Editorial
FS MAGAZIN 5/2017 2 32 3 7
Es ist wieder Sommerzeit, die eigentliche „staade Zeit” ohne
den allgegenwärtigen Angebots- und Kaufrausch. Der könnte
sowieso nicht stattfinden, denn es gibt nur wenig Neu-
erscheinungen. Selbst die in der Szene „beliebten” Release-
verschiebungen sind seit einiger Zeit versiegt.
Redaktionskater Tiger litt derweil wie seine „Dosenöffner”
unter den hohen Temperaturen. Wie im letzten Jahr machten
sehnlichst erhoffte Regenschauer große Bögen um das
German Outback. So konnte es etliche Wochen unerträglich
heiß und trocken bleiben. Bevor diese Phase eintrat, wurde
es dem Fellträger gegen Abend manchmal sogar ein wenig
kühl, so dass er für einige Zeit die in der Nähe befindliche
Außenheizung aufsuchen musste – siehe unten...
Meilenstein
Das Wichtigste in den letzten Wochen war das Erscheinen des
Prepar3D (P3D) in Version 4 (v4). Der ist nicht
eine weitere Fortschreibung des auf der
Enterprise Solution Platform (ESP) von
Microsoft basierenden Simulators (der
seinerseits auf dem FS X aufbaut), son-
dern ein echter Meilenstein, da dieser
sich in 64 Bit präsentiert. Praktisch be-
deutet das, dass PC-Piloten keine Pro-
grammabstürze aufgrund von Speicher-
mangels (Out of Memory – OOM) mehr
befürchten müssen. Ist ein 32-Bit-Pro-
gramm auf die Verwendung von maximal
232 Byte, also vier Gigabyte virtuellen
Arbeitsspeicher (Virtual Address Space –
VAS) beschränkt, sind es mit 64 Bit
theoretisch 2^64 Byte (16 Exabyte).
64 Bit bedeutet nicht, dass der Simulator
schneller wird. Im Gegenteil kann die Performance nachlassen,
wenn die Designer ihre bisher geübte Zurückhaltung in Sachen
Szeneriearchitektur und -größen aufgeben und die Grafikkarte
über zu wenig Speicher (Video Random Access Memory –
VRAM) verfügt, um der gewaltigen Datenmenge Herr werden
zu können. Es müssen mindestens vier sein, besser sind acht
oder elf GByte VRAM. Ein schneller Prozessor und ausreichend
RAM (mindestens 16, besser 32 GByte) bleiben ebenfalls ent-
scheidend. Viele PC-Piloten stehen damit erneut vor der Frage,
aufzurüsten oder sich einen neuen PC anzuschaffen.
Robert Randazzo von PMDG hat am 14. Juni 2017 in einem
Beitrag im Forum von Avsim auf einige wichtige Dinge hin-
gewiesen: Das der P3D v4 nicht der FS X ist, nicht der FSX:SE
und auch nicht der X-Plane. Daher sollte nur die Software
installiert werden, die explizit für die v4 veröffentlicht wur-
de. „Übernahmen” aus der v3 oder gar vom FS X können und
werden den stabilen Simulator stören, ihn zu Fehlfunktionen
und eventuell Abstürzen nötigen. Für die Anwender heißt
das Warten: Auf für den P3D v4 freigegebene Add Ons.
Entwickler sind fleißig dabei, ihre Angebote kompatibel zu
machen. Beinahe täglich gibt es vor allem Szenerie-Updates,
die in der Regel nichts kosten. Anders sieht es vor allem bei
systemtiefen Flugzeugen aus, die komplizierter und damit
langwieriger umzustellen sind. Bis der aktuelle Ausstattungs-
status des FS X oder P3D v3 in der v4 erreicht ist, dürfte es si-
cherlich noch einige Zeit dauern.
Der P3D v4 wird das „Ende” von FS X und FSX:SE markieren:
Wer mag nicht beispielsweise den Mega Airport Frankfurt v
mit den Aerosoft‘schen Airbussen oder der 737NGX von
PMDG nutzen, ohne nach einem mehr oder weniger
langen Flug im Approach auf dem Desktop anstelle der
gewünschten Runway zu landen?
Wenig überraschend haben am 06. Juli
29Palms, Fly Tampa, Flightbeam und FS-
DreamTeam in einem Forenbeitrag bei
Avism – siehe Linkliste – bekannt gege-
ben, dass sie FS X-Entwicklungen
einstellen. Laufende Projekte werden
abgeschlossen und bestehende FS X-
Add Ons weiterhin supported.
3TOLPERSTEIN
Dovetail Games (DTG) hat knapp zwei
Wochen vor dem Erscheinen des P3D v
am 30. Mai den neuen, ebenfalls 64-
bitigen Flugsimulator Flight Sim World
(FSW – siehe ab Seite 42) als „Early
Access”- Angebot bei Steam veröffent-
licht. Offenbar, um der Konkurrenz – mit einem unfertigen
Programm – zuvor zu kommen. Seitdem gab es einige
„Community Updates”, aber keine Add Ons. Es blieb bei News-
lettern rund um den FSX:SE und zur Verfügbarkeit von FSW.
Das ist folgerichtig, denn DTG hatte Entwickler am Rande der
- Flugsimulatorkonferenz (FS MAGAZIN 4/2017) informiert,
dass es kein Software Development Kit (SDK) gebe. Wegen
des Wechsels der Programmierungsmethodik sind FS X- und
FSX:SE-Add Ons nicht kompatibel. Wie bitte sollen Hersteller
unter diesen Stolperstein-artigen Bedingungen Inhalte
bereitstellen? Wir werden weiter informieren...
Viel Spaß mit diesem FS MAGAZIN 5/2017!
Bert Groner
Chefredakteur
[email protected]
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