Flugrevue Oktober 2017

(Tuis.) #1
strukteurs Sergei P. Koroljow vom Kon-
struktionsbüro OKB-1, heute RKK Ener-
gija, in Kaliningrad (heute Koroljow) bei
Moskau entwickelt.

SPUTNIK-2BRINGTDAS
ERSTE LEBEWESEN INS ALL
Zwischen 225 und 947 Kilometer Höhe,
mit 65 Grad Bahnneigung zum Äquator,
dauerte jede Erdumrundung 96  Minu-
ten. Die Peil- und Telemetriesignale
„Biep-biep-biep“ ermöglichten Rück-
schlüsse für die Nachrichtentechnik und
Wellenausbreitung. Die Bahnvermes-
sung lieferte Infos über die Dichte der
Hochatmosphäre. Sputnik-1 sendete
drei Wochen lang, bis die Batterien leer
waren, und verglühte nach drei Mona-
ten. Nach diesem Auftakt ging es Schlag
auf Schlag. Nur vier Wochen später
diente Sputnik-2 mit der Polarhündin
Laika an Bord, dem ersten Lebewesen in
der Erdumlaufbahn, raumflugmedizini-
schen Forschungen. Eine Rückkehr auf
die Erde war damals noch nicht möglich.
Dr. rer. nat. Georgi Gretschko, da-
mals 26 Jahre jung, war von Anfang an
mit dabei, 1967 wurde er Kosmonaut.
„Im OKB-1 und im Startteam von Sput-
nik-1, weiteren Satelliten und den ersten
Sonden zum Mond, Mars und zur Venus
habe ich die Flugbahn der Raketen be-
rechnet und die nötige Treibstoffmen-
ge“, sagte er vor etlichen Jahren. „Dem-
entsprechend gab ich im Startbunker
von Baikonur mein ‚Go‘ oder ‚No‘ zu
diesem Thema.“ Während des Count-

Die sowjetische Trägerrakete N-1 sollte
Kosmonauten zum Mond bringen.

Die Raumstation Mir war von 1986 bis 2001 in Betrieb.

Sputnik-1 hatte innen zwei Sender und außen vier Antennen. Der Satellit
hatte einen Durchmesser von 58 Zentimetern und wog 83,6 Kilogramm.

Fotos: NASA (6); RKK Energija

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60 Jahre Sputnik


Raumfahrt

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