Modell Aviator — Oktober 2017

(Barré) #1

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Die Lagerung und der Transport von LiPo-Packs soll-
ten nach Möglichkeit so erfolgen, dass die Schäden
bei einem Zellendefekt und der daraus womöglich
folgenden Hitze-Entwicklung (Brand) möglichst
gering bleiben. Gefragt sind feuerhemmende und
schließbare Behälter, um die LiPos aufzubewahren.
Da LiPo-Brände nicht heißer als normale Lösungs-
mittel- und Benzinbrände sind – bei einem Brand
entstehen Temperaturen von bis zu 800 Grad Celsius


  • dürfte als Transportbehälter ein Stahlbehälter
    entsprechender Größe ausreichen. Munitionskisten
    aus Militärbeständen sind gefragte Kandidaten,
    jedoch sollte der Modellbauer vor der Nutzung innen
    eine elektrische Isolation vornehmen, beispielsweise
    mit Fliesenplatten. Das Behältnis sollte nicht luftdicht
    sein, ansonsten kann ein gasender/brennender LiPo
    die Kiste sprengen. Für Druckausgleich muss gesorgt
    werden – einige Löcher bohren sollte genügen.
    Dennoch kann im Fall der Fälle giftiger Rauch in die
    Umgebung gelangen.


Lösung von der Stange
Anders beim Bat-Safe. Entwickelt wurde er von Tom
Mast, ein renommierter Luftfahrt-Ingenieur und be-
geisterter Modellflieger aus den USA, hergestellt wird
er von Roban in China. Tom konstruierte das Ganze
so, dass die Akkus in der Box sowohl geladen als
auch gelagert/transportiert werden können.

Beim Bat-Safe handelt es sich quasi um eine Box
in der Box, aus Stahlblech gefertigt und mit einem
Deckel versehen. Zwischen Außen- und Innenwand

befindet sich eine feuerfeste Isolierung, die dafür sorgt, dass die Außenhaut
im Falle eines Brands nicht heißer als 150 Grad Celsius wird. Für den Druck-
ausgleich hat der Hersteller 56 mit Drahtgitter versehene Löcher im feuerfest
isolierten Deckel angebracht, die jeweils einen Durchmesser von 11 Millimeter
haben. Im Falle eines Akku-Brands kann der entstehende Druck durch diese
oberen Lüftungs-Bohrungen nach außen austreten. Ganz wichtig: Dabei wird der
Rauch gefiltert, sodass keine schädlichen Stoffe nach außen geraten.

Laden möglich
Um auch beim Laden effizienten Schutz bieten zu können, musste für eine Lösung ge-
sorgt werden, Lade- und Balancerkabel durch eine flammsichere Öffnung nach außen
zu führen. Im Fall des Bat-Safe gibt es hierzu einen im Deckel eingelassenen Spezial-
Gummi, durch dessen Schlitz die entsprechenden Anschlüsse geführt werden müssen.
Bei dieser fummeligen Arbeit ist viel Geduld gefragt, da es hierbei sehr eng zugeht.

Das Ladegerät wird außen am Deckel befestigt. Zum Lieferumfang gehört ein
entsprechendes Winkelblech, das bequem mit seinen Zapfen in die Lüftungsboh-
rungen eingesteckt und zusätzlich mit Klettband am Gehäuse gesichert wird. Es
versteht sich von selbst, dass die Box natürlich zum Laden geschlossen werden
muss – sonst hat der ganze Aufwand keinen Sinn. Was den Platz betrifft: Bis zu
maximal zwei 6s-LiPo-Packs mit 5.000 Milliamperestunden Kapazität dürfen laut
Hersteller ohne Probleme in der Box geladen werden, wobei hier durchaus rein
vom Volumen her einige Packs mehr untergebracht werden können.

Für mehr Sicherheit
Wer sowohl beim Laden als auch beim Lagern seiner LiPo-Akkus ein ruhiges
Gewissen haben und den schlimmen Folgen eines eventuellen LiPo-Brands nebst
giftigen Gasen aus dem Wege gehen möchte, findet mit dem Bat-Safe eine gute
Fertig lösung. Der Bat-Safe ist für 59,90 Euro direkt bei freakware erhältlich. ‹‹‹‹‹

Außenabmessungen: 300 × 220 × 160 mm
Innenabmessungen: 243 × 165 × 88 mm
Gewicht leer: 2.100 g

Technische Daten


Infokasten
Einen LiPo-Brand darf man nicht mit Wasser löschen, sondern mit Sand oder Ähnlichem. Wasser wirkt wie
ein Brandbeschleuniger. Auch CO2-Löscher sind nicht sonderlich wirksam, da das heiße Elektrolyt wieder
Feuer fängt, sobald sich das Löschgas verflüchtigt hat. Weitere Besonderheit: Kollabierende Zellen stehen
unter hohem Druck. Oft lässt sich der akute Brand nicht löschen, da er zu schnell stattfindet und eher einer
Verpuffung – das Ausblasen der Zelle – ähnelt. Deswegen: Stets sichere und feuerfeste Lagerung nutzen.

56 dieser Löcher sorgen dafür, dass Luft und
damit Druck aus dem Koffer entweichen kann,
wenn es darauf ankommt. Außerdem verfügen
sie über einen Filter, der den Austritt von
Schadstoffen verhindern soll

Beim Laden muss der Deckel natürlich geschlossen
werden. Die Kabel werden dann durch eine Gummi-
Lippe geführt, was durchaus fummelig sein kann


Ein Lader kann auf einem beiliegenden
Winkelblech montiert werden

Mit dieser Konstruktion
ist nicht nur alles
sicher, sondern auch
übersichtlich

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