Flugrevue - Februar 2017

(avery) #1

Lichter


FOLGE 022


Einige blinken, andere leuchten
durchgehend: An Verkehrsflugzeugen
gibt es verschiedene Lampen, die der Be-
leuchtung der Start- und Landebahn so-
wie der Rollwege, aber auch bestimmter
Bereiche des Flugzeugs selbst dienen.
Positionslichter (navigation lights)
befinden sich an den Spitzen der Tragflä-
chen und am hinteren Teil des Flug-
zeugs. Diese ständig leuchtenden Lichter
in unterschiedlichen Farben sind für
Flugzeuge vorgeschrieben, die zwischen
Sonnenuntergang und Sonnenaufgang
fliegen. So ist nachts erkennbar, in wel-
che Richtung sie sich bewegen.
An jeder Flügelspitze und im Heck-
konus sitzen Stroboskoplampen (strobe
lights). Das starke, weiße Blitzlicht dient
der Kollisionsvermeidung und wird nor-
malerweise erst kurz vor dem Start an-
geschaltet. Bei Airbus-Flugzeugen blit-
zen diese Lichter zwei Mal nacheinan-
der, bei anderen Herstellern nur einmal.
Der Kapitän kann jedoch anordnen, die
Blitzlichter auszuschalten, beispielswei-
se wenn sie beim Wolkenflug blenden.

Blinkend erscheinen auch die roten
Drehwarnlichter (beacon lights) auf der
Flugzeugober- und -unterseite. Sie sollen
ebenfalls helfen, Kollisionen zu vermei-
den. Verkehrsflugzeuge müssen mindes-
tens ein Stroboskop- oder Drehwarn-
licht haben. Die meisten sind mit beiden
Beleuchtungsarten ausgestattet. Außer-
dem zeigen eingeschaltete Drehwarn-
lichter am Boden an, dass die Triebwer-
ke laufen oder angelassen werden. Anti-
kollisionslichter müssen am Tag und in
der Nacht eingeschaltet sein.
Mit Hilfe des nach vorne gerichteten
Rollscheinwerfers (taxi light) im Bug-
fahrwerk oder in der Vorderkante der
Flügelansätze können Piloten die Roll-
wege im Dunkeln besser sehen. Ergän-
zend dienen seitliche Rollscheinwerfer
(taxi turn-off lights) am Bugfahrwerk als
Kurvenlicht beim Abbiegen. Vor dem
Start wird der Startscheinwerfer (take-
off light) eingeschaltet, der ebenfalls am
Bugfahrwerk sitzt. Tags und nachts emp-
fiehlt die US-Luftfahrtbehörde FAA
beim Landeanflug, ab einer Höhe von

unter 10 000 Fuß, die weißen Lande-
scheinwerfer (landing lights) zu aktivie-
ren, die in den Flügelvorderkanten ein-
gebaut sind.
Um Triebwerke und Tragflächenvor-
derkanten bei Dunkelheit auf möglichen
Eisansatz zu kontrollieren, sind an der
Seite des Flugzeugrumpfes sogenannte
wing and engine scan lights angebracht.
Optional sind Logolampen (logo
lights) auf der Oberseite des Höhenleit-
werks. Sie dienen in erster Linie dazu,
das Airline-Logo auf dem Seitenleitwerk
in Szene zu setzen, machen das Flugzeug
aber auch besser sichtbar.

Fotos: Airbus

ULRIKE EBNER

Bei diesem Airbus A380 gut zu erkennen: die Start- und Landescheinwerfer
sowie die Positionslichter an den Flügelspitzen.


An dieser Zeichnung
des Airbus A320
sieht man die Posi


  • tionslichter (1, 2, 3)
    sowie die seitlichen
    Rollscheinwerfer (4)
    und den Startschein-
    werfer (5).


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