Modell Aviator — Oktober 2017

(Barré) #1

Vor dem Flugspaß kommt beim gerade mal 725 Milli­
meter (mm) spannenden Mini­UHU die Arbeit des
Zusammenbauens. Die könnte eigentlich ein reines
Vergnügen sein, denn die Holzteile des Bausatzes
sind passgenau mit dem Laser geschnitten bezie­
hungsweise gefräst, das Holz ist von guter Qualität
und selbst an den Klebstoff und ein Schleifwerkzeug
wurde gedacht. Was aber gar nicht gefallen kann, ist
die sogenannte „Anleitung“. Die beschränkt sich auf
ein paar dürftige Zeilen meist allgemeiner Natur. Bei­
spiel gefällig? „Die Teile mit Stoßnadeln fixieren, bis
der Klebstoff ausgehärtet ist, mindestens 2 Stunden.“
In welcher Reihenfolge „die Teile“ zusammengefügt
werden sollen, davon ist keine Rede. Liebe Graupner­
Mannschaft, das ist ein Anfängermodell, da sollten
die einzelnen Arbeitsschritte etwas ausführlicher
beschrieben werden! Dass ein 1:1­Bauplan und eine
ausführliche Stückliste beiliegen, ist zwar löblich,
aber unserer Meinung nach nicht ausreichend. Wir
haben deshalb die entscheidenden Bauabschnitte
hier einmal beschrieben.


So passt’s zusammen
Um zügig voranzukommen, haben wir statt des
beigefügten UHU­Hart­Klebers an vielen Stellen
Sekundenkleber benutzt. Zunächst wird aus den
Teilen (1), (6) und (7) die Rumpfkeule zusammenge­
setzt. Bei Teil (1) unbedingt darauf achten, dass vor
dem Zusammenkleben die Öffnungen für die beiden
Bleikammern freigeschnitten werden, hinterher ist
das kaum mehr möglich! Dann zunächst eine Seite
des Leitwerksträgers (Kiefernleiste 6 × 1,5mm , Teil
2) an die Rumpfkeule kleben. Es folgt das Mittelteil
des Leitwerksträgers (3) und das Seitenleitwerk
(4). Die zweite 6 × 1,5­mm­Kiefernleiste (2) schließt


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Die Rumpfkeule wird aus einem Sperrholzteil und
zwei Abdeckungen aus Balsa zusammengesetzt.
Vor dem Zusammenbau müssen die Öffnungen
beider Bleikammern freigeschnitten werden

An die Rumpfkeule
klebt man die
Außenseite des
Leitwerksträgers an
und setzt dann das
Innenteil aus Balsa ein

Das Seitenleitwerk
sollte man
einkleben, bevor
das Höhenleitwerk
montiert ist. Wir haben
es mangels Anleitung
verkehrt gemacht

Die Tragflächen-
Halterung muss
man sehr sorgfältig
ankleben, damit
der Flügel nachher
auch gerade sitzt

Mit einer Stecknadel
werden die Löcher
für die Drahtstifte
der Trimmklappe
vorgebohrt, dann
diese eingeklebt sowie
die Trimmklappe
aufgeschoben

den Leitwerksträger auf der anderen Seite. Um die Trimmklappe am Seitenleit­
werk beweglich zu machen, muss sie herausgetrennt werden. Dann mit einer
Stecknadel die Löcher für die Weichmetall­Drähte vorbohren und die Drähte erst
in der Seitenflosse und dann in der Trimmklappe einkleben. Höhenruder (10)
winklig aufkleben. Jetzt die Flügelhalterungen (8) beidseitig auf die Rumpfkeule
kleben, dabei schon mal den Dübel (9) probeweise einstecken, damit alles schön
gerade sitzt. Die Rumpfkanten können dann mit dem Schleifwerkzeug abgerundet
werden. Beim Flügel die V­Form mit Hilfe der 90­Grad­Winkelschablone ausrich­
ten, wie im Plan gezeichnet. Die Winglets (14) ankleben und nach dem Trocknen
des Leims an der Unterseite mit dem Schleifpapier verrunden. Zum Schluss die
Papier­Verstärkungen (5) und (16) über der Flügelmitte mit UHU­Hart aufbringen,
die tragen sehr zur Festigkeit bei und verhindern, dass die Haltegummis in die
Tragfläche einschneiden. Bei einem der beiden von uns aufgebauten Modelle war
übrigens die eine Tragflächenhälfte deutlich schwerer als die andere. Durch eine
Aussparung im Holz der leichteren Hälfte und ein paar eingeklebte Bleikügelchen
ließ sich das aber beheben.
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