Aero International Oktober 2017

(Chris Devlin) #1
56 http://www.aerointernational.de 10/2017

Business AviAtion


W


ie man sich manchmal täu-
schen kann: „Dieses Prob-
lem hat keinen Einfluss auf
die Integrität des Triebwerks
oder unsere Möglichkeiten,
das Silvercrest zu zertifizieren“, ließ Her-
steller Safran vor zwei Jahren in einer
offiziellen Stellungnahme verlauten. Das,
was der Triebwerkshersteller noch lapidar
als „Problem“ bezeichnete, sich aber zu den

„Vorläufige“ Motoren


für den erstflug


Dassault 5X
Weil triebwerkshersteller safran bei der entwicklung des snecma-silvercrest-triebwerks
Probleme hatte, geht dassaults neukonstruktion falcon 5X mit jahrelanger Verspätung in die luft

technischen Hintergründen nie detailliert
äußerte, war für dessen Erstkunden mehr
als nur ein kleines Ärgernis: Die Entwick-
lung des Antriebs, den Dassault für seinen
neuen Super-Midsize-Jet Falcon 5X gewählt
hatte, lag hinter dem Zeitplan. Und Das-
sault-CEO Eric Trappier war sich bereits
da bewusst, dass sich die Einführung der
X5 verspäten würde. Nach den ursprüng-
lichen Plänen hätten die Franzosen längst

die ersten Flugzeuge ausliefern wollen. Nun
hat der französische Hersteller mit einem
Kniff zumindest den bereits für Mitte 2015
vorgesehenen Erstflug absolviert: Dassault
montierte hierfür eine „vorläufige“ Version
des Snecma Silvercrest, das nicht den Seri-
enspezifikationen entspricht. „Wir mussten
die Folgen der vierjährigen Verzögerung bei
der Triebwerksentwicklung so weit es geht
in Schranken halten“, erklärte Eric Trappier.

Endlich in der luft: Wegen
Problemen der silvercrest-
Motoren blieb die Falcon 5X
lange am Boden
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