nen Landestoß reagiert hätte? Bei ihr wird
der Federweg nämlich vom Fahrwerksbein
selbst aufgenommen, nicht von der Strebe
zwischen Radachse und zentralem Knoten-
punkt unterm Rumpf, wie beim UL. Leich-
1 | »Youngest flying Stampe«: die moderne
Antwort auf ein Muster, von dem ein Exemplar
den Schriftzug »Oldest flying Stampe« trägt
2 | Bewährt: mechanische Flettnertrimmung,
gekoppeltes Spornrad wie beim Kiebitz
3 | Doppeldecker-Leckerbissen: Baldachin, Spann-
seile, offenes Cockpit ... Der Ölbehälter am Rumpf
ist typisch Stampe, hier aber eine Attrappe
4 | Modifiziert: Rechts neben dem Tank ist im
Flügelmittelteil das Rettungssystem untergebracht
5 | Wie beim Original: Querruder mit Frise-Nase.
Da sie vor die Lagerachse ragt, bietet sich die
vertikale Koppelung der Ruder über Seile an
6 | Schön gemacht: Umlenkung der Querruderseile
im unteren Flügel. Eine transparente Abdeckung
ermöglicht die Kontrolle